ich habe zu diesem Thema leider auch bei der Suche im Forum noch keine abschließende Antwort gefunden.
Mir geht es darum, wo es genau gerechtfertigt ist, innerorts eine Straße als highway=unflassified zu taggen. Da, wo eine Straße als reine Anwohnerstraße dient bzw. vollständig mit Häusern angebaut als Sammelstraße im Wohngebiet, ist klar highway=residential zu nehmen. Aber mir geht es um Straßen durch den Ort, die vor allem dem Durchgangsverkehr dienen, eine Verkehrsbelastung von mehreren Tausend Kfz/Tag haben, jedoch keine Bundes-/Staats-/Kreisstraße sind, trotzdem im Ort links und rechts angebaut sind und im Ort dann an Straßen höherer Ordnung wie Staatsstraßen anschließen.
Ich denke, dass man dafür highway=unflassified nehmen kann, oder?
Bei einer hohen Bedeutung kann man durchaus hw=tertiary nehmen, auch wenn es keine offizielle Kreisstraße ist. So habe ich es hier bei einer ehemaligen Bundesstraße gemacht.
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Mammi71
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die offizielle Klassifizierung als Bundes-/Landes- (in Bayern Staats-)/Kreisstraßen sind für OSM zunächst ein erster und wichtiger Anhaltspunkt für die Klassifizierung. Wenn es gute Gründe (z. B. Durchgangsstraße, hohe Verkehrsbelastung) gibt, ist es zulässig und erwünscht die Klassifizierung in OSM anders (hier: höher) einzustufen.
Ich denke auch das dort “tertiary” eher passend ist, und zumindest hier in der Gegend ist das auch die Praxis, unabhängig davon ob es da den “Adelsschlag” einer Kreisstraße gibt oder nicht.
”Kreisstraße” kann da ja auch immer nur ein grober Hinweis sein, insbesondere in kreisfreien Städten wird man die wohl eher weniger finden (hier in Bielefeld schon, aber das ist eher ein Sonderfall da diese schon vor der Umwandlung des Landkreises Bielefeld in die Stadt Bielefeld in den 1970ern existierten)
Und last-not-least, auch wenn es in Richtung “tagging für den Renderer” geht: “unclassified” und “residential” unterscheiden sich im Erscheinungsbild in OpenStreetMap Carto, und auch in vielen anderen Kartenstilen, nicht … wenn man also die höhere Bedeutung einer Straße geneüber schnöden residentials optisch hervorheben will dann “wirkt” nur tertiary, aber nicht unclassified
Die Bahnhofstraße in Enger ist keine Kreis- oder Landesstraße, verbindet aber die L712 im Norden mit der L782 im Süden/Westen und der K20 nach Westen; und es ist die Hauptverkehrsachse innerhalb der “Innenstadt”.
Sie ist mit zwei Fahrstreifen ausgebaut, teils auch mit zusätzlichen Abbiegespuren, sie ist damit sogar leicht besser ausgebaut als die von ihr abzweigende K20 - Spenger Straße.
Für mich also auf jeden Fall genauso “tertiary” wie die K20 auch
Mir geht es darum, wo es genau gerechtfertigt ist, innerorts eine Straße als highway=unflassified zu taggen. Da, wo eine Straße als reine Anwohnerstraße dient bzw. vollständig mit Häusern angebaut als Sammelstraße im Wohngebiet, ist klar highway=residential zu nehmen.
bei einer “Sammelstraße” ist es überhaupt nicht klar, da wird durchaus unclassified verwendet, oder auch tertiary, je nach Bedeutung. Für Verkehrsverbindungen des Netzes ist eher tertiary empfehlenswert, nur wenn sie eine ganz untergeordnete Bedeutung haben würde man unclassified verwenden, die administrative Klassifizierung ist nicht allein ausschlaggebend, und ob eine Verbindungsstraße innerorts angebaut ist spielt in OpenStreetMap gar keine Rolle.
