Osmand und exit lane tagging

Hallo zusammen,

aus Neugierde stelle ich auch einfach mal die Frage hier im Forum nachdem ichs schon im Bugtracker von Osmand (https://github.com/osmandapp/Osmand/issues/3788) gefragt hab. Es geht speziell um das tagging von Ausfahrten.
Das OSM Wiki sagt, dass hier das lane-Tag benutzt werden soll und die Straßen erst da splitten wo sie sich auch wirklich aufteilen.

Ich habe bereits einige Stellen gesehen wo die Spur zum Ausfahren als eigene Linie realisiert wurde. An diesen Stellen funktioniert das Routing von Osmand sehr gut, da man genau weiß wo man auf die Ausfahrtsspur wechseln muss.

In Fällen wo das lane tagging verwendet wird bezieht sich die Entfernungsangabe von Osmand auf das Ende der Ausfahrtsspur was wie ich finde sehr gewöhnungsbedürftig ist, zudem kann man an der beschriebenen Stelle sehen, dass das Ende der Ausfahrtspur auch der Anfang einer weiteren Ausfahrt in der Ausfahrt ist. Hier ist also für den Fahrer unklar wo es lang geht.

Die Frage ist nun liegt das Problem bei Osmand oder kann das Tagging verbessert werden?

Moin,
m E. weder noch - das Lane-Tagging ist genau richtig, ebenso die Ansage und Anzeige in OsmAnd.
Der Ausfahrt- bzw. Abbiegepunkt ist nun mal da, wo sich die Strecken tatsächlich trennen - das gilt für eine Ausfahrt wie für eine Kreuzung/Einmündung.
Der motorway_junction sollte allerdings am Anfang der Ausfahrtspur gesetzt werden, dann kann der Router ihn für das “rechts halten” nutzen.

Grüße, Georg

Das funktioniert so lange sehr gut, bis dich Osmand mal wegen einer kleinen GPS-Ungenauigkeit auf der Abbiegespur vermutet, obwohl du auf der Geradeausspur bist, und dir ab da eine Umleitung zu berechnen anfängt.

Das ist der Grund dafür, Fahrspuren nicht als separate Ways zu erfassen: Aus Sicht eines Navis besteht dazwischen dann keine Spurwechselmöglichkeit mehr, dann musst du ab Anfang Abbiegespur unwiderruflich abbiegen.

–ks

Gibt dein Osmand keine Fahrspurhinweise? Ab Anfang Ausfahrtspur sollte es sagen: „Rechte Abbiegespur benutzen“, was doch goldrichtig ist.

–ks

Es ist tatsächlich etwas schwer zu erklären, aber wenn man da lang fährt erkennt man das Problem sofort.
Osmand scheint das lane tagging entweder zu ignorieren oder es ist falsch (deswegen meine Frage hier).

Ich versuchs mal darzustellen

Autobahn

       ---------- \
                      ==========
                         \                   \

      1            2 3                     4

Stellt euch die Zahlen senkrecht nach oben bis an den Weg verschoben vor.

  1. Beginn der Ausfahrtsspur (etwa hier sagt Osmand in 500m leicht rechts abbiegen)
  2. Ende der Ausfahrtsspur (Hier sagt osmand “Jetzt rechts abbiegen”)
  3. Erste Ausfahrt der Ausfahrt, diese ist so nah an 2. Das man nicht sagen kann ob sich die Ansage auf diese Abfahrt bezieht oder auf die bei 2.
  4. Das ist die richtige Ausfahrt

Genau das ist was es nicht tut. Es zeigt zwar die dritte Spur an, aber wie in Punkt 1 erst in 500m, also am Ende der Spur aber nicht am Anfang.

@GeorgFausB
Kannst du mir zeigen wie du das meinst oder eine Stelle an der es richtig ist (und mit osmand funktioniert)?
den Ausfahrtspunkt (also wirklich den Punkt) hab ich bislang immer nur da gesehen wo sich die Wege auch wirklich trennen.
Oder meinst du man soll das Stück mit der zusätzlichen Lane als motorway_junction taggen?

Ist bei Magic Earth genauso. Meterangabe und Ansage im Navi bezieht sich auf motorway_junction (also den Ort der “baulichen Trennung”), während die Beschilderung sich auf den Beginn des Verzögerungsstreifens bezieht. Unschön.

