place-nodes in Gemeinden ohne namensgebendes Ortszentrum

Servus,

wollte mal fragen, wie man die place-Nodes von Stadtteilen in Gemeinden erfasst, wo es keine Siedlung gleichen Namens gibt (z.B. Südliches Anhalt, Küssaberg, aber auch Doppelnamen wie etwa Villingen-Schwenningen). Ich würde die Gemeinde gar nicht als place-node erfassen und hatte zuletzt eine Diskussion mit einem Nutzer, der alle place-Nodes mit name=- versieht, was ich für falsch halte, da der Ortsteil-node entsprechend den Ortsteil-name bekommen sollte, und keine Zusammensetzung. Anderswo wurde dieses Schema nur beim Hauptort angewandt, wieder woanders gibt es für die Gemeinde noch einen extra place-node. Wie macht man es nun? Vielleicht sollte man da mal klare Regeln aufstellen und im Wiki festhalten.

Gruß,
FM

+1, jedenfalls da, wo es kein zusammengewachsenes Ortszentrum gibt und der place-Node ansonsten “auf freiem Feld” landen müsste. Es gibt aber Gemeinden, da wurde anlässlich der Eingemeindung ein neues Ortszentrum für die nun zusammengeschlossene Gemeinde gebaut. In solchen Fällen bekommt dann auch die Gemeinde einen place-node.

Wenn es nur Villingen und Schwenningen als place Einheiten (geografische Orte) gibt, dann würde ich auch kein Villingen-Schwenningen als place eintragen, sondern eben nur als admin Einheit.

Laut Wikipedia ist “Villingen-Schwenningen” eine Kreisstadt, und Doppelstadt, was auf den ersten Blick durchaus suggeriert, dass es sich um einen Ort handeln könnte. Die Entfernung der Zentren ist 8 km, so richtig zusammengewachsen scheinen sie laut Karte nicht zu sein, dementsprechend merkwürdig sieht m.E. das Villingen-Schwenningen Label zwischen den beiden Orten aus: https://www.openstreetmap.org/relation/1242298#map=14/48.0601/8.4960

Eine ähnliche Situation gibt es in Dessau-Roßlau (wo sich allerdings die Dessauer die Position “geklaut” haben): https://www.openstreetmap.org/node/240061254

Diese Konstrukte gehen aus Städtefusionen oder Gemeindefusionen hervor, sind also zunächst in erster Linie administrative Einheiten, falls es im Laufe der Zeit dazu kommt. dass sich eine gemeinsame Identität entwickelt, kann man daraus ein einziges Place-objekt machen (wie z.B. bei Berlin nach der Wiedervereinigung) oder evtl. bräuchte man für Doppelstädte eine Art place-Objekt, welches mehrere Place-Objekte (d.h. auch Nodes) zusammenfasst?

Zurück zu Villingen-Schwenningen, sofern die Bewohner sich als “Villingen-Schwenninger” sehen, und nicht als “Villinger” oder “Schwenninger”, könnte man Villingen und Schwenningen zu suburbs machen, und Villingen-Schwenningen als town, falls nicht, würde ich kein Villingen-Schwenningen unter place machen, sondern nur als admin Objekt.

es ist nicht die “Gemeinde” (admin), sondern die Siedlung, die den place-node bekommt, ansonsten stimme ich dir aber zu.

Und was bedeutet dann place=municipality, siehe:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:place#Administratively_declared_places

Es wird hier z.B. verwendet:
http://overpass-turbo.eu/s/z01

Zu Villingen-Schwenningen, ja es ist laut wikipedia eine Kreisstadt,
d.h. also auch eine Gemeinde?

Da hätten wir ja das passende Tag…

“Kreisstadt” bedeutet in diesem Fall zunächst, dass die Gemeinde Villingen-Schwenningen Stadtrecht besitzt und Sitz einer Landkreisverwaltung ist. Unabhängig davon bestehen zwei räumlich voneinander getrennte Siedlungskerne.

Es gibt in Baden-Württemberg, wo die jetzige Gemeindestruktur seit Jahrzehnten besteht, mit Filderstadt und Leinfelden-Echterdingen prominente Beispiele für solche Fälle, wo das place=municipality Tag zur Anwendung kommt, das würde ich an der Stelle auch machen. Wenn die Ortsteile in solchen Fällen fest zusammengewachsen sind - in BW etwa Leingarten bei Heilbronn - würde ich ein place=town/village/etc. Tag setzen.

