Pflege der PLZ-Daten 2017

Nun, man könnte natürlich ein eigenes, quelloffenes Postleitzahlensystem entwickeln.

Z.B. werden PLZ-Bereiche gerne von Firmen als Vertriebsinstrument verwendet. Etwa “diese Geschäftstelle ist für folgende PLZ-Gebiete zuständig”. Es gibt dafür sogar teure Wandkarten: https://www.map-sales.de/landkarten/postleitzahlenkarten.html

Gruss
walter

Wenn ich gucke ob eine Postleitzahl korrekt ist, dann kenne ich die Postleitzahl ja bereits, also brauche ich diese Postleitzahl nicht aus der Datenbank zu entnehmen.

So und jetzt dreh ich mal den Spies um (alles nur rein Hypothetisch).
Auf meinem Ausweis, der von der Bundesdruckerei erstellt wurde steht vor dem Namen der Stadt eine fünfstellige Zahl.
Ich war öfters bei der Deutschen Post und musste mich dort mit meinem Ausweis legitimieren, teilweise wurde der Ausweis auch kopiert.
Durch dieses Handeln kommt die Deutsche Post in den Besitz der von der Bundesdruckerei vergebenen fünfstellige Zahlen für die Gemeinde- / Straßennamenkombination und speichert diese in einer eigenen Datenbank.

Auf dem Ausweis finde ich keinerlei Verweis auf eine Lizenz für die fünfstellige Zahl !

Wer ist denn nun Schöpfer dieser fünfstelligen Zahlen ?

Senni

Vor ein paar Jahren wurde Obercarsdorf (Schmiedeberg) nach Dippoldiswalde “eingemeindet”. Von der Deutschen Post erhielten alle ein Schreiben zur neuen Adressgestaltung. Mit diesem Schreiben musste in der Gemeindeverwaltung die Änderung der Adresse für Ausweise, usw. beantragt werden und wurden durch Aufkleber - ähnlich wie bei Wohnortwechsel - eingetragen.

Moin,

schön, das Ihr mich noch ernst nehmt - oder muss ich mir Gedanken machen, dass Ihr mir auf die halb-rhetorisch-provokante Frage so :wink: elterlich-ernsthaft :wink: antwortet.

Ich sprach aber bewusst von brauchen - nicht von nutzen.
Mit der administrativen Gebietsaufteilung und dem Gemeindeschlüssel existiert ja bereits ein quelloffenes (*) “Leitsystem” - wer will schon neben den PLZ noch ein paralleles, redundantes System aufziehen?

Klar ist das 5-stellige PLZ-System übersichtlicher als der 8-stellige GS und es ist halt so alltäglich geworden, dass es sogar in die Navigation einzieht - als bequemere Eingabe. :wink:
Aber diese Alltäglichkeit ist auch die urheberrechtliche Achillesferse der Post - jeder kennt ‘seine’ PLZ - eine Erfassung (on-the-ground) und Datensammlung ist also auch ohne PLZ-Suche möglich - inklusive geografischer Zuordnung.

(*) Zumindest die Gemeinde- / Regionalschlüssel betreffend - die geografische Grenzziehung ist da ja genauso vage / unfrei.

PS:

Diese Frage ist doch wohl genauso rhetorisch - Wer sie erschaffen hat, ist doch wohl eindeutig - obwohl - damals war die Post ja noch Bundeseigen … :wink:

Hallo,

wurde denn die Ironie von “rein Hypothetisch” nicht verstanden ? :sunglasses: :smiley: :slight_smile: :slight_smile:

Senni

Dagegen habe ich ja nichts gesagt, ich sagte nur: wenn die Postleitzahl nicht stimmt, darfst man den Eintrag dort nicht verwenden. Das Urheberrechtsgesetz erlaubt die Einzelentnahme zwar, aber da wir ja alle gemeinsam an einem Datenbankprojekt arbeiten (also das gleiche Ziel haben), entfällt diese “Ausnahmeerlaubnis” für uns natürlich.

Was man übrigens auf keinem Fall trauen darf, sind die Ortsteilangaben der DPAG, diese sind häufig falsch. Ich habe kürzlich die Datensätze einer großen deutschen Stadt aufbereitet und hatte sowohl Zugang zu den Postleitzahlendaten, als auch zu den Geodaten dieser Stadt (mit Shapefiles für die Stadtteilgrenzen). Fazit war: Passt nicht :wink:

Die Begrenzungen der Ortsteile nach DPAG folgen den internen Bedürfnissen der Post, die Verwaltungsgrenzen haben einen anderen Ursprung. Falsch sind die Ortsteilangaben der Post daher nicht, das Fazit ist aber dasselbe: Die Grenzen (und auch die Namen) können abweichen.
Das ist ja bei vielen Gemeinde- und PLZ-Grenzen auch so.

Das wäre mir neu. In der Doku, die ich zuletzt hatte, stand das so nicht drin. Die Post verwendet intern die Leitnummern und keine Ortsteile, aus dem von dir genannten Grund. Hast du irgendwo Informationen dazu? Wäre schon wichtig, weil die Daten immer recht “unbillig” sind :slight_smile:

Hierzu ein paar grundsätzliche Informationen:

  1. Die Deutsche Post ist Hauptkunde der meisten Landesvermessungsämter. Im OpenData-Release der Geobasis.NRW fehlen die Ortsteile an den Hauskoordinaten. Diese sind im kommerziellen Datensatz enthalten gewesen. Leider wurden diese Ortsteile unsauber bzw. unvollständig gepflegt. Hintergrund ist, dass die Ortsteile offensichtlich nicht Bestandteil der “Geodok” und somit des “ATKIS-OK” waren. Jede Kommune pflegt also ihre eigene Datenbank, muss sie aber wohl nicht zentral melden.

