Pforte wie eintragen?

Wenn ein Nachtclub “Tor 3” heißt, ist das ein Name. Wenn ein Tor “Tor 3” “heißt”, ist das die Objektkategorie und eine Nummer.

Ich habe da Mal wegen der Gebäude eine Notiz angelegt.

1 Like

Ich habe mir mal vor Jahren damit beholfen, mit ref=* zu arbeiten.

In Detmold befindet sich das Gelände der Firma Jowat-Leime rechts und links der Umgehungsstraße. Es gibt mehrer Tore, die alle deutlich sichbar ausgeschildert sind mit “Tor 1”, “Tor 2”, …

Ich habe sie damals eingetragen mit barrier=gate + ref=Jowat Tor 1 …

Aus meiner Sicht ist “Tor 1” ebensowenig der Name des Tors wie “B 1” ein Straßenname oder die Nummer einer Autobahnauffahrt der Name der Autobahnauffahrt ist. Aber ob es sinnvoll ist, für nummerierte Tore “ref=*” zu nutzen, kann man diskutieren.

1 Like

Wenn man das so streng, absolut und ausnahmslos sieht, dann ist die Bahnhofsapotheke nur noch

amenity=pharmacy

ohne name=*, dass sie sich im oder am Bahnhof befindet, ergibt sich ja aus der geografischen Lage.

Oder um beim Beispiel BMW GROUP Werk München zu bleiben, das wäre dann nur noch

man_made=works
operator=Bayrische Motoren Werke Aktiengesellschaft
brand=BMW GROUP

natürlich auch ohne name-tag!

Der Renderer kann sich ja aus diesen Angaben und der geografischen Lage die korrekte Bezeichnung
BMW GROUP
Werk München
zusammenbasteln.

Was ich damit sagen will: die Übergänge zwischen name und Nicht-name sind fließend, dass die Kategorie Bestandteil eines Namens ist, kommt öfters vor. Man muss da immer im Einzelfall abwägen und entscheiden.

Im konkreten Fall - das ist meine persönliche Meinung - würde ich an dem Gebäude, wo sich der Pförtner befindet und wahrscheinlich groß “Tor 1” drangeschrieben steht, dies als name-tag belassen.
Am eigentlichen barrier=gate ist dagegen ref=1 ausreichend.

Böhringer Ingelheim hat auch einen Standort in Biberach an der Riß mit einem größeren Betriebsgelände und 4 Pforten / Zufahrten.
Siehe file:///C:/Users/Admin/Downloads/anfahrtsplan_biberach_2022-1.pdf

Die Gebäude auf dem Betriebsgelände haben (fast) alle nur eine interne Bezeichnung, welche auch an den Gebäuden angebracht ist (wie ich an einem Tag der offenen Türe gesehen habe). Postadressen (aus addr:street und addr:housenumber) gibt es nicht.

Wenn die Pforte mit z.B. Böhringer Ingelheim - Biberach, Pforte 1 (o.ä) bezeichnet wäre, könnte ein ortsfremder Zulieferer bei der Eingabe eines Suchbegriffes in seinem Navi gleich das richtige Ziel aus der Trefferliste auswählen ohne aufwendig auf der Karte danach suchen zu müssen.

Gibt es eine andere Lösung mit vergleichbarem Aufwand?

Dazu kann man sicher unterschiedliche Meinungen haben. Ein Tor mit der Nummer 3 ist für mich barrier=gate + ref=Tor 3. Und genauso ist die internen Nummer 154.0 einer Fabrikhalle für mich kein Name sondern ref=154.0. Dasselbe gilt entsprechend für Geb.2.1 usw.

und wenn „Tor 3“ gar nicht ein einzelnes barrier=gate ist sondern ein oder mehrere Gebäude bzw. Dach und viele gates, und die ganze „Gegend“ Tor 3 heißt?

genau. Im Zweifel würde ich den Namen als Namen lassen, nur bei ganz klaren Fällen nicht

1 Like

Das ist aber keine Antwort auf meine Frage

So streng sehe ich das natürlich nicht. Bei der “Apotheke am Markt” kann man ggf. diskutieren, ob name=Am Markt und amenity=pharmacy gesetzt wird, oder ob name=Apotheke am Markt richtiger wäre, und in dem Fall würde ich mich nach der Beschilderung vor Ort richten. Und das Brandenburger Tor bleibt natürlich name=Brandenburger Tor und nicht barrier=gate name=Brandenburger.

Aber wenn außerhalb der Objektkategorie nichts mehr übrig bleibt als eine Nummer oder nicht aussprechbare andere Kennung, ist das für mich kein Name mehr, sondern eine ref=*.

Dann kann man ggf. Name vertreten, wäre aber sehr seltsam. Wenn es auch eine Gegend “Tor 1” und “Tor 2” gibt wäre ref=* als Durchnummerierung vermutlich immer noch passender. Ich denke einige ref-Tags werden auch gerendert, in wie weit Navis, ref=* als Zielangabe unterstützen weiß ich allerdings nicht.

