Rad-/Fußwegen: Wann eigene Linie? Wann Feature von Straße?

Wenn ihr in Kiel etwas “Parkraum-Abdeckung” erreicht habt, könnt ihr ja mal Bescheid sagen, dann lässt sich Kiel bestimmt auch in unser Parkraum-Projekt/Karte integrieren. Wir sind gerade dabei, die Voraussetzungen zu schaffen, um andere Bereiche mit anzeigen zu können. Im Laufe der nächsten Monate wollen wir auch Anleitungen für Mapping-Kampagnen entwickeln, als Leitfaden, wie man die Daten gezielt erheben und verbessern kann – das könnte dann natürlich auch was für dich sein.

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Oh, sehr cool. Ich bin gespannt. Hättest Du mal Lust in ner Stunde Videokonferenz Fragen dazu zu beantworten? Ich würde dann mal schauen, ob ich ein paar Kieler User zusammen bekomme.

Falls du sie nicht kennst: Mit dieser App kann man am leichtesten die aktiven Mapper einer Stadt abzeigen.

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Ja, super gerne! (Kontaktmöglichkeiten sind ja am Ende des Vortrags zu finden. Alles weitere vielleicht besser an anderer Stelle, um hier nicht vom Topic abzulenken :wink: )

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ja, wenn man vorhat, Details auf dem Fußweg zu erfassen (wechselnde Beläge, barriers, width, etc.), wenn es Dinge gibt, die zwischen Straße und Rad/Fußweg liegen (Telefonzellen, Poller, Fshrradständer, etc.), wenn der parallele Weg an manchen Stellen einen leicht anderen Verlauf nimmt, und ähnliches, dann ist ein getrenntes Erfassen vorteilhaft (ansonsten muss man die Straße wegen des Fußwegs in zig Stückchen zerteilen, bzw. kann bestimmte Sachverhalte (Lage zueinander) gar nicht abbilden.

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es gibt auch den Fall, dass es einen straßenbegleitenden Fußweg gibt (surface=asfalt) und dahinter noch einen weiteren Fußweg (z.B. Arkaden, baulich getrennt oder auch nicht durchgängig getrennt sondern nur an den Stützen) z.B. mit Natursteinpflaster.
D.h. man könnte den Fall haben, dass sowohl der sidewalk-tag als auch der getrennt gemappte highway=footway footway=sidewalk, auf derselben Straßenseite, einen anderen Fußweg bezeichnen.

Z.B. hier: https://www.mapillary.com/app/?lat=45.066553&lng=7.692684999999983&z=17&pKey=1232006840552045&focus=photo&x=0.48565427574602227&y=0.6531678839668625&zoom=0
(es gibt 2 Bordsteine, erst zur Straße, dann zwischen den Fußwegen, einer davon covered und breit, der andere schmaler aber durchaus benutzbar)

Hier ist Street Complete überfordert und es hilft nur klassisches mapping. Den Arkaden Weg würde ich in diesem Fall zusätzlich einzeichnen. Und den sidwalk zusätzlich an die Straße.

Ich würde dann eher einen speziellen Router für Rolli-Fahrer oder Kinderwagen-Schieber erwarten. Wenn ich aber Fußgänger als Profil angebe, dann möchte ich nicht über Umwege geroutet werden. Ich habe das schon erlebt. Mit etwas Pech erkennt man nicht, das man nur die Straße überqueren muss, um eine deutlich sinnvollere Route zu bekommen, weil auf dem kleinen Navi-Bildschirm nur ein kleiner Teil der Route angezeigt wird. Irgendwann fragt man sich dann, wo man da eigentlich hinlääuft, wenn das Ziel doch nur 300 m Luftline entfernt lag.

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Also irgendwie sollte man vor Ort und unterwegs auch die Augen aufmachen! Und für Blinde eignen sich die Naviansagen noch nicht wirklich, dafür ist die Genauigkeit einfach noch nicht gegeben. Im urbanen Bereich kann die GNSS-Technik oft nicht unterschieden, auf welcher Straßenseite man sich gerade befindet.

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Wer sagt denn, dass ein Blindennavi aussschließlich auf GNNS setzt? Das würde tatsächlich nicht funktionieren. Der Blinde kann sich aber genauso wie ein Sehender relativ (rechts/links/vor/hinter etc) zu den eingezeichneten Kartenobjekten orientieren - nur muss er diese Objekte ertasten können.

