real nicht mehr vorhandene Wege löschen?

Hallo
In meiner bevorzugten Wandergegend wurden drei Wege neu gemappt (source: Yahoo, estimated), die aber seit Jahren zum Großteil nicht mehr vorhanden, bzw zugewachsen sind.
Konkret Weg-ID 60238768, 60238761 und 60238762
http://www.openstreetmap.org/?lat=48.23032&lon=16.22625&zoom=15&layers=M

Den Mapper habe ich vor einiger Zeit auch eine Mail geschrieben, aber keine Antwort erhalten.

Soll ich sie nach den tatsächlichen Gegebenheiten eintragen oder überhaupt löschen, da sie weglos enden.

Liebe Grüsse aus dem Wienerwald
Helmuth

Hallo Helmuth

Ich würde einen Trick anwenden, den ich in Dortmund kennen gelernt habe.
Lasse den Weg bestehen und entferne auf den nichtpassierbaren Teilen alle Taggs bis auf ein “note=Weg existiert nicht mehr” oder “note=Weg nicht mehr passierbar”.

Wenn man das nicht macht, besteht die Gefahr, dass aufgrund alter Unterlagen (z.B. Yahoo) dieser Weg immer wieder fälschlich eingetragen wird.

PS: Falls es noch keiner gesagt hat: Herzlich willkommen im Forum und bei OSM.

Edbert (EvanE)

highway=no und man kann die tags belassen, in die note dann was es für ein highway war.

dulcedo, wenn es kein Weg mehr ist, wird er auch kein surface und alle anderen Wegeingenschaften mehr haben. Ich würde auch so verfahren, wie Edbert es bereits geschreiben hat.

Ich hatte überlesen dass der vorherige Mapper nicht antwortet, um das erst abzuwarten tagge ich mit NO wenn der Weg nicht auffindbar ist.
Falls surface=grass ist das auch je nach Jahreszeit gern der Fall ;-).

Wege und Straßen, von denen man klar weiß, dass sie dauerhaft aufgegeben wurden, kann man auch highway=abandoned/disused abandoned/disused=primary taggen.

Bei Feld- und Waldwegen würde ich highway=no bevorzugen, weil es könnte ja sein, dass er wieder freigeschnitten wird (oder aus einem path wieder ein breiter track wird etc.), so hier schon mal vorgekommen.
Wald und seine Wege sind zu unserem Leidwesen was dynamisches …
Die vielen Daten, die wir sammeln, stetig aktuell zu halten und das nicht nur, wo täglich 1000e Mapper drüber fahren, wird noch eine große Aufgabe werden …
Aber frische Luft ist gesund! :wink:

Hallo Mueck und EvanE,

zu den vergebenen Merkmalen stimme ich hier zu, die passen zu einem nicht vorhandenen Weg. Ich habe aber noch nicht verstanden, warum der nicht mehr vorhandene Weg in OSM belassen werden soll. Ich bin jedenfalls der Meinung, wir sollen nur das erfassen, was tatsächlich vorhanden ist. Auch den Umkehrschluss, wo nichts ist wird auch nichts eingetragen, finde ich OK.
Beispiel: bei uns im Siebengebirge (bei Bonn, jedoch Stadtgebiet von Königswinter) gab es bis zur mitte des vorgangenen Jahrhunderts eine Zahnradbahn, sie ist aber jetzt komplett zurückgebaut oder bis zur Unkenntlichkeit verfallen. Auf der ehemaligen Trasse sind noch einzelne Stellen sichtbar, an der die Bahn fuhr. Ich habe hin und her überlegt, ob ich dies Mappen soll. Ergebnis: nein. Historisch betrachtet ist dies zwar falsch, aber ich sehe OSM als eine Datenbank über die aktuelle Welt.
Klar kann auch aus der ehemaligen Eisenbahnlinie wieder etwas gemacht werden und auch kann man sie mit z.B. trail_visibility=horrible belegen. Aber wofür?
Wenn sich die Nutzung ändert (hier: neue Eisenbahn, Muecks Beispiel: freischneiden) muss es auch in OSM nachgetragen werden. Um sicher zu sein, dass der neue Verlauf wie der alte ist, würde ich den Weg abgehen oder abfahren. Nur die Merkmale wieder auf “wie früher” zu sezen, ist mir hier zu einfach.

