service=driveway

Schlecht geraten. In GB gibt es das als offizielle Klassifizierung
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Great_Britain_road_numbering_scheme

Klassifizierte Straßen sind in DE definiert als Straßennetz für den überörtlichen Verkehr, also ab Kreisstraße aufwärts, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Klassifiziertes_Straßennetz

Daher finde ich unclassified für Ortsverbindungsstraßen eigentlich auch bei uns ziemlich treffend.

Zur rechtlichen Einteilung und Widmung gibt das Straßenverkehrsgesetz einen guten Überblick:
https://dejure.org/gesetze/StrG/3.html

Gruß
geow

Hab mal was zum Thema gebloggt: http://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/diary/39830

–ks

Der Kollege war sehr fleißig und scheint in http://www.openstreetmap.org/changeset/37910143 sehr breitbandig hw=service um service=driveway ergänzt zu haben. In Wiesbaden auch jede Menge, z.B. die Betriebswege auf der Deponie. følliger blødsind. Auf meinen CS-Kommentar zu http://www.openstreetmap.org/changeset/41985838 hat er bislang nicht reagiert. Was tun?

–ks

“highway=service” ist, wie so viele OSM-Tags, schlecht definiert.
In der Definition heißt es “Mit service=* kann der Weg noch genauer beschrieben werden”, aber in den Beispielen tauchen dann Wege auf, die ohne service=* bleiben sollen. Das englische Wiki ist in diesem Punkt sehr ähnlich.
Laut deutschem Wiki sollen nur einfache, einspurige Zufahrtswege mit highway=service markiert werden, ohne zu erklären, was mit mehrspurigen Privatstraßen (z.B. in Kasernen, Industriewerken und Einkaufszentren) geschehen soll.
Ich teile die Meinung in Kreuzschnabels Blog weitgehend, aber seine Interpretation folgt nicht zwingend aus dem Wiki.
Eine sinnvolle Lösung wäre, einen neuen Wert bei service= für Privatstraßen mit Begegnungsverkehr einzuführen.
Ansonsten werden die Kollegen, die überall “service=driveway” hinzufügen, immer im Vorteil sein, da sie es halbautomatisch im Editor machen können.

Ich muss den Uralt-Thread mal aus aktuellem Anlass aufwärmen.

Sehe ich das zusammenfassend richtig, dass es Konsens ist nur Stichstraßen/Sackgassen ohne weitere Abzweigungen (wie zum Beispiel Track oder Path) als service=driveway zu taggen? Also Wege ohne öffentliche Relevanz?

Es geht zum Beispiel um um so einen Weg hier.
Falls ja, müsste ich den wirklich sehr produktiven Mapper mal anschreiben.

Kannst ihn auch gern auf https://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/diary/39830 verweisen. Ich stehe nach drei Jahren immer noch dazu :slight_smile:

–ks

Also für mich ist das ein driveway bis zum Gehöft. (Straßen nach Bedeutung)

Ich halte das grundsätzlich so, wie in dem Blog-Beitrag von KS beschrieben. Das Beispiel hier ist ein Grenzfall, kann man so oder so sehen. Wenn das ein Handwerksbetrieb wäre, z.B. eine Autowerkstatt, und das Gelände beiderseits des Wegs als Betriebsgelände erkennbar, dann gäbe es da m.E. gar keine Diskussion.

Sind die Fußwege denn “öffentlich” oder eher “geduldet”?
Bei “öffentlich” würde ich das driveway weglassen, bei “geduldet” durchaus belassen.

