Hallo Sennewald63,
so ganz verstehe ich dein Problem nicht. Du hast ohne Absprache in einem weiten Gebiet die Straßenklassifizierung geändert und bist dabei stur nach der Klassifizierung der Straßenbauämter vorgegangen. Das offenbar ohne einen Großteil der Straßen zu kennen.
Danach wurde dir in einem langen Thread erklärt, dass die Klassifizierung der Straßenbauämter und die Klassifizierung in OSM maximal als Anhaltswert miteinander zu vergleichen sind. Du wurdest aufgefordert deine Änderungen möglichst rückgängig zu machen bzw. zu überprüfen. Was hast du getan?
Nachdem ich diese Aufgabe nun für die Straßen die ich kenne, und nur für diese, übernommen habe, bist du nicht einverstanden. Das war ich mit deinen Änderungen übrigens auch nicht.
Dabei habe ich auch nicht, wie von dir fälschlicherweise behauptet, die Wege auf die vorherige Version zurückgesetzt, sondern nur die OSM-Klassifizierung auf den vorherigen Stand zurück gebracht. Die von dir immer beschworen Refs sind dabei erhalten geblieben. Das dir das nun auch wieder nicht gefällt, weil es an einem highway=unclassified „nicht ganz so toll“ aussieht, das entzieht sich meinem Verständnis. Soll es als highway=tertiary getaggt werden, damit es besser aussieht? Dann solltest du dir den in diesem Forum oft zitierten Satz einprägen: „Wir taggen nicht für den Renderer!“.
Das deine Änderungen, die nur auf der Klassifizierung der Straßenbauämter beruhen, falsch sind wurde dir ja schon erklärt. Nachträglich bringst du ja jetzt noch Begründungen wie Ausbauzustand und Verkehrsbedeutung. Dabei scheinst du aber der Meinung zu sein, die Straßenbauämter hätten immer recht. Das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ kennst du?
Ich will dir aber gern an einigen Beispielen noch einmal aufzeigen, dass die Straßenbauämter nach anderen Kriterien entscheiden als OSM. Fangen wir mal mit denen an, die du selbst hier aufs Tablett gebracht hast.
Die Verbindungsstraße Rudolstadt – Zeigerheim
Ausbauzustand: Eine Betonplattenstraße, die dir alle Plomben aus den Zähnen haut. Mach deine Actioncam gut fest, solltest du die Straße einmal fahren. Die Straße ist so schmal, das 2 PKW nur langsam aneinander vorbei kommen. Für LKW ist die Straße, wenn ich mich richtig erinnere, gesperrt.
Verkehrsbedeutung: Die Straße erschließt Zeigerheim (Ortsteil von Blankenburg) und ein Wasserwerk. Das auch nur teilweise, da Zeigerheim eine zweite Zufahrt aus Richtung Schwarza hat. Durchgangsverkehr, oder (wie das Wiki es für Tertiary formuliert) regionalen Verkehr, gibt es nicht. Hinter Zeigerheim geht es nicht weiter und für die Verbindung Rudolstadt-Schwarza gibt es deutlich bessere Möglichkeiten. Auch werden Saalemax und Krankenhaus Rudolstadt nicht darüber erschlossen. Wenn dem so wäre, hätte die Tertiary an dieser Stelle ( http://www.openstreetmap.org/#map=17/50.70939/11.31603 ) links in die Hugo-Trinkler-Straße abbiegen müssen.
Für mich ist die Straße eindeutig eine Unclassified, unabhängig davon wer den Unterhalt und den Winterdienst bezahlt.
Nächstes Beispiel: die Verbindungsstraße Teichel-Kranichsfeld
Ausbauzustand: Bis auf das kurze Stück in Kranichsfeld ein gut ausgebaute, zweispurige Straße mit Mittellinie. Nach meiner Erinnerung ist sogar das Stück zwischen Kranichfeld und Rittersdorf etwas besser als der Teil Rittersdorf-Teichel. Das können wir aber sicher entscheiden, wenn du die Aufzeichnung deiner Actioncam veröffentlichst.
Verkehrsbedeutung: Wie man an deiner genannten Fahrtroute erkennen kann, die direkte Anbindung der Kreisstadt Saalfeld an die Landeshauptstadt Erfurt.