Ausgedachtes, aber durchaus realitätsnahes Szenario:
“Schatz, hier müssen wir abfahren”
“Neee, erst in 200m”
“Na gut, Du bist der Fahrer”
“Shit, durchgezogene Linie”

—> Detour im mittleren zweistelligen Kilometerbereich
—> bei Eintreffen am Veranstaltungsort der Familienfeier schon arg geplündertes Buffet
—> während der ersten Kippe vor der Tür wird die OSM-basierte Naviapp deinstalliert und GMaps/Here/Waze/wasauchimmer wieder zum Default gemacht.

Klares Nein!

Die motorway_junction - Node kommt da hin, wo sich die beiden Linien trennen. Anders ist in komplexeren Gebilden keine genaue Zuordnung mehr möglich. steht auch genau so im Wiki:

Der Router kann durch die turn:lanes=* - Schlüssel gut genug erkennen, ab wann es eine eigene Spur für die gewählte Richtung gibt und dies auch dem Nutzer anzeigen. Dieser Schlüssel ist auch inzwischen definitiv weit genug verbreitet, um von den Routern verwendet zu werden.

Grüße

Das Szenario ist keines, wenn destination und destination:ref getaggt sind. Deshalb mache ich dafür so nervig Werbung.
„Schatz, das Navi sagt, wir sollen hier auf die A 42 in Richtung Irgendstedt abbiegen.“
„Okay, also die zweite rechts.“
→ Buffet noch vor Eröffnung erreicht.

Es ist illusorisch, von einem Navi zu verlangen, es sage einem meter- und gradgenau, in welcher Sekunde man in welchem Winkel abzubiegen hat. Eine Zusammenarbeit von Navi und Beschilderung ist um Welten sinnvoller.

Davon abgesehen soll es neuerdings schon Navi-Apps geben, die nicht nur verbale Anweisungen erteilen, sondern auch noch eine grafische Kartendarstellung mit hervorgehobenem Fahrtweg mitliefern, der sich die richtige Abfahrung ebenfalls leicht entnehmen lässt.

–ks

Oder man nimmt wie in meinem Beispiel die tatsächlich falsche Ausfahrt. Der Ansagetext “Jetzt rechts abbiegen” ertönt genau in dem Moment wo man Punkt 3 passiert und denkt daher logischerweise das diese Ausfahrt gemeint ist und zack bin ich natürlich auch da lang gefahren…

@Kreuzschnabel:
Ich bin auch absoluter Fan des Destination tagging da es einem Fahrer erlaubt eine Navi Ansage mit der Realität abzugleichen. Aber hier ist meine Erfahrung, dass Destination:lanes überhaupt nicht ausgewertet wird. Ich bin mir nicht ganz sicher ob an der Stelle die ich im Bug Report beschrieben habe solche Tags schon vorhanden waren oder ob ich sie selber hinzugefügt habe, das Verhalten von Osmand hat sich dabei nicht geändert. Es wertet scheinbar nur das Destination aus, das im Segment der Abzweigung steht. Womit wir wieder bei meiner Ursprungsaussage wären: Wenn die Ausfahrt als eigene Linie getaggt wird funktioniert das Routing sehr gut und Entfernung als auch Destination Ansage passen wunderbar zur Realität…

Die Frage ist eben wie geht man damit um. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass einige Nutzer die Kartendaten entsprechend ändern damit ihre Software gut funktioniert.

Gibt es noch aktuelle Navis, die das nicht tun?
Das Navi in meinem letzten Auto war so eine Quasselstrippe (an Autobahnkreuzen und manchen Abfahrten hat es mir fünf mal in die Musik gequatscht, daß ich weiter geradeaus fahren soll), daß ich es auf lautlos gestellt habe und in der Folge dann manchmal die richtige Abfahrt verpaßt habe.

Baßtölpel

Meine Antwort darauf in #3 hast du aber noch im Hinterkopf? :slight_smile: Separate Linie heißt für den Router „du musst jetzt auf Gedeih und Verderb hier bleiben“. Da können Fehler in beiden Richtungen passieren (du bist auf Abbiegespur, Router wähnt dich auf der Geradeausspur – du bist auf der Geradeausspur, Router wähnt dich auf der Abbiegespur – in beiden Fällen berechnet und präsentiert er dir eine Umleitung, die du gar nicht brauchst und die ebenfalls zum falschen Abbiegen im letzten Moment verleiten kann).

