Sport in Gebieten ausschließen ?

Hallo,
ich nutze Komoot zum Planen von Joggingrouten. Ich plane gerade eine Route in Hamburg und ärgere mich etwas, dass die Routenvorschläge immer wieder durch den Friedhof Ohlsdorf führen. Auf dem Friedhof sind explizit alle Sportarten verboten. Diesen Punkt habe ich Komoot gemeldet und folgende Antwort erhalten:

“…Aber wie bei jeder Karte können wir die Routen nur so gut planen, wie die Daten sind, auf denen unsere Planung basiert. Wir verwenden OpenStreetMap als Datengrundlage — das ist wie Wikipedia für Kartendaten. Die OpenStreetMap ist in der Regel sehr detailliert, und wird von aktiven Mappern weltweit gut und detailgetreu gepflegt. Leider kann es dort wo Menschen am Werk sind in Einzelfällen auch immer zu Fehlern kommen. Deswegen sind alle unsere Nutzer grundsätzlich angehalten sich an die lokale Beschilderung und Absperrungen zu halten.
Da wir selbst die Gegebenheiten vor Ort nicht überprüfen können, sind wir hier auf die Hilfe der OpenStreetMap-Nutzer in den entsprechenden Regionen angewiesen, die die Daten aktuell halten.
Falls Einträge nicht korrekt sind, würden wir dich bitten, diese direkt bei OpenStreetMap zu melden…”

Nun meine Frage: Kann man ein ganzes Gebiet, in diesem Fall den hamburger Friedhof Ohlsdorf, als no-sports-Gebiet deklarieren? Spazierengehen und Autofahren ist dort allerdings erlaubt (Autofahren allerdings nicht, wenn man transit fährt um abzukürzen, sondern nur wenn man ein Ziel auf dem Friedhof hat).

Viele Grüße
Torben

Hallo,

als Hamburger Mapper kann ich dir sagen, das die Wege im Friedhof Ohlsdorf korrekt erfasst sind.
Das dort kein Sport betrieben werden darf ist verständlich, jedoch würde ich behaupt das man als Jogger da eher rausfällt. Den in der Verhaltensregeln ist eher die rede vom Sporttreiben vor Ort und nicht als Wegstrecke durch den Friedhof.
Und nein es ist nicht sinnvoll mMn ein no-sports-Gebiet zu mappen.

Das hat ja auch keiner bezweifelt.

Da widerspreche ich klar. Die Rechtslage in Hamburg ist da klar:
§7 Abs. 2 Bestattungsverordnung Hamburg

Und damit sind Jogger nicht ausgenommen.

Warum sollte man diese Informationen für Router verschweigen?

Es ist auslegungssache, ob ich durch das Gelände spazieren gehe oder eben etwas scheller gehe und das als Joggen auslegen würde.

Wir müssen nicht immer alles erfassen.

Was spricht dagegen, wenn der Router ‘einfach’ aufnimmt, dass man eben auf dem Friedhof keinen Sport machen darf? In dem Fall also Komoot?

ja, man wird wohl nicht unbedingt eine Strafe bekommen, trotzdem wird es vermutlich einige der Besucher stören wenn da Jogger durchlaufen (wenn nicht wegen der Störung der Totenruhe dann doch zumindest, weil es verboten ist :wink: )
Ob jemand der in Sportkleidung durch den Friedhof rennt Sport macht oder nicht, würde m.M. nach eher positiv beantwortet werden, aber sicher kann man es nicht wissen.

gibt glaube ich bisher keinen tag dafür, könnte mir aber ein entsprechendes Attribut vorstellen, auch für „keine Ballspiele“, Rasen betreten verboten, Kinder an der Leine führen, etc.

Angerufen. Radfahren ist auf den befestigten Straßen erlaubt. Joggen ist nicht erlaubt.

Der Support von komoot macht es sich immer recht einfach und wälzt die Probleme auf die OSM-Community ab. Es wäre kein Problem für einen Router, im Jogging-Profil bestimmte Landnutzungen zu erkennen und zu meiden. Beschwere Dich bitte hartnäckig bei komoot und verlange Qualität für Dein Geld.

Die Friedhofsordnung auf unserem Friedhof ist fast wortgleich wie die aus Hmburg gefasst.

