shoulder=left/right/both/no

Von welchen Straßen kann man (in Deutschland) davon ausgehen, dass sie aufjedenfall bzw. mit hoher Sicherheit keinen Seitenstreifen haben? Oder, offener gefragt, wie wirken sich das Vorhandensein bestimmter Features oder Klassifikation auf die Wahrscheinlichkeit aus, dass eine Straße einen Seitenstreifen haben könnte?

Beispiele:

  1. Könnte ein highway=tertiary einen Seitenstreifen haben? Und ein highway=unclassified? Was ist mit highway=residential?

  2. Wenn die Straße einen Bürgersteig hat, kann man dann noch davon ausgehen dass sie einen Seitenstreifen haben könnte?

  3. Oder wenn sie beleuchtet ist? Macht es das wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher?

  4. Sind Seitenstreifen eher nur außerhalb von Ortschaften zu erwarten? An welchen Tags könnte man erkennen dass eine Straße außerhalb von Ortschaften ist?

  5. Weitere Faktoren?

Hintergrund ist, dass jemand anfragt ob shoulder=left/right/both/no nicht mit StreetComplete erfasst werden könnte. Ich sehe keinen Grund wieso nicht. Aber diese Info soll wenn dann aber nicht für **alle **Straßen eingetragen werden, sondern nur für solche bei denen es durchaus sein könnte dass dort ein Seitenstreifen existiert. (Extremes Beispiel: Nicht für highway=living_street).

  1. und 2. sehe ich als sehr unwahrscheinlich an.

  2. Hat in meinen Augen keinerlei Einfluss darauf.

  3. Ja - aber wenn, dann kommt das m. E. nur bei Bundesstraßen (in der Regel primary) in Frage - aber auch da ist es m. E. eher in der Minderheit.

Auf deutsche Verhältnisse betrachtet:
Erwarten würde ich einen Seitenstreifen bei motorway (default yes) - also die Ausnahmen mit ‘no’ abfragen und taggen.
Bei trunk sehe ich das fast schon bei 50 - 50 - trotzdem würde ich auch hier yes als default annehmen - also die Ausnahmen mit ‘no’ abfragen und taggen.

motorroad ist noch so ein tag, welches in meinen Augen überlegenswert wäre - ohne dass ich da eine präferenz hätte …

Bei allen anderen Klassen halte ich es in der Regel für unwahrscheinlich.

Vorschlag für die Fragestellung:
“Hat diese [Autobahn | Schnellstraße] keinen Seitenstreifen? Dann tagge mit shoulder=no.”

  • Beispiel 1 wird es vermutlich hin und wieder geben, dürften oft runtergestufte Bundesstraßen sein. Bei Lemgo betrifft das die Blomberger Straße, da führte vor dem Bau der Südumgehung/B66n die Ostwestfalenstraße lang.
  • Für Beispiel 2 kenne ich mehrere Stellen mit Bürgersteig und Seiten-/Mehrzweckstreifen, z.B. die Mindener Straße in Vlotho oder die Lemgoer Straße in Detmold.
  • Beispiel 3: kann ich nicht einschätzen, dürfte eher davon abhängen, ob die Straßen inner- oder außerorts sind. Womit wir bei
  • Beispiel 4 sind: die bei Beispiel 2 genannten Straßen sind beide innerorts.

Eine Notiz dazu: StreetComplete taggt immer etwas, d.h. es würde dann auch bei highway=motorway (z.B.) shoulder=right taggen. Daher möchte ich im vorneherein diejenigen Straßen herausfiltern, bei denen der Wert praktisch fast immer der gleiche ist. Also Autobahnen (immer “ja”) und z.B. Wohngebietsstraßen (immer “nein”). Ausnahmen gibt es immer, die Frage ist aber ob die Existenz solcher Ausnahmen es rechtfertigen, das Tag dann an quasi alle Straßen ranzukleben in der Hoffnung diese Ausnahmen dann zu finden. Das Feedback was ich so bisher aus diesem Forum höre ist, eher sparsam mit solchen Tags umgehen zu wollen.

Der Vorschlag wäre dann evtl. (für Deutschland)

ways with
  highway = trunk
  or (
    highway ~ primary|secondary|tertiary|unclassified
    and (
      sidewalk ~ no|none
      or maxspeed > 50
      or source:maxspeed !~ DE:urban|DE:zone30|DE:zone20
    )
  ) 

Da der OR-Zweig dann ja immer taggt - werden das bei DE:rural dann massenhaft ‘default’-Taggings shoulder=‘no’ …

traffic_zone=DE:urban fehlt da noch.

Ja genau, deswegen könnte man das vielleicht noch weiter einschränken? Vielleicht anhand Anzahl der Lanes? Art der Oberfläche? Ob die Straße eine ref hat?