Ich halte das für keinen Grenzfall sondern für einen eindeutigen Fall für highway=service ohne Zusatz, da dieser Zufahrtsweg u.A. zwei Wohnplätze (Hausnummer 20 und 22) erschließt.
Als Konsens aus diversen Diskussionen habe ich mitgenommen, dass Zufahrtswege, die mehrere Anschriften erschließen, als highway=service eingeordnet werden im Gegensatz zu Zufahrten, die nur eine Anschrift erschließen, die als highway=service mit dem Zusatz service=driveway eingeordnet werden.
Ob die beiden Pfade, die bei der Zufahrtsstraße im Beispiel weiterführen, rein private Trampelpfade sind oder eher Wander- und Spazierwege, kann man natürlich nur mit Ortskenntnis entscheiden. Sind allerdings die access-tags korrekt gesetzt, sind sie öffentlich nutzbar (foot=yes, bicycle=yes) und somit wäre hier auch das zweite Kriterium erfüllt, den Zufahrtsweg ohne Zusatz service=driveway einzuordnen.
Nicht gar so eindeutig, aber aus meiner Sicht durchaus auch gerechtfertigt wäre, dass die Zufahrtsstraße offensichtlich auch der Erschließung von anliegenden Weiden dient. Dies gilt insbesondere bei den etwas südlich gelegendenen Wohnstellen. Dort zweigen nicht nur Pfade sondern zweispurige Feldwege von der Zufahrt ab. Auch dort sollte unbedingt der Zusatz service=driveway entfernt werden.
Übrigens: Die Standard-Karte blendet Wege mit service=driveway folgeríchtig ab Zoomstufe 15 oder niedriger aus, während Feldwege und Pfade noch angezeigt werden.

Ja. Doof ist hingegen, dass sie auch hw=service ohne service=* in ZL 13 ausblendet, während hw=track und hw=path noch dargestellt werden, was auch zu unschönen optischen Lücken im Wegenetz führt – bei einem Maßstab, der für Streckenplanung durchaus noch brauchbar ist. Ich bin daher sehr dafür, die Renderinggrenzen von hw=service und hw=track/path/[foot|cycle|bridle]way zu vereinheitlichen.

Meine gefühlte Sinnvoll-Grenze für hw=service liegt übrigens bei ein paar hundert Metern. Kilometerlange Zufahrten sind bei mir unclassified, auch wenn da nur ein Haus steht. Sie sind mir wander-/radfahrtechnisch einfach zu wichtig für „nur“ service – das Kriterium „Verkehrsbedeutung“ bezieht sich ja nicht nur auf Autoverkehr.

–ks

Danke für eure Antworten.

Tracks und Pfade sind dort vor Ort generell foot=yes. Permissive (durch irgendwelche Privat-Schilder) sind mir dort noch nicht untergekommen.

Primär wäre mein Argument (und auch von Galbinus, kreuzschnabel und GeorgFausB?), dass driveway keine öffentliche Bedeutung hat, hingegen alle anderen highway-Typen schon. Damit wäre ein driveway automatisch hochgestuft zu einem reinem service, wenn es zu einem Netz aus öffentlichen typen gehört (path, track, …), oder?

Die Frage stellt sich eigentlich nur im ländlichen Raum, in welchem es ein “Betretungsrecht der freien Landschaft” gibt und Gehöftzufahrten oft Teile von Wanderwegen sind. In der Stadt ist driveway eindeutig.

Anderes Beispiel.

Ich sehe da keinen prinzipiellen Unterschied. Zum Beispiel ist je immer üblicher geworden, mehrere Häuser gemeinsam mit einem gemeinsamen Zufahrtsweg zu erschließen. Ich selber bin von so etwas betroffen. Der von uns “Wohnweg” genannte Zufahrtsweg ist gemeinschaftlicher Eigentum von allen Grundstücksbesitzern, deren Grundstück darüber erschlossen ist, insofern keine öffentliche Straße und auch kein highway=residential, weder von der Verkehrsbedeutung her noch von der öffentlichen Widmung her. Es ist aber auch kein service=driveway, weil diese Zufahrtsstraße mehrere Adressen (mind. 2) gleichzeitig erschließt. Das gleiche gilt für Zufahrten, die zwar nur eine Adresse erschließen, dann aber in einen weiterführenden, öffentlichen Fußweg übergehen, z.B. zur nächsten parallel laufenden Straße.
Beispiel für service=driveway https://www.openstreetmap.org/way/286962799 - erschließt ein einzelnes Haus (in Hinterbebauung)
Beispiel für highway=service ohne Zusatz https://www.openstreetmap.org/way/39226472 - weiterführender Fußweg
oder https://www.openstreetmap.org/way/275261770 - erschließt zwei Anschriften

