probleme mit josm

hallo
Ich habe Probleme mit josm größere offlinekarten zu öffnen. Das erste Problem das ich hatte war das josm (obwohl die .pbf erweiterung aktiviert ist) keine .pbf Dateien öffnen konnte. ich habe dann die Dateien convertiert und auch nochmal andere Dateiformate heruntergeladen. Jetzt habe ich zb. eine gut 1GB große .osm Datei (Bundesland von Deutschland) und möchte diese in josm öffnen.
Leider läd das Programm einige Zeit und bricht dann immer wieder ohne irgeneine Fehlermeldung ab und es wird keine Datei geladen.
Das einzige was funktioniert ist die Datei als .shp Datei in ihren Einzelteilen zu öffnen. Den .shp Dateien fehlen aber die osm Schlüssel demnach werden diese Dateien von josm auch nicht wirkich gerendert und Objekte kann man so auch nicht suchen … ausserdem muß man
alles noch mal neu definieren um es dann zur Karte hochzuladen.

Woran kann das liegen ? Ist josm für so etwas nicht gemacht oder ist das ein Bug?
Gibt es leistungsfähigere desktop Programme die große offlinedateien öffnen ,rendern und bearbeiten können?

Ich möchte zb. alle Naturschutzgebiete eines Bundeslandes auf einmal löschen und mit einem neuen Layer (Daten der Naturschutzinformations Seite) erneuern.
Dafür müßte ich das komplette Bundesland bearbeiten. Der osm server lässt es aber nicht zu derartig große dateien herunter zu laden also muß ich diese aus anderer Quelle downloaden und offline öffnen. Aber das funktioniert halt nicht wie ich oben beschrieben habe.
danke

Wie im anderen Beitrag schon geschrieben: JOSM ist ein Editor und nicht darauf ausgelegt, riesige Gebiete zu laden und darzustellen. Im Gegensatz zu Anzeigeprogrammen lädt es nämlich tatsächlich alles im angegebenen Bereich und stellt es dar, und das bedeutet bei einem größeren Gebiet schon einen immensen Speicherbedarf.

Bitte nicht. Einerseits ist die Gefahr groß, dass du dabei was kaputtmachst oder was übersiehst oder die neuen Quelldaten unvollständig oder gar falsch sind, oder schlicht Zusatzinformationen verloren gehen, die vor Ort gesammelt wurden und nicht in anderen Datenbanken zu finden sind, andererseits würde es mich wundern, wenn die Daten der (leider nicht näher genannten) Seite für die Nutzung in OSM freigegeben wären, oder generell unter einer passenden Lizenz stehen würden.

Er muss die Daten ja nicht hochladen und wenn er alle entsprechenden Features aus den OSM Daten entfernt, gibt es auch keine Probleme mit der Lizenz.

Stimmt. Ich hatte es allerdings so verstanden, dass die Änderungen von z.B. den NSG in den OSM-Datenbestand einfließen sollten – und da wäre „abreißen, was viele andere gemacht haben, und alleine aus Drittdaten neubauen“ im Grunde eine Garantie für einen (imho in dem Fall auch absolut notwendigen) Revert. Solange die Daten aber lokal bleiben und niemals hochgeladen werden, kann man in der Tat damit machen, was man will.

Ändert nichts an der Tatsache, dass JOSM nicht für Edits in der Größenordnung gedacht ist – wobei man möglicherweise über Overpass nur die gewünschten Elemente laden und ändern könnte, um sie dann lokal(!) mit den restlichen Daten zusammenzuführen. Ansonsten sind *.osm-Files im Grunde XML, und damit ziemlich gut mit z.B. Scripten bearbeitbar.

naja also ehrlich gesagt hatte ich schon daran gedacht die Daten dann auch hochzuladen. Mir ist aber bewusst das ich erstens auf die Lizens achten muß (es geht z.B. um die Daten im Downloadbereich des Hessischen Naturinformationssystems.)
Ich habe dort schon nachgefragt weil ich absolut keine Lizensbestimmungen finden kann und warte auf Antwort.
Und das sich beim ersetzen bestehender Gebiete einige Probleme ergeben die ich als Anfänger noch nicht wirklich lösen kann ist mir auch bewusst und ich werde auch vorsichtig sein nichts kaputt zu machen.
Ansonsten muß ich das halt sehr manuell machen … aber diese Naturschutz Daten sollten schon irgendwie aktuell sein und sind sicher auch von Interesse.

