Rendern von privaten Einrichtungen (access=private, access=no)

Neulich bin ich auf die Frage gestoßen, wie man am besten “private Einrichtungen” eintragen sollte, also POIs, die nur einem begrenzten Personenkreis zugänglich sind. Als konkretes Beispiel dafür habe ich die Einrichtungen auf einem größeren Forschungsgelände: Da gibt es Briefkästen, eine Poststelle, ein Bistro, Bibliotheken, diverse Automaten für Getränke und Snacks… Für die allgemeine Öffentlichkeit sind diese Informationen ziemlich nutzlos, da man das Gelände nur als Mitarbeiter oder Besucher des Instituts betreten darf. Daher haben sie auf einer allgemeinen Karte (z.B. auf der OSM-Startseite oder einer “Standard”-Garminkarte) eigentlich nichts zu suchen. Wenn man aber auf dem Gelände arbeitet, sind diese Informationen (erfahrungsgemäß) sehr hilfreich, wenn man mal etwas sucht. Daher sollten sie durchaus in der OSM-Datenbank eingetragen sein.

Die Frage ist nun, wie man solche privaten Einrichtungen richtig taggen sollte. Meiner Meinung nach wäre access=private hier genau richtig. Bisher wird das aber, so weit ich weiß, von keinem Renderer oder Garmin-Kartenstil ausgewertet - zumindest nicht für POIs, für Wege dagegen natürlich schon. Und da wir bekanntlich nicht für die Renderer mappen, sondern es deren Aufgabe ist, sauber getaggte Informationen sinnvoll darzustellen, würde ich es begrüßen, wenn access=private / access=no in Zukunft auch für POIs ausgewertet würden, damit solche Informationen nur dann dargestellt werden, wenn man eine “Spezialkarte” erstellt und explizit angibt, dass man auch private POIs sehen möchte.

Bevor ich jetzt aber Verbesserungsvorschläge an die Entwickler schicke, wollte ich mich hier einmal umhören und nach Meinungen dazu fragen.

Also ein POI mit access=no kann ich mir nicht vorstellen. Ein Supermarkt, den niemand benutzen darf ist kein Supermarkt mehr. access=private ist aber durchaus sinnvoll. Werde ich in meine Karte einbauen. Danke für den Hinweis.

access=no könnte ich mir vielleicht für Kantine / Briefkasten / Poststelle auf einem Militärgelände vorstellen - da werden ja auch Wege mit access=no getaggt. Aber da wäre access=private vermutlich genau so berechtigt.

Was die Renderer mit den Daten machen ist doch völlig egal. Wenn Supermarkt und Briefkasten da sind dann kann man die auch eintragen.
Jemand der da arbeitet will sich das vielleicht so mappen, damit er sich nicht verläuft, dann soll er das auch tun können. Was im Wiki zu access=private steht ist für mich da anwendbar.

Für den Mapper ja. Nicht aber für den Anwender und den Renderer-Entwickler, und gerade um letztere geht es mir ja. Und die können bei ihrern Renderen auch nur das umsetzen, was sauber getaggt ist.

Ansonsten sehe ich das ähnlich - was da ist, sollte gemappt werden, und dann eben mit passenden access-Tags versehen.

Was soll man den Renderern denn noch alles sagen? Wie sie das darstellen ist deren kreative Aufgabe. Wenn denen nichts einfallen sollte, hier ein paar unkreative Vorschläge: Wo access=private vielleicht einen Wachhund reinmalen. Oder die Fläche dunkel abtönen. Oder gleich einen Weichzeichner über das Gebiet legen nach dem Motto, das geht Dich eh nix an. Oder nur mit weniger Sättigung oder alles in hellgrau darstellen wo man nix zu suchen hat, aber man sieht dass da was ist was schon bekannt ist.

Das Problem ist ja nicht, wie der Renderer das darstellt, sondern dass er die Situation auch dann kapieren muss, wenn er sie gar nicht darstellen möchte. Wie ja auch in der Eingangsfrage erwähnt, wäre es für einen Standard-Renderer möglicherweise eine sinnvolle Option, private POI überhaupt nicht zu rendern.

