"source"="knowledge"

N’Abend,
was heißt eigentlich dieses “source” =“knowledge” genau?

Konkret: Ich bin beruflich in der Straßenplanung / dem Straßenentwurf “zu Hause”. In diesem Zusammenhang habe ich - ohne mich besonders zu bemühen - im Rahmen regulärer Projektbearbeitung von der exakten Lage verrohrter Gewässer Kenntnis erlangt. Sei es, weil ich die Planunterlagen eingesehen und nunmehr auch die Schachtdeckel vor Ort fotografiert habe, oder weil die Leitungen im Rahmen von Suchschachtungen freigelegt und ausgepflockt wurden (und ich diese Auspflockung wiederum fotografiert habe … usw.).

Bedeutet nun “knowledge” das Wissen, das ich derzeit habe oder bedeutet es das Wissen, dass JEDER erlangen könnte, so er sich bemühen würde - also ‘nur’ das Wissen aus ‘offenen Quellen’. Denn genau solche offenen Quellen sind es nicht, aus denen ich in diesem Fall meine Kenntnisse schöpfe. Dennoch: ein Datenauszug in JOSM würde ausreichen, und ich könnte ohne weitere Hilfsmittel den Verlauf auf gefühlt 10 m exakt eintragen - immerhin besser als z.Zt. gar kein Eintrag in OSM und eine Lücke im bereits eingetragenen Gewässerverlauf. Den offenliegenden Teil des Gewässers kann ich ja “leicht” ablaufen und per gpx-Track nachweisen, dass ich vor Ort war; in einem 1200mm-Eikanal in etwa 2m Tiefe unter Geländeoberkante ist das dann allerdings eher schwierig … Den würde ich jedoch auch gern entsprechend meines “knowledge” eintragen (nicht als Eikanal, wohl aber als “tunnel”=“culvert”).

Daher die Frage an die Lizenz-Profi’s: Wäre es i.O., knowledge aus Quellen zu schöpfen, die NICHT JEDERMANN(/frau; sorry) zur Verfügung stehen ?? Der Nachweis ist dann halt kaum zu erbringen; knowledge - im Sinne des eigentlichen Wortes - wäre es aber in jedem Fall …

Grüße
Rainer

Hallo Rainer,

ich habe oft ‘local knowledge’ verwendet, um zu sagen, dass ich vor Ort war und daraus die Erkenntnis für OSM gewonnen habe.

Gruß Jan

Wo ist da der Unterschied zu “survey”?

Es gibt Dinge, die weiss ich einfach, ohne eine Quelle zu kennen. Flurnamen oder Gewässer in meiner Umgebung z.B. kenne ich sicher aus mündlicher Überlieferung oder von Schildern oder aus der Zeitung oder aus früher mal gesehnen Landkarten. Ich weiss aber weder die Quelle noch weiss ich, ob jedermann das erfahren könnte. Das ist für mich “knowledge”.

Ob ich Dinge mappen darf, die ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit erfahre, muss ich meinen Arbeitgeber/Auftraggeber (oder dessen Auftraggeber) fragen. Wenn ich auf einer Dienstreise zufällig eine Strasse finde, hat sicher keiner was dagegen, wenn ich die eintrage. Falls meine Arbeit darin besteht, die Strasse für einen Stadtplandienst zu vermessen, hält mein AG das Ergebnis vermutlich für ein Betriebsgeheimnis. Das ist aber weniger eine Frage der OSM-Lizenz, sondern eine des Arbeitsvertrages, im Zweifel würde ich den Arbeit- / Auftragsgeber fragen.

Nicht direkt für ein Betriebsgeheimnis, aber da dein Arbeitgeber die Erlangung dieser Informationen finanziert hat, hat er die Rechte daran – die sich mit der OSM-Lizenz etwas beißen dürften.

–ks

Fuer mich:

“survey” Ich war vor Ort und habe mir fuer einen geplanten Edit genau das angeschaut (oder gleich vor Ort editiert (z.B. Vespucci))
“local knowledge” Ich war (schon mal) dort und kann mich so erinnern

Dito.
survey = es ist zu sehen / zu messen
local knowledge = Gespräche mit Ansässigen, Lokalpresse, Quellen-Alzheimer (wusste ich schon immer)

IANAL, aber für mich ist source=knowledge ersteres. Das kann Wissen aus offenen und nicht öffentlichen Quellen beinhalten. Wenn ich die offene Quelle weiß, geb ich sie natürlich an. Wenn ich nicht mehr genau weiß, woher ich das Wissen hab, dann ist “knowledge” OK.
Was ziemlich sicher nicht geht, ist gezielt aus einer lizenzrechtlich nicht brauchbaren Quelle Informationen rauszukopieren. Aber wenn die Info im Gedächtnis ist, kannst du IMHO dein Wissen auch eintragen. Eventuell mit einer note=* als Erklärung, dass der Verlauf des Gewässers nach bestem Wissen geschätzt wurde. Und vielleicht als source=knowledge;survey weil ein Teil des Wissens ja von deiner Arbeit vor Ort kommt.