Leider lässt der Server es aber auch mit der overpass api und einer nur begrenzten auswahl von Objekten nicht zu diese aus wirklich großen Ausschnitten zu beziehen. Und leider habe ich auch noch keine Möglichkeit gefunden anstatt aus einem Viereckigen Bildausschnitt Objekte innerhalb eines anders definierten Gebietes zu downladen ( z.B. genau innerhalb der Hessichen Landesgrenze)
Aber wie gesagt ich bin halt auch anfänger und kein computerfachmann.

Welche Editoren sind denn Leistungsfähiger?
Gibt es ein Programm das die Fähigkeiten eines Anzeigeprogramms (mit guter Suchfunktion) , Editors (mit ungefähr den Funktionsumfang von Josm) und Renderers (am besten mit der Möglichkeit eigene Stile wie in Mapbox zu erstellen - möglichst alles auf grundlage der original Osm Schlüssel\Werte) vereint? Und das für Windows als dektop anwendung und dazu fähig Offlinedaten in der Größe von ganzen Ländern zu verwenden?

Die Eierlegende Wollmilchsau? Nein, die gibt es derzeit nicht. JOSM ist schon state of the art, was das Editing angeht. Zum Rendern ist Mapnik/renderd/mod_tile recht hübsch, aber selbst für jemanden, der sich etwas mit Computern auskennt, nicht unbedingt leicht zu installieren und noch weniger leicht zu konfigurieren. Was Viewer für Windows angeht, weiß ich nix – hab’ kein Windows. Allerdings sind auch alle sinnvoll nutzbaren Programme zum Anzeigen, die ich kenne, auf Raster-Tiles ausgelegt. Es gibt aber den Ansatz, Vector-Tiles verfüg- und nutzbar zu machen – darüber gibt’s einen Videobeitrag von der FOSSGIS, der recht interessant anmutete (auffindbar unter http://www.fossgis-konferenz.de/2016/videos/)) – allerdings hat man dann halt vorgerenderte Karten, und nicht die OSM-Daten ansich, die man live weiterbearbeiten könnte.

Ich bin mir fast sicher, dass man über Overpass auch „gib’ mir alle Objekte mit den Tags XYZ, die sich innerhalb der Landesgrenze ABC befinden“ realisieren könnte. Allerdings bin ich da noch davon entfernt, das so formulieren zu können – vielleicht kann’s einer der anderen hier?

Solange du jedenfalls keine explizite Bestätigung dafür hast, dass die „freien“ Daten in OSM einfließen dürfen, solltest du Abstand davon nehmen. Wirklich freie Daten gibt es kaum. Also frei im Sinne „mach damit, was du willst“ – frei im Sinne von „guck’s dir kostenlos an, solange ich es dir erlaube“ ist weit häufiger anzutreffen, aber hier wertlos.

Ebenso solltest du Abstand davon nehmen, Objekte automatisiert zu löschen, um sie dann neu zu erstellen – damit gehen alle bis dahin damit verbundenen Daten verloren, und das wäre nicht so schön.

https://umweltministerium.hessen.de/home/impressum-0

*Das öffentliche Zugänglichmachen für den interaktiven Abruf ist nicht gestattet.
Insbesondere dürfen die zum Download angebotenen Informationen nicht auf einer Website öffentlich bereitgehalten werden oder anders im Internet zum Abruf zur Verfügung gestellt werden. *

Punkt 1: Lizenz. Bevor du irnkwas Weiteres in dieser Richtung unternimmst, stell bitte absolut wasserdicht (d.h. gerichtsfest) sicher, daß die Verbreitung und Verfügbarmachung dieser Daten auch zu kommerziellen Zwecken freigestellt ist. CC_BY_SA und so was ist brauchbar. CC_BY_NC reicht nicht. OSM-Daten sind auch für kommerzielle Verwendung frei, daher müssen alle genutzten Datenquellen das auch sein.

Punkt 2: Das Ersetzen der bestehenden NSG-Objekte bedeutet, daß die alten samt ihrer History und eventuell auch Zusatzinformationen, die da noch drangetaggt sind, verlorengehen. Das willst du nicht wirklich und die, die viel Arbeit da reingesteckt haben, auch nicht – außer deine neuen Daten sind wirklich sehr viel besser (präziser, detaillierter) als die bestehenden. Das bitte ich dich aber vorher nachzuweisen. Es wäre ja auch möglich, die Umrisse der bestehenden Gebiete an neue Datensätze anzupassen, also die Elemente zu behalten und nur die Nodes zu verschieben/auszuwechseln. (Das ContourMerge-Tool für JOSM fällt mir da ein. Benutze ich oft zum Verfeinern von Wasserläufen.) Dann gehen sie nicht verloren, sondern werden nur bearbeitet.

