Sind Routen in GPX-Dateien noch sinnvoll?

Tag zusammen,

GPX hat im Wesentlichen 3 Datentypen:

Waypoints: Interessante Punkte am Wegesrand, vom GPS-Nutzer unterwegs eingegeben. Oder vorher am Schreibtisch definierte Punkte.
Tracks: Unterwegs aufgezeichnete Wege. In den Daten einfach eine Folge von Punkten oder von Segmenten, die ihrerseits Punkte enthalten.
Routen: Sehen aus wie Tracks, sind aber keine aufgezeichneten Wege, sondern nur geplante.

Ich habe den Eindruck, Routen sind irgendwann vor ein paar Jahren ausgestorben. Viele Programme (Viking z.B.) lassen mich gar keine Routen anlegen oder editieren.

Hat es Sinn, sich um Routen zu kümmern, falls man eine Seite mit GPX-Uploads bastelt oder ist das vergebliche Mühe, weil sowieso jeder nur GPX-Dateien mit Waypoints und Tracks hat?

Umgekehrt: Hat es Sinn, Ergebnisse von Routern als Route zu speichern, oder würde das den Nutzer eher frustrieren, weil viele Programme ausschliesslich Waypoints und Tracks in einer GPX-Datei erwarten und seine Routen nicht verarbeiten?

viele Grüße, Max

also GPSies bietet noch beides an, zum Glück! Denn in marble sieht die eine rot (tracks) und die andere (blau) aus, so dass Du nur einen Klick brauchst, um sie in einer Übersicht, Planungsvorstellung, schrittweiser Vorstellung einer Netzplanung (Punktsystem) anders darzustellen! Toll finde ich…

Ich weiß nicht wie Du auf die Idee kommst. Alle 3 Datentypen haben ihre Berechtigung.

Eine Route besteht erst mal nur aus Waypoints in einer bestimmten Reihenfolge und wird für die Navigation auf einem GPS Gerät zwingend gebraucht. Sonst müßtest Du beim erreichen des 1. Waypoints von Hand suchen welches der nächste ist und den aktivieren.

Ein echter Track hat sowieso viel zu viele Punkte um für eine sinnvolle Navigation herzuhalten und muß dafür erst mal vereinfacht werden - und am Besten in einer Route umgewandelt.

bye, Nop

Eine statistische Erhebung über nicht repräsentative 500 GPX-Dateien, von denen eine einzige eine Route hatte. Wie siehts denn bei dir aus? Die Auswahl der bei dir hochgeladenen Dateien wäre vermutlich repräsentativer…

Ich glaube, dass zumindest Fussgänger einfach Tracks runterladen und dann den Strichen auf dem Navi nachlaufen. Routing findet auf dem Gerät nicht statt, nur Anzeige. Aber auch das ist nur der Eindruck, den ich aus einer kleinen Stichprobe gewinne, darum frage ich.

Grüße, Max

PS: Vielleicht hätte ich die Einschränkung auf Fussgänger gleich erwähnen sollen…

Schau dich mal auf dieser Seite etwas um: http://www.routeconverter.de/home/de

Gruß Klaus

Routen werden vom User vorher eingegeben oder von anderen zur Verfügung gestellt.
Sinnvoll zum Hochladen in Navis.

Tracks werden beim Gehen/Fahren aufgezeichnet.
Sinnvoll zum Hochladen in OSM als Zeichenhilfe und Bestätigung für andere (wenn sonst nichts Besseres da ist).
Auf dem Navi sieht man damit, wo man bisher war.

Waypoints werden vorher oder unterwegs gesetzt.
Sind auf dem Navi sinnvoll, für OSM vielleicht als Gedächntisstütze für POIs zu gebrauchen.

Ich nutze Routen ziemlich häufig auf meinem GPS, wenn ich mehrere Stellen nacheinander abfahre*. Mit QLandkarte sind Routen bequem zu erstellen und mein eTrex schickt mich dann bequem von einem Punkt zum nächsten.

*Egal ob mit Rollstuhl oder Auto, auch wenn mich dabei wohl beides als Fußgänger disqualifiziert. Aber ich würde sie auch zu Fuß gehend benutzen.

