ich möchte meine Remapping Aktivitäten stärker auf die “kritische Infrastruktur” in meinem Gebiet richten, dazu zähle ich einfach mal Autobahnen und Straßen erster bis dritter Ordnung. Jeder dürfte einem Autorouting verzeihen, wenn da die eine oder andere Nebenstraße fehlt. Wenn ich aber große Umwege fahren muss, weil irgendwo eine Brücke wg. Nichtzustimmung gelöscht wurde, finde ich das nicht hilfreich.
Bisher habe ich mir immer ganze Extrakte von Geofabrik heruntergeladen, öffne diese dann ins JOSM, filtere auf “highway=…”, selektiere alle verbleibenden Wege und werte diese mit dem License Plugin aus. Ist aber recht langsam und für größere Bundesländer reicht der Speicher sicherlich nicht aus.
Mit Overpass API habe ich etwas herumprobiert, bin aber nicht so wirklich erfolgreich gewesen. Auch osmconvert und osmfilter habe ich ganz kurz probiert und nur “highways” extrahiert. Leider liessen sich die überarbeiteten Wege (fast schon erwartungsgemäß) nicht mehr hochladen, weil irgendwelche Abhängigkeiten nicht erfüllt waren.
Mir gehen da langsam die Ideen aus. Vielleicht mache ich mir das Leben auch unnötig schwer und der ganze Ansatz ist Unsinn
Vorbemerkung: Die Rahmenbedingungen im Saarland sind insofern traumhaft, als 98 von 100 Top-Mappern zugestimmt haben, wenn auch erst in den letzten Tagen.
Mein Empfehlung:
Mit JOSM ein kleines Stück Autobahn, Bundesstraße oder Landesstraße herunterlanden
Die Relation anklicken und unvollständige Elemente herunterladen
Alle Elemente auswählen
Streckenpunkte auswählen
Im Bearbeiterfenster schauen, wie viele Punkte von Nichtzustimmern eingetragen wurden und diese durch Anklicken auswählen
Bei Bedarf diese Streckenpunkte durch eigene Punkte ersetzen.
Fang klein an, lade ein Stück gefährdeter Autobahn/Bundesstraße/… über den OSM-Inspector. Dann dies Stück reparieren sprich am besten komplett ersetzen. Nicht vergessen das nun neue Teilstück in alle Relationen aufzunehmen. Zu guter letzt diese Änderung hochladen.
Für das weitere Vorgehen gibt es die Plugins waydownloader und download_along.
Wenn in der Nähe keine weiteren gefährdeten Straßen sind, kannst du dir das nächste Stück auch über den OSM-Inspector holen. Und jeden Satz Änderungen einzeln hochladen.
Der Vorteil dieses Vorgehens ist, dass du immer den Kontext mit im Blick hast, ohne einen großen Bereich zu bearbeiten. Sonst kann es passieren, dass notwendige Verknüpfungen anschließend nicht mehr vorhanden sind.
Der Ansatz nur die Straßen zu laden macht vor allem dann Sinn, wenn du nur das Tagging ändern willst. Aber das ist hier ja offensichtlich nicht der Fall.
Bitte bloß so nicht…es sei denn man ist “geil” auf Konflikte beim Hochladen.
Bei einer Autobahn mag es noch gehen. Hier hat man nur pro Auffahrt und Richtung 2 Konflikte. Ist zwar lästig aber lässt sich noch alles auflösen. Bei einer Bundesstraße und darunter mit vielen einmündenden Ways wird das Beseitigen aller Konflikte zu einer “unendlichen Geschichte”.
Ich würde es ähnlich machen, wie Edbert es vorschlägt.
Da das Thema Frühjahr 2012 sicherlich ganz akkut wird, hätte da nicht mal jemand von euch Lust einen Beitrag für blog.openstreetmap.de zu verfassen? Ich selbst würde mich freuen, wenn auch mal andere dort etwas verfassen und mit dem Lizenzwechsel habe ich selbst mich bisher noch nicht sooooo intensiv beschäftigt
!i! ich denke auch, dass es kaum größeren Nutzen bringt. Es gibt im wiki “Anleitungen” ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Remapping ) und hier und auf talk-de wird drüber diskutiert und soviel ich weiß, linkt ihr aus der Wochennotiz dort hin. Ich denke, das der Prozess auch etwas zu dynamisch ist, um darüber einen statischen Blogeintrag zu schreiben.
