Richtfunkstrecken

Das Regelbuch wirkt nicht gerade deutsch :slight_smile:
Es beschreibt auch nicht, wann ein Import zulässig ist, sondern wie man zu einer sinnvollen Entscheidung kommt,
ob die Community die Daten haben will, welche Datenstruktur und welche Tags angemessen sind.

Die Vermutung liegt sehr nahe (wobei die Form der Datei auch eine Liste oder Karte sein kann).
Oder behauptest du, die Ausrichtung aller Antennen vom Boden aus gemessen zu haben?

OSM ist eine mäßig genaue, umfassende Geodatenbank.
Jede Katasterkarte ist genauer.
OSM ist auch nicht allumfassend.
Busrouten werden (unregelmäßig) eingetragen.
Luftraumstrukturen werde nicht in OSM erfasst, obwohl wir es könnten und sie teilweise für Bauvorhaben relevant sind.
Die OSM-Community hat sich trotzdem dagegen entschieden.

Laß es uns konkret machen. Bahnpirat, woher genau kommen die Daten über Richtfunkstrecken, die Du in großem Umfang einträgst?

bye, Nop

Ich bin dagegen, die Funk-Verbindungen zwischen den sendenden Bauwerken einzutragen. Das kann man besser über Relationen abbilden. Daraus können dann spezielle Programme Verbindungslinien bei Bedarf generieren.
Denn wer kümmert sich nach Jahren um evtl. still gelegte Verbindungen, die aber als Linien weiterhin in der DB enthalten sind? Das kan man ja nirgends sehen.
Und wenn ich wirklich mal wissen will, was da so alles strahlt, suche ich bestimmt nicht in OSM :frowning: Da ist mir die Unsicherheit zu groß, dass die vorhandenen Daten nur aufgrund der Laune einiger sehr weniger erfasst sind und sehr wahrscheinlich nicht vollständig sind.

Also Funkstellen, sind ja irgendwas was man sehen kann (auf Gebäuden, Türmen etc.), ja - die Verbindungslinien definitiv nein.

Du sprichst mir aus der Seele :slight_smile:
+100

Moin,

bahnpirat möchte uns offenbar weder die Datenquelle nennen, noch über passende Datenformate reden.
Was sollen wir jetzt tun?
Die LWG um eine Prüfung bitten?
Lizenzfragen ignorieren und die Strecken gemäß der Mehrheitsmeinung hier in Relationen umwandeln?
Wenn ja, mit welchen Tags? “type=link”, “communication=microwave_link”?

Wenn, dann wäre es eher eine Sache für die DWG. Wir würden bei unklarer Lizenzlage die Daten reverten oder redacten, wenn wir auch keine klaren Infos bekommen. Wenn ihr der Meinung seid, dass die Community in dem Fall nicht weiter kommt, sagt mir Bescheid (hier im Faden oder anderweitig) oder halt direkt der DWG.

Für das Tagging hatte ich recht weit oben ja schon vorgeschlagen, die Sender/Empfänger als Node zu erfassen mit den ganzen Eigenschaften und die Verbindung über eine Relation zu machen. Welche Eigenschaften wie in Taggs gegossen werden, darum sollte sich jemand kümmern, der von der Thematik Ahnung hat (typischerweise der Eintrager :wink: ).

Von ganz wenigen Ausnahmen - vorallem Verwaltungsgrenzen - abgesehen, gilt für OpenStreetMap der Grundsatz der Überprüfbarkeit. Ich muss mich als Mapper vor Ort davon überzeugen können, dass das, was da eingetragen ist, auch stimmt. Inwieweit dieses “überzeugen” mittelbar sein darf, ist manchmal umstritten - z.B. bei einer nicht direkt ausgeschilderten, aber in öffentlichen Unterlagen vorhandenen Fahrradroute gibt es Leute, die sagen: Man kann vor Ort nicht direkt sehen, dass die Fahrradroute hier lang geht, aber man kann beim Tourismus-Amt anrufen, und die bestätigen einem das dann.

Je schwieriger die Überprüfbarkeit ist, desto weniger können wir die Daten in OSM gebrauchen.

Schon deshalb muss bei so etwas wie einer Richtfunkstrecke, wenn man sie überhaupt mappt, mit angegeben sein, woher die Daten kommen (und wie man das also überprüfen kann).