Ich nutze Routen auch nur rudimentär. Wenn dann eigentlich nur so wie von nop im 2. Absatz beschrieben. Also unter Qlandkarte GT zuvor manuell erstellt und dann zur Navigation an das Gerät übertragen.

Andere Nutzungen wie z. B.:

  • eine Route erzeugt aus einem Track via Programm oder

  • eine Route als Ergebnis eines Webservices (Routenplaner e.t.c.)

scheitern regelmäßig an der Begrenzung der maximal vom Gerät (GPSMAP 60Cx) zu speichernden WP pro Route. :(

mfG

Ich nutze Routen auch recht häufig zum biken, wenn ich mal wieder was unbekanntes fahren will. Auch in meinem Bekanntenkreis werden Routen genutzt.
Von aussterben kann wirklich nicht die rede sein.

Das ist auch meine Beobachtung. Selbst die Tourismusbüros stellen – sofern überhaupt – für die Wanderwege Tracks, nicht Routen zur Verfügung. Gelaufen wird nach angezeigter Spur. Man will ja nicht wie im Auto ein “biegen sie rechts ab” hören, sondern z.B. eine Burganlage besuchen und dann wieder wissen, wo sich der eigentliche Weg befindet… Und wenn ich mich recht erinnere, konnte ich in meinem Dakota 20 auch mal einen Track als Route nehmen (hat sich aber als sinnfrei herausgestellt – einfache Anzeige eines Tracks ist unterwegs praktischer).

Ich stelle auf meinen Seiten Routen erst gar nicht zu Verfügung.

Mit dieser Beschreibung bin ich nicht ganz einverstanden. Kann es sein, dass Du etwas verwechselst?

Tracks sind nicht zwangsläufig nur aufgezeichnete Wege. Wenn ich eine Strecke plane, dann zeichne ich einen einfachen Track (Mapsource) und lade ihn auf’s Gerät hoch. Das ist und bleibt ein Track, keine Route.

Eine Route besteht aus einzelnen, relativ wenigen Waypoints, z.B. von einer Ortschaft zur nächsten. Je nach Routingeinstellung ergeben sich daraus einzelne Geraden oder Routen, die auf entsprechenden Wegen verlaufen (Autorouting).

Autorouting hat natürlich einen Vorteil, wenn ich die Gegend nicht kenne. Ansonsten lege ich schon vorab ziemlich konkret fest, wo ich mich bewegen möchte (Biken). Darum ‘arbeite’ ich hauptsächlich mit Tracks.

Gruß, T.

Auf meiner Seite kannst Du:

  • eine Strecke auf der Karte planen und als GPX Speichern, Standardeinstellung ist route, Alternativ is track möglich
  • dir einen automatischen Streckenvorschlag routen lassen und als GPX Speichern, Standardeinstellung ist route, Alternativ is track möglich
  • eine bei OSM Hinterlegte Wander- oder Reitroute holen und als GPX Speichern, Standardeinstellung ist route, Alternativ is track möglich
  • aufgezeichnete Tracks als Hintergrund in Potlatch hochladen um darauf zu mappen

Theoretisch kann man auch Tracks in den Routeneditor hochladen, aber echte Tracks sind viel zu groß mit viel zu vielen Einzelpunkten und werden abgelehnt.

Ich betreibe allerdings kein Routenportal, alle hochgeladenen Daten werden nach Gebrauch gelöscht.

Ich selber plane Touren ausschließlich mit Routen. Die Routenführung wird dabei nur gelegentlich eingeschaltet wenn ich Angaben wie Reststrecke oder Ankunftszeit brauche. Mit einem Track könnte ich nichts anfangen, ich will schließlich nicht daß die ganze Karte mit Trackpunkten zugemüllt wird und die Wege auf der geplanten Strecke verdeckt werden.

bye, Nop

Wie planst Du denn Deine Routen?

Ich brauche für eine Tagestour zu Fuß oder mit dem Pferd ca. 100-150 Wegpunkte auf der Route. Dabei liegen die Punkte schon sehr dicht, so daß eine sinnvolle Reststreckenberechnung möglich ist. Aber das ist weit unter den Begrenzungen eines Gerätes.

bye, Nop

Halt so, wie in meinem ersten Satz beschrieben. Die von Dir zitierten Probleme ergeben sich nur, wenn die Route auf anderem Wege entstanden ist. Gemeint sind da im Wesentlichen die beiden Spiegelstriche (Punkte) in meiner Auflistung.

