Also nochmal langsam das, was die anderen auch schon geschrieben haben.
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Es ist nicht Ziel von OSM, die Zugehörigkeit von Straßen oder Adressen zu Orten vollkommen korrekt abzubilden. Natürlich wäre es schön, wenn das ginge, da hätte doch keiner was dagegen. Aber es gibt noch keine Lösung dafür, die weltweit funktioniert.
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Rhetorischer Kunstgriff, auf den keiner mehr reinfällt. Dass ein boundary lvl 10 mit teilweise geschätzter Grenze nicht besser wäre, begründet nicht, dass deine Lösung (nur das Wohngebiet heißt Groß Schwülper, alles andere drumherum nicht) gut ist. Denn jetzt sind zwei Elemente mit diesem Namen in der Datenbank: der place und das Wohngebiet. Schon gesehen, dass der Namen zweimal im Rendering steht? Das kommt davon.
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Dass die pragmatische Lösung mit place-nodes und geschätzter Zugehörigkeit nicht glücklich ist und viele Fehltreffer produziert, ist jedem hier klar, das brauchst du uns nicht nochmal unter die Nase zu reiben. Aber: siehe 1.
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Es gibt – im Gegensatz zu deiner Prämisse unter 2. – noch mehr Möglichkeiten, die Zugehörigkeiten zu Ortschaften abzubilden, die alle in OSM hier und da angewendet werden.
4a) Tagging von Straßen und POIs mit is_in=. Prinzipiell gute Idee, aber erstens ist nicht eindeutig festgelegt, was genau in welcher Reihenfolge im Wert aufgezählt werden soll, und zweitens kann das nicht konsequent durchgezogen werden, weil immer irgendwo eine Straße gezeichnet werden wird, ohne an das is_in= zu denken, und dann kann die Auswertesoftware nur annehmen, dass das eben nicht da drin ist. Gleiches gilt für Zugehörigkeits-Relationen. Man kann einfach in einer unstrukturierten und teilweise chaotischen Community nicht voraussetzen, dass das konsequent funktioniert.
4b) Auswertung der admin-Grenzen. Wäre zuverlässig, aber, wie oben schon von anderen gesagt, geht das in Deutschland und einigen weiteren Ländern, wo das klar durchstrukturiert ist, aber keinesfalls weltweit.
4c) Zeichnen eines virtuellen Polygons, das alles umfasst, was zu einem Ort gehört (inkl. Gewerbegebiete, Aussiedlerhöfe, Forsthäuser, Freizeitparks etcetera), und Taggen dieses Polygons mit place=* und name=*. Sieht man in Süddeutschland an einigen Flecken (z.B. hier), und es ist durchaus nicht unpraktisch. Widerspricht der 13-jährigen OSM-Theorie ein wenig, da dieses Polygon nichts Physisches repräsentiert, sondern nur eine Gemeinsamkeit aller innen liegenden Elemente ausdrückt und irgendwie eine grobe Wiederholung der admin-Grenze ist. Andererseits drückt ein place-node ja auch nichts Physisches aus.
Für die von dir beackerte Gegend würde ich am ehesten 4c) vorschlagen, dann hast du klare Zuordnungen ohne die beschriebenen Fehler. Aber bitte nimm place=* und name=* vom Wohngebiet wieder weg, das ist inhaltlich grundfalsch. Zu Groß Schwülper gehört noch mehr als das.
Soviel aus 13 Jahren OSM-Theorie. Glaub mir, du bist nicht der erste, dem das auffällt, und auch nicht der erste, der sich darüber Gedanken macht
–ks