Bye
Frederik

'abend, heute mal ernst

Also, die ehemaligen Richtfunkstrecken der Telekom betreibt schon seit mehreren Jahren die Fa. Ericsson (Sw)
Das sind also die großen Richtfunkverbindungen von Telekom-Türmen aus ( z.B. Colonius Köln )
Auch gibt es noch sehr viele 2 MBit Verbindungen zu den zahlreichen kleinen Türmen für Telekom/Mobilfunk.
Ich kann euch versichern, das diese Verbindungen 100% nicht für OpenSource zur Verfügung gestellt wird.
Mein Beitrag, der Ausbreitungsbedingungen von Rifu-Verbindungen war ernst gemeint.
An der Empfangsantenne kommt nur ein Bruchteil der Sendeleistung an. Alles andere verschwindet im “Raum”.
Ich denke, die OSM kann dieses Vorhaben in keiner!!! Weise erfassen.
Wie gesagt, ich bin ehemaliger Rifu-Techniker. Daher schließt bitte diese Diskussion ganz schnell. Danke.

Warum schließen? Solche Probleme werden hier ausdiskutiert und gegebenenfalls beseitigt. Da hat OSM nichts zu verbergen.

Deine Info zur eventuell kritischen Lizenzsituation sollte jetzt sogar ein energischeres Vorgehen erfordern. Wenn das stimmt, haben mMn noch nicht einmal in Relationen umgewandelten RFS eine Daseinsberechtigung. Wird Zeit, daß unser Kollege sich endlich wieder meldet.

Gruss
walter

ps: Meine “Zustimmung” am Anfang des Threads bezog sich auf die Annahme, dass die Lizenz ok sei.

Oha, Bahnpirat. Hier befindet der Kollege sich in einem großen Irrtum, wenn er denkt, alle Richtfunkverbindungen vom FMT Münster aus eintragen zu dürfen.
Erstmal ist der “operator” keinesfalls die Deutsche Telekom, nur der Turm selbst wird noch von einer Tochter der Telekom betrieben. Der Betreiber des Rifu ist Fa. Erriccson.
Außerdem sieht man viel zu viele Richtfunkverbindungen. Das könnte der Stand von 2000-2004 sein. Damals gab es sehr viele Rifu-Strecken. die meißten sind abgebaut.
Hier muß tatsächlich Einhalt geboten werden. Die Deutsche Telekom hat bestimmt kein Interesse, hier einen Rechtsstreit anzufangen. Da ich im “selben Verein tanze”, gehe ich davon aus, das diese “Warnung” ankommt und richtig verstanden wird. Nochmal: Die Deutsche Telekom betreibt nur noch ganz lokal und vereinzelt Richtfunk (T-Mobile). Das große Geschäft wurde schon 2004 outgesourct. Nachtrag: Ab 2004 Der “Verkauf” des Rifu Netzes von Telekom an Fa. Ericsson erfolgte erst 2007 nach langen Verhandlungen.

hab ihn nochmals angeschrieben mit Verweis auf das Forum.

Gruss
walter

Also… arbeiten wir mal die aufgelaufenden Themen auf. Ich musste mir selbst auch erst eine Meinung machen.

Ich habe mir die “Import/Guidelines” und zusätzlich “Mechanical_Edit_Policy” (jeweils englische Version) durchgelesen. Beides Mal bin ich der Auffassung, dass diese nicht anzuwenden sind, da es sich nicht um einen Import in der angesprochenen Weise handelt. Wäre es so, gäbe es eine “Ordnung”. Soetwas wie einen feldweisen Import mit wenigen Changesets oder einmalige Bearbeitungen von ways. Soweit ich das beurteilen kann liegt hier ein organisches Wachstum vor. Die Zahl mit fast 600 ways kann ich inzwischen bestätigen. Exakt sind es 574 ways, was mir ehrlich nicht bekannt war.