Danke für die vielen Antworten, das Meinungbild scheint klar :wink:

Bei hochgeladenen Dateien ist das Routen-Darstellen ja billig zu haben, man malt einfach, was kommt. Beim Runterladen von Routingergebnissen werde ich bei Nop abkupfern und neben dem Track auch irgendwie versuchen, eine Route anzubieten.

Übers Erzeugen von Routen aus Tracks muss ich noch nachdenken. Mit gpsbabel ist das schnell gemacht, aber das orientiert sich nur an der Geometrie der Strecke. Der Orientierung suchende Fussgänger oder Rollstuhlfahrer wird sich eher an den Kreuzungen verirren als an scharfen Kurven. Einfach alle Kreuzungen zu nehmen dürfte auch ungeschickt sein, das dürften innerstädtisch zu viele Punkte werden.

Grüße, Max

Naja, die Frage ist doch: Warum und wo wurden diese GPX-Dateien hochgeladen?

Routen sind ein paar Punkte, wo dann eine Software mir die beste Strecke für mein Fortbewegungsmittel berechnet. Das verwende ich sehr gerne, wenn ich in mir unbekannten Gegenden mehrere Punkte anfahren muß. Oder wenn ich eine Radtour plane. Aber eine Route würde ich zum Beispiel nie nach OSM hochladen, da das gar keinen Sinn machen würde: Eine Route enthält ja nicht einen gefahrenen Weg, sondern einen existierenden Weg den Du fahren solltst. Da sind Tracks sinnvoller, die anzeigen, wo Du genau hergefahren bist, auch wenn da auf der Karte kein Weg eingezeichnet ist.Von daher wirst Du wohl unter den bei OSM hochgeladnen GPX Dateien kaum Routen finden.

Auf meiner Seite hochgeladen. Über die Motivation kann ich natürlich nur spekulieren… Das Ergebnis wird auch dadurch stark verfälscht, dass man bis heute morgen Routen nicht mal gesehen hat. Jemand, der das einmal probiert hat, wurde enttäuscht, hat seine GPX-Datei gelöscht und kam nie wieder. Deshalb “nicht repräsentativ”.

Grüße, Max

@maxbe: Was planst du eigentlich zu implementieren? Vielleicht wirft dieses Wissen ein etwas anderes Licht auf die Fragestellung.

Gruß Klaus

Sicher? Wenn ich in Mapsource eine Strecke plane entsteht da immer eine Route.
Daher auch der Werkzeugname “Routenfunktion” und das Ergebnis landet links im Tab “Routen”.
Die Funktion Trackplanung oder so habe ich bislang nicht gefunden.

edit: Wieder was dazu gelernt. Es gibt tatsächlich das Werkzeug “Trackzeichnungsfunktion”.
Im Gegensatz zur Routenfunktion scheint aber kein automatisches Routing möglich zu sein.

In ihrer Struktur sind Route und Track identisch: Eine Abfolge von Wegpunkten. Auch der Aufbau in der XML Datei selbst unterscheidet sich lediglich in der Benennung der Tags – das wars technisch auch schon. Es gibt auch keine Definition die besagt, eine Route müsse weniger Punkte besitzen (oder ein Track müsse sein Punkte dichter setzen). All das ist völlig irrelevant.

Eine Route ist lediglich dafür gedacht (!) ein nächstes Ziel beim Erreichen eines Wegpunktes zu geben, während ein Track dazu gedacht ist eine Linie zu ergeben. Eine Route kann also locker auch für eine Tracklinie herhalten, und ein Track kann als Route verwendet werden. Die verwendete Software muss das nur auch so wollen – technisch ist all das aber Peanuts da praktisch identisch: Routen als Track darstellen beherrscht wohl jede Software (ist die einfache Ansicht der Route), und Tracks als Routen zu verwenden bedarf lediglich der Umbennenung von 2 Tag-Bezeichnungen.

Eine Variante ist daher m.E. überflüssig. Ich zitiere mal aus http://www.topografix.com/gpx/1/1/gpx.xsd, der einzig offiziellen Quelle hierzu:

rte represents route - an ordered list of waypoints representing a series of turn points leading to a destination.
[…]
trk represents a track - an ordered list of points describing a path.