Spionage Software verwendet OSM Daten

Es gibt auf dem “Markt” sog. Spionagesoftware zur Überwachung von Smartphones, unter anderem die Produkte mSpy und FlexiSpy. Deren Anwendung ist - wenn überhaupt- in DE nur in engen Grenzen erlaubt.

Die beiden genannten Produkte verwenden zur Darstellung von Standorten der überwachten Personen Karten auf OSM Basis. Das auf den Karten der Copyright Vermerk fehlt, finde ich in diesem Fall nicht so schlimm. Immerhin wird der Anwender so nicht direkt mit der Nase auf OSM gestoßen.

Soll ich die in meine OSM Software Watchlist aufnehmen? :wink:

Gruss
walter

M.E. sollte der Anwender in jedem Fall auf OSM gestoßen werden, wenn er auf OSM Daten beruhende Karten verwendet.

Was’n das für 'ne Logik? Man muss nur eine hinreichend bekloppte App bauen und schon darf man auf die korrekte Attributierung verzichten?

Lizenzverstoss ist Lizenzverstoss…

+1

Also ich unterstütze solche Software nur äußerst ungern. Aber wir haben unsere Karte für alle freigegeben. Von den Anwendern erwarte ich, dass sie sich in jedem Fall an die entsprechenden Regeln halten.

Wenn jetzt besorgte Überwacher Wege etc. in die Datenbank eintragen, weil die Überwachten sonst unkartierten Bereichen herumlaufen, ist mir dieses Mittel recht :wink:

So isses. Und genau aus diesem kühlen Grunde steht z.B. in CC-BY-Lizenzen der Satz: „Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.“ Demnach dürfte z.B. nicht „Besonderen Dank an OSM für die freundliche Bereitstellung ihres Kartenmaterials zu diesem edlen Zwecke“ dranstehen. Aber soweit ich sehe, fehlt ein solcher Zusatz zumindest in der Kurzversion der ODbL (die Langversion will ODC gerade nicht rausrücken).

–ks

Ich bin ja bei euch, dass eine Anwendung, die OSM Daten verwendet, normalerweise auch den entsprechenden Copyright Hinweis tragen sollte!

Mit “Anwender” meinte ich auch nicht den Hersteller der App, sondern denjenigen, der die App anwendet. Man stelle sich nur vor, der Hersteller würde an prominenter Stelle damit werben, dass OSM Daten zugrunde liegen. Da kann ich mir die Schlagzeilen in der Presse schon vorstellen: OSM unterstützt Spionage Software. Dann lieber so. Aber wenn es euch so nicht gefällt, wer übernimmt den Schriftwechsel mit den Herstellern?

Das mit dem Anwender habe ich auch so aufgefasst, aber der ist ja i. d. R. mit der Anwendung einverstanden. Den dürfte das nicht stören. Und ansonsten ist es eben nicht so, dass wir das ‘unterstützen’.

Allerdings wäre es sicherlich eine Diskussion wert, ob diese oder andere Anwendungen erwünscht sind. Das dürfte dann ein ziemlich großes Thema werden. Damit würde man politisch, was meines Wissens viele kategorisch ablehnen.

Gibt es denn für solche Anschreiben schon Muster? Es ist ja nicht der erste Fall.

Jede News ist gute news :wink:
Das wäre für uns einmal mehr eine Gelegenheit, allen die es wissen wollen zu erklären, was freie Daten bedeutet, und dass wir gegen so eine Software nichts machen können (ist auch nicht unsere Aufgabe, wir liefern Geodaten, mit unseren Daten kann man sowas nicht machen, sie dienen lediglich als Hintergrund zur Orientierung). Falls was die App macht nicht legal ist, muss man denen auf anderem Wege beikommen. Ich kenne diese Art von Software nicht, aber um damit zu “spionieren”, wird man wohl Administratorzugriff auf das Device benötigen, oder? D.h. das nutzen vermutlich vor allem Eltern, um ihre Kinder zu überwachen, oder Ehepartner ihre andere Hälfte?

Umfangreicher Artikel hierzu in c’t Nr. 18.
Nein Admin Zugriff muss nicht unbedingt sein, sondern “erweitert” nur die Möglichkeiten.

Um diese Apps zu installieren benötigt man physischen Zugriff auf das “fremde” Gerät und den Zugangscode dafür.
Das sind genau Vorraussetzungen, die auf einen Admin zutreffen.

Wenn das so stimmen würde, wäre jeder Smartphone Besitzer, der sein Gerät in Händen hält und sich eingeloggt hat, Admin??
Was allerdings stimmt ist, dass man als Spion ein Smartphone rooten sollte, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen. Dann ist man “richtiger” Admin.
Aber das geht jetzt doch am Thema vorbei.

Heute ist es die Spionage-App und morgen die Webseite einer politischen Partei und übermorgen die App vom bösen Finanzkonzern.

Und wir sollen jetzt den obersten Tugendwächter spielen, der beurteilt, ob ein Anwendungszweck moralisch gut oder schlecht ist? Wo soll denn das enden?

Frei sind die Daten nur dann, wenn man sie auch für Zwecke einsetzen kann, mit denen wir nicht einverstanden sind. :slight_smile:

bye, Nop

An wen richtet sich diese rhetorische Frage? Das hat niemand verlangt und bislang waren auch alle Wortmeldungen deiner Meinung :slight_smile:

–ks

Vielleicht brauchen wir so etwas wie ODbL-violations.org – analog zu Harald Weltes Gpl-violations.org

Und hätte man in der ODbL nicht eine Mindest-Schriftgröße für die Lizenzzeile festlegen können?