OSM Fussballspiel

Politik trennt manchmal Völker, Sport und Hobby verbindet.
Stellt Euch Folgendes vor:
Ein “OSM Freundschaftsspiel” zweier Mannschaften: Mapper aus dem Land A gegen Land B.

Regel:
Ein Gebiet zum Mappen anhand Luftbilder wird ausgewählt
(i.d.R. ein Land was Unterstützung braucht, in diesem Fall denke ich an Nepal).
Zum Mappen gibt es nur 24 Std. Zeit.
Man darf mit dem Mappen starten also in dieser Zeit, z.B. Samstag 09.00 Uhr bis Sonntag 09.00 Uhr

Nach dieser Zeit zählt man die Anzahl der Nodes die in dieser Zeit entstanden sind…
Gewinnt die Mannschaft die mehr Nodes gesammelt hat.

Zu klären wäre die Frage der Edit Konflikte…

Ist das eine Idee oder ist das Quatsch? Was denkt ihr?

Grüße,
Marek

Lustige Idee, aber willst du beide Teams auf das gleiche Gebiet loslassen? Muss ich danach alle doppelt gemappten Nodes überprüfen und behalte nur die mit der niedrigeren ID? Oder unterschiedliche Gebiete aber mit gleiches Hintergrundbildqualität. Gebiete unterscheiden sich aber bezüglich Sichtbarkei, Zugänglichkeit und Population recht massiv…
Das Gebiet muss auch so groß sein, dass ein vollständiges Mappen praktisch nicht möglich ist, da sonst jeder Müll überflüssige Nodes bekommt.

Ich würde für die Mapper mithilfe von http://mapcraft.nanodesu.ru Kachel vorbereiten, damit keine Konflikte entstehen.
Ein Mapper darf nur in einem Gebiet sich aufhalten. Sprich wenn er woanders mappen will, muss er entsperren.

Lange Zeit sah es in dem Spitzenspiel der OSM-Liga Nord nach einem Unentschieden aus - bis der linke Außen-Mapper Paul B. kurz vor dem Ende der regulären Mapping-Zeit dazu überging, anstatt ganzer Wälder einzelne Bäume zu mappen. Der Gegenangriff der Heimmannschaft, die nunmehr nicht mehr Seen sondern Wassertropfen mappen wollte, wurde wegen offensichtlichen Foulspiels gestoppt. :slight_smile:

Vielleicht danach Osmose Fehler als Minuspunkte :slight_smile:

Genau Swen, lass uns Spaß haben: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Leute auch einzelne Bäume mappen. Es sei denn, wir einigen uns auf Spielregel.
Du kannst auch Farmland als einzelne Flächen mappen.
Wenn man das in einem Gebiet einmalig macht, könnte es interessant werden…

Wenn die Spielregeln in Richtung “best practice” gingen:
Wie groß sollte ein landuse maximal und minimal sein?
Wie viele “inner” sollte ein MP maximal enthalten?
Wie viele Gebäude sollte ein residential wenigstens umfassen?
Müssen Gebäudeblocks aufgeteilt werden?

Dann könnte sogar etwas auch danach Hilfreiches entstehen.

Grobe Ziele wären doch gut mit Themen in großen Gebieten.

zB Wald in Land XY (Fläche und Nodes irgendwie gewichtet)

oder Highways in Land XY (Kilometer und Nodes)

Dann würde die Sportlichkeit auch darin liegen die “besten” Gebiete zu finden wo es am meisten Arbeit gibt

So, wie hier etwa: http://mapcraft.nanodesu.ru/pie/509#10
In der Innenstadt Quadrate der Größe von ca 500x500meter.

Das würde ich nicht machen, denn dabei kommt mit Sicherheit eine Menge Blödsinn heraus, um “Punkte” zu erzielen.

Dann doch lieber eine Jury eines dritten Landes, die die Qualität bewertet.

Hallo Marek,
ich halte solche Spielchen in der Live-DB für kontraproduktiv. Ganz einfach weil man Qualität nur schwer bewerten kann. Sprich dein Wettbewerb fördert Quantität zu lasten von Qualität. Das halte ich für schlecht für OSM. Egal wie du die Kriterien definierst, man kann es immer “böse” deuten.

