Radrouting

Hallo zusammen,
bin hier erst wenige Wochen dabei. Ich schaue mir die Radstrecken genauer an. Hierbei sind mir verschiedene Strecken aufgefallen, wo ich das Routing nicht verstehe:
Bicycle=yes, highway=footway, (bridge=yes, layer=1 spielen hierfür vermutlich keine Rolle). Zu Fuß findet er die Strecke, aber nicht mit dem Rad. Wo klemmt es hier? Was verstehe ich nicht?
Danke

Mit was für ein Programm lasst du dir die Route berechnen?

Allerdings scheint mir bei der Kennzeichnung von wegen noch zu viele unterschiedliche Lösungen in OSM getaggt zu werden. So kann man explizit einen cycleway definieren, andere machen daraus einen path, wobei sich mir die Frage stellt ob ein path standardmäßig mit dem Rad befahrbar ist.

Sehe ich auch so. Liegt vermutlich daran, daß sich die Community noch nicht einigen konnte, wie man einen Radweg und Fußweg jetzt korrekt tagged und die vorhanden Tags wild unterschiedlich eingesetzt werden. Da kann natürlich kein Router richtig funktionieren.

Da hat jeder seine eigenen Ansprüche

Modus Radrouting für Weicheier: die nur Gesetzestreu auf Radwegen und gut ausgebauten Straßen geroutet werden wollen

Modus für Rennradfahrer, die keine unbefestigten Wege fahren wollen bzw. können und Radwege eher meiden.

Modus für Mountainbiker, die vorzugsweise Gelände fahren und vom Tracktype 1-5 und Path alles dabei sein darf

Modus für Draufgänger, die ein gnadenloses Routing auf allen erdenklichen Straßen, Wege und Pfade haben wollen, außer Autobahn dafür aber auch Fußgängerwege, Privatstraßen etc.

Und was gänzlich fehlt ist ein Radrouting welches die Höhendaten mit dazu nimmt. Nicht immer ist der kürzeste Weg der angenehmste Weg bezüglich Steigung… wenn es moderat mit einem km Umweg leichter geht.

Wenn der Weg gut genug ist um ein cycleway zu sein, dann mach doch einen daraus :wink: oder es liegt an anderen Wegteilen oder die Daten vom Routingprogramm sind älter als die Daten wo du siehst… usw…

Genau da liegt das Problem: Leute machen cycleways und footways aus Wegen, die neutrale tracks und paths sein müßten und “annektieren” sie so für ihr bevorzugtes Verkehrsmittel. Die Router können dann nur noch Unfug routen.

So was soll nun einer verstehen.
Die Beurteilung eines Weges, ob Fahradtauglich oder nicht, ist in erster Linie subjektiv.
Meine Einschätzung, ob man hier Fahrrad fahren kann oder könnte, wird sich erheblich von dem eines “Fahrrad-Freaks” unterscheiden. Letztendlich beurteile ich die Fahrradtauglichkeit auch danach, ob der Weg “geeignet” ist, das ein nichtklingelnder, den Kopf-nach-unten-haltender, Walk-man-Stöpsel-tragender Zweirad-Terrorist mir in den Arsch fahren kann… oder ob der Weg breit genug ist, dass ich noch in`s Gebüsch jumpen kann.

Hallo,
erst einmal danke für die Antworten. Ich habe OpenRouteService verwendet. Hier hätte ich angenommen, dass der Fußweg = dem Radweg berechnet wird. Aber offensichtlich wirkt ‘bicycle=yes’ nicht.
Mich interessieren nur die amtlichen Möglichkeiten Rad zu fahren. Wenn jemand verbotener Weise umgekehrt durch Einbahnstraßen oder auf Autobahnen fahren will, ist dies seine Entscheidung. Dies gehört dann aber nicht in diese Karte.
Also muss ich bei OpenRouteService eine funktionierende Alternative ausprobieren.
Klar wäre es schön, auch noch die Wegbeschaffenheit, Höhenprofil, Rennrad- MTB-tauglichkeit usw. einzubringen, dies scheint mir allerdings individuell zu sein. Aber wenigstens die gesetzestreuen Möglichkeiten sollten doch einwandfrei geroutet werden können.