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Die Systeme, die ich vor langer Zeit mal gefüttert hatte, haben den Blinden immer von einem Punkt zum nächsten gelenkt und er konnte per Knopfdruck die nächste Ansage abspulen. Das waren dann Meldungen wie:

  • In 17 Metern Poller beachten, RIchtung unverändert
  • In 3 Metern Belag ändert sich
  • In 10 Metern Straße überqueren, Blindenampel vorhanden.

Der Blinde muss selbst “erfühlen”, wie lange 16 Meter sind, aber Du würdest Dich wundern, wie präzise das einige können. Die Position der Objekte zueinander ist in OSM ja bereits sehr genau, nur absolut hapert’s dann manchmal. Deswegen ist für das Blindenmapping auch Eintragen von allen ertastbaren Hindernissen, inklusive Mülleiner, Treppen mit Stufenanzahl, sehr hilfreich. Die Software leitet dann teilweise auch von Hindernis zu hindernis, wenn der Weg insgesamt zu lange ist. Bis 50 m können diese Menschen noch sehr genau schätzen, danach wird es schwammiger. Ich weiß nicht, ob das immer noch so erfolgt, aber die Geräte, die ich kenne, haben so funktioniert und waren in unbekanntem Gebiet eine erhebliche Erleichterung.
Wie gesagt: so war es mal, ich habe seit meinem Wegzug aus Bayern keinen engeren Kontakt mehr zu Blindenvereinen.

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Jetzt wird es ziemlich speziell. :wink:

Vielleicht macht ihr für die Diskussion über Blinden-Navigation eine eigene Diskussion auf und sprecht mit Betroffenen :wink:

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Was aber eher zum Thema passt: Wie heißen diese Zäune, die manchmal an Straßen stehen und verhindern sollen, dass Menschen die Straße an dieser Stelle überqueren und wie tagge ich die?

Ich weiß nicht, ob die einen speziellen Namen haben, aber das ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel für etwas, wo der Fußweg separat von der Straße gezeichnet werden sollte. Den Zaun selbst würde ich dann einfach mit barrier=fence reinmalen.

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Vielleicht “Schutzgeländer”? Ich wette, es gibt noch viel “schönere” technische Begriffe dafür :wink: Aber ja, genau: barrier=fence und ich tagge dazu immer noch fence_type=railing.
P.S. Für so schnelle Tagging-Fragen ist die deutschsprachige Telegram-Gruppe auch sehr hilfreich, falls du sie noch nicht kennst.

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Ja, das kann ich noch mit: „… und wenn bessere Vorschläge vorliegen und eigentlich offensichtlich sein sollten, benutzt sie trotzdem niemand bzw. wenn sie zu schlecht sein sollten, kümmert sich keiner um deren Verbesserung" ergänzen.

Vielleicht sollte man das Projekt in "OpenStreetMess“ umbenennen. :wink:

Es gibt keine “benutzungspflichten Radwege”. Die sogenannte “Radwegbenutzungspflicht” ist keine Eigenschaft des Radwegs, sondern eine Eigenschaft der Fahrbahn, in OpenStreetMap als “bicycle=use_sidepath” abgebildet.

Ob man eine Nebenfläche getrennt oder als Tags mappt, ist aus meiner Sicht eine Frage des Routings, ob es aus Routingsicht hilfreich ist, getrennt zu mappen.

Wenn eine bauliche Trennung (Geländer muss, Grünstreifen soll, Parkstreifen kann) vorliegt, mappt man getrennt. Wenn es lediglich eine Trennung mit Bordstein gibt, würde ich’s eher taggen, ansonsten muss man genügend Querverbindungen einmalen, z. B. an jeder Einfahrt.

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Siehe Straßenverkehrsordnung, §25:

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das “Überschreiten” ist dabei sicherlich wörtlich gemeint, man darf dazwischen durch wenn entsprechend Platz gelassen wurde, oder? “Unterkriechen” oder “Überspringen” wäre zwar auch eine Möglichkeit die nicht “überschreiten” ist, aber vermutlich wäre das mitabgedeckt?

Was ich aber eigentlich fragen wollte, die “abgesperrte Straßenfläche” gibt es doch nur, wenn die Schranke ringsum ist, oder? Diese Art Schranken stehen oft am Ende von Straßen, wo ein Fußweg aber durchführt.

Ich verstehe es so, dass man weder klettern, springen noch sich verrenken darf, bzw. “man sieht doch was gemeint ist!!”. “Überschreiten” im Wortsinne wäre, wenn das Geländer tiefer ist als die Klöten hängen, und man einfach das Bein weit genug anhebt.

Wenn da 5m Geländer ist, dann 1m frei und wieder 5m Geländer, dann darfst du dazwischen durchgehen.