-trekki

Edit: Link

Hallo zusammen

ich nun mal den Rat von EvanE gefolgt und habe die Wege wo nichts mehr ist mit der note=Weg ist nicht mehr vorhanden getaggt.
Ob sie jemals wieder aktiviert werden bezweifle ich, da alles innerhalb des Biosphärenparks “Wienerwald” liegt.
Eine Frage: wird das auch von den Renderern übernommen? denn jetzt routet z.B. die openmtbmap noch damit und auf der Wander-und Reitkarte von Nob sind sie auch vorhanden.

Liebe Grüsse
Helmuth

Die Openmtbmap wird nur einmal pro Woche aktualisiert. Die heute verfügbaren Karten sind am 12. November erzeugt worden. D.h die OSM Daten sind spätestens am 11. November gelesen worden. Deine Änderung von gestern oder vorgestern kann also noch nicht in der Karte aufgenommen worden sein.

-trekki

Hallo trekki

Es geht vor allem um Wege, die in ggfs. alten Unterlagen wie Yahoo oder Karten noch erkennbar sind, aber real nicht mehr existieren oder nicht mehr benutzbar sind. Solche Wege tendieren dazu, irgendwann von irgendjemand eingetragen zu werden. Einfaches löschen in OSM hilft wenig, da solche Wege immer wieder falsch eingetragen werden (Der Weg ist doch in den Unterlagen.).

Ein Beispiel sind aufgegebene Wege am Hang der Godesburg in der Bonner Stadtkarte.

Hier sind zwei Wege, die seit mehr als zwanzig Jahren nicht mehr vorhanden sind.
Den mittleren Weg zwischen dem Schriftzug “Jüd. Friedhof” und dem Schriftzug “Kp.” gibt es nicht mehr, seit ich in der Ecke wohne. Der Weg entlang dem nördlichen Rand des Burgfriedhofes ist kaum noch als Trampelpfad nutzbar und endet nach ca. 50-100 Metern im nichts. Leider hat einer dieser falschen Wege seinen Einzug in die OSM-Daten gehalten. Die Verbindung zur Ännchenstraße existiert nur noch als Querfeldein Hindernislauf.
(Sollte ich endlich mal ändern, da diese Fehler mich zu OSM gebracht haben.)

Dort wo der Verlauf der früheren Zahnradbahn noch erkennbar ist, kann man durchaus railway=abandoned einsetzen. Das geht auch bei Wegen, die heute als normale Pfade, Wege, Radwege, Feldwege oder Straßen verwendet werden. highway=footway/cycleway/path/track kann und darf man durchaus mit railway=abandoned kombinieren. Auf die Art und Weise ist festgehalten, dass der Weg auf einer ehemaligen Bahntrasse verläuft, was zum Beispiel einige schnurgerade oder weitgeschwungene Wegführungen erklären kann. Ein Beispiel ist der Bröltalbahnweg in Beuel.

Um bei deinem Beispiel zu bleiben. Dieser Abschnitt des Weges verläuft in einem tiefen Einschnitt und ist damit meiner Meinug nach gut als ehemaliges Trassenstück der Petersbergbahn erkennbar. Man kann diesem Abschnitt also durchaus noch railway=abandoned hinzufügen.

Dort jedoch, wo die ehemalige Trassenführung nicht mehr erkennbar ist, muss man auch keinen Verweis auf die frühere Bahnlinie eintragen.

Edbert (EvanE)

Hallo Helmuth

Gerade dieser Bereich, der erst vor kurzem unter Naturschutz gestellt und damit auf ein Kern-Netz von Wegen reduziert wurde, ist anfällig dafür, dass Wege aufgrund älterer GPS-Tracks immer wieder (heute) falsch eingetragen werden. Ich glaube das war hier auch schon einmal Thema. Gerade in solchen Situationen hilft es, wenn der OSM-Weg noch existiert und per Notiz darauf hinweist, dass er nicht mehr vorhanden/benutzbar ist.

Was die Anzeige bei den von dir genannten Karten betrifft, muss man die nächste Aktualisierung abwarten. Ein Problem kann es geben, wenn dieser Weg Teil einer Route ist. Dann muss man ihn per Hand aus der Relation entfernen. Sonst läuft die Route immer noch über den aufgegebenen Weg.

Ach so, falls ein Weg zwar noch erkennbar existiert, aber z.B. wegen Naturschutz nicht mehr benutzt werden darf, hilft ein access=no + Notiz mit Begründung an diesem Weg.