Ob man sich hier nun für Tertiary oder Secondary entscheidet kann man ja diskutieren. Ich plädiere in dem Fall für Secondary. Was mir an deinen Änderungen richtig aufgestossen ist, das war der Wechsel von Secondary zu Tertiary mitten im Verlauf der Straße. Wie begründest du den, außer mit der Klassifizierung des Straßenbauamtes? Der Ausbauzustand ist mindestens der Gleiche,wenn nicht sogar auf dem Stück der K310 etwas besser. (Wie gesagt, ich bin gespannt auf deine Aufzeichnungen.) Verschwindet da plötzlich ein Teil des Durchgangsverkehrs in Rittersdorf mit einem „Plopp“ und taucht in Kranichfeld wieder auf? Oder ist es der Verkehr der Metropole Rittersdorf in Richtung Teichel, der die höhere Verkehrsbedeutung dieses Teil begründet? Wobei ich eher annehme, dass sich die Rittersdorfer aufgrund der Entfernung eher nach Kranichfeld und Erfurt orientieren. Also erkläre bitte die unterschiedliche Klassifizierung der beiden Teile, ohne auf das Straßenbauamt zurückzugreifen.
Als nächstes noch zwei Beispiele, die ich noch nicht geändert habe. Kann aber nur eine Versehen meinerseits gewesen sein.
Als erstes die Straße durch den Leubengrund ( http://www.openstreetmap.org/#map=15/50.7832/11.6107 ), von dir zur Tertiary hochgestuft.
Ausbauzustand: Schmale Aphaltstraße, bei Begegnungsverkehr PKW schön langsam fahren.
Verkehrsbedeutung: Sackgasse, versorgt keinen Ort, sonder vier Mühlen, eine davon ein kleines Hotel. Kann man schön als Wanderstrecke benutzen, wenn 5 Autos die Stunde kommen ist rush hour.
Was bitte macht die Straße zur Tertiary?
Zweites Beispiel wieder mal so ein Wechsel von Secondary zu Tertiary, die ebenfalls von dir hochgestufte L2368 ( http://www.openstreetmap.org/#map=14/50.7030/11.5618 )von Pößneck nach Herschdorf.
Ausbauzustand: Entspricht einer Tertiary, genauso ausgebaut wie die Straße nach Hütten bzw. weiter nach Zeutsch.
Verkehrsbedeutung: Etwas Durchgangsverkehr zwischen Pößneck und Zeutsch, wobei man da auch besser die L1108 nach Orlamünde nimmt.
Was begründet nun die Landstraße nach Herschdorf? Der Ausbauzustand ist es nicht. Der Durchgangsverkehr kann es nicht sein, sonst müsste die Landstraße bis Zeutsch geführt sein. Bleibt eigentlich nur der Verkehr nach Herschdorf. Das Dorf, oder besser der Ortsteil, hat zusammen mit Hütten laut Wikipedia etwa 350 Einwohner. Das macht also für Herschdorf etwa 200. Die müssen häufig nach Pößneck pendeln um die Einstufung als Secondary zu rechtfertigen. Und ich bezweifle, das OSM in Herschdorf so bekannt ist, das das Dorf eine solche Aktion gestartet hätte.
Die Beispiele zeigen hoffentlich dir und den anderen hier mitlesenden, das deine Umklassifizierungen außer den Daten der Straßenbauämter keine Grundlage hatten. Konsequenzen wie eine Rücknahme deiner Änderungen, und ich meine damit ausdrücklich nicht die refs, hast du nicht gezogen.
Es geht dabei auch nicht um „die guten alten Zeiten“ oder „Verhinderung des Fortschritts“. An den Straßen hat sich durch die Umwidmung nichts geändert. Sie sind nicht schmale oder breiter geworden, es fahren dadurch erst mal auch nicht mehr oder weniger Fahrzeuge auf ihnen.
Es gibt solche Beispiele, wo Straßen aufgegeben werden, für den Verkehr gesperrt werden, rückgebaut werden usw. Ein gutes Beispiel ist, ganz in der Nähe des letzten Beispiels, die Verbindung von Friedebach nach Reichenbach, (http://www.openstreetmap.org/#map=14/50.6983/11.4882 ) die vor vielen Jahren mal eine Landstraße war und heute ein Waldweg ist. Aber bei OSM eingetragen wird das erst wenn es vor Ort passiert, nicht wenn „der Kaiser seine neuen Kleider präsentiert“.
Bleibt eventuell noch mein gewählter Nutzername, der dich reizt. Sieh es nicht als Angriff sondern als Kommentar. Hier im Thread haben sich ja einige mokiert, das die Changesets keinen Kommentar hatten. Nun, der Kommentar hätte genau das ausgedrückt, was der Nutzername sowieso schon aussagt.
In diesem Sinne, schönes weiter Diskutieren an alle.