So seltsam und ungewöhnlich finde ich das nicht, wie schon geschrieben:

Und dass ich mit diterdreist mal einer Meinung bin kommt auch nicht so oft vor. :grinning:

Dem stimme ich zu, auch wenn Deine Beispiele m.E. etwas weit hergeholt sind. “Bahnhofsapotheke” ist der Name eines Geschäftes, und der wird auch als name getaggt. Dasselbe gilt für die BMW Group.

Aber wenn z.B. an einem Glaspalast am Pizza Plaza Nummer 22 in Hongkong in goldenen Lettern “22 Pizza Plaza” steht, dann ist das zunächst mal eine Adresse. Es könnte aber gleichzeitig ein Name sein, da prominente Gebäude häufig einen Namen bekommen, wie z.B. der BMW Vierzylinder in München, (der zufällig direkt gegenüber Tor 1 liegt), und wenn dieses Bauwerk vor Ort allgemein unter dieser Bezeichnung bekannt ist, kann man das m.E. durchaus als Name akzeptieren, auch wenn dieser Name eigentlich nur die Addresse wiedergibt.

Wenn ein Fabriktor in einen Zweckbau integriert ist, an dem deutlich sichtbar “TOR 3” prangt, und dieses Objekt vor Ort allgemein unter dieser Bezeichnung bekannt ist, könnte man das wohl auch gerade noch so als Namen durchgehen lassen … nach meinem Verständnis bleibt es aber ein building=* + barrier=gate + ref=Tor 3.

Dass für solche Grenzfälle bei OSM never ever ein Tagging-Konsens zu erzielen sein wird, ist mir klar, deswegen schrieb ich ja auch “Dazu kann man sicher unterschiedliche Meinungen haben”.

2 Likes

Das mit name=Tor 3 getaggte barrier=gate am Betriebsgelände von REYHER findet Nominatim auch nicht (Tor 3, REYHER, Hamburg | OpenStreetMap) . Ich schätze, man könnte argumentieren, dass Geocoder es finden können sollten, da das genannte Tor ja als Vertex (=möglicherweise Eingang) des Firmengeländes angelegt ist. Andererseits werden Entwickler eines Geocoders sicherlich entgegnen dass das von der Komplexität her einfach explodiert wenn man solche Fälle auch berücksichtigen will und allerlei ungewollte Nebenwirkungen haben mag. Möglicherweise kennt @lonvia einen Weg wie sie getaggt sein müssten, um von Geocodern so wie sie sind korrekt interpretiert zu werden.

Wenn ich es mir so überlege, fehlt im addr:* Schema eigentlich eine Entsprechung für Addresszusätze aller Art. Dies mag soetwas sein wie für eine Addresse wie “Langer Weg 33 Haus 5”, aber eben auch für soetwas wie “Reyher, Haferweg 1-19, Tor 3” o.Ä.
Was nutzt Ihr für soetwas und wird es wie gewünscht von Nominatim et al interpretiert? Wäre es Zeit, ein neuen addr:* für soetwas zu proposen?
Ich sehe, es gibt addr:unit. Zwar wird es vor Allem anhand von Apartmentblöcken erklärt, (solche) Zugänge zu Firmengeländen scheinen da aber auch drunter zu fallen.

1 Like

ich habe den Eindruck das hast du schon öfters geschrieben :grin:

es gibt diverse Zusätze, aber die sind für echte Adressen, nicht für Beschreibungen die sich der Mapper ausdenkt.

1 Like

Was meinst Du mit echten Addressen? Also im Fall von Reyher in Hamburg steht groß dran, “Tor 3”, zum Beispiel.

1 Like

Das ist aber keine Adresse, an der du einen Brief schicken oder einen Wohnsitz haben kannst.

Stimmt… also haben Geocoder zwei Aufgaben - Suche nach Addressen und Suche nach “Orten”. Aus Nutzersicht sind diese beiden Dinge nicht getrennt (es gibt nur ein Suchfeld), aber aus Implementationssicht schon.

Hmmm … Wohnsitz ist m.E. kein Argument, da es eine Menge Geschäftsadressen gibt, wo kein Wohnsitz existiert. Und man würde vielleicht keinen Brief an eine Firma xy, Musterstraße 5-21, Tor 3 senden, aber eine Warenlieferung schon. Von daher könnte ich mir addr:unit durchaus als Kompromiss für den Fall mehrere Einfahrten in ein Gelände mit nur einer offiziellen Adresse vorstellen, da das von der Beschreibung im wiki nicht weit entfernt ist:

While a big building could have only one entrance, sometimes the way inside divides into different units or staircases, where certain apartments/flats/offices can only be reached through a specific unit.

Bezieht man Fabrikgelände mit ein, könnte es heissen

While a big building or premises could have only one entrance, sometimes the way inside divides into different units, staircases or gates where certain apartments/flats/offices/warehouses can only be reached through a specific entrance

Ansonsten wäre die sauberste Lösung sicher, für diese Fälle ein addr:gate (analog addr:door) einzuführen.

Und wie könnte das konkret aussehen, wenn die Pforte keine addr:street und addr:housenumber hat ?

Normalerweise hat auch ein Firmengelände eine Adresse. Wenn das nicht der Fall ist, kann es auch kein addr:gate oder addr:unit geben.

addr:unit bezeichnet was anderes als ein Tor, z.B. eine Wohnungsnummer