Normalerweise ist unser Prinzip, dass jeder sich selber neue Tags ausdenken oder bestehende auf neue Situationen anwenden kann, unproblematisch. Wenn ich beschließe, dass ich Zaunpfähle als barrier=fence_pole mappen will, dann beeinträchtigt das einen Renderer, der sich nicht um Zaunpfähle schert, nicht. Es müssen nur diejenigen Renderer ihre Regeln anpassen, die solche Objekte darstellen möchten.

Bei Zusatztags, die ein bekanntes Haupttag gewissermaßen “abschalten”, ist die Situation aber anders: Dort muss jeder Renderer seine Regeln anpassen, der ein solches Objekt nicht darstellen möchte; wer nichts tut, stellt es weiterhin dar. Hier sollte man also nicht ohne gründliche Überlegung neue Tags einführen, weil die Situation eine andere ist.

Ich denke mal, bei dieser Situation wird es auf einen De-Facto-Kompromiss rauslaufen: an bekannte Tags wie access werden wohl die meisten Renderer-Entwickler denken; bei exotischeren Zusatztags wäre ich als Entwickler weder in der Lage noch dazu bereit, ihnen hinterher zu laufen. Wer so was benutzen will, muss dann eben damit leben, dass sein Eintrag überall “falsch” auftaucht.

Volle Zustimmung. Als Renderer schaut man ins wiki in Taginfo etc. und schaut wie bspw. ein Cafe eingetragen wird und wertet die Tags dann entsprechend aus. Dann wird das Ergebnis in einem bakannten Umfeld des Renderregelnerstellers getestet und auf die Allgemeinheit losgelassen.

Ich habe bspw. nur zufällig von einem indoor=yes erfahren, mit dem man Wege innerhelb von Gebäuden taggt. Das ist dann in die Renderregeln eingeflossen. Von daher sind solche Hinweise durchaus sinnvoll. Und wenn davon mehrere Renderer betroffen sind, kann der Hinweis auch in dieser Weise erfolgen. Nur so können die Karten besser werden.

Keiner hat von dir verlangt, dass du anders taggen sollst, sondern eben nur, dass wenn du ein privates Cafe einträgst, dieses auch als ein solches Kennzeichnen sollst, damit die Renderer überhaupt eine Chance haben, diese nicht darzustellen.

Die Zugangsbeschränkung ändert ja nichts an der Eignung als Landmarke. “Links am Schloss vorbei, wo Du nicht rein darfst” oder “hinter dem Lehrerparkplatz” ist ja auch ein Hinweis zur Wegfindung.

Vielleicht könnte man “verbotene” Plätze als Ziel ausschliessen. Falls jemand ein Cafe im Umkreis sucht, will er nicht in einer Werkskantine landen. Aber als Wegweiser würde ich das drinlassen.

Grüße, Max

Das mit den Landmarken ist ein gutes Argument, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Für das Rendern würde ich daraus folgern, dass auch Einrichtungen, die man nicht selbst nutzen kann, die aber zur Orientierung hilfreich sein könnten, trotzdem dargestellt werden sollten - aber eben entsprechend markiert, meinetwegen in grau oder was auch immer.

Private Einrichtungen als Ziel auszuschließen ist ein interessanter Ansatz. Wenn ich da z.B. an eine Garmin-Karte denke, sehe ich zwar spontan keine Möglichkeit, wirklich einen Ausschluss zu bewirken, aber man könnte sicher mit einem mkgmap-Style bewirken, dass eine Notiz mit dem Inhalt “Privat” an solche POIs gesetzt wird.

Ansonsten gibt’s auch von mir volle Zustimmung zu den letzten drei Posts.

Klar, da muss ein Renderer einen Kompromiss finden. Bei einem Schloss ist es etwas anderes als bei einem Cafe. Wenn ein Schloss eine Touristenattraktion ist, dann bekommt es ja weitere Tags, an Hand derer man dann sagen kann, Liste es unter Touristenfalle oder aber unter altem Gebäude am Wegesrand.

Ein anderes Problemfeld sind dann noch die permissive-Dinge. Also bspw. der Imbiss im Freibad. Da kann zwar prinzipiell jeder hin, aber erst, wenn er Eintritt fürs Freibad gezahlt hat.

Moin,
Yepp die Grenze zwischen private und permissive ist sicherlich fliessend.
Mapnik malt bei privaten Parkplätzen das “p” übrigens blasser als bei öffentlichen Parkplätzen.