Ich möchte dich nicht demütigen, aber ich fürchte, du wirst dir dabei die Finger verbrennen. Aber gut, daß du nachfragst und nicht einfach machst.

–ks

nuja, da gibt’s schon noch andere Möglichkeiten, z.B. das Hessen-Extrakt runterladen und mit den Kommandozeilen-Tools osmfilter und osmconvert schon einmal vorfiltern, z.B. alle bestehenden Naturschutzgebiete entfernen.

und das dürfte wohl das/dein größtes Problem sein

PS: Was machst du aber, wenn es Bundeslandübergreifende Naturschutzgebiete gibt? Letztendlich kannst du dir auch ein komplettes Europa-Extrakt downloaden und mit einem beliebigen Shapefile auch zuschneiden, wobei halt eine rechteckige BoundingBox wohl mit am einfachsten ist.

Gibt es Bundeslandübergreifende Naturschutzgebiete? Das würde mich interessieren… (wegen dem rechtlichen Konstrukt). Unser brandenburgischer Naturpark Barnim reicht nach Berlin rein. Da gibt es ein Staatsvertrag dazu…

Interessierte Grüße,

Sven

keine ahnung, wundert tut mich aber schon lange nichts mehr :smiley:

Ok das muß ich dann auch noch mal genauer durchschauen.

Ah ok da sind also die Infos . Ich hatte nur hier auf diesen Seiten gesucht :

https://umweltministerium.hessen.de/umwelt-natur/naturschutz/hessisches-naturschutzinformationssystem

und dort steht unter anderem:

“Die meisten dieser teils sehr umfangreichen Gutachten können direkt eingesehen und heruntergeladen werden. Auch die Abgrenzungen der Schutzgebiete und Biotope können als sogenannte Shape-Dateien heruntergeladen werden und in Geographischen Informationssystemen z.B. bei Behörden, Planern und Gutachtern sowie bei Naturschutzverbänden oder Universitäten weiterverwendet werden. Die hessische Naturschutzverwaltung stellt damit aktiv Umweltdaten für das Informationsbedürfnis des Bürgers, die Arbeit des Ehrenamtes und für den beruflichen Naturschutz zur Verfügung.”

und das hatte sich für mich schon sehr “frei” angehört. Sorry

Ja genau das ist ein Problem für mich weil das mit josm eben leider nicht funktioniert und ich dann auf komandozeilen
Programme und dergleichen zurückgreifen müßte und das wird mir alles zu komplex.

Also ich finde ja das man so Dinge wie Naturschutzgebiete möglichst als extra Layer auf z.b. ein Waldgebiet legen sollte. Einen “Schutzgebiet tag” direkt bei den Eigenschaften eines “Waldgebiets” dann höchstens noch zusätzlich zufügen.
So käme man besser an die Naturschutzgrenzen herran um sie zu ändern ohne die “zugrundeliegende Natur” verändern zu müssen.
Leider ist das sehr gemischt getagt bisher. Schon leisure=nature_reserve und die protectet area tags ergeben schon eine ganze vielzahl von möglichkeiten und wenn das dann noch mit dem natural tag zusammen in einem Objekt steckt wirds mühsam.

Ich befürchte, du hast eine nicht ganz richtige Vorstellung von der Struktur der Daten: es gibt in der DB zwar Layer, allerdings sind das Tags, die dazu dienen, etwa Brücken, Unterführungen und so Kram, der tatsächlich übereinander liegt, zu kennzeichnen. Es sind keine Layer, wie die in JOSM oder Gimp oder Photoshop oder so.

Was später an Kartenlayern im Client angezeigt werden kann, ist nicht als Layer in der Datenbank gespeichert, sondern wird beim Rendern bestimmt (indem für einen Layer nur die Sachen gerendert werden, die angezeigt werden sollen) – für’s Bearbeiten der Daten ist das nicht relevant.

Wenn ein bestimmtes Waldgebiet gleichzeitig auch ein Naturschutzgebiet ist dann könnte man das Objekt gleichzeitig mit den tags
landuse=forest , leisure=nature_reserve und\oder protected area , protect class usw. definieren (gemischt).
Wenn man aber den Wald (landuse=forest …) als ein Objekt einzeichnet und ein zweites Objekt mit den definitionen leisure=nature_reserve , protected … darüber legt dann könnte man diese eben getrennt von einander behandeln.

