mittig im Gelände der Reichserntedankfestwiese liegt ein Node der aktuell als place of worship getaggt ist. Ich würde das eigentlich gerne auf das gesamte Gelände legen, bin mir aber unsicher, wie, außer historic=yes, das alles vertaggt werden sollte. Dass auch die Wiese nördlich des Feldweges, wo die ehemalige Rednerbühne steht, auch mit einbezogen werden sollte, setze ich erstmal voraus. WP zum Lernort WP zum Gelände HP des Betreibers
Das würde ich nicht machen: So wie ich das sehe, wird das gesamte Areal heute landwirtschaftlich genutzt. “Gedenkmarker”, so vorhanden, würde ich als Einzel-Node belassen. Jedenfalls könnte ich nichts mit einem Attribut “historic” verbinden.
Um die Informationen auf das ganze Gelände zu legen, müsste erst einmal eine Fläche angelegt werden, die das gesamte Gelände umfasst. Bitte die Informationen nicht an die landuse=meadow-Fläche pappen, da diese ist nicht deckungsgleich mit dem historischen Gelände ist.
Dann ist auch die Frage, was Du als Fläche einzeichnen willst:
Die aktuelle als Gedenkstätte genutzte Fläche oder die historische als Reichserntedankfestgelände genutzte Fläche (historic=archaeological_site).
Wenn ich es richtig sehe, wurde die historische Fläche am westlichen Rand mit Einfamilienhäusern bebaut, die aktuelle freie Fläche entspricht also nicht mehr der aus den 1930er Jahren. Zudem war wohl ein großer Teil des damaligen Geländes einfach nur Wiese. Wenn man eine historische Stätte einzeichnet, zeichnet man ein, was noch an Überresten da ist. Bei diesem Gelände wären dass dann der Wall in der Mitte, ggf. auch irgendwelche Fundamentreste. Ich täte mich aber schwer damit, die damals einfach nur als Wiese genutzte Fläche auch als archäologische Stätte zu sehen. Vielmehr wäre das eher eine Ansammlung einzelner archäologischer Artefakte, die ich dann aber nicht als Fläche einzeichnen würde. Aber vielleicht sehe ich das zu eng, da ja anscheinend das gesamte Gelände unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Die zweite Möglichkeit wäre, die aktuell als Gedenkstätte genutzte Fläche einzuzeichen. Dabei bin ich mir aber unsicher, ob amenity=place_of_worship (als solches ist ja aktuell der von Dir verlinkte node gekennzeichnet) passend ist. Es handelt sich ja hier nicht um eine Anbetungsstätte sondern um ein Mahnmal bzw. eine Gedenkstätte. Da würde ich eher in Richtung historic=memorial denken wolle. Allerdings steht dazu im entsprechenden OSM-Wikiartikel, dass dies eher für flächenmäßig kleinere und vor allem nicht begehbare Denkmäler (=Gedenkstätte?) gedacht ist und für größere historic=monument gedacht ist. Diese Gedenkstätte allerdings als Monument einzuordnen, dagegen strebt es sich in mir massiv. Allerdings habe ich mal eben kurz geschaut, wie z.B. das ehemalige KZ-Sachsenhausen eingetragen ist Way: Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen (34957261) | OpenStreetMap - und dieses ist tatsächlich als historic=monument eingetragen. Das ehemalige KZ-Dachau dagegen ist als historic=memorial eingetragen Way: KZ-Gedenkstätte Dachau (25503679) | OpenStreetMap
Wenn man es bei dem bisherigen Tagging als Node in der Mitte beließe, würde ich diesen node von amenity= place_of_worship auf jeden Fall in historic=memorial ändern, da wie ich weiter oben schrieb, eine Andachts- und Anbetungsstätte nicht mit einer Gedenkstätte bzw. einem Mahnmal gleichzusetzen ist. Gedenkstätten für Kriegsgefallene werden ja auch als historic=memorial + memorial=war_memorial eingetragen und nicht als amenity=place_of_worship, auch wenn der eine oder Andere Besucher vielleicht dort auch ein Gebet sprechen wird.
Auch der Denkmalschutz wäre ein Ansatz, das Ganze als Fläche einzutrage. Man könnte die unter Schutz stehende Fläche einzeichnen mit boundary=protected_area + protect_class=* + heritage=* DE:Key:heritage - OpenStreetMap Wiki
Damit gäbe es auch mein oben beschriebenes Problem nicht, dass es auf Teilen der Fläche gar keine archäologischen Überreste gibt (Wiese).
Nun denn, wenn Du berücksichtigst, dass es auch damals nicht einfach nur eine Wiese war, sondern die Fläche zuvor (ein-)geebnet wurde und an der Ostseite dafür extra aufgeschüttet wurde, dann verändert das vielleicht den Blickwinkel auf die Frage achäologische Stätte als Fläche vs. Ansammlung einzelner Artefakte.
Das könnte auch einfach ein Taggingfehler memorial vs. monument sein (auf diesen potentiellen Fehler wird auch im Wiki hingewiesen).
amenity=place_of_worship halte ich auch für falsch. Zwar hat ein Erntedankfest tatsächlich einen christlichen Hintergrund, der war aber beim Reichserntedankfest nur noch sehr entfernt gegeben. Das war in allererster Linie eine riesige Propagandaveranstaltung. Und heute ist es schon gar keine “religiöse Andachtsstätte” mehr.
Das kann ich weder aus dem Artikel in der WP noch aus der Seite des Betreibers herauslesen. Das aktuelle Luftbild der Fläche lässt vermuten, dass die Fläche regelmäßig gemäht wird, aber mehr auch nicht.