Vielen Dank für den Tipp! Ich habe das jetzt mit einzelnen Stadtteilen probiert, die überwiegend “rot” waren. waydownloader (v. 27241) hat direkt funktioniert, der download_along (v. 27119) liefert immer eine Fehlermeldung “xxxx Objekte des lokalen Datensatzes könnten auf dem Server gelöscht worden sein. Ein Lösch- oder Updateversuch führt wahrscheinlich zu einem Konflikt mit dem Server. […]- Auf dem Server prüfen oder Ignorieren.”. Auf dem Server prüfen läuft teilweise recht lange, findet aber keine Konflikte. Kann ich die Meldung einfach ignonieren?
In Gebieten mit großem Datenverlust kann man so recht schön stückweise die wichtigen Wege bearbeiten → super!
Jetzt noch zum “Luxusproblem”, das FK270673 schon weiter oben ansprach: lässt sich die Methode auch gut auf ein größeres Gebiet mit hoher Zustimmerrate übertragen? Wie kann man am besten systematisch die verbleibenden Lücken schnell erkennen und durcharbeiten? Als Beispiel die Lücken in http://cleanmap.poole.ch/?zoom=15&lat=49.30371&lon=7.03601 bezogen auf das Suchgebiet Saarland.
Vielleicht wäre eine stärkere Differenzierung der Wege im OSMI License Change (Autobahn, Bundesstraßen, Gebäude,…) eine Option?
Die Idee mit der neuen Ebene ist ziemlich gut. Kombiniert man das mit der Overpass API kann man sogar ganz gut größere Gebiete systematisch durcharbeiten. Hier mal ein Versuch, das ganze für JOSM zu dokumentieren. Die Beschreibung geht davon aus, dass JOSM auf dem akutellen Stand ist und das licensechange Plugin bereits installiert wurde.
Ebene 1: Die Analyse-Ebene
Ziel: Alle Wege mit “highway=secondary” ermitteln, die den Lizenzwechsel nicht überleben.
Damit werden alle Wege mit dem Tag “highway=secondary” heruntergeladen.
Den Parameter bbox bitte an das eigene Gebiet anpassen, das Beispiel ist für Saarland und Umgebung.
Alle Wege selektieren (strg-a)
License Plugin: Lizenzprüfung starten
Anschließend kann man sich im License Plugin alle problematischen Stellen ansehen und je nach Bedarf die zu überarbeitenden Stellen einzeln herunterladen.
Dabei unbedingt das Flag “Als neue Ebene laden” angeben, damit Analyse und Bearbeitungsebene sauber getrennt sind.
Ebene 2: Die Remapping-Ebene
In dieser Ebene können problematische Stellen Schritt-für-Schritt überarbeitet und hochgeladen werden. Ist ein Ausschnitt fertig bearbeitet, einfach die Ebene schließen und einen neuen Bereich zum Bearbeiten herunterladen.
Nachdem alle highway=secondary gefixt sind, kann man sich ja noch die primary, etc. herauspicken. Als Kontrolle des ganzen fand ich ganz hilfreich, am Schluß nochmal die Ebene 1 komplett neu aufzubauen und sich das Analyseergebnis des License Plugin anzusehen. Hin und wieder stellt man dann fest, dass man beim Remappen doch noch einen Bug drin hat
Vielleicht ja mal ein gutes Thema für eine Aktion irgendwann im Februar oder Anfang März?! Im Moment lassen sich die späteren Lücken ja noch gut erkennen und überarbeiten. Wenn die Daten weg sind, vielleicht nicht mehr so einfach.
Ich habe dieses Verfahren nun einmal mit ca. einem Quadratkilometer Waldwegen angewandt, die beschreibenen Korrekturen hatte ich in einer Stunde durchgeführt, bis die Daten neu aufgenommen waren war ich allerdings 2 Tage unterwegs. Hilfreich fände ich deshalb vor allem Anleitungen welche Daten man in solchen Fällen übernehmen kann ohne sie neu aufzunehmen.
Beispiel: Ein Weg wurde vom Nichtzustimmer angelegt und von mehreren Zustimmern mit Tags ergänzt. Kann ich diese ergänzten Taginformationen übernehmen und an den von mir neu getrackten Weg anhängen, oder muss ich sie im Gelände auch erneut erfassen? Oder muss ich diese Personen um Erlaubnis bitten wenn ich ihre Taginfos vom alten Weg an meinen neu erfassten Weg anhänge?
Es handelt sich nicht um einen Börsenbrief oder eine Schatzkarte, sondern um Fakten, die jedem Spaziergänger vor Ort bekannt sind und deshalb auch von jedem Mapper mit Ortskenntnis verwendet werden dürfen. Jeder Zustimmer hat bestätigt, dass er diese Auffassung teilt. Rechtlich ist es also überhaupt kein Problem, diese Tags zu übernehmen.