Nehmen wir Straßen: Nimmt man die Kilometerlänge, dann zeichnet man die Straßen nur sehr grob. Da man so schnell Strecke sammelt. Die Präzision leidet aber. Nimmt man Nodes in Straßen als Kriterium bekommst du als Ergebnis jeden Meter Straße einen Knoten. Damit kann man auch nur recht wenig anfangen. Was auch passieren kann sind falsche Daten. Wer kontrolliert, dass da wirklich eine Straße ist?

Nimmst du die Qualität als Kriterium, dann brauchst du eine Jury die entscheidet. Ob dann alle mit dem Urteil sich anfreunden ist wieder eine Sache und sorgt natürlich auch für einen gewissen Aufwand.

Ich würde an den Anzahl der Nodes bewerten, wobei in den Spielregel klar stehen muss,dass überflüssige Punkte entfernt werden, zum Beispiel einlang einer Gerade. Tools dafür haben wir. Darüber hinaus kann man auch Musterbeispiele definieren nach der man sich richten sollte.
Ich weiß nicht, ob Du in Nepal gemappt hast, aber dort kann man aus Luftbilder höchstens Wege, Gebäude, Wälder und Flüsse erkennen. Die Gefahr, dass dabei die Datenbank verustaltet wird ist also gering.

Es soll auch Spaß dabei sein und nicht der bittere Ernst. Die Idee dass ein Drittland als Jury auftritt ist auch nett.

Hallo Marek,

ich stimme mit Aighes zu 100% überein, ich finde sowas auch kontraproduktiv und auch Deine früheren Aktionen in der Hinsicht, Nepal (noch vor dem Erdbeben) und die komische polnische Piesackaktion.

Das mappen in OSM ist eigentlich auf Qualität, Nachhaltigkeit etc. ausgerichtet.

Wenn ich eine Ablenkung brauche, mache ich halt mal ne Stunde Maproulette.

Wenn ich aktuell was gutes tun will, dann mappe ich bei Hot mit.

Ansonsten sollte doch jeder noch in seinem Gebiet genug zu tun haben oder auch keine Probleme haben, entfernte Gebiete zu finden, wo wirklich noch viel fehlt.

Wir haben gerade im Bereich der Mailingliste und im Forum wenige Leute, die aber hoch engagiert sind und die wesentliche Beiträge im allgmeinen oder in ihren Spezialgebieten (Grenzen, PLZ, 3D, Gebäude zeichnen, Hausnummern, whatever else) machen.

Dieser Aktionismus hilft aus meiner Sicht nicht Wochenaufgaben können mal kurzfristig Bereiche pushen, die in diesem Jahr fand ich gut, aber wer ist an einem der Themen im nachhinein wirklich hängengeblieben, ich zumindest nicht.

Ich könnte mir auch vorstellen, das wir mal eine Challenge machen, wer vor Ort an einem Tag oder Wochenende die meisten Hausnummern erfasst, aber ich erwarte davon keine echte, nachhaltige Steigerung.

Aus meiner Sicht potentiell sinnvoller wäre es, lokale neue Mapper zu kontaktieren und Hilfe anzubieten und zu sie zu motivieren, bei OSM dabei zu bleiben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, das es aber ziemlich selten Feedback gibt, aber ab und zu gibt es dann eine Erfolgsmeldung.

Bitte mehr Nachhaltigkeit und weniger Aktionismus.

viele Grüße, ist nicht bös gemeint

Dietmar

Na ja, ich verstehe das auch nicht so. Ich wiederhole: es geht um Spaß und nicht um das bittere Ernst. Was wie Du schreibst, Nepal Aktionismus angeht, da frage ich die Freunde in Nepal. Die sehen das nämlich anders.
Auch die Aktionen die wir in Polen gemacht haben, brachten keine schlechte, minderwertige Ergebnisse. Vielmehr ist in Polen der Landkreis Wielun die Gegend die für die Mapper als Musterbeispiel gilt. Aktionen führen in der Tat nicht zur nachhaltiger Steigerung, aber darum geht es nicht. Es geht um den Spaß. Und der schweißt die Menschen zusammen.

Viele Grüße,
Marek

Hallo Marek,

Mit “Nepal Aktionismus” meinte ich Deinen Aufruf länger vor dem Erdbeben, das war so auch zu lesen von jedermann/-frau. Und speziell in Kombination mit Deinen nachfolgenden Aufrufen.

Das Ergebnis der deutschen Mapper in Polen wird schon was gebracht haben. Aber Dein Argument beim Aufruf, das Du nur wenig Echo im polnischen Forum bekommen hattest und Du deswegen die polnischen Mapper durch deutsche Ersatzaktivitäten piesacken wolltest, habe ich zwar verstanden, fand ich aber nicht toll. Wenn ich mich verweigert hätte, wäre ich durch ein Fremdmapping in meinem Gebiet bestimmt nicht motiviert worden.

Mach Deine Aktionen, ich kann Dich nicht dran hindern, aber bitte nicht jede Woche ne neue Aktion.

Wir haben formal eine große OSM-Community, aber die wirklich regelmäßig Aktiven und Mapper mit eigenem hohen Qualitätsanspruch sind dünn gesät, ich fände es schade, wenn es hier vermehrt um kurzfristige aha Erlebnisse ginge.

viele Grüße

Dietmar

Das primäre Problem bei deinen Aktionen ist, dass gutes Luftbildmapping jenseits der Heimatregion Erfahrung braucht. “Traditionelles” Mapping dagegen erfordert dies nicht. Liegt einfach daran, dass man sich in andere Maßstäbe rein denken muss. Typischerweise reicht dafür eine Aktion nicht aus. Das Ergebnis sind dann schlechte Daten, die erstmal nicht auffallen, weil keiner/kaum einer lokal überprüft. Für den Korrekteur _(ob nun lokaler Mapper oder “Luftbildexperte”) ist es hinter her deutlich schwerer.

Das ist absolut richtig! Das haben wir auch in Nepal bitter erleben müssen: vor allem die Newbies haben sehr schlechte Daten produziert. Die erfahrenen Mapper haben sehr viel Zeit damit verbracht, die Fehler der Anfänger zu beheben. Trotzdem unterm Strich war die Hilfeaktion für Nepal richtig. Insbesondere in der Weltpresse wurde OSM wahrgenommen und viele Menschen hörten zum ersten Mal dass es sowas wie OSM gibt.

Wie kann man also gegen diese Problematik angehen?
Ein Beispielsgebiet muss vor dem “Spiel” zur Verfügung gestellt werden. Nach dem sollten sich die Mapper dann orientieren. Wie ich schon schrieb: In diesem Gebiet gibt es nur: building=yes, Wege als residential oder unclassified, area=residential, natural=woodland und farmland. Da kann man nichts falsch machen, und für Mapping welches geometrisch von dem Luftbild abweicht, wird man Punkte abziehen. Die Ergebnisse werden dann eben von den Ortskündigen überprüft.

Viele Grüße,
Marek

Die erste Nepalaktion fand ich nicht nur interessant, sondern war in meinem Fall auch sehr gut. Ich hatte Zeit mich mit dem Aussehen von Straßen und Gebäuden zu erfassen, was für die HOT-Aktion sehr von Vorteil war. Vor dem Beben hatte ich in Nepal Straßen mit > 60.000 Nodes erfasst in einem Gebiet, das sehr stark vom Beben betroffen war und Teil einer der ersten HOT-Tasks wurde. Du scheinst gerade einige Dinge zu vermischen: Auf der einen Seite willst du Qualität aber gleichzeitig willst du auch, dass OSM bekannt wird bzw. genutzt wird. Du willst Qualität aber auch neue Mapper und du willst motivierte, erfahrene mapper, die aber in ihrem Umfeld bleiben…
Der wohl größte Scheisshaufen von OSM sind die USA! Wenn dir Qualität so wichtig ist, dann mappe doch in den USA, da hat es millionen von tiger:reviewed=no tags und DIESE highways sind 1000 Mal schlimmer als das, was ich in Nepal während der HOT-Aktion erlebt habe!

Schön, ich suche Ablenkung von dem ganzen Detailmapping und Schwachsinnsmapping mit z.B. Baustellen in “meinem” Gebiet und mappe dann halt in Nepal. So gibt es halt Leute, die dann eben mal auch Lust auf etwas anderes haben…

Bei der Nepal-Aktion vor dem Beben, aber auch danach haben lokale Mapper um Hilfe gebeten und sie von ein paar auch erhalten! Wenn du so gern nur vor deiner Haustüre mappst, könntest du ja mal den Schwachsinn, der jeden Tag hier gemappt wird, bereinigen… Macht aber auf Dauer einfach keinen Spass. In meinem Gebiet gibt es Detailmapping das mir keinen großen Spass macht und sehr anstrengend ist oder Fehlerkorrekturen von Leuten, die meinen, mal wieder nur auf ihre GPS-Tracks hören zu müssen. Darum bin ich schon lange recht demotiviert und will in meiner Gegend keine Briefkastenabholzeiten oder Baustellen mit n Tagen Laufzeit erfassen.
In Nepal zu mappen war und ist in meinen Augen das “richtige” mappen. Straßen und Dörfer zu erfassen, einfach die grundlegenden Dinge einer Karte zu erfassen und die Möglichkeit zu haben, sichtbar an Veränderungen auf der Karte beteiligt zu sein.

Wie gesagt, die Qualität ist überall durchwachsen und durch HOT in Nepal wartet viel Arbeit durch Fehlerkorrektur. Das ist aber keine Folge aus der Nepal-Aktion, die Marek gestartet hat - diese Daten waren fast alle sehr gut!

So, Marek, ich finde das Fussballspiel auch nicht so optimal und keine Ahnung, die Aktion mit dem Piesacken war auch nichts für mich, aber zumindest die Aktion in Nepal finde ich super!

So… musste mal raus…

Wie gesagt, die Daten vor dem Beben waren, was ich gesehen habe, sehr gut. Du sagst es, wir haben nur wenige, die sich regelmäßig beteiligen und noch weniger, die regelmäßig aus eigenem Antrieb Daten beisteuern. Du hast dich entschieden, nur wenige Nodes in Nepal beizutragen und das ist vollkommen OK! Ich habe mich entschieden, eher mehr Nodes dort beizusteuern und habe dafür auf Freizeit verzichtet. Gemappt hätte ich sonst fast gar nicht. Gerade deshalb sind solche Aufrufe meist sogar hilfreich. Zwar nur kurzzeitig, aber besser als nichts sind sie allemal. Darauf zu hoffen, dass in einem Land wie Nepal neue Mapper dazukommen, wenn Nepal in OSM zur hälfte ein weisser Fleck (und damit unbenutzbar) ist, ist sportlich. OSM muss sich dort etablieren und je mehr diese Karte benutzen, desto mehr werden auch auf Fehler aufmerksam.

Darum fand ich die Aktion VOR dem Beben auch sehr hilfreich. Außerdem hat jeder von uns am Anfang angefangen irgendwas zu mappen und dabei Fehler gemacht. Die Daten von HOT sind nicht die besten, aber Teilweise hervorragend und zu einem kleinen Teil auch für die Tonne. Nichtsdestotrotz ist die Qualität bedeutend besser, als es die TIGER-Roads in den USA sind.

Nicht, dass meine Meinung irgendein Gewicht hätte – aber ich finde alles, was ngt geschrieben hat, sehr überzeugend. Insbesondere: ich finde es peinlich, Mareks (soweit ich das beurteilen kann) sehr sinnvolle, mit den lokalen Mappern abgesprochene(n) Hilfsaktion(en) vor dem Erdbeben als “Nepal Aktionismus” zu diskreditieren. Über “Fußballspiele” können wir kontrovers diskutieren und beim “Piesacken” hätte ich auch nicht mitgemacht, aber das ist kein Grund, Marek derartig anzugehen – “Aktionismus” impliziert ja Nutzlosigkeit und ggf. sogar hysterisches Verhalten, ist also eine Beleidigung. Möchtet Ihr schon wieder einen engagierten Mapper verlieren?

Lasst uns also bitte sachlich über Mareks Idee und die damit fraglos verbundenen generellen Probleme (siehe #16, #17, auch #11) diskutieren. Wenn diese Probleme irgendwie halbwegs in den Griff zu bekommen sind, etwa durch Beschränkung der Tags (wie auch bei HOT immer wieder diskutiert), dann könnte man doch einfach mal sehen, wieviele Leute bei einem solchen “Fußballspiel” mitmachen möchten – ich selbst mag so etwas auch nicht, aber daraus darf ich doch nicht ableiten, dass das nicht für andere Leute eine tolle Sache sein könnte, und letztlich auch für OSM.