Diese Schlussfolgerung/Meinung würde ich allgemein nicht teilen, weil es ebend auch kaputte/fehldene Beschilderung geben kann. Auch Behörden haben manchmal keine so genauen Daten, weil sie diese nur übernehmen und die Erzeuger keine genaueren Daten erstellen konnten (siehe Projekt zum niedersächsisches Fahrradrouten Netz der Tourismusmarketing Nds). Wir können ja immer nur vereinfachte Abbildungen der Realität erstellen und da stößt man auch mal an die technischen Grenzen. Aber die Kernaussage ist angekommen und ich kann damit leben. Auch führt es von eigendlichen Thema zu weit weg, als das wir es hier ausdikutieren sollten. Man wird schließlich immer eine Ausnahme (in beide Richtungen) finden.

Das ist in der Tat neu für mich. Denn wenn Start- und Ziel-Fernmeldeturm einer Verbindung von Betrieber ‘A’ sind, dann gehe ich davon aus, dass auch die Verbindung von ‘A’ betrieben wird. Dass die Verbindung zu Unterknoten von anderen Betreibern sein können war mir klar. Es gab vor längerer Zeit einen Import der MDF’s (DE:DSL-Hauptverteiler), die wie ich annehme von der Deutsche Telekom, oder Tochterfirma betrieben wird. Nach der Aussage von Rogehm wäre es also nicht selbverständlich hier den “operator” aus dern Endknoten herauszudeuten?

dicker, fetter Schlussstrich von meiner Seite

Ich stelle fest, dass Richtfunkverbindungen, so wenig sie auch den normalen Kartenbetrachter oder Mapper in seinem Altag beeinflussen/behindern, nicht in der OSM DB gewünscht sind. Es gibt scheinbar mehr Gründe die dagegen als dafür sprechen, sie in der Datenbank zu belassen. Der Mehrwert ist nicht immer auf den ersten Blick zu sehen. Dann soll also der Gruppenrat mal eine Entscheidung treffen, was mit diesen unnötig langen Wegen passieren soll. Die Entscheidung sollte aber bitte nur die Richtfunkverbindungen betreffen. Nicht was da sonst noch so dran hängt, wie Türme in Punkt- oder Polygon-Form.

:roll_eyes: Okay, ich kann es nicht lassen. Einen letzten Scherz auf Kosten des Datenmodells/Tagging muss ich noch fallen lassen. Da es sich um Schutzräume handelt, die den den Zugriff/die Nutzung behindern, wenn nicht sogar versperren, bietet es sich da nicht als alternatives Tagging an “barrier=microwave_link” zu verwenden? Das wäre auch auf der Karte besser zu sehen. Aber wir mappen ja nicht für den Renderer. :wink:

Sag mal, wie lange mappst Du jetzt schon Stromleitungen? Und wie oft hast Du da schon gemeinsame Knoten mit anderen Objekten, die nichts mit Strom zu tun haben, gesehen und hoffentlich gefixt? Und dann willst Du uns weismachen, das zusätzliche Elemente die sonstige Arbeit nicht behindern?

Baßtölpel

Auf welche Probleme sollte ich dabei stoßen? Große Datenmengen in Ballungsgebieten können nervend sein. Aber das ist nichts, was als ein Problem gesehen werden sollte. Manchmal sind Straßen oder Wasserwege mit Stromleitungen verknüpft. Das stellt für mich dann ein Problem dar, wenn ein optischer Knick in einer eigendlich geraden Leitung entsteht. Meine Gefühle sind da aber nicht so extrem.
Das Stromleitungsthema gibt es etwa 2 Jahr weniger, als mein OSM-Konto.

Hi, bahnpirat
Bitte meinen Comment nicht falschverstehen. Im Prinzip könnte man auch Rifu-Strecken eintragen. Aber dies kann auf keinen Fall ohne Zustimmung des Betreibers erfolgen.
Außerdem ist eine 2D-Ansicht einer Rifu-Verbindung absolut “Käse”. Der Austritt aus dem heute meißt verwendeten Parabolspiegel ist zwar gerichtet, daher auch eine deutlich erhöhte Reichweite erzielt wird. Aber das ganze passiert in luftiger Höhe.
Aber was macht es Sinn, so eine Linie zu ziehen. Man müsste sogar 3D-tags erfinden und anwenden. Die Rifu-Physik ist dann immer noch nicht integriert.
Deine “Bodenlinien” solltest du also wieder abbauen. Auch ist deine Source völlig veraltet. Und kein Mensch wird sich jemals kümmern, um Rifu-Strecken auf den aktuellen Stand zu bringen.
Ich bin ( leider ) seit 10 Jahren raus aus diesem Geschäft und habe meinen damaligen Job selbst demontiert. Da ist leider nicht mehr viel von übriggeblieben.
Also, bitte wieder abbauen… :frowning:

Ach kommt Jungs: Um die Diskussion etwas zu bereichern, ergreife ich hiermit auch das Wort für bahnpirat :smiley:

Natürlich sind die Informationen über die RiFu-Verbindungen spannend, vor allem da der Infrastrukturatlas der BNetzA closed-source ist!