Mit korrektem Lane-Tagging hat der Router alle Angaben, die er für eine hilfreiche Wegführung benötigt, und wenn er sie ungünstig auswertet, ist das ein Auswerteproblem und kein Erfassungsproblem. Er könnte ja aus der Geometrie dieser Abfahrt jederzeit die Ansage „jetzt in die Ausfahrt, aber dann erstmal geradeaus bleiben“ generieren. Wenn er das nicht macht, ist das kein Grund, etwas sachlich Falsches zu mappen, damit er es macht. Das wäre reines Mappen für den Router.

Also bitte nicht mit Lanemapping anfangen, nur weil dann eine spezielle Ecke in einem speziellen Router besser funktioniert. Die Nachteile sind zu groß – abgesehen von der Falschheit der Aussagen, die man damit in die Datenbank einwirft, solange man keine differentiell dichten virtuellen Querverbindungen zwischen den so gemappten Spuren einbaut, um den Sachverhalt abzubilden, dass es eben keine getrennten Straßen sind und die Spur noch jederzeit gewechselt werden kann.

–ks

Ich muss wohl wieder ein Sarkasmuslämpchen in meine Postings einbauen? :smiley:

–ks

Diese Illusion setzt die Konkurrenz, was die Meterangaben und Zeitpunkt betrifft, verdammt gut in die Tat um - auch an Anschlusstellen, Kreuzen und Dreiecken.

Wenn ich in mir unbekannten Gegenden unterwegs bin, habe ich wichtigeres zu tun, als schlecht ablesbare Pfeile auf dem Display zu suchen. Außerdem soll es Leute geben, die das Display ausgeschaltet lassen oder gar das Gerät in der Jackeninnentasche behalten.

Ein Navi ist ein Assistenzsystem. Es soll den Fahrer unterstützen. Ihn auf die falsche Fährte zu locken, indem “Jetzt” mit “Hier wäre die letzte Möglichkeit gewesen. Pech gehabt!” gleichgesetzt wird, ist genau das Gegenteil.

Der mapFactor Navigator zeigt mir innerorts die Fahrspuren i. d. R. auf Höhe der Haltelinie einer Ampel an. Sehr hilfreich :confused:
Aber auch ein Problem des Routers, aus meiner Sicht.

Besser ist das, bevor sich hier bei ernsteren Themen an die Gurgel gegangen wird :open_mouth:

Dann diskutier das mit den Router-Herstellern. Hier, auf der Seite der Daten-Erfassung, ist die Diskussion fehl am Platz, denn wir liefern den Routern alle Daten, die sie für sinnvolle Ansagen benötigen. Es hat keinen Sinn, falsche Daten einzutragen, um einer falschen Auswertung im Endeffekt eine richtige Aussage zu entlocken. Das wäre, als würdest du einem Router, der Einbahnstraßen falschrum auswertet, dadurch aufhelfen, dass du in OSM alle Einbahnstraßen drehst.

–ks

Mir geht’s genau umgekehrt.

Moin!

wenn ich das hier richtig verstehe, dann geht es genau um den Fall den ich als Ticket bei OsmAnd aufgemacht habe (https://github.com/osmandapp/Osmand/issues/5207#issuecomment-379193524). Bei uns gibt es einige Straßen die abbiegen - aber ohne konkrete Abbiegespur und Richtungspfeile.

Man hat mir dann vorgeschlagen ich solle slight_right verwenden. Was mir aber widerspricht und eher dem Grundsatz “Taggen für den Router” entsprechend würde.

Gruß Jan

Für einen bestimmten Router-Hersteller übernehme ich das gerne. Preisfrage ist nur, wo der Router die Länge des Verzögerungsstreifens ablesen kann, damit die Ansage/Anzeige um diesen Wert korrigiert werden kann.

Sehe ich genauso und würde ich auch nie machen.
Aber durch die reine Endanwenderbrille betrachtet ist es nunmal so, daß das Navigationserlebnis auf Autobahnen bei OSM-basierten Navis nicht brauchbar ist, da ich immer dann ausfahren/abbiegen soll, wenn es gerade eben zu spät ist. Soll ich jemandem, dem ich ein OSM-basiertes Navi empfehle, immer gleich dazusagen “aber für Autobahnen bleib unbedingt bei GMaps oder Here, sonst verfranzt Du Dich”?

Nimm halt OSMand. Da bekommst Du schon 500 m vorher eine Ansage “in 500 m rechts abbiegen”.

Nope. Da bekomme ich eher bei 300m die Ansage “in 500m”.