Edbert (EvanE)

Für ehemalige Wege in naturbelassenen Wäldern könnte man eine surface-Variante überlegen, hier werden solche Wege mit einer Art Pflug aufgerauht und dann nicht mehr gepflegt; Gesperrt sind sie aber nicht so dass man sie noch ein paar Jahre bequem laufen kann. Bisher tagge ich das mit surface=grass und uncut=yes.

Falls wie in deinem Beispiel die Benutzung erschwert aber nicht verboten wird, passt das durchaus.

Gegebenenfalls kann/sollte man einen früheren highway=track in highway=path ändern falls mit dem Auto kein durchkommen mehr ist. (Oder motorvehicle=no bei entsprechendem Verbot) Falls man mit einem Trecker noch durchkäme, kann man fürs Erste einen schlechteren tracktype wählen.

Für feuchte Gegenden käme auch noch surface=mud in Frage. Das artet nach längerem Regen sowohl zu Fuß als auch mit dem Rad in eine Sauerei aus. Das muss man halt über die Zeit (wie alle Varianten) beobachten.

Edbert (EvanE)

Solange ein Pfad noch erkennbar ist, ist das ok, wenn aber kein Pfad mehr vorhanden ist, dann bitte auch kein highway=path oder sowas mehr taggen. Meinetwegen highway=abandonned oder etwas in dieser Richtung, wenn man es unbedingt als highway erhalten will.

Pfade deren Bewuchs schon Hüfthöhe erreicht hat, aber noch als solche erkennbar und begehbar sind bekommen bei mir ein:
highway=path
bicycle=dismount
surface=grass

Wenn sie aber komplett zugewuchert sind dann gibts
highway=path
smoothness=impassable

Und wenn ich einen Pfad überhaupt nicht mehr finde hab ich auch kein Problem damit ihn zu löschen :slight_smile:

Falsches Fahrzeug :wink:

Ich mappe gerade Waldwege mit einem Hybrid-Rad das ich testen soll:
-10 Grad Steigung umsonst
-nasses Laub zahlt der Herbst
-surface=grass als Extra
Der Blick des Förster: unbezahlbar.

OSM sollte selbstverständlich auch die Informationen über ehemalige Wege usw. beinhalten bzw. behalten. Es reicht, einen way ohne alles außer “note” zu belassen, worin erklärt wird, dass hier die Straße verlief, bevor die neue Umgehung gebaut wurde. Oder dass hier der Stuttgarter Hbf stand, bevor S21 kam. Für Leute, die alles weglöschen, was es nicht mehr gibt, habe ich keinerlei Verständnis.

Das wird einfach zu unübersichtlich, wenn man alle Objekte in den Daten drin lässt, die nciht mehr existieren. Man kann sowas gerne extern erfassen…

Kannst Du das “selbstverständlich” für mich ausführen? EvanE’s Begründung verstehe ich.Schliesst Du Dich ihm an oder gibt es noch weitere Argumente?

Ohne weitere Einschränkung könnte noch das Staßennetz von Berlin bis 1943 aufgenommen werden. Danach wurden Straßen ja - sagen wir mal - umgepflügt und anderes genutzt. Beispiel: Potsdamer Platz

1919
Undatiert, vor 1940

1965
1965

Mit Einschränkung meine ich die von EvanE angeführten Unterlagen. Es ist ja hoffentlich jedem klar, dass auch Lizenzfreie Unterlagen aus dem Jahr 1965 nicht die augenblickliche Wirklichkeit wiedergibt und daher für Einträge in OSM suboptimal sind.

-trekki

Weder im Wald (da stünden Bäume im Weg) noch auf dem Acker werden ohne Not die Wege neu trassiert: Eigentumsverhältnisse und unerwünschte Bodenverdichtung.
Daher kann man davon ausgehen, dass die Originalverläufe wieder freigeschnitten werden, so dass eine ungefähre Lagekontrolle reicht.
Der Weg, auf den ich mich beziehe, hatte sogar eine Oberflächenbehandlung a la wassergebundene Decke (ob so angelegt oder durch einfaches Hinschmeißen von Kieseln, weiß ich nicht), war aber trotzdem seit Ersterfassung absolut zugewuchert, so dass von einer Seite kein Durchkommen, von der anderen Seite kein Auffinden möglich war. Und paar Monate nach Feststellung dieses Zustands war er wieder freigeschnibbelt … Da ich den way nicht gelöscht hatte, reichte ein einfaches umtaggen, weil GPS hatte ich den Tag glaub nicht dabei …