OSMF-Vorstand

Eine Organisation die explicite pro public bono arbeitet sollte ihre Mitglieder auch offen halten. Es ist einfach: Wenn ich unter meinem eingenen Namen aktiv bin, wird auch mein eigener Name veröffentlich. Nennt sich einer Terminator dann kann man mit ihm auch Kontakt via Mail haben ohne, dass er seine Daten preisgeben muss.

Ich weiß auch nicht so genau, was das soll. Man hat dann eine Liste mit Klarnamen aber ohne eine Verbindung zum OSM Nick. Man weiß also, dass Hans Meier Mitglied ist, aber nicht, unter welchem Namen er bei OSM sein Unwesen treibt. Mal abgesehen davon, dass ich als OSMF Mitglied meinen Namen ungern im Internet sehe, weiß ich gerade nicht, was das für einen Vorteil bringt. Aber Frederik klärt das bestimmt noch auf.

Wenn ich das richtig im Kopf habe, sollten mindestens andere Mitglieder Einsicht in die Liste haben. Bin eigentlich der Meinung, dass man durch die Mitgliedschaft dem auch zugestimmt hat.

Die andere Frage ist ob wir wirklich von allem Mitgliedern, Klarnamen und Adresse haben. Frederik wird das aber wohl in ne Weile berichten.

Simon

Meiner Meinung nach sollte die OSM Foundation keine Gefolgschaft (=Gemeinschaft, die ihre Gemeinsamkeit in der Anerkennung ihres Führers sieht), sondern ein kritisches Gegengewicht zum regierenden Vorstand sein. Ein Parlament, das der Opposition Raum lässt, und keine inszenierte Jubelveranstaltung willfähriger Jasager. Die Ablehnung von h4ck3rm1k3 war in dieser Hinsicht schon mal ein ganz schlechtes Zeichen.

+1 42429,
Die erfolgsreichsten Demokratien dieser Welt sind nach diesem Prinzip aufgebaut. Wieso sollte es also für OSM schlecht sein?

Akzeptiert als deine persönliche Ansicht. Jedoch keine Begründung. Auch gemeinnützige Vereine wie Tierschutzverein, Greenpeace und FOSSGIS veröffentlichen ihre Mitgliederliste nicht.

Ich kann weder auf http://www.osmfoundation.org/wiki/Join noch auf den Folgeseiten, die man zum Abschluss einer Mitgliedschaft besuchen muss, einen entsprechenden “Datenschutzhinweis” o.ä. finden.

Mich interessiert auch, was durch eine öffentliche Mitgliederliste eigentlich erreicht werden soll. Ist das nicht eher kontraproduktiv, wenn man eigentlich doch die Mitgliedschaft attraktiver machen will?

Was gewisse Personen angeht, die nicht aufgenommen werden: Extremisten, die das System an sich bekämpfen wollen, sind nirgendwo willkommen und werden ausgeschlossen.

Erst sollten Ausschlußkriterien genau definiert werden. Wer ist ein Extremist? Und bitte nicht mit nur einem Wort “Systembekämpfer”. Natürlich sollten Trolle ausgeschlossen werden. Trotzdem ist eine Pauschalisierung sehr gefärlich, weil sie im Zweifelsfall ausgerechnet die Menschen treffen kann, die auf ungeliebte Probleme hinweisen. Die Regel der Demokratie reichen generell aus, um Mitglieder die Randansichten haben schlihtweg zu ignorieren. Denen das Wort verbieten ist in einem freien Projekt prinzipiell falsch.

Warum sollte sich gerade eine Organisation wie OSMF, die ansonsten mit möglichst wenig Regeln auskommt, genaue Kriterien für die Aufnahme von Personen oder den Ausschluß von Mitgliedern geben? Solche Regeln wären sicherlich viel zu pauschal und starr. Und würden nur zu endlosen, fruchtlosen Diskussionen und zu Versuchen, sie auszutricksen, verleiten.

Meines Erachtens ist es besser das Board entscheidet flexibel je nach Lage. Da es bei OSMF, wie bei anderen Organisationen auch, kein Grundrecht auf Aufnahme oder Mitgliedschaft gibt, ist eine solche Entscheidung rechtens auch wenn man sie persönlich im Einzelfall für falsch hält.

Weil klare Spielregel stets helfen Mißverständnisse zu vermeiden und eine eindeutige Grundlage für Entscheidungsfindung sind.

Dann sollte es aber klar sein, dass OSMF KEIN Dachverband für OSM ist ansonsten bitte schön das Wort “frei” aus dem Werbebanner streichen. Wir haben demnächst über eine Million User und Spielregel schlechter beschrieben wie bei manch einem Schrebergartenverein.

