Ruhecheck auf Basis von OpenStreetMap

Hallo liebe Mapper,

Danke für das OpenStreetMap Projekt und eure Hilfe hier!
Ich habe auf Basis von unter anderem den OSM Daten, eine Web App gebaut, um Menschen zu helfen, eine ruhige Wohnung zu finden (kostenlos und ohne Werbung). Vielleicht habt ihr ja noch Verbesserungsvorschläge dazu und deshalb dachte ich, ich stell die euch hier mal vor…

Die Grundidee ist, Wohnungssuchenden mehr Infos zu potentiellen Lärmproblemen an die Hand zu geben, so dass sie laute Wohnungen direkt vermeiden können, bzw. für Wohnungsbesichtigungen besser vorbereitet sind.
Momentan gibt es vier Datenquellen für den Ruhecheck einer Wohnung: Die Lärmkarten des Umweltbundesamtes (LDEN und LNIGHT), Lärmquellen, also Points of Interest aus OpenStreetMap, (z.B. ist eine Bar oder ein Bahnhof in der Nähe der Wohnung), Nutzerfeedback zum Lärm an einer Adresse und letztendlich die jeweils geltenden Bauvorschriften in Bezug auf Schallschutz.

Diese Daten stelle ich detailliert da. Dazu fließen sie aggregiert in einen Score, der die wahrscheinliche Ruhe einer Wohnung insgesamt abbilden soll. Hier geht’s zur Startseite: www.ruhecheck.de

Was sagt ihr dazu? Ich würde mich über Feedback und Ideen sehr freuen. Vielleicht hilft euch die App ja auch für die nächste Wohnungssuche :slight_smile:

Es würde mich auch interessieren, ob ich etwas für das OpenStreetMap Projekt tun kann. Ich bin hier recht neu… Vielleicht habt ihr dazu ja auch Ideen.

Viele Grüße aus Hamburg,
Florian

Hallo!

Finde ich ne super Idee.

Aber… :slight_smile:

Viele Gemeinden erstellen einen “Lärmaktionsplan”. Vielleicht ist das dasselbe. Wenn nicht, könnte es hier nützlich sein.
Vielleicht gibt es auch private Lärm-Messungen. Für Luftqualität gibt es so ein Projekt.

Ich hab einfach mal auf gut Glück was eingegeben. Ich weiß nicht, wie laut es dort tatsächlich ist:
Kieler Straße 241, Hamburg

“3.3/5” (mit Einschränkungen ruhig) halte ich nicht für angebracht. Das geht dann wirklich nur, wenn die Fenster zur Straße zu sind und gut isolieren. Auf der anderen Seite dürfte man außerdem Eisenbahn und Autobahn deutlich hören.

Erkennt dein Tool auch Krankenhäuser (Martinistraße fährt z. B. alle paar Minuten ein Krankenwagen mit Sirene längs) und Schulen?

Hallo Wulf4096,
danke für die Punkte!
Ja genau, der Lärmaktionsplan beruht auf den Lärmkarten, die ich verwende. Gute Idee bzgl. der privaten Lärmmessungen. Bisher habe ich noch nichts gefunden, aber ich werde nochmal tiefer als die ersten zwei Google Seiten graben…
Hm glaub ich auch, die Adresse an der Kieler Straße ist sicher lauter als angegeben. Ich hab schon eine Idee, woran das liegt :wink: Werde da den Algorithmus etwas anpassen.
Krankenhäuser erkennt das Tool bis 200m Abstand. Was hältst du davon? Falls die Adresse am Zubringer zum Krankenhaus liegt, gäbe es natürlich auch weiter weg Einschränkungen, falls nicht, dann wäre die Info wahrscheinlich eher irreführend. Und ob Zubringer oder nicht, kann ich glaub ich nicht automatisch herausfinden.
Viele Grüße!

Das ist aber ziemlich optimistisch.
Wenigstens bis zur nächsten größeren Abzweigung fahren die Krankenwagen (+Notarzt) jedes mal die selbe Straße lang. Bei Krankenhäusern in der Peripherie (ruhige Gegend) kann das deutlich länger sein. Während des Essens bei unserem Italiener in 500 m Abstand zum Kreiskrankenhaus kam (Vergangenheit :() das jedes mal mindestens 2 - 3 mal vor.

Das Problem ist nur, ich weiß ja nicht, welche Straße die entlang fahren leider… Wenn ich jede Adresse im Abstand von bis zu 500m zu einem Krankenhaus markieren würde, würde das dann zu zu pessimistischen Prognosen führen, denke ich. Oder siehst du das anders?

Jede Straße um Umkreis ist ganz sicher nicht betroffen. Welche es sind, lässt sich ziemlich sicher sagen, wenn man Zubringerstraßen von reinen Wohnstraßen unterscheiden kann. Das ist per OSM aber idR nicht möglich, man beobachte nur die Diskussionen über Zahl der lanes oder Parkstreifen in diesem Forum.

Die Datenbasen für die kommerziellen Router sind da übrigens auch kaum besser: Wie oft versucht mich das Navi hirnrissig durch engste Sträßchen zu lotsen, nur weil der Weg 2 m kürzer ist. Da bräuchte man schon Zugang zu Verkehrsdaten a la Google Maps, um solche Hauptzufahrtstraßen identifizieren zu können.

Mit frei zugänglichen Daten wird der vorgestellte Ansatz (nicht nur für Krankenwagen) immer nur eine Annäherung an die Realität sein können: Als Zusatzinformation sinnvoll, aber nicht die ganze Wahrheit.

Ok, vielen Dank für die Info! :slight_smile: Könnte man nicht die Straße der gesuchten Adresse nach highway=primary || secondary || tertiary filtern? Wenn ja, dann könnte man die Annahme treffen, dass das eine größere Straße ist und dementsprechend von Krankenwagen befahren wird. Falls highway=unclassified, dann ist das mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Zubringer. Würde uns das näher an die Wahrheit bringen?

hw=primary bis tertiary, selbst unclassified bringen in Ortschaften für diesen Aspekt wenig Zusatznutzen, da sie vom sonstigen Verkehr her schon stärker belastet sein dürften.
Ich meine eher die hw=residential, wenn nur sie in der Umgebung vorkommen. Da kann man nach Tempolimit oder Vorfahrtsregelungen schauen (sofern vorhanden), um Zubringerstraßen herauszufiltern. Die dürften auch bei einer straßengenauen Lärmkartierung hervorstechen nach der Devise: Wo viele Autos fahren, weil es verkehrsgünstiger ist, fahren auch die Krankenwagen. Die tragen zwar zum Durchschnitt meist nur wenig bei, sind aber kurzfristig sehr laut, was weitaus störender empfunden werden kann.

Guter Punkt. Werd mal sehen, wie ich die Overpass Query entsprechend anpassen kann.