  2. Die Post führt die Postleitzahlen eigentlich als Adressdatenbank. Die Postleitzahlengrenzen gibt’s nur als Sekundärdatensatz, welche mithilfe von externen Daten erzeugt werden. Deswegen fand ich es nie berauschend, dass wir auf einmal Postleitzahlpolygone erzeugen. Auf der genannten Website sieht man das übrigens recht schön. Die Karte weicht manchmal von den realen Postleitzahlen ab und wurde anscheinend schon länger nicht mehr aktualisiert. Der teuerste Datensatz ist übrigens der Gebäudereferenzbestand (von der Post-Datei mit Personen einmal abgesehen); hier müssen die Daten definitiv von den LVA oder vom BKG kommen.

So exakt war das nicht gemeint.
Dass die Grenzen, die man sich von der DPAG anzeigen lassen kann, nicht immer mit den Straßenangaben (+ evtl. Hausnummern) übereinstimmen, dürfte allen bekannt sein, die sich mit den “Fools” befassen. Das “Postleitzahlenbuch” ist die Primärinformation, auf die Ortsteilangaben auf den einschlägigen Webseiten kann man sich nicht immer verlassen. Dass Straßen (ohne Nummerneinschränkungen) in zwei Ortsteilen oder auch in zwei PLZ-Gebieten geführt werden, kommt häufig vor.

Mit den politischen Grenzen muss das schon gar nicht übereinstimmen, das wollte ich betonen.

Eigentlich teilt die DPAG diese dann auf. Also z.B. “foobar Straße 1-15 OT foo” und “foobar Straße 17-33 OT bar”.

Habe ewig kein Postleitzahlenbuch gesehen, kann man die noch bestellen?

Ich glaube, gedruckt gibt es die nicht mehr, aber man kann noch eine CD-ROM mit den Postleitzahlen bestellen.

Das alte Postleitzahlenbuch von 1993 hab ich noch hier, vermutlich haben das viele andere hier auch.

Das macht sie nur bei Orten mit mehreren Postleitbezirken, wenn also der (Such-)Ort derselbe ist.

War nur symbolisch für das Nachschlagen per Ort und Straße gemeint (daher die Anführungszeichen).

Leider gibt’s auch hier Ausnahmen, z.B. Soest (wo ich gerade bin). Guck dir mal die Werler Landstraße an: geht durch drei Ortsteile, hat aber immer die gleiche Leitzahl (und halt auch den gleichen Bezirk), ist aber an den OT-Grenzen unterteilt.

Ich glaube, das ist halt wie beim HAFAS-Team der Deutschen Bahn: die recherchieren eine Menge selbst; wenn die Daten angeliefert werden oder verfügbar sind, nutzen sie diese. Die DPAG sammelt Anschriften und Empfänger ja seit den 1970er Jahren systematisch, deren Datenbestand ist also nicht zu verachten.

  • entfernt- habe eigenes Thema draus gemacht.

Lustig, mir wurde von Postmitarbeitern (die natürlich falsch informiert sein können!) mehrfach versichert, dass die DP Ortsteile generell nicht mehr verwendet und auch in den Anschriften gar nicht haben möchte – “Lassen Sie das bitte weg! Das stört nur!” Dafür hätten sie ja die Postleitzahlen … Kann aber, wie gesagt, eine Fehlinformation sein bzw. von örtlichen Gegebenheiten abhängen.

Nein, das habe ich auch schon gehört bzw. gelesen (dazu gab es in den letzten Jahren mehrere Berichte in der Presse). Alle Briefe werden bei der DPAG fotografiert und es wird per OCR probiert, die Adressen mit der Postdatei abzugleichen. Teilweise läuft das aber auch in mehreren Stufen ab: erst Postleitzahl, dann im nächsten Postzentrum die Adresse und dann immer weiter runter. Die Postleitzahlen, die nicht erkannt werden können, werden manuell von SachbearbeiterInnen in Hochgeschwindigkeit eingetippt - im Stil der alten ALDI-Kassen (die älteren Mapper erinnern sich) allerdings auf einem speziellen Nummernpad.

Aber das wollen wir doch nicht hoffen. Skandal! :wink:

Gruss
walter

Das halte ich für ein Gerücht.
Beispiel: Windmühlenweg Boxdorf
Windmühlenweg Moritzburg
alles Gemeinde Moritzburg und gleiche PLZ. Wie soll das ohne OT gehen?

https://www.welt.de/wirtschaft/article117787481/Deutsche-Post-fotografiert-Briefe-fuer-interne-Zwecke.html

https://www.deutschepost.de/de/d/deutsche-post-direkt/datafactory.html#build
Das dient primär natürlich der Marktforschung, sekundär aber auch zur Zustellung durch Drittanbieter (wenn sie denn das Geld haben). Die Post für seit den 1970er Jahren eine Postdatei, in der so ziemlich alles drin steht.

Ergänzt wird das Ganze natürlich die lokalen Informationen, die regelmäßig aktualisiert werden (wo befindet sich der Briefkasten, ist er frei zugänglich etc.) und das lokale Wissen der Zusteller.

Hier ist sie:
https://www.deutschepost.de/de/d/deutsche-post-direkt/postreferenz-datei.html