Pfad ueber Eisenbahntrasse kartieren?

Hallo,

in der Mitte des Bildes http://www.openstreetmap.org/?lat=50.01466&lon=8.66051&zoom=17&layers=B000FTF “kreuzt” die Steingrundschneise zwei zweispurige Eisenbahnlinien, also insgesamt vier Gleise. “Kreuzt” in “”, denn auf dem Bild ist der Weg aktuell durch die Gleise unterbrochen. So, wie es vor Ort aussieht, muessen jedoch regelmaessig Leute zu Fuss die Gleise queren. Es gibt einen erkennbaren Trampelpfad und ein kleiner Wall parallel zu den Gleisen ist etwas unterbrochen. Es gibt dort – bei der Unterbrechung des kleinen Walls – sogar einen alten von Menschenhand geformten Sandstein im Boden.

Soll man so etwas als Pfad ueber die Eisenbahntrasse kartieren? Aufgrund der Breite der Eisenbahntrasse (zwei Gleise fuer S-Bahnen und zwei fuer “Zuege”, u.a. ICE), ist es nicht ganz ungefaehrlich, die Gleise zu queren. Die Trasse ist zwar schnurgerade, und wenn ein Zug mit Licht kommt, sieht man ihn schon ein paar Minuten vorher. Es gibt aber bestimmt auch schlechte Sichtverhaeltnisse.

Auf der einen Seite ist zwar jeder fuer sich selbst verantwortlich, aber ich moechte nicht Schuld sein, wenn eines Tages jemand unter die Raeder gekommen ist – weil ich den Pfad eingezeichnet habe…

Nein, bitte nicht! Wenn das Überschreiten der Gleise offiziell verboten ist, dann sollten wir solche illegalen Trampelpfade nicht auch noch einzeichnen.

Anderenfalls könnten wir gleich diejenigen Stellen einzeichnen, wo sich ein Selbstmord lohnt (amenity=suicide_site, number_of_suicides=3) und daraus eine Opensuicidemap erstellen.

Gruß FK270673

Hmm, welches sind denn die Minimalvoraussetzungen fuer eine erlaubte Querung – oder ab wann ist ein Pfad illegal? In dieser Gegend gibt es Waldwege die ueber Bahngleise fuehren. Es gibt dort weder Schranke, noch Schild. Nur barrier=cycle_barrier, was Autos ausbremst und Fahrradfaher zum absteigen zwingt.

Für mich ist es eine erlaubte Querung, wenn bspw. der Raum zwischen den Gleisen ausgefüllt ist. Ein Trampelpfad, der auf der einen Seite der Gleise aufhört und auf der anderen Seite weitergeht ist in meinen Augen keine erlaubte Querung der Gleise.

Laut § 11 Abs. 9 der Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung sind solche Bahnübergänge mit Fahrzeugsperre bei Fuß- und Radwegen tatsächlich zulässig, falls die zulässige Höchstgeschwindigkeit des Schienenweges weniger als 160 km/h beträgt.

Das Gesetz stammt ursprünglich aus dem Jahr 1904 und bleibt wahrscheinlich solange gültig, bis irgendwann einmal ein schwerer Unfall passiert und die Politiker zum Handeln gezwungen werden.

Gruß FK270673

Wenn dort ein ICE fährt, lass es sein.

Vom ersten Sehen des ICE bis zum Unfall sind es nur Sekunden. Willst Du Dir das antun ggf. einen Fußgänger oder Fahrradfahrer dorthin zu routen ?

Gruß

Volker

Ich halte es dann für vertretbar, einen solchen “illegalen”, aber in der Realität vorhandenen Trampelpfad als solchen einzuzeichnen, wenn er im Tagging klar als solcher erkennbar ist. “Klar erkennbar” heißt insbesondere, dass ein normaler Router diesen Weg auf jeden Fall ignorieren und ein Allzweck-Renderer diesen Weg nicht als Weg darstellen sollte. Bloße Access-Tags erfüllen diese Bedingung nicht.

Auch dann ist der Nutzen aber zumindest fragwürdig. Im Zweifel lieber nicht eintragen.

@Tordanik
Laut Eisenbahnbau- und Betriebsordnung ist ein solcher Übergang nicht zulässig, weil v>160 km/h. Deshalb rauslassen. Man muss es nicht übertreiben mit der Deatailverliebtheit.

Hmm wo lohnt sich ein Selbstmord?

Gibts dann extra Layer für Moslems die vorzugsweise in der nähe von US Kasernen oder Jüdischen Einrichtungen sich in die Luft jagen sowie einen Layer für Grüne die in der Natur über Jahre bis zum Skellet verwesen wollen, ehe diese gefunden werden? Einen Layer für beliebte Selbstmordbrücken wo sich das Selbstmorden nicht lohnt da die Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle den Sprung zu überleben zu groß ist? Das Mappen von beliebten Selbstmordtreffpunkte für den in Japan so beliebten Gruppensuezid? Für Selbstmordexibitionisten ideale Plätze wo eine große Zuschauerschar und Mediale Präsenz versammelt ist die mit “Spring spring spring” einem Mutmachen wollen? :smiley:

Diese Strecke wird übrigens nur mit maximal 160 km/h befahren. Dennoch würde ich einen derartigen Pfad nicht einzeichnen, zum Vergleich: an eine Autobahn führt links und rechts ein Pfad heran. Weiterhin ist der Bereich unter der Mittelleitplanke nicht bewachsen, sondern an jener Stelle asphaltiert bzw. ohne Bewuchs. Dennoch käme zumindest ich nicht auf die Idee, dort einen “Weg” über die Autobahn ein zu zeichnen. Warum sollte man es bei einer Eisenbahn-Hauptstrecke, die auch noch hoch frequentiert ist, anders handhaben?

Wenn man die Unversehrtheit des menschlichen Lebens als erstrebenswertes Ziel betrachtet, dann ist diese Forderung durchaus zielführend. Deshalb gilt beispielsweise in der Schweiz ein Tempolimit von 80 km/h auf Landstraßen.

Gruß FK270673

Warum bin ich nicht darauf gekommen, selbst danach zu suchen… Danke fuer den Link! Danach sollte das Queren der fraglichen Stelle jedenfalls verboten sein.

Ich sehe nicht, wie man solche Einschraenkungen dauerhaft sicherstellen kann. OSM ist ein Wiki. Wenn der Weg erst mal drin ist, kann jeder die Tags, welche gewisse Ausschluesse definieren, loeschen oder aendern. Und wie soll man sicherstellen, dass jedes Allzweckprogramm diese Tags richtig beruecksichtigt?

Ohne es gemessen zu haben, wuerde ich sagen, dass die Geschwindigkeit an dieser Stelle sogar deutlich darunter liegt. Bei guter Sicht kann man da sicher gefahrlos die Gleise queren – wenn man aufpasst. Das muss man aber ueberall. Auch in einer 30-Zone kann das unachtsame auf-die-Strasse-Laufen toedlich enden. Eine berechtigte Frage ist allerdings, ob so ein eingezeichneter Weg eine falsche Erwartungshaltung bzgl. der Sicherheit wecken wuerde. Zudem gibt es (wetterabhaengig) ganz sicher auch so schlechte Sicht, dass man es besser nicht versucht.

Fazit: Ich werde den Pfad also nicht kartieren. Auch, wenn ich es etwas schade finde.