Schon der GMV sollte dazu führen, dass jeder vernunftbegabte Mensch, der Würde eines Friedhofs entsprechend, solche Aktivitäten dort unterlässt. Bevor jetzt ein Shitstorm kommt. Ja, ich habe selber schon erlebt, dass auf unserem Friedhof ein Jogger unterwegs war. Unsere Ordnungshüter hat es einen Dreck geschert. Ich sollte einen Jogger, der sportlich durchtrainiert und fast einen Kopf größer war, selbst aufhalten.

Ich habe diesen Thread zum Anlass genommen, unseren Friedhof in OSM zumindest für Radfahrer zu sperren, so wie es in der Friedhofsordnung an jedem Eingang angeschlagen ist. Leider gibt es immer mehr Menschen die mutmaßlich Analphabeten, des verstehenden Lesens nicht mächtig oder schlichtweg ichbezogene Ignoranten sind.

Mit meiner Rennradgruppe im Vereinstrikot würde ich mich da nicht willkommen fühlen, genau wie die Kollegen vom Joggingclub. Mag sein, dass wir ein Bußgeld bekämen. Wäre schon gut, wenn man Routern wie Komoot dieses (OTG verifizierbare) Sportverbot mitteilen könnte, dann können die das in sport-spezifischen Profilen auswerten (Komoot hat z.B. einen Rennradmodus). Leider weiß ich kein etabliertes Tag dafür. Müssen wir eins erfinden?

PS: auf Mapillary sehe ich auch Öffnungszeiten 9-21 Uhr https://www.mapillary.com/map/im/uoLlky5PCiJj5iNF6s_j1w (das Foto ist allerdings von 2017). Muss da noch access:conditional = no @ (21:00-09:00) bei?

PPS, Edit, erst nach dem Posten gesehen:

Das ist allerdings auch wahr. Sportliche Profile sollten Wege durch landuse=cemetery vermeiden, fertig. Dann wäre noch die Frage, ob das international gültig ist. Andere Länder, andere Sitten.

Nein müsssen wir nicht. Bicycle=no sollte auch für Rennräder reichen. Und weil wir gerade dabei sind, Hunde sind auf den meisten Friedhöfen auch nicht erlaubt, kann man dog=no in einem Ritt mit eintragen.

Für das nicht erlaubte joggen müsste halt noch ein Tag erfunden werden. :wink:

Ja, mit der Standard-Antwort macht es sich komoot hier etwas einfach, denn die Unterscheidung, dass Gehen erlaubt, aber Joggen verboten ist, wird üblicherweise nicht gemacht, also kann man nur bedingt von “falschen” Daten sprechen, während das Gebiet korrekt als Friedhof ausgewiesen ist, was ein Router natürlich meiden könnte.

Im Übrigen ist die Annahme für einen Router zwar sinnvoll, aber nicht zwingend zutreffend. Am Wiener Zentralfriedhof gibt es mittlerweile sogar 2 ausgeschilderte Laufstrecken, allerdings ist das auch ein riesiges, parkartiges Areal, wo tlw. auch Buslinien auf breiten Straßen, oder Touristengruppen unterwegs sind und die Strecken sollen ja auch zu einer Lenkung in die richtigen Bereiche führen.

Der Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist der größte Parkfriedhof der Welt und mal eben 56% größer als der in Wien. Trotzdem ist bei uns das Joggen verboten. Gibt aber auch Buslinien und man darf mit Auto+Fahrrad drauf fahren.

Ich fänd’s schön wenn man “Joggen verboten” oder “Sport verboten” in OSM abbilden könnte. Woher soll die Routing-App sonst die jeweiligen Regeln kennen?

Radfahren ist aber explizit erlaubt: https://www.mapillary.com/map/im/uoLlky5PCiJj5iNF6s_j1w
Nur halt Sport nicht.

dog=no ist natürlich immer gut, wo es stimmt (ist das hier der Fall?).

Radfahren ist oft auf Friedhöfen erlaubt, wenn es auch manchmal verboten ist. Gerade bei großen Friedhöfen ist es z.T. auch üblich, dass man sie durchquert um woanders hin zu gehen (auch zu Fuß), da sehe ich auch kein Problem. Für “kein Sport” brauchen wir ein tag.

