Pferde müssen geführt werden / Fahrradfahrer bitte absteigen

Da sich das ‘Radfahrer absteigen’ auf das Gefälle bezieht, im meiner Gegend gibt es so etwas auf einer holzbeplankten
Brücke, ist es eine ’ Man sollte, aber man muss nicht’-Regelung. Schadenersatzforderungen sind aber dann ziemlich nutzlos,
wenn man nicht absteigt :wink:

Bernd

Das liegt aber primär an der Beschilderung durch die Gemeinde: Ein reiner Radweg darf durch Fußgänger nicht benutzt werden, zu dem wird der Radfahrer aber durch Absteigen. Ergo darf der Weg durch niemand mehr benutzt werden, wenn der Absteigen-Zusatz als Gebot aufgefasst wird. Das war sicher nicht im Sinne des Erfinders.

Bei widersprüchlichen Beschilderungen tut man sich mit jedem Tagging-Schema schwer.
Um die Vorschriftenhörigkeit nicht auf die Spitze zu treiben, würde ich auf das dismount als Gebot verzichten und auf so etwas wie ein hazard verschieben. Dann hat ein Router wenigstens die Chance, da einen Radfahrer durchzulassen.

Das sind zwei unterschiedliche Verkehrszeichen, also macht es ja durchaus Sinn, zwei unterschiedliche Tags zu nehmen. Es war ja überhaupt nie die Rede davon, Zeichen 254 umzumappen.

Und genau diese Schlussfolgerung (Markierung von mir) ist damit offenbar falsch, denn sowas (highway=cycleway, bicycle=no) würde ja gar keinen Sinn machen, da man den Weg dann gar nicht mehr nutzen könnte. Dem ganzen einen Sinn geben kann man nur, wenn man demjenigen, der das Fahrrad nun schiebt, auch den nötigen access=* gibt, den Weg zu benutzen (highway=cycleway, bicycle=dismount). So ist es ja letztlich auch gemeint, wenn eine Gemeinde so ein Schild aufstellt.

Wenn ich dem Wiki glauben darf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_tags_for_routing/Access-Restrictions#Germany, hat ein highway=cycleway als default ein foot=no zur Folge. Damit hat ein zusätzliches bicycle=dismount dieselbe Folge wie die genannte Beschilderung: Niemand darf.
Ein highway=cycleway, bicycle=dismount, foot=yes würde das aufheben. Ob das aber jemand kapiert, der diese Diskussion nicht mitverfolgt hat?

Und eine Gemeinde macht niemals Fehler? :wink:

Genau deshalb würde ich die Kombination highway=cycleway, bicycle=dismount auch nicht so interpretieren, sondern so, dass in diesem Falle bicycle=dismount explizit das implizite foot=no aufhebt, auch ohne dass man hier ein foot=yes zusätzlich explizit taggen müsste.

Eben deshalb muss und sollte man ja nachdenken und das taggen, was die Gemeinde damit tatsächlich erreichen wollte (eben dass offenbar Radfahrer absteigen), statt stupide das zu taggen, was am Ende keinen Sinn ergibt (nämlich dass überhaupt niemand mehr durch darf) - letzteres wollte die Gemeinde oder wer auch immer sicher nicht mit diesem Schild aussagen, und wenn die Beschilderung der Gemeinde das nicht fehlerfrei klar macht, korrigieren wir diesen Fehler eben in OSM durch ein sauberes Tagging, statt ihn mit zu übernehmen.

IMO geht da nur: highway=path + …

Hallo zusammen,
um nochmal auf das Thema zurück zu kommen…
Bedeutet DE:254 daß da nicht Rad gefahren werden oder - und daß da auch schieben/tragen nicht erlaubt ist. D.h. daß da Fahrräder nichts verloren haben. ???
Man kann ja auch Autos schieben… :slight_smile: oder tragen? :roll_eyes: Ein motor_vehicle=no würde ich so verstehen, daß Auto, Motorräder, Mofas, Träcker, … da einfach nichts verloren haben. Also auch nicht schieben oder tragen…
Grüße, G.

Ergänzung: Häufig sieht man DE:239 + Hinweis Fahrrad schieben. → Heißt dann soviel wie, daß das vehicle generell den Weg benutzen darf. Aber eben nur geschoben! → highway=footway, bicycle=dismounted, horse=dismounted, …

Schieben und Tragen ist erlaubt. Rollern (das Fahrrad wie nen Tretroller zu benutzen) ist ne Grauzone. :wink:

Als Reiter mit gewisser juristischen Erfahrung in solchen Sachen neige ich zu ähnlichen Ansichten wie Bernd Sluka auf seiner Website bezüglich der Radfahrer-Absteigen-Wege. An der konkreten Stelle wollte der zuständige Betreiber des Stausees oder die Gemeinde wohl vor den Gefahren des Staudamm-Überganges warnen und eine mögliche Mithaftung bei Unfällen minimieren.
Vielleicht war er auch der Meinung, abgesessen wäre der Übertritt ungefährlicher. Ob hier eine realistische Einschätzung oder gar persönliche Erfahrung im Reiten oder Radfahren dahinterstecken, sei mal dahingestellt.

Richtig ist auch, wie Nop schon hat anklingen lassen, dass der Reiter (anders als der Radfahrer) durch Führen seines Pferdes im STVK-rechtlichen Sinne nicht zum Fußgänger wird, sondern stattdessen zum Viehtreiber. Absteigen ist daher schon aus Statusgründen auf das unbedingt notwendige zu reduzieren, etwa zur Entlastung des Pferdes auf langen Ritten, aber auch an (wirklichen) Gefahrenstellen. Dabei wird, wenn entsprechende Verbote erlassen werden, aber nicht immer beachtet dass von vielen Pferden eine noch viel größere Gefahr ausgeht, wenn sie an der Hand geführt werden, besonders wenn das Pferd vorher 23 Std. in der Box gestanden hat und 800kg wiegt, das Mädchen von dem es geführt wird aber nur 40.

Auch sehen viele Amtspersonen oder selbst Richter einem etwaigen Reitverbot Genüge getan wenn der Reiter absitzt und die Strecke führt. Oft gibt es nämlich gar keine Alternative zu dem Weg.

Daher war horse=no an dieser Stelle verkehrt und horse=dismount trifft (abgesehen vom sprachlichen, weil das Pferd nicht absteigen kann) die Sache besser, ist allerdings nicht schön für den Tag, weil wir ihn erst vor kurzem von Aufweichungen wie “Reiteignung eines Weges” etc. befreit haben. Er soll jetzt nur noch juristische Beschränkungen anzeigen, und da gibt es normalerweise nur yes (=default, kann auch weggelassen werden) oder no. Mit einem juristisch angeordneten “dismount” kann man aber sicher leben