Wenn aber bereits Waldstücke existieren die einen Naturschutz (protected area) tag integriert haben wäre es sinnvoll die darüberliegenden “reinen” Naturschutz bezogenen Objekte zusätzlich mit einem Layer zu versehen sodas man bei der auswahl eben z.b. “Layer =2” mit angeben kann und die darunterliegenden “gemischten” Objekte nicht mit ausgewählt werden.
Oder man müßte irgendwie bei der Suche nach tags die jenigen ausfiltern die mehr als nur die Naturschutzdaten enthalten allerdings ist dabei ja nicht klar wieviel tags und Informationen auch einem “reinen” Naturschutzobjekt noch angefügt werden (ausgenommen der natural tags) somit wären diese auch wieder mehr oder weniger (gemischt)

Einfach wäre es eben zu sagen suche alle Objekte mit: leisure=nature_reserve , protected area ,protect class UND NUR DIE MIT layer=2
und der Wald darunter bleibt unberührt auch wenn ein Naturschutz Tag darin steckt.

Ansonsten müßte man nach ID oder mit bestimmten ausschlüssen (NOT) filtern um die die Natur definierenden gemischten Objekte
auszuschließen das wäre aufwendiger.

Vielleicht mache ich auch wieder denkfehler oder verstehe tatsächlich etwas grundlegend nicht?

Again: layer=* ist dazu da, die räumliche vertikale Lage von real existierenden Objekten wiederzugeben. Nicht die von imaginären Sachen. NSG liegen z.B. nicht über Wäldern, sondern Wälder (und anderer Kram) liegen üblicherweise innerhalb von NSG. Das NSG selbst ist eine Fläche mit den entsprechenden Tags und hat mit evt. darin liegenden Wäldern, Wiesen, Sümpfen, Seen, … nichts zu tun, siehe: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Naturschutzgebiete. Layer in den Daten sind nicht das, wofür du sie benutzen willst!

ich habe den text oben gerade nochmal editiert um es etwas verständlicher zu machen was ich meine.

Kann man die layer tags so nicht auch sinnvoll verwenden?

Ein Naturschutzgebiet wird doch auch nur als Grenzlinie dargestellt das heist der Wald wird letztendlich in der Darstellung nicht überdeckt oder?

Nein. Sie haben bereits eine Funktion: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:layer

Abgesehen davon ist’s unnötig. Ein NSG ist eine Fläche, und gut. Man kann sie unabhängig von innerhalb dieser Fläche liegenden Objekten bearbeiten oder darstellen, Letzteres auch als eigenen Layer (der, wie gesagt, nichts mit den Daten oder dem Tag layer=* zu tun hat sondern alleine durch die Auswahl des Renderers bestimmt wird!).

Der Renderer von osm.org stellt solche Flächen transparent dar, allenfalls die Außengrenzen der Flächen werden gerendert. Darüber muss man sich keine Sorgen machen.

Das ist ausschließlich Sache des Renderers. Es gibt hunderte von Karten, die auf OSM aufbauen. “Taggen für den Renderer” ist verpönt.

Die Daten enthalten kein Render-Hints.

Die Fläche ist irgendeine Art von Natur aber das Naturschutzgebiet ist nur eine Grenze .
Und das problem ist das wenn man nur Zugriff auf die Grenze des Naturschutzgebiets haben möchte bei einem “gemischten” Objekt gleichzeitig die “Natur” zb. Waldfläche verändern muß.
Ein Objekt mit einer ID aber gleichzeitig einem “natur” und deinem “protected” tag
oder zwei Objekte mit zwei IDs bei denen der “natürliche Bewuchs” und die “vom Amt bestimmte Grenze eines Naturschutzgebietes” von getrennt von einander behandeln kann.
Oder beides auf einmal und auf einer Ebene und damit das Filterprobem

Wie würdest du das Problem sonst angehen?

Nein, bitte nicht. Dann hätten sie nämlich zwei Funktionen gleichzeitig, und genau das (Doppelbedeutungen) versuchen wir gerade aus dem gewachsenen Tagging herauszubekommen (früher hat man Fußwege mit footway=* an Straßen getaggt, heute mit sidewalk=*, da footway etwas anderes bedeutet).

Layer sind in OSM ein /komplett/ anderes Konzept als in Photoshop. Sie drücken ausschließlich die vertikale Staffelung übereinanderlaufender Wege aus. Sie sind zur semantischen Separation unterschiedlicher Elementklassen weder geschaffen noch geeignet.

Nebenbei fände ich es auch sinnvoll, wenn semantische Ebenen (etwa Flächen – Straßen – Grenzen) separat erfasst und bearbeitbar wären, aber wir haben nun mal alles auf einem Blatt.

–ks