Eben das ist das Problem. Du taggst danach, ob man hier fahren kann, andere taggen danach ob man da fahren darf, es ist umstritten, welches Tag welchen dieser Umstände ausdrückt und dann ist noch die Frage ob man Fahrradzentrisch taggt (alle anderen sind mir egal) oder so, daß das Routing für alle Verkehrsteilnehmer sinnvolle Ergebnisse liefern kann.

Das Ergebnis ist dann, daß ein Fußgängerrouting den Wanderer ein paar Kilometer Umweg gehen läßt, weil wieder jemand einen neutralen Feldweg als cycleway getaggt hat.

Dabei könnte die Welt so einfach sein…

Den Weg Track oder Path nennen, je nachdem was passender ist und den Rest über zusätzliche Tags regeln. Kann man da radeln, dann ein bicycle=yes, muss man da radeln bicycle=official und darf man da nicht radeln ein bicycle=no. Wenn man davon ausgeht, dass bicycle=no impliziert wird, wenn nichts dasteht, kann man das auch weglassen.

Dann gibts keine Konflicte zwischen den Fortbewegungsarten, das Tagging wäre eindeutig und für Anfänger leichter zu verstehen.

+1

Seufz…

Ich kenne kaum einen Weg der ausschließlich für Fahräder zugelassen ist, also macht ein reiner cycleway in den meisten fällen keinen Sinn.

Ich sehe das so wie “aighes”, bis auf wenige ausnahmen sind die Fahradwege ein Track oder Path, die mehr oder weniger gut für Fahräder geeignet sind.

Wo ich allerdings cycleway einsetze ist auf den Strassen, mit begleitenden Fahradweg wobei auch hier die Fußgänger drauf gehen können. Ist wohl noch nicht ganz ausgereift…

Den Router habe ich mal mit ein paar Teststrecken gefüttert. Es scheint dass er die Fahradwege bei mir richtig erkennt. Ich habe allerdings die Fahradwege als path mit bicylce=designated getaggt.

Auf die handvoll Wege wo Fahrradfahren erlaubt ist und Fußgänger nicht kann man leicht foot=no taggen. Ich kenne nur einen Weg in Erding da ist das der Fall, aber da ist gleich daneben ein Fußweg… In kenne keinen… ich fahre Radtouren von 40-100km. Ich glaub ich muss mal in München oder Freising danach suchen…

Ich sehe eher das Problem das man z.B. über die Staatsstraße 2332 mit teilweise über 1300 PKWs und LKWs in der Stunde ohne Seitenstreifen oder Fußweg bzw. Fuß- u. Radweg ca. 4 km geroutet wird. Ich würde auf dieser Straße nicht freiwillig die 4km bis zur nächsten Ortschaft gehen oder radfahren wollen. Zumal ich auch weiß das schon einige Unfälle passiert sind (auch mit Fußgänger u. Radfahrer) und seitdem nach und nach die Strecke fast komplett schon auf 70km/h reduziert wurde.

Ich sehe hier das Problem als wie bei dem lächerlichen cycleway-Thema.

Es gibt genug Wege, die mit dem Zeichen 237 (Radweg) gekennzeichnet sind. Hier haben dann Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer nichts verloren.
Cycleway ist mMn nur für die Fahrradstraße sinnvoll anwendbar, wobei hier wiederum die erlaubten Verkehrsteilnehmer mit hinzuzufügen sind.

Das “Problem” mit der Staatsstraße liegt an den Einstellungen des Routenplaners (siehe #4).

Viele Grüße,
Henning

Hallo!