Die Gemeinde Kammeltal in Bayrisch-Schwaben hat ein eigenes Label (place=village), obwohl es nicht mal einen Ortsteil gibt, der so heißt. https://www.openstreetmap.org/relation/964148

Ich halte das aber schon für prinzipiell richtig. Im Falle von Villingen-Schwenningen wüsste ich ohne das Label mit dem Bindestrich-Namen nicht sicher, dass es sich um DAS Villingen-Schwenningen handelt, von dem man schon mal gehört hat. Im Falle von Kammeltal wäre der offizielle Name der Gemeinde auf der Karte optisch nicht mal mit viel Fantasie herauslesbar.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Taggen_f%C3%BCr_den_Renderer

Moin,

es spricht ja nichts dagegen, der Gemeinde Kammeltal (deren Name ja durchaus aus der Grenzrelation heraus gerendert wird/werden kann) zusätzlich einen label-node zu verpassen.
Es spricht aber jede Menge dagegegen, diesem label-node ein place=village zu verpassen, wenn es gar keinen Siedlungsplatz dieses Namens gibt.
Dafür wurde place=municipality eingeführt (obwohl ich immer noch nicht weiß, warum eine Gemeinde überhaupt einen place-tag benötigt - siehe dieterdreist …)

Gruß, Georg

Nunja, da hat halt jemand das so interpretiert, dass die Gemeinde als Ganzes (~3300 Einwohner) von der Bedeutung/Größe her einem place=village entspricht. Die einzelnen Ortsteile sind zwar auch als place=village gemappt, kratzen von der Infrastruktur/Größe teilweise aber schon sehr an der Schwelle zu place=hamlet.

Ich kann mir vorstellen, dass es in Deutschland noch wesentlich kleinere Gemeinden gibt, bei denen alle Ortsteile für sich gesehen maximal ein place=hamlet sind.

Da fällt mir ganz spontan das Wendland ein. Da gibt es Ortsteile mit teilweise drei Einwohnern, die ganze Gemeinde ist dann auch nicht besonders groß.

Ja, sehe ich auch so, ein label-node mit place=village ist für solche unbewohnten Gemeindezentren nicht stimmig, weil p=village, wie p=town oder p=city in die Rubrik (geografische Orte) https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:place#Populated_settlements.2C_urban_and_rural fällt.

Allerdings weiss ich nicht genau, was dagegen spricht, eine place Eigenschaft aus der Admin.-Rubrik https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:place#Administratively_declared_places an den label-node anzuhängen.

Analog dazu könnte man sich die auf höherer Admin.-Ebene, z.B. die BaWü Relation anschauen,
(https://www.openstreetmap.org/relation/62611)
dort wird auch die place Eigenschaft im label-node
(https://www.openstreetmap.org/node/565666206)
gesetzt. Verwendung findet ein Wert auch aus der Admin.-Rubrik (country/state) https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:place#Administratively_declared_places

Vielleicht gibt es irgendwann einen Renderer, der darauf aus ist, politischen Daten zu verarbeiten. Dann könnte er wählen, ob er die Gemeindenamen aus dem Name der label-nodes oder aus dem Name der Admin.-Relationen auf einer Karte darstellen möchte.

Läuft anscheinend auf place=municipality (das ich nicht kannte) für solche Fälle hinaus. Ich werde die entsprechenden Wiki-Stellen bald mal übersetzen.

Gibts noch Meinungen dazu? Also wie man die place-Nodes der Ortschaften in der Gemeinde benennt?

suburbs liegt laut wiki in der Rubrik “städtischer Siedlungsplatz”
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:place#Populated_settlements.2C_urban
So wie ich die place-Verteilung und place-Auswahl verstehe wird bei den beiden Rubriken (bewohnt städtisch / bewohnt städtisch&ländlich) geschaut wie sich die geografische Ausdehnung, Lage und Geometrie von Siedlungsplätzen darstellt (anders als bei den Admin.-places).
suburb verstehe ich also als Teil einer geografischen Stadt, da Villingen-Schwenningen (Admin) keine geografische Stadt ist kann ich mir dann die einzelnen Plätze davon auch nicht recht als geografische suburbs vorstellen. Von daher von mir aus bitte die einzelnen nicht vollständig zusammengewachsen Plätze Villingen und Schwenningen jeweils wie bisher als place=town belassen. place=town müsste passen, zu gross für village, zu klein für city.

suburb sind für mich, wie oben erwähnt, nur Teile die deutlich zusammengewachsen sind, ich meine das wird zumindest auch im deutschen wiki so angedeutet (https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:place%3Dsuburb) und finde ich eine plausible Beschreibung.

Achso, falls es hier irgendwie um admin.-„Stadtteile“ geht kann man zumindest für Schwenningen schon Daten in der Datenbank finden:
https://www.openstreetmap.org/relation/4486402

Apropos, wie nennt man eigentlich den Platz der kleinen Häuseransammlung zwischen Villingen und Schwenningen?
Habe den Namen eben noch an der Wohnfläche entdeckt: “Schilterhäusle” . So geografisch abgetrennt könnte man das glatt als place=hamlet durchgehen lassen…

Die einen sind Badener, die anderen Schwaben. Noch Fragen?

–ks

Schwaben oder Württemberger?

Kommt drauf an, ob du einen Schwenninger oder einen Augsburger fragst. Ich bin weder–noch, für mich können das alles unterschiedliche Sorten von Bayern sein.

–ks