Eigentlich die aktuell als Gedenkstätte genutzte Fläche, zu der ich nach kurzem Blick über die verschiedenen Seiten auch noch den kleinen nördlichen Teil mit den Überresten der Tribüne zählen würde.
Wie das auf der Fläche wachsende Gras aktuell genutzt wird weiß ich nicht. Zum mal eben hin fahren ist es mir zu weit
Aber vielleicht hab ich ja Lust den Betreiber mal anzurufen
ich hatte bisher sowohl für monument als auch für memorial angenommen dass es sich um Objekte handelt die spezifisch zur Erinnerung errichtet wurden (Gedenktafeln, Mausoleen, Denkmäler, etc.), während zumindest in Dachau es sich um ein ehemaliges KZ handelt, also einen historischen Ort der jetzt als „Museum“ genutzt wird. M.E. brauchen wir dafür andere tags, so ähnlich wie wir ein Schloss auch nicht als monument für die Monarchie taggen.
Oha, ein steiler Vergleich: Gedenkstätte versus Schloss.
Hier möchte ich vehement widersprechen. Ein Schloss ist erst einmal nur ein Schloss, so wie auch das ehemalige Reichserntefestgelände erst einmal nur ein ehemaliges Reichserntefestgelände ist.
Eine Gedenkstätte ist etwas nicht, weil es früher mal etwas war. Eine Gedenkstätte wird als solche eingerichtet. Sie wird ebenso als Gedenkstätte errichtet, wie auch ein Denkma als Denkmal errichtet wird. Das eine Gedenkstätte dabei durchaus auf den Resten einer ehemaligen Einrichtung entsteht, ist dabei erst erst einmal nicht großartig etwas anderes, als wenn ein Denkmal, dass man z.B. vor dem Geburtshaus eines Dichters errichtet oder ein Manmal, dass man dort errichtet, wo in einer historischen Schlacht viele Menschen gestorben sind.
Daher: Gedenkstätte und archäologische Stätte sind zweierlei Dinge. Die archäologische Stätte, ist das, was von einem historischen Objekt übrig ist. Eine Gedenkstätte dagegen ein neu errichtetes und eingerichtetes Objekt, dass dem Gedenken dienen soll. Genau das, was auch ein Denkmal (egal ob memorial oder monument) auch ist.
Auch den Vergleich der KZ-Gedenkstätte Dachau mit einem Museum halte ich für deplaziert. Ein Museum ist ein Gebäude, dass zur Sammlung und Ausstellung von künstlerisch oder historisch bedeutsammen Gegenständen genutzt wird. Auch wenn die KZ-Gedenkstätte auch Räumlichkeiten hat, die man vielleicht in diesem Sinne als sowas wie ein Museum bezeichnen könnte halte ich Deine Gleichsetzungen für fatal und der Sache nicht dienlich.
Natürlich könnte man überlegen, ob man für Gedenkstätte ein eigenes Haupt-tag einführt. Aber von den vorhandenen erscheint mit memorial (bzw. monument?) am ehesten geeignet und ich würde eher über ein subtag nachdenken wollen wie memorial=war_memorial, dass näher spezifziert, um was für eine Art von memorial es sich hier handelt. Allerdings: Wenn man versucht, Gedenkstätte in die englische Sprache zu übersetzen zu lassen, wird einem als Ergebnis “memorial” angeboten, manchmal auch “memorial place”. Letzteres erscheint mit auf den ersten Blick charmant im Sinne von memorial=memorial_place, was mir für eine der hier genannten Gedenkstätten weit passender vorkommt als der Begriff monument, der mir eher für solche Monumentalbauten wie die Freiheitsstatue oder den Herkules in Kassel passend erscheint.
historic=memorial + memorial=memorial_place könnte ich mir gut vorstellen, weil es meines Erachtens zum Ausdruck bringt, dass es hier nicht um ein Kunstwerk, eine Statue, eine einfache Gedenktafel, geht, sondern um eine Stätte, die allgemein zum Gedenken an ein Ereignis eingerichtet wurde (und die aus verschiedenen Objekten bestehen kann, z.B. Informationstafeln, Gedenktafeln, Ausstellungsräumen, …)
Hier möchte ich vehement widersprechen. Ein Schloss ist erst einmal nur ein Schloss, so wie auch das ehemalige Reichserntefestgelände erst einmal nur ein ehemaliges Reichserntefestgelände ist.
beides sind in der Regel „Denkmale“, aber ich gebe zu dass es etwas steil ist
Eine Gedenkstätte ist etwas nicht, weil es früher mal etwas war. Eine Gedenkstätte wird als solche eingerichtet. Sie wird ebenso als Gedenkstätte errichtet, wie auch ein Denkma als Denkmal errichtet wird.
Der Unterschied ist dass Gedenkstätten oft, zumindest die im Beispiel, an historischen Orten eingerichtet werden und dann meist Originalgebäude oder Reste davon integrieren. Denkmäler wie Statuen und Kriegsdenkmäler werden eher an Stellen eingerichtet wo es städtebaulich Sinn macht (es gibt aber auch einige an Stellen, die durchaus einen Bezug zum Ort aufweisen, beispielsweise auf Friedhöfen, Schlachtfeldern und ähnlichem).
Ein Hauptunterschied ist sicherlich auch die Motivation, Gedenkstätten dienen der Mahnung während andere Denkmäler eher aus Stolz errichtet werden.