Wo zieht man da die Grenze? Wenn ich mit dem Rennrad ganz normal durchfahre, ist es mit Sicherheit nicht verboten. Wenn man dort aber ein Rennen gegeneinander fährt ist es schon Sport. Das dort kein Sport getrieben werden darf, hat in erster Linie mit der Würde eines solchen Ortes zu tun, aber auch um die Gefährdung von anderen Friedhofsbesuchern, die sich dort bewegen und Sachbeschädigungen zu vermeiden. Wenn statt des GMV dort noch extra Tags nötig sind, dass es auch der letzte Rennradfahrer bzw. Hobbysportler begreift, weiß ich auch nichts mehr. :confused:

Nach dem, was ich täglich auf kombinierten Fuß- Radwegen mit Vz 240 erlebe und die Verhaltensweisen von Mitmenschen in letzter Zeit in anderem Zusammenhang, lassen mich bei Manchen stark Zweifeln, ob bei denen jemals GMV bzw. eine gute Erziehung vorhanden war. Aber das ist schon wieder ein anderes Thema.

vielleicht machst Du Dir auch falsche Vorstellungen, es geht um einen extrem großen Friedhof (4-5km Länge) mit Straßen, Autoverkehr, Fahrradverkehr, Busverkehr, etc. https://www.bing.com/maps/?v=2&cp=53.624722~10.061667&style=h&lvl=15&sp=Point.53.624722_10.061667_Ohlsdorf%20Cemetery___

Keiner sprach von “Rennen fahren”, sondern lediglich ein um Umsicht bedachter Appnutzer hat sich erkundigt, wie man es durch Tagging vermeiden kann, als Jogger auf den Friedhof geleitet zu werden, auch wenn vermutlich rechtlich nicht unbedingt mit Sanktionen zu rechnen ist, aus Pietätsgründen.

Zugegebenermaßen tendiere ich auch zur Meinung Negrehebs, wenn man ein Routing-Profil für Jogger anbietet sollte man mal prüfen, ob man nicht Wege auf Friedhöfen ausschließt.

Ein spezielles Tag für “kein Sport” wäre aber auch kein Schaden, und evtl. gibt es da ja durchaus regionale Unterschiede

Dass ich hier sehr vorsichtig fahren würde, wenn überhaupt, ist klar. Worum es mir geht: ich will hier gar nicht erst hingeschickt werden, nachdem ich Komoot mitgeteilt habe, dass ich sportlich fahren will (Rennradmodus). Für den joggenden Threaderöffner das gleiche Problem mit foot statt bicycle. Den dafür erforderlichen Input kriegt Komoot nicht aus OSM. Und das finde ich schade.

Wir ziehen gar keine Grenze. Das tut die Friedhofsverwaltung (oder Stadtverwaltung, oder was weiß ich wer), indem sie Sport verbietet aber Radfahren erlaubt. Wir bilden das ab wenn wir wollen und können.

Können wir? Ich sehe im Moment kein etabliertes Taggingschema dafür. Wir müssten also eins erfinden. sports=no oder so ähnlich.
Wollen wir? Ich finde die Idee attraktiv. Andererseits macht sie viel Aufwand: Proposalprozess, Werbungs fürs Tag machen, und dann Datengebraucher dazu kriegen, das neue Tag auch auszuwerten. Lohnt sich das? Kriegen wir genug Anwendungsfälle zusammen? Dieser Friedhof ist einer. Mir fällt kein anderer ein.

Das war auch eher retorisch gemeint.

Das wäre letztendlich Tagging für den Router, was Du beabsichtigst. Deine Fragen beantwortest Du Dir im letzten Satz ja schon selber

Als normaler Mensch mit gesundem Menschenverstand laufe /fahre ich dort gar nicht erst rein. Ein guter Router rechnet in Sekunden einen neuen Weg aus.

Wie groß der Friedhof ist, ist mir schon bewusst. Ist halt auch ein Einzelfall. Mir ging es hauptsächlich auch darum, zu erörtern, warum dort kein Sport erlaubt ist. Alles andere habe ich im letzten Post schon dazu gesagt. Man muss nicht alles mit einem Tag versehen, um einen speziellen Anwendungsfall abzudecken. Was man stattdessen walten lassen sollte, erspare ich mir hier zu wiederholen. :roll_eyes:

Ich sehe kein Problem, mit dem Fahrrad über den Ohlsdorfer Friedhof zu fahren und mache das auch hin und wieder. Niemand zwingt dich, das auch zu tun, aber sprich bitte anderen Menschen ihren GMV wegen sowas nicht ab.