Dort stellt sich mir die Frage, ob diese “Zufahrt” nicht westlich dieser Kreuzung als Feldweg anzusehen ist.
Dies https://www.openstreetmap.org/way/117357918 ist für mich highway=service ohne Zusatz und dies https://www.openstreetmap.org/way/231495266 auch, da dort zwei Wohnanschriften mit erschlossen werden.
Dies hier https://www.openstreetmap.org/way/317720281 scheint eine Scheune zu sein. Daher reicht es aus, dass die Zufahrt dorthin als higway=track eingezeichnet ist.
Man könnte westlich von diesem Punkt https://www.openstreetmap.org/node/300435695 das Ganze zu einem highway=service erklären, da dort ein Parkplatz (vermutlich vom Altenheim) liegt, der noch nicht eingezeichnet wurde. Ob man den Teil bis zur mutmaßlichen Scheune als higway=service oder als higway=track einträgt, darüber könnte man noch nachdenken.

Ich sehe das recht entspannt… Wenn am Ende eines Weges nicht nur ein sondern auch ein zweites Gehöft ist, muß man nicht sklavisch versuchen das driveway zu eliminieren.** Es kommt immer auf die Situation an.** Von daher:

+1

Im übrigen fände ich es fair, den betreffenden User zunächst einmal hier zur Disskussion einzuladen…

Ich hab das mal nachgeholt: https://www.openstreetmap.org/changeset/78740637#map=13/47.5488/9.9610

Sven

Danke für die Meinungen.

Danke streckenkundler. Ich wollte bk erst anschreiben, sobald ein Konsens gefunden wurde wurde, denn vielleicht hätte sich das alles erledigt. Aber das ist natürlich besser. :slight_smile:

Vorsicht, das ist Bayern, da sind viele schmale “Feldwege” gerne mal öffentliche Sträßlein. Bei Feldweg impliziert man eher eingeschränkte Nutzung, das muss hier nicht gegeben sein.
Ähnlich in manchen norddeutschen Gegenden mit Streusiedlungen …

Nun ja, das ist ein Thema wo es zwar grundsätzlich eine Meinungsrichtung gibt, es aber immer wieder berechtigte Ansätze zur Disskussion gibt.

Hier bei mir Spreewald haben wir in der Streusiedlung Burg ähnliche Beispiele… Gelegentlich teilen sich zwei, seltener drei Gehöfte eine Zufahrt. Das immerwieder angesprochene Merkmal “Verkehrsbedeutung” hier im Zusammenhang ob nun service=driveway oder nicht ist hier oft so hilfreich wie der Bedarf an Klopapier für eine Kuh, die einen Fladen abläßt… Sorry für die Worte. Darum schrieb ich

…unt erst eine höfliche Nachfrage ist da immer besser als…

Sven

Danke an Swen,
der das Topic an mich, den Verursacher weitergeleitet hat. Ich war mir nícht bewusst darüber, wie weit die Diskussion um "driveway"mittlerweile in die Tiefe geht und ich sogar die Anlieger abzählen sollte - (ironisch) die Häuser, oder die erreichbaren Familien? Aber im Ernst, was mich wie schon oben erwähnt auch stört ist die Darstellung im Gegensatz zu tracks bei verschiedenen Stufen. Und, ich kann das driveway jederzeit gerne auch löschen, bzw. es stört mich überhaupt nicht, wenn es ein anderer macht, der es besser weiß.
bk