Ein Routenplaner für Radfahrer muss letztendlich die Entscheidung treffen bicycle=yes oder =no.
Warum unterstützen wir diesen dann nicht und sagen ihm “Hier besser nicht mit dem Fahrad lang”.
Dann bleibt mir aber nur das bicycle=no. Das entspricht zwar nicht der Beschilderung, wenn es sich aber
aus anderen Umständen (gefährlicher Strassenverkehr) ergibt und eine alternative Route existiert,
könnte ich mir trotzdem vorstellen, ausnahmsweise von dem sturen Tagging nach StVO abzuweichen.

Genauso bicycle=official: Da ist es wenig hilfreich, das Tag nur an den Radweg zu hängen. Die Implikation,
dass die benachbarte Strasse (welche?) dann für Radfahrer verboten ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass
das ein Routingalgorithmus fehlerfrei umsetzt. Das kann der Mapper vor Ort besser, indem er - StVO-gemäß -
dem Router mit einem bicycle=no vorgibt, welche Strasse aus diesem Grund nicht zu benutzen ist.

Gruss Horst

Die Router arbeiten alle mit virtuellen Kosten für jeden Streckenabschnitt. Die Route die insgesammt die geringsten Kosten hat wird als “DIE” Route ausgegeben. Beim einfachsten Fall werden die Kosten gleich der Streckenlänge gesetzt (kürzeste Route). Aber es können im Prinzip alle Parameter des Wegabschnittes einfliessen.

nun ist es an den Router Staatsstrassen ohne zusätzlichen Fahradstreifen ( cycleway=track ) als sehr teuer zu bewerten, und einen path der explizit als Fahradweg ausgeschildert ist eben entsprechend günstig. Das führt zu einer Route die nicht unbedingt die kürzeste ist aber die bessere.

Also bleibt die Frage welche Tags der Router auswertet.

Hi

auch ich bin gegen eine vermischung von Empfehlungen und Vorgaben (seitens STVO)

Für wen empfiehlst du? Den (gesetzestreuen) Rennradfahrer, der solange auf auf der Straße bleibt, wie er darf, die Omi, die sich denkt, so schnell wie möglich von den Autos weg, auch wenn der Feldweg etwas rumpelt, oder den durchschnittlichen Horst Radfahrer, der es mal so und mal so macht, und von dem außer ihm niemand genau weiss wie ers macht?!

… das natürlich nicht, aber zumindest für diesen Radweg ist eindeutig definiert, dass man da “offiziell” radfahren darf.

Daher vielleicht der Vorschlag: Das verwaschene access-tag (bicycle=yes/no/official/designated…) aufgeben. Die STVO über ein bicycle_official=yes/no/undifined (kein Schild) widerspiegeln. Dazu noch eine Empfehlung wie von Dir angesprochen einführen (bicycle_recomondation:racer=yes/no/good/horrible…). Neben racer noch einen Typ granny/family und so weiter einführen. Die Skater haben doch schon was nettes um die Skateeigenschaften der surface zu bewerten (subjektiv).

Gruß z.

Es geht auf kompliziert… Warum nicht einfach das Verkehrsaufkommen Taggen? (wenig, mittel,viel, sehr viel)

Diese Betrachtungsweise hatten wir an anderen Stellen schon mehrfach.
Auch hier herrscht das subjektive Elemet des jeweiligen Mappers vor, nämlich wann mappt er:
Sonntags, morgens, abends, zur Rush-hour ???
Viele Wege in unserer Gegend, die gern von Radfahrern genutzt werden, sind wochentags fast leer. Am Wochenende (und dann noch schönes Wetter) wäre das Verkehrsaufkommen am Stachus ein Sch…dreck dagegen.

Das Problem mit den Verkehrsaufkommen ist, dass es stark dynamisch ist. Eine Strecke die Wochentags von tausenden Berufspendlern benutzt wird ist am Sonntag wie ausgestorben. Den einen Monat ist viel Verkehr wegen den ganzen Urlaubern im Ort und dann ein ganzes Jahr wieder nicht. Und jedes Jahr müsste das Verkehrsaufkommen neu bewertet werden.

Hinzu kommt die subjektive einschätzung was ist mittel und was ist viel.

Dieses tag ist sicherlich nett aber schwierig flächendeckend umzusetzten.