Siehe http://www.legislation.gov.uk/ukpga/2006/46/part/8/chapter/2 es ist also nicht eine Frage ob man das will oder nicht, sondern ist eine gesetzliche Anforderung die, wenn man Mitglied wird, wohl oder übel akzeptieren muss. Ich bin kein grosser Freund der Organisation als UK company, aber ähnliche Bestimmungen finden sich auch in vielen Ländern zu Vereinen und ähnlichen Organsiationen.

Simon

IANAL, aber das liest sich doch so, als würde es reichen, am “Firmensitz” einen Ausdruck der Mitgliederliste vorzuhalten, den sich jemand nach vorheriger Anmeldung durchsehen kann. Das ist ein gewaltiger Unterschied zu einer im Internet veröffentlichten Liste, die prompt von sämtlichen Datenkraken verarbeitet wird.

Frederik hat ja eigentlich auch nicht direkt von einer Internet-Veröffentlichung geschrieben, vielleicht kann er mal klarstellen, was er konkret mit “Vorallem will ich endlich erreichen, dass die Mitgliederliste oeffentlich ist.” meint.

Das Gesetz schreibt vor, dass man eine Mitgliederliste mit Realnamen und Adresse - nicht unbedingt Mailadresse - haben muss, dass man sie von einem Mitglied (!) kostenlos “ansehen” lassen muss, und dass man jedem, der anfragt, ob Mitglied oder nicht (!) innerhalb von 5 Tagen eine Kopie dieser Liste zur Verfuegung stellen muss. Tut man das nicht, muss man einem Gericht erklaeren, warum; anderenfalls droht (fuer die Organisation insgesamt sowie jedes der fuer das Versaeumnis verantwortlichen Vorstandsmitglieder) eine Strafe von bis zu 1000 Pfund sowie bis zu 100 Pfund pro Tag, wenn es ein fortgesetztes Vergehen ist. Man darf allerdings fuer diesen Versand einer Kopie eine Gebuehr festsetzen.

Eventuell gibt es Tricks, wie man um die Regel herumkommt - vielleicht kann man einfach eine Gebuehr von 1 Million Pfund festsetzen oder sowas. Aber das faende ich nicht gut. Die Mitglieder der OSMF bestimmen, was die OSMF tut, und das Projekt insgesamt ist davon auch betroffen. Jeder in OSM sollte wissen duerfen, wer die Geschicke der OSMF bestimmt. Im Zuge des Lizenzwechsels gab es manchmal Andeutungen, die OSMF sei ja unterwandert von irgendwelchen Firmen - ist die Mitgliederliste oeffentlich, so wird das Vertrauen groesser, weil man (und ich ich bin sicher, es werden sich Leute die Muehe machen!) bei jedem Mitglied schnell herausfinden kann, fuer welche Firma es arbeitet (und ob es ueberhaupt existiert).

Eine nicht-oeffentliche Mitgliederliste stellt nicht zuletzt auch den Vorstand selbst vor ein Problem. Angenommen, kurz vor der naechsten Wahl melden sich ploetzlich 100 Google-Mitarbeiter als Mitglieder an. Was sollen wir denn da machen? Ploetzlich eine Ausnahme von unserer heiligen Geheimniskraemerei machen und auf der Mailingliste schreiben, dass wir besorgt sind?

Ich bin eigentlich sehr dafuer, dass wir, anstatt uns hinter dieser gesetzlich geforderten “jeder kann eine Liste anfordern”-Regel zu verstecken, die Liste gleich oeffentlich machen. Ich glaube, dass es fuer das Klima im Projekt gut ist und Vertrauen schafft.

Ich habe hier einen ersten Entwurf fuer eine Diskussionsgrundlage fuer einen Vorstandsbeschluss geschrieben. Ist aber noch gar nicht im Vorstand diskutiert worden, also wirklich reine heisse Luft von mir. Ich will versuchen, das in Zukunft auch so zu halten, dass ich solche Sachen vorher oeffentlch formuliere, um die Meinung von anderen einholen zu koennen - weiss aber nicht, wie gut das laufen wird, denn einige meiner Vorstandskollegen fuerchten sich vor zu viel Diskussion :wink:

http://www.osmfoundation.org/wiki/User:Woodpeck/Proposed_Resolutions/Membership_Register

Wenn es wichtige Gruende gegen eine Dauer-Veroeffentlichung gibt, kann man sich sicher was ueberlegen und sich eben doch noch hinter dieser “Du musst erst eine Anfrage schicken und Geld bezahlen”-Regel zu verstecken. Aber irgendwie faende ich das komisch. So einem Laden vertraut man doch nicht, oder?