ohne dass ich das geprüft hätte für andere als meine Karten gehe ich davon aus, dass unclassified vermutlich länger sichtbar bleiben als residentials, auch wenn Dicke und Farbe in höheren zoom-Leveln ggf. gleich sein sollte
Zur genaueren Klärung: Es geht mir hier einerseits um den gesamten Straßenzug von der Henkerstegstraße über die Erleinhofer Straße und Friedhofstraße in die Hetzleser Straße:
Dieser Straßenzug ist wie gesagt v.a. vom Durchgangsverkehr mit über 5000 Kfz/Tag belastet und wird als eine Art Innenortsumgehung genutzt (auch von Liefer-/Ver-/Entsorgungs-LKW und Bussen, die dort trotz 7,5t-Sperre durch dürfen). Dass mit den Ausnahmen für die 7,5t muss ich dort noch ergänzen.
Weiter geht es auch um diesen Straßenzug, der im Innenort als ebenfalls hoch belastete Verbindung zwischen der Staats- und Kreisstraße dient:
Und dann noch die gesamte Von-Pechmann-Straße, welche zwar auch erschließende Funktion hat, aber vor allem als Innenortsumgehung v.a. für Busse und LKWs über 3,2m Höhe fungiert und deshalb auch als Hauptsammelstraße klassifiziert ist.
All diese Straßenzüge sollten deshalb aus meiner Sicht highway=unclassified sein (Erstere ggf. “tertiary”), eben weil sie wegen ihrer Verkehrsbelastung und weil sie v.a. dem Durchgangsverkehr dienen, für mich keine residentials sind.
Und in Spardorf ist für mich auch die Buckenhofer Straße ein klarer Kandidat für unclassified, weil sie sehr vom Durchgangsverkehr zwischen der Sf2240 und der St2242 dient:
Bei “Sammelstraßen” muss man unterscheiden: Hier meinte ich im dem Kontext sog. Wohnsammelstraßen, die nur zur Zu-/Abführung in/aus reinen Erschließungsstraßen dienen und selber komplett in Wohngebieten liegen, also praktisch keinen anderweitigen Durchgangsverkehr und deshalb auch nicht zu hohe Verkehrsbelastung haben. Diese Straßen sind aus meiner Sicht und so wie ich die Wiki-Definition verstehe residentials.
Etwas anderes sind die sog. Hauptsammelstraßen, wie es hier eben die Friedhofstraße oder die Henkerstegstraße sind, die einerseits dem Durchgangsverkehr dienen aber auch den Verkehr der abgehenden Wohnsammelstraßen zu-/abführen. Diese würde ich wie gesagt gerne in unclassified oder ggf. tertiary ändern, weil sie die Definition dafür erfüllen.
ich denke nicht: unclassified und residential werden meist identisch behandelt. Das ist meiner Meinung nach auch Gut so weil unclassified einfach nur sonstige Straßen sind und auch für die kleinsten Schleichwege zwischen Dörfern verwendet werden.
BTW: Im osm-carto style verschwinden residential und unclassified zwischen den Zoomleveln 12 und 11, Feldwege eine level davor zwischen 13 und 12 und tertiary deutlich später zwischen 10 und 9.
So große Gebiete haben diese reinen Wohnsammelstraßen hier ja nicht und entsprechend auch nicht soviel Verkehrsbelastung, deshalb würde ich diese hier auf residential lassen.
Es geht mir also v.a. um eine bessere und systematischere Gliederung der Straßen durch den Ort, wo bei den oben genannten Straßenzügen klar erkennbar ist, dass diese v.a. dem Durchgangsverkehr dienen und/oder vergleichsweise hoch belastet sind und eben die realen Verbindungen zwischen den höherstufigen Straße wie Kreis- und Staatsstraßen sein sollen.
Die von dir gezeigten Beispiel sind mindestens tertiary. ggf. müsste man die Kategoriesierung der Staatsstraßen (als secondary) überdenken denn einige deine Beispiele setzten den Vorfahrtsverlauf der Staatsstraßen fort, haben also vermutliche ein ähnlich großes Verkehrsaufkommen.
