Soviel ich weis, gibt es ein bicycle=dismount. Keine Ahnung ob das hier anwendbar ist oder ob es auch für horse=* verwendet werden kann/darf/sollte.
Hubert
Für “Radfahrer absteigen” (nicht für das Zusatzzeichen!) nutzen wir in Deutschland ja bicycle=no, weil man als abgestiegener Radfahrer kein Radfahrer mehr ist. Bei Reitverkehr ist das anders. Einen Nutzungszweck “dismount” gibt es aber eigentlich nicht. Bei Beschränkungen, die sich nicht aus der StVO ergeben etwas unpraktisch…
Ich benutze bicycle=dismount dann, wenn der Weg Teil einer Fahrradroute ist und ein Schild ‘Radfahrer absteigen’ vorhanden ist.
Ein bicycle=no würde bei meinem Style das Fahrradrouting verbieten, bicycle=dismount wird intern als bicycle=yes (Mitführen) gewertet
Das mit dem “müssen geführt werden” würde ich synonym mit “der Reiter muss absteigen” sehen, denn das ein Reiter absteigt und sein Pferd ohne Führhilfe (Strick,Zügel o.ä.) frei neben sich her laufen lässt, gibt es glaube ich nicht.
Wenn man die Beispiele weiter liest, haben sie durchaus Berechtigung (Zivilrecht). Manchmal kann ich an einer Stelle nicht auf die Straße ausweichen, weil keine da ist. An einigen gefährlichen Stellen - schmale Brücke, unübersichtliche Kreuzung, kurze steile Abfahrt - hat es durchaus Sinn. Manchmal sind es sogar ausgewiesene Fahrradrouten und auch “Fahrradrouter” sollten die Möglichkeit nutzen können.
Das ist zwar formell korrekt - man müßte sowas wie bicycle:hint=dismount verwenden um sauber zu sein.
Aber bicycle=dismount wird bereits über 30000 mal verwendet und ist damit fest etabliert. Von daher wird man die unsaubere Verwendung akzeptieren müssen.
So viel Quark auf einem Haufen habe ich wirklich selten gelesen. Die Frage, ob sich ein Schild, das Radfahrer zum Absteigen auffordert, denn noch gilt, wenn dieser der Aufforderung nachgekommen ist, kann man gerne in einem Philosophie-Seminar diskutieren. Solche philosophischen Fragestellungen helfen aber nicht weiter, wenn man ein praxistaugliches Tagging sucht. Für letzteres reicht die Aussage auf dem Schild doch völlig aus, und das auch ohne dass sie in der StVO zusätzlich noch einmal durch einen Text verwurstet wird, der am Ende unverständlicher ist als die Aufforderung auf dem Schild. Das heißt natürlich nicht, dass dieses Schild auch wirklich immer und überall sinnvoll angebracht ist, aber zumindest sollte man doch wohl von einem Teilnehmer am Straßenverkehr erwarten können, dass er die Aufforderung lesen und verstehen kann, ohne sie ihm noch erklären zu müssen.
Ok, nehmen wir an es hätte eine Bedeutung. Dann ist dahinter Radverkehr verboten, da man als schiebender Radfahrer Fussverkehr ist, also bicycle=no und nicht =dismount. Ansonsten müssten wir doch auch Z254 mit bicycle=dismount erfassen, sofern nicht Fussverkehr verboten ist?
Zur Erinnerung: bicycle=* ist ein Access-Tag und gibt im Gegensatz zu z.B. wheelchair=* nicht an, ob man hier Radfahren kann, sondern nur ob man es darf.
Bei mir in den Gegend gibt es einen (reinen) Radweg (Z237), auf dem eine Gefällewarnung mit dem Zustatzzeichen “Radfahrer absteigen”. Im moment habe ich das bicycle=dismount nicht eingetragen. Das würde dann so o.ä. aussehen: “highway=cycleway + bicycle=dismount”. Die Kombination sieht noch ok aus. Man kann sicherlich darüber streiten, ob dismount als bicycle=* Access-Wert richtigaufgehoben ist.
Bei bicycle=no anstelle bicycle=dismount würde das dann wie folgt aussehen: “highway=cycleway + bicycle=no” Bei mir tun sich da große Fragezeichen auf. Ich erwarte bei bicycle=no nämlich zumindest soetwas wie ein tatsächliches Verbot (z.B. Z254).
Mangels Englischkenntnissen habe ich ‘absteigen’ bei dict.cc eingeworfen, übrigens wird dort ein ‘Vom Pferd absteigen’ mit
‘to dismount a horse’ übersetzt, die Ergebnisse habe ich dann mit Taginfo auf häufigste Verwendung geprüft.
Ein so häufig verwendetes Tagg scheint mir sinnvoll anwendbar.