Bye
Frederik

Die Vorstandmitglieder sind doch namentlich bekannt

Ich wüsste nicht, was es irgendjemand angeht, für welche Firma ich als normales Mitglied arbeite. Und wie gesagt, die Vorstandmitglieder sind ja bekannt.

nö, ablehnen. Klappte doch ganz gut.

Also ich bin strikt dagegen, eine Liste von normalen Mitgliedern zu veröffentlichen. Wenn ihr das vorhabt, bin ich weg (wobei ich mir nicht sicher bin, ob das jetzt eine Drohung oder ein Segen ist)

Privatadressen der Mitglieder sollen und müssen nicht veröffentlicht werden. Wenn eine Zwei-Drittel-Mehrheit für die freiwillige Veröffentlichung stimmt, dann könnte man darüber nachdenken, aber eine gesetzliche Notwendigkeit besteht nicht.

Außerdem verlangt das Gesetz (§116 Abs. 4), dass jeder, der die Mitgliedsliste einsehen möchte, seinen Namen und seine Adresse preisgeben und einen Grund angeben muss. Von daher ist eine Einsichtnahme mit vorheriger Registrierung wohl am ehesten mit dem Gesetz vereinbar.

Laut Gesetz müsste die Mitgliederliste also eher wie ein geschlossenes Forum mit vorheriger Registrierung organisiert sein. Jeder, der die Liste einsehen will, muss dann eine Datenschutzerklärung unterzeichnen (“ich werde die Namen nicht an Dritte weitergeben”). Das ist zwar mit bisschen Programmieraufwand verbunden (einmal klicken, einmal E-Mail bestätigen), aber es verhindert Datenmissbrauch durch Google und Co.

Gruß #42429

Es sind zwei Dinge, erstens “the register” und zweitens "the index of members’ “names”.
Das Register enthält nach §113 Abs. 2 auch die Adressen und ist nicht der Index, beide (“and”) müssen also, meiner Meinung nach, unter bestimmten Bedingungen weitergegeben werden.

@Frederik
“section 116” verlinkt auf 113.

Gruß,
Mondschein

Ja, genau so ist es. Der “Index” ist nur eine zusätzliche Anforderung aus dem Vor-Datenbankzeitalter, fuer den Fall, dass man jemandem eine Mitgliederliste als 1000seitiges Druckwerk aushaendigt, um das nutzbar zu machen.

Also wir muessen definitiv jedem, der in der korrekten Form fragt, eine Liste aller Mitglieder mit Anschrift aushaendigen, da gibt es gar keine DIskussion.

Richtig ist, dass wir von dem Anfragenden verlangen koennen, dass er sagt, was er damit vorhat; sollte der dann sagen “ich will die Liste im Internet veroeffentlichen”, koennen wir nach meiner Lesung des Gesetzes deswegen aber nicht sagen “nee, dann kriegst du sie nicht”, wir koennen uns hoechstens an ein Gericht wenden und sagen “wir haben hier eine Anfrage, die wir aber nicht beantworten wollen…”.

Der Vorschlag von 42429 ist fast praktikabel; man koennte ein Verfahren einrichten, bei dem sich Interessierte registrieren muessen und die geforderten Angaben machen. Allerdings ist das nicht nur Programmierarbeit, sondern die eintreffenden Anfragen muessten dann auch von irgendjemandem angeschaut und “freigeschaltet” werden. Wir koennen auch nicht verlangen, dass jemand die Daten nicht weitergibt; wir koennen hoechstens verlangen, dass er uns sagt, wem er sie weitergibt und warum.

Ich bin ehrlich gesagt ueber die kritischen Stimmen etwas verwundert. Ich haette jetzt gedacht, dass jeder sich wuenscht, dass die OSMF eine offene Organisation ist und kein Geheimbund. Letzten Endes wuerde das heissen, man muesste den SItz der OSMF in ein Land verlegen, in dem es diese Regeln nicht gibt, oder einen Anwalt anheuern, der einem hilft, diese Regeln irgendwie zu umschiffen - keine Ahnung, vielleicht geht das ja. Aber mir widerstrebt das eigentlich.

Bye
Frederik

Werden (wurden?) die Finanzen / Kassenbericht auch offengelegt ?

Meine persönliche Einschätzung:

  • ein Verlust für OSMF von 20 Euro pro Jahr,
  • ein Gewinn von 20 Euro pro Jahr für dich,
  • ein Segen für OSM Datenbank und Gemeinschaft wenn du dennoch so weiter machst wie bisher.
  • :wink: