Es mehren sich Berichte, dass nun sogenannte “Billige” Kampfdrohnen vermehrt in Regionalkonflikten auftauchen.
War bisher der Einsatz ferngelenkter Kampfdrohnen bislang nur hochtechnisierten Armeen möglich, so wird diese Technologie nun vermehrt auch von sogenannten Milizen eingesetzt.
Obgleich wir wohl nichts gegen den Einsatz von OpenSource Daten im Kriegseinsatz unternehmen können, so können wir dennoch diese Entwicklung in unseren Nutzungsbedingungen berücksichtigen. Kommerzielle Hersteller dazu zwingen, entsprechende technische Vorkehrungen vorzunehmen, damit unsere Daten nicht ab Werk in Kampfdrohnen integriert werden, und entsprechende Firmware Maßnahmen, solches auch verhindern.
Ich möchte auf keiner Waffenmesse OpenStreetMap Daten sehen.
Ich möchte die OSM Daten da auch nicht sehen - dennoch überwiegt bei mir der ganz klare Wunsch die Daten so frei und allumfassend nutzbar zu machen wie möglich.
Nutzungsmöglichkeiten die du heute Ausschließt möchtest du dann morgen vielleicht doch haben. Heute schließt du Militärische Nutzung aus. Was ist dann mit Blauhelmeinsätzen? Dürfen die bei OSM rein sehen wo die Flüchtlingscamps sind? Die Linie ist nicht so eindeutig.
Ich war ein erklärter Gegner der ODbL und hätte mir ein CC0/PD viel besser vorstellen können. Dann hätte keiner mehr über irgendwas nachdenken müssen. So haben wir seit Jahren Diskussionen über Nutzbarkeit von OSM was ich als schädlich betrachte für den Gedanken freie Geodaten zu haben.
Deshalb - Ja - Das ist unschön - aber nicht zu verhindern. Wenn es konkrete Fälle gibt könnte ich mir vorstellen das wir als OSM evtl durch die OSMF eine ächtung der Nutzung für Militärische Systeme aussprechen.
Eine konsensuale Änderung der Lizenzbedingungen halte ich für aussichtslos.
Selbst wenn es in den Lizenzen drinstünde, was interessiert’s die Waffenhersteller? Die würden das vielleicht einfach ignorieren. Entweder haben die mehr Geld für Anwälte als OSM, oder sitzen in Staaten ohne Justiz oder die schicken den Klägern gleich ein Probeexemplar zu
Ist iene Lizenzänderung überhaupt möglich, oder müssten dem wieder alle OSM-Contributors zustimmen?
Generell bin ich für möglichst viel Freiheiten und keine Beschränkung von irgendwas. Wenn man was beschränken will, dann die Entwicklung+Produktion von Waffen.
Da steht aber nichts davon drin, dass die unser Kartenmaterial benutzt haben. Wenn man sich mal mit dem Aufbau und Wirkungsweise von selbstgebauten und auch von fertigen Drohnen beschäftigt, findet man ganz schnell heraus, dass die unser Kartenmaterial gar nicht brauchen, weil es neben OSM viele andere Dienste gibt, die man benutzen könnte.
Insofern halte ich Deinen Vorschlag im Startpost als Panikmache. Wir sollten nicht “mit Kanonen auf Spatzen schießen.”
Ich würde davon ausgehen, dass OSM schon längst in militärischen Anwendungen genutzt wird. Hier mal ein Beitrag aus dem letzten Jahr u.a. zu einem Drohnenabwehrsystem von Rheinmetall Air Defence (OSM-Karte ab Minute 04:50). Zwar ging es dort nur um einen zivilen Kontext, aber wenn man sich da die Aussagen zu den Drohnenschwärmen am Ende anhört, ist es ein leichtes auch die militärischen Nutzungsmöglichkeiten zu sehen, speziell wenn man sich das Kampfgeschehen in der Ukraine und in Syrien anschaut.
Wir besiegen die Bombenbauern einfach mit unseren Rechtsanwälten: Fehlende Attribution auf der Bombe, dann darf das Produkt nicht mehr ausgeliefert werden. Eine versehentliche Verknüpfung von Zielkoodninaten und Datenbank und schon müssen sie ihre collective database auf Nachfrage rausrücken und so die Ziele verraten (ausgenommen natürlich firmeninterner oder privater Gebrauch…).
Ich finde es gut, dass wir eine Lizenz haben, die einfach alle Arten von Nutzung erlaubt. So müssen wir uns keine Gedanken machen, was unserer Meinung nach erwünschte Anwendungen sind. Die Vorstellungen der OSM-Community von Gut und Böse wären sicher recht breit gefächert.