Ich bin in meinem Revier schon über jede Menge spannende Kommunikationsinfrastruktur gestolpert, seien es Kommunikationstürme mit Schusswaffengebrauch, die ACE-Troposcatter oder Sat-Uplink-Stations in der Pampa mit unklarem Betreiber… Wo, wenn nicht in OSM, sind Infos über solche Objekte zu finden!

Ich interesse mich, ehrlich gesagt, zwar auch nicht für Hochspannungsmasten, DSL-Hauptverteiler oder Hundekottütenspender, aber bin froh zu wissen, wo ich ggf. suchen müsste.
Wens nicht interessiert, der ignoriert’s halt.

Natürlich Dich entlastet das Dich, lieber bahnpirat, aber insoweit nicht, als dass die Lizenz sauber sein muss und das Tagging als Line-Verbindung sicher sub-optimal ist…

Just my 2cents

-1

OSM soll eine Datensammlung von Fakten sein und diese sollen auch richtig sein. Sie dürfen aber nicht an dem Wohlwollen von irgendeinem Unternehmen, einer Behörde oder einer Privatperson hängen. Wenn etwas da ist, wird es auch gemappt; egal ob Frau Meier nun möchte, daß die Hausnummer des Wohnblocks in dem sie wohnt nicht notiert wird, oder ob ein Jäger seine Hochsitze nicht in einer Karte sehen möchte oder die Existenz einer Militäranlage geleugnet wird.

Karten sind hochpolitisch und OSM sollte den Anspruch haben, sich nicht von Dritten beeinflussen zu lassen, die eben nicht wollen, daß die Welt so dargestellt wird, wie sie tatsächlich ist.

Christian

Um der “Richtfunklinien - Da darf nix im Wege stehen - Richtfunkphysik” Diskussion jetzt noch mal ein bisschen “Futter” zu geben, schaut mal, was man alles machen kann, wenn man im Physikunterricht gut aufgepasst hat.
http://www.onlinekosten.de/news/artikel/51548/0/Ericsson-zeigt-Richtfunk-ohne-direkte-Sichtverbindung

Da kann man ja in Münster gleich noch ein paar Zacken oder einige Schlangenlinien dazuzeichnen. :slight_smile:

Das sehe ich ähnlich. Wo ein Funkturm ist, wie hoch der ist, und von mir aus auch wieviele Antennnen von was für einem Typ da in welche Richtung zeigend dranmontiert sind, das kann man alles mappen (und das kann man vor Ort auch überprüfen).

Bloss ob von da eine Richtfunkstrecke irgendwohin existiert, das halte ich für nur zweifelhaft überprüfbar.

Bye
Frederik

Das sind Mikro-Details, die für 99% der OSM-Fälle geeignet sind. Für eine Makro-Infrastruktur wie die Richtfunkstrecken sind’s halt leider nur die falschen, bzw. ‘unbrauchbare’ Informationen.

Wenn man sich diese Karte (hoffentlich nicht Deine Datenquelle, bahnpirat ;)) anschaut:

  1. Sind hier die Antennentypen, Turmhöhe etc. eingezeichnet? → nein
  2. Werden die Fresnel-Zonen berücksichtigt? → nein
  3. Wird berücksichtigt, dass die Richtfunkverbindungen nicht am Turm enden? → nein

Bietet die Karte dem Leser einen Mehrwert? → ja ganz klar, die Karte liefert auf einen Blick die relevanten Informationen der Richtfunkverbindungen, nämlich einen Überblick über das Netzwerk.

Die Diskussion ist aber wohl müssig, solange Lizenz und Tagging nicht geklärt sind, bzw. bahnpirats an sich schöne Idee hier tot gemacht wird.
Ich finds schade…