Was ist mit shoulder / Seitenstreifen genau gemeint?
Seitenstreifen als Nothaltespur kenne ich nur von Autobahnen.

Eine shoulder muss keine 3m breite Notfallspur auf der Autobahn sein. Auch das hier ist eine:
https://www.mapillary.com/map/im/5ZmN8AAMPfzCjQ0aoAg-Rw

Als grobe Richtschnur würde ich 1 befestigter Meter hinter der Fahrbahnbegrenzung ansetzen. Das sollte auf den meisten zweispurigen Straßen ausreichen, dass z.B. Fahrradfahrer und Mopeds auch bei durchgezogener Mittellinie überholt werden können und man auch mit einem PKW liegenbleiben kann ohne den gesamten Verkehr aufzuhalten.

Im Wiki bzw. in der DeepL-Übersetzung ist aber von einem reservierten “Fahrstreifen” die Rede.
Dein Beispiel hätte ich nie und nimmer als Fahrstreifen angesehen. :roll_eyes:
Wen das aber bereits ein Fahrstreifen sein soll, sollte das im Wiki noch entsprechend beschrieben werden.

Ab wieviel cm liegt eine shoulder vor und wie muß eine solche shoulder befestigt sein ? :roll_eyes:

Das erörtert der zugehörige Wikipediaartikel zu “Seitenstreifen”.
Durch das Vorhandensein von VZ 388/389 auf ländlichen Straßen würde ich sogar mutmaßen, dass z.T. sogar alles zwischen Begrenzungslinie (in Ermangelung ebendieser dann die Fahrbahnkante) und schwarzweißem Pfosten als Seitenstreifen wahrgenommen wird.

“Seitenstreifen” kann in .de alles mögliche sein in allen möglichen und unmöglichen Breiten und Befestigungen. Die StVO ist da nicht besonders erhellend, was die Erkennung von Seitenstreifen und ihren Unterarten und der Unterscheidung zu Gehwegen etc. betrifft.

Das hatte ich in meiner OSM-Anfangszeit mal als Bsp. für einen Allzweckseitenstreifen festgehalten, kann man drauf radeln oder auch drauf parken. Inzwischen ist es wohl ein Radfahrstreifen.
Radfahrstreifen und Parkstreifen sind im übrigen nur Unterformen des Seitenstreifens. Kann man ggfs. an der Gestaltung erkennen …
… oder auch nicht, wird im Verkehrsportal sehr oft diskutiert, ob Bildbsp. Parkstr., Radstr., Seitenstr. oder Gehweg sind
Interessant sind die Hamburger Radfahrstreifen, weil die HH-Polizei von einer Benutzungspflicht auch ohne Radwegschild ausgeht, was aber nicht aus der StVO herleitbar ist, im Gegenteil, deswegen gibt es in HH sehr viele allgemeine Seitenstreifen mit Radpiktogramm, aber kaum Radfahrstreifen :wink:

Insofern:

Obiges Bsp. aus Heusenstamm ist/war tertiary

'türlich.
In der Unterform “als Parkstreifen gedacht” sogar oft, nicht immer ist es ein waschechter Parkstreifen, es kann auch ein allg. Seitenstreifen sein.
Einen überbreiten Seitenstreifen gibt’s bspw. in der Straße “Am Lunedeich” vor der Halle XIV. Ist zwar tertiary, aber wg. Industriegebiet könnte sowas auch unclassified sein.

Können schon. In der Unterform (als) Parkstreifen (gedacht) sicherlich

Die Bsp. aus Heusenstamm und Bremerhaven sind innerorts.

Fiel Fergnügen beim schouldern dieser Aufgabe … :wink:

Re “als Parkstreifen gedacht”, “als Radfahrstreifeng gedacht”: Ich würde sagen, in diesen beiden Fällen wäre in OSM shoulder=no zu taggen, sonst würden Datennutzer das so interpretieren dass sowohl ein Parkstreifen vorhanden ist als auch ein Seitenstreifen.

Daher denke ich macht es Sinn, möglichst nur dort zu fragen, wo keine Radfahrstreifen und Parkstreifen zu erwarten sind - außerorts.

ich sehe es wie Mueck, ein Parkstreifen ist ein Randstreifen

Ah ha - ein cycleway=lane ist also auch immer als shoulder=yes zu taggen?

M.M.n. ja.
Aber bitte so, dass im Ergebnis nicht überall shoulder=no getaggt wird …
Allerdings - wenn doch parking_lane und cycleway=lane auch shoulder=yes sind - dann dreht sich das natürlich - also auch innerorts fragen …
Also eigentlich immer fragen und dann mit dem - wie auch immer geartetem Ergebnis - leben …