Hi,
die Überschrift sagt’s ja schon fast:
Heutzutage sind vor allem bei Bahnsteigen und Fußgängerzonen “Hilfswege” gebräuchlich, um Umwege beim Routing über die Außenlinie des Polygons zu vermeiden (und um überhaupt Verbindungen von einem “inner” zu einem “outer” eines Multipolygons zu schaffen).
Meine Frage:
Wie schaut die Entwicklung bei den Routern aus bezüglich Flächenrouting? Tut sich da überhaupt was? Oder gibt es bereits Router, die das können?
Viele Grüße
Den Vortrag auf der FOSSGIS-Konferenz 2017 kennst du? Das sind die aktuellsten Informationen die ich darüber habe.
Auf der youtube-Liste https://www.youtube.com/playlist?list=PLTli5-lbeoibyuVe_GXqZjYqNT-P83zEp stehen einige zum Thema Routing. Meinst Du einen speziellen?
Gruß Jan
Hi, danke für die Antworten! Ich wollte wissen, ob die erwähnten Hilfslinien in absehberer Zeit überflüssig werden könnten.
@Trockennasenaffe: ne, kenne ich nicht. Hast du zufällig nen link dazu? In der Youtube-Liste von Lübeck hab ich den jetzt spontan nicht gefunden.
Grüße
Mich würde der Link auch interessieren. (wurde eben ergänzt oben)
Grundsätzlich würde ich vermuten, dass ein Router bei einer Fläche zwischen dem Eintritts- und dem Austrittsnode linear routet (diese beiden Nodes müssten ja immer bekannt sein). Wenn es sich bei der Fläche um ein Dreieck handelt oder beide Nodes Nachbarn sind, würde quasi wieder über die Außenlinie geroutet, sonst gerade hindurch. Stelle ich mir das so richtig vor?
Kleine Nebenfrage: Ich habe zuletzt wieder häufig von Multipolygonen gelesen. Gibt es irgendeinen Unterschied zwischen einem geschlossenen way und einem Multipolygon? Falls ja, müsste es ja einen passenden Wiki-Link geben, oder?
Ganz vereinfacht ja.
Aber jetzt stell dir mal einen Platz in Form eines U vor. Wenn du da von einem Ast zum anderen willst, kommst du mit rein linearen Verbindungen nicht weiter, da diese keine Gültigen Ergebnisse erzeugen können. Ein routing über den Umriss ist hingegen meist nicht der kürzeste Weg, da die Kante vor allem bei Größeren Flächen meist nie komplett gerade ist.
Noch schwieriger wird es bei Multipolygonen, bei denen z.B. in der Mitte des Platzes ein großer Brunnen steht und dieser daher aus der Fläche herausgeschnitten werden muss. Wenn jetzt von einer Seite des Brunnens zur anderen geroutet werden soll, wird das schon arg kompliziert.
Und das ganze soll ja auhc noch so handlich bleiben, dass es vom Endgerät selbst erledigt werden kann. Andernfalls kannste das z.B. für die verwendung bei OSMAND und co. vergessen.
Zuf das Thema Multipolygon hilft eine kurze Googlesuche: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Relation:multipolygon
@Trockennasenaffe: Vielen Dank für den Link, werde ich mal ansehen, wenn ich Zeit hab.
Grüße
Achso, klar. Wieder mal nur im Rechteck gedacht 
Das U-Beispiel ist natürlich einleuchtend.
Und zu den Multipolygonen dämmert es mir bei dem Brunnen auch wieder … Fläche in einer Fläche … der einfache geschlossene Weg wäre also quasi ein Spezialfall. Ich gucke aber auf jeden Fall nochmal in die Wiki rein.
Danke!
Das grosse Problem ist auch, sinnvolle Routing-Anweisungen zu generieren.
Das sehe ich tatsächlich gar nicht mal so kritisch.
Flächenrouting dürfte im Wesentlichen für Fußgänger und Fahrradfahrer interessant sein, da diese Bereiche betreten, die nicht etwa durch Fahrspuren gerordnet sind, wie z.B. größere innenstädtische Plätze. Das passiert im KFZ-Verkehr so gut wie nie.
Bei Fahrrädern und Fußgängern spielt die optische Route beim Navigieren aber eine viel größere Rolle als beim KFZ-Verkehr, da man viel Langsamer unterwegs ist und viel kleinteiliger navigiert wird. Oft ist die Navistimme sogar ausgeschaltet.
Hier reicht es also, beim betreten des Platzes Ansagen zu machen wie “In 20m leicht links halten, um den Platz soundso Richtung Straße soundso zu überqueren.” Selbiges gilt für die Punkte, an denen man die Richting wechseln muss. Den Rest kann man sich quasi auf dem Bildschirm zusammensuchen, grade als Fußgänger.
Grüße
Ich glaube auch, dass man bei der Entwicklung von Flächenrouting schnell mal aus den Augen verliert, dass Menschen keine Roboter sind und nicht wie ein Navi funktionieren. Entsprechend müssten die Anweisungen ganz anders aussehen, wie hsimpson schon angedeutet hat. Für diesen Zweck könnte ich mir wiederum Hilfsinformationen vorstellen, die nur für ein optimiertes Routing verwendet werden. Dann erübrigen sich vermutlich sogar teilweise solche wüsten Berechnungen mit Grids und dergleichen, wie sie im obigen Video vorgestellt wurden, weil die Summe der sinnvollen Marker bzw. Punkte recht klein wird. Die Frage ist nur, wie man das darstellt. Allerdings erfüllen hier gerade Linien sicher in den meisten Fällen ihren Zweck, wenn sie vom Nutzer nicht als Pfad angesehen werden, von dem nicht abgewichen werden darf. Das geht auch genau in die Richtung meines anderen Routing-Threads hier.