Mammi71
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Zunächst danke für die Links zu den konkreten Straßen. Das erleichtert die Beurteilung aus der Ferne.
Und vorab: die Situation ist durchaus komplexer und ich empfehle, die einzelnen Straßenzüge in Neunkirchen nicht einzeln, sondern alle im Zusammenhang zu betrachten. Letztendlich muss das klassifizierte Straßennetz in Neunkirchen in sich und untereinander stimmig sein.
Am Anfang der Henkerstegstraße/abbiegende Erlanger Str. ist auf Mapillary ein gelber Wegweiser erkennbar, leider nicht die destination-Angabe. In Richtung Zentrum dagegen nur ein weißer Wegweiser Stadtmitte oder Ortsmitte. Außerdem ist die Henkerstegstraße-Erlanger Str geradeaus Vorfahrtsstraße.
Ich würde deshalb (auch im Hinblick auf die anderen Straßen) o. g. Straßenverlauf sogar auf secondary hochstufen und die Staatsstraße durch das Zentrum mindestens auf tertiary runterstufen. Innerhalb der Stadtmauern bis zum Markt eventuell sogar auf residential.
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Mammi71
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Würde ich durchgehend von der Großenbuchener Straße bis zur Kreuzung am Stadttor Forchheimer Str. als tertiary klassifizieren.
Da vor dem Erlanger Tor lt. Luftbild die Erlanger direkt als Hauptstr. in die Von-Pechmann-Str. übergeht würde ich letztere auch zur tertiary hochstufen (so wie die Erlanger vor dem Tor bereits zur tertiary runtergestuft werden sollte)
Die Klassifizierung der Straßen wurde vor Jahren in einem Note diskutiert (ich versuche den wieder ausfindig zu machen) und daraufhin entsprechend angepasst.
Bobbie123 hat später dann allerdings wieder auf residential runtergesetzt.
Ich würde empfehlen, das wieder auf den damaligen Zustand zurückzubringen.
Edit: War vermutlich diese Note: Note: 3169909 | OpenStreetMap
In meiner Erinnerung war das eine längere Diskussion. War dann wohl doch knapper.
Mammi71
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Meine Empfehlung zusammenfassend:
die secondary verlegen in den Verlauf Erlanger - Henkersteg - Erleinhofer - Friedhof - Forchheimer
die Forchheimer (ab Kreuzung Friedhofstr) - Innerer Markt - Gräfenberger (bis Kreuzung Großbucher Str.) durchgängig tertiary
Erlanger (ab Kreuzung Henkerstegstr) - Von-Pechmann-Str bbis Gräfenberger Str. durchgängig tertiary
Erlanger (ab Kreuzung Von-Pechmann-Str) - Klosterhof - Innerer Markt nur noch residential.
Das halte ich so nicht für angebracht, weil die Erlanger Straße Richtung Ortsmitte sogar noch höher belastet ist als die Henkerstegstraße und auch die Staatsstraße innerhalb der Mauern/Tore von der Verkehrsstärke und des Verbindungscharakters deutlich über residential und sogar tertiary liegt. Zudem gibt es in der Friedhofstraße das große Problem, dass sie sehr eng ist und in keinster Weise für diesen Durchgangsverkehr ausgelegt ist (Wenn sich z.B. zwei LKWs oder Busse begegnen, muss der westwärts fahrende nicht selten auf den Gehweg ausweichen!). Auch gibt es hier die bereits gemappte 7,5t-Begrenzung, so dass dieser Straßenzug nicht als “vollwertig” für alle Verkehrsarten nutzbar angesehen werden kann. Genau deshalb ist ja eine Westumgehung geplant.
Deshalb würde ich hier eher nur den Straßenzug Henkerstegstraße/Erleinhofer Str./Friedhofstraße auf tertiary aufstufen und dann die Hetzleser Straße bis zum Ortsschild auf unclassified. Dann müsste die Systematik hier den Verkehrscharakteren wohl am Besten entsprechen.