Ich lehne es nicht komplett ab, sowas mit railway=irgendwas einzuzeichnen, ich hinterfrage nur, ob es wirklich passend ist. Was ich aber tatsächlich für ungünstig halte, ist das doppelte Einzeichnen als Pfad und als Bahn - also entweder oder… oder eben ganz ohne highway=* oder railway=* - aber jedenfalls nicht als zwei Linien aufeinander.
cable_winch=yes
canoe=portage
description=schienengebundene Bootsschleppe
dolly=rail
beinhaltet genauso alle relevanten Informationen wie das Gleiche mit whitewater=portage_way
ob dolly=rail das passende Zusatzattribut ist, kann man diskutieren. Es sollte dann auch dokumentiert werden.
Hier noch highway=path oder railway=irgendwas hinzufügen, sorgt dafür, dass das Ganze z.B. in der Standartkarte angezeigt wird. Beides kann man auch durchaus begrünen, weil eine solche “portage” ja stets auch zu Fuß begangen wird (wie sonst sollten sonst die Insassen der Boote dort von der Ausstiegs- zur Einstiegsstelle kommen, teiweise sind sie ja auch “Motor”, d.h. sie tragen das Boot oder sie schieben den Bootswagen. Bei einem Bootswagen auf Schienen kann man das railway eben damit begründen, dass es sich um ein Art Bahnstrecke handele. Ich persönlich gebe der Kombination mit highway=path den Vorzug. Denn auch bei einer schienengebundenen Portage sind auf der Strecke stets auch die Bootsinsassen unterwegs (ich glaube kaum, dass es Fälle gibt, wo diese auf einem anderen Weg unterwegs als das Boot)
Das ganze mag jetzt ein wenig pingelig klingen. Aber für die Ausgangsfrage nach dem Routing auf Gewässern und dem Einbinden von solchen Bootsschleppen halte ich es für wichtig, dass man auch klärt, wie solche Bootsschleppen überhaupt eingetragen werden. Denn die Routing-Software sollte schon wissen worüber sie routen soll, über whitewater=portage_way, über canoe=portage oder über railway=irgendwas.
canoe=portage und whitewater=portage_way sind immerhin bereits im OSM-Wiki dokumentiert. Diese zusammenzuführen zu einem einheitlichen Taggingschema, wäre sicherlich eine lohnende, aber leider auch aufwändige Arbeit, die über diese Diskussion weit hinaus führt. Jetzt nun noch daneben ein railway=dolly einzuführen, hielte ich für nicht zielführend. Es wäre ein drittes Tagging-Schema für ein und dieselbe Sache.
Ich würde übrigens dafür plädieren, das canoe-Taggingschema in das whitewater-Taggingschema zu überführen und canoe=* lediglich noch für acess-Werte zu nutzen und entsprechend auf der canoe-Wiki-Seite auch auf die whitewater-Seite zu verweisen. Denn erstens erscheint mir das whitewater-Tagging-Schema schon weiter ausgearbeitet, zweitens erscheint mir whitewater der globalere Begriff (kommt zwar von “Wildwasser” wird aber offensichtlich im englischsprachigen Raum auf Paddelsport auch auf zahmen Gewässern bezogen. Canoe dagegen meint Kajaks und Kanadier, aber z.B. nicht aber Ruderboote. Doch ein Steg, an dem Paddelboote ein- und ausgesetzt werden können, werden auch Ruderboote eingesetzt. Natürlich ist eine Bootsrutsche, wie sie teilweise an Wehren eingerichtet sind, oft zu schmal für ein Ruderboot, doch sollte es meines Erachtens ein Taggingschema für Kajaks, Kanadier, Ruderboote, SUPs, Rafting-Boote, Microrafts, Drachenboote… geben, dass man dann durch Zusatzattribute präzisieren kann (z.B. wenn die Boote ledlich eine maximale Breite haben dürfen oder wenn Kanus erlaubt, Ruderboote aber verboten sind… )
Leider scheint der größte deutsche Kanuverband, der DKV nicht auf OSM zu setzen, sonst wäre das Tagging-Schema für Paddelsport sicherlich schon weiter vorangetrieben worden. Den immerhin gibt es inzwischen eine Canu-App vom DKV (die ich aber noch nicht ausprobiert habe, sie scheint aber eine eigene Gewässerdatenbank zu nutzen)