Beim Neuerfassen solltest Du immer so tun, als gäbe es die anderen Mapper nicht. Wenn der andere Mapper einen track mit tracktype=grade1 eingetragen hat und Du im Matsch versunken bist, dann solltest Du selbstverständlich tracktype=grade4 eintragen. Falls der Asphalt aber noch existiert, dann darfst Du problemlos tracktype=grade1 übernehmen. Jeder Mapper hat andere Vorstellungen darüber, welcher Tracktype angemessen ist.
Eine kritische Überprüfung aller existierenden Tags ist in jedem Fall sinnvoll. Auch Zustimmer machen mal Fehler, verwechseln zwei Wege oder haben einen anderen Straßenzustand in Erinnerung. Wenn deren Tags stimmen, dann darf man sie problemlos übernehmen, wenn deren Tags falsch sind, dann darf man sie problemlos korrigieren.
Um Erlaubnis bitten ist nicht notwendig, aber man kann den Erst- oder Zweitbearbeiter schriftlich auf Fehler hinweisen (“Du hast vor zwei Jahren tracktype=grade2 eingetragen, wo ich gestern im Matsch versunken bin!”) Je nach Höflichkeit des Anschreibens kann sich daraus eine interessante Konversation entwickeln.
Ich trage öfter mal maxspeed ein, wenn mir ein neues Schild auffällt. ich kümmere mich dabei aber nicht um den Straßennamen oder ob diese Straße zu einer Buslinie gehört und ob nebenan ein Radweg verläuft. Das weiss ich einfach oft nicht. Solche vorhandenen Tags könnte ich durch meinen Eintrag nicht bestätigen.
Solche Tags meine ich, oder andere Informationen wie start_date die wohl aus dem Wissenschatz des zustimemnden Bearbeiters stammen. Wie soll ich die überprüfen wenn ich den Weg abfahre oder laufe, dazu müsste ich doch jeden dieser Bearbeiter anschreiben?
Neu erfassen und und ein paar Details verlieren
Es kommt halt immer darauf an, wie wichtig dir bestimmte Objekte sind.
Infrastruktur wie Straßen, Flüsse, Eisenbahnen haben für mich eine hohe Priorität. Gebäude oder POIs mache ich nur, wo es mit wenig Aufwand machbar ist und wo ich keine Zusatzinformation verliere.
Ich habe hier einen Hotspot, wo Wege und Häuser von zwei Nichtzustimmern erfasst wurden.
Da habe ich die Wege natürlich neu erfasst, wobei ich bei einigen Wegen die Surface-Taggs verliere. Auf dem Luftbild waren übrigens noch weitere Wege zu erkennen, die ich gleich ergänzt habe.
Mit den Häusern dagegen tu ich mich schwer, da zwei Drittel die kompletten Adress-Taggs enthalten. Da habe ich nur die ohne Adressen neu erfasst. Bei denen mit Adresse lasse ich es darauf ankommen. Da die sowieso quasi neu gezeichnet werden müssen, da sie sehr ungenau erfasst sind (noch aus Yahoo-Zeiten vermutlich), spielt es keine Rolle ob ich das vor oder nach dem Lizenzwechsel mache. Und es besteht ja immer die kleine Chance, dass die zwei Ersteller noch zustimmen werden.
Das meinte ich ja, denn durch die Herbstputz Aktion scheint sich ja auch einiges bewegt zu haben. Meist sind die Leute einfach nur zu träge, wenn man sie aber ein wenig an die Hand nimmt und Steine/Unsicherheiten aus dem Weg räumt machen die das dann. Deine Anleitung ist ja schon hilfreich, danke
Ich habe damit die Wahl ob ich meine Daten rette, und damit die anderer Zustimmer lösche. Oder jemand der anderen Bearbeiter tut dies, und das gefällt mir nicht an der Situation.
Es müsste einen Weg geben alle Tags der Zustimmer ungeprüft übernehmen zu können wenn ich den Verlauf eines Weges neu erfasse.
Diesen Weg nenne ich “Holzweg”. Er ist nämlich nicht immer benutzbar.
Nimm nur folgene Situation:
Ein Zustimmer erstellt einen POI oder Weg, mehrere Zustimmer ändern manche Tags und mittendrin macht ein Nichtzustimmer eine wesentliche Korrektur der Daten. (Z.B Name der Kneipe ändert sich / Aus Wohnhaus wird Geschäft, Straße wird umbenannt, …)
Übernimmt man dann -ohne Prüfung- alle Tags der Zustimmer, ist das Ergebnis zwar hübsch aber total falsch.
Genau deswegen finde ich es sehr schade, dass es nach wie vor keine klare Regelung gibt, welche Daten übernommen werden dürfen und welche nicht. Gäbe es diese, so könnte man beim Remapping die Tags einfach entsprechend filtern und nur die “guten” übernehmen.