Aufgrund einer gerade akuten Erkrankung kann ich nicht schlafen, und was geht einem da durch den Kopf, wenn man den ganzen Tag Kindergärten erfasst hat? Genau. Ich habe mich also des Themas noch mal angenommen und kam zur Erkenntnis, dass ein fundamentales „Problem“ ist, dass einige Werte für operator:type
sich auf das „wer“ beziehen, andere auf das „was“, bzw. das „wie“.
Wir haben grundsätzlich 3 verschiedene „Wers“:
government
- Staat, Land, Kreis, Region, Stadt
private
- Privatpersonen oder Firmen
religious
- Kirchen
Als Sonderfall noch consortium
für einen Zusammenschluss verschiedener „Wers“
Und beim „was“, bzw. „wie“ haben wir dann
charitable
- Wohlfahrtsverbände, bzw. Hilfsorganisationen
ngo
- Interessensverbände
private_non_profit
- gemeinnützige Organisationen und evtl. Vereine
cooperative
- Genossenschaften
business
- Firmen mit Gewinnabsicht
Es gibt dann noch Untergliederungen, wie public
und military
, aber mal kurz ignorieren.
Überschneidungen gibt es jetzt bei charitable
, ngo
und “non-profit”. Ich möchte das mal am Beispiel der folgenden Fälle klarmachen:
- THW. Ist eine Hilfsorganisation (
charitable
), die aber vom Bund betrieben wird (public
)
- Der Deutsche Caritasverband ist ein Wohlfahrtsverband (
charitable
), der aber von der katholischen Kirche betrieben wird (religious
)
- Der BUND ist eine nicht-staatliche (
ngo
) non-profit-Organisation (private_non_profit
)
- Die ehemaligen Stadtwerke Hannover sind eine Aktiengesellschaft (
business
) in 100%igem Besitz der Region Hannover und der Stadt Hannover (public
). Die Gewinne werden benutzt, um die Verluste des ÖPNV zu kompensieren.
So wie ich die bisherigen Antworten lese, sind viele (alle?) der Meinung, dass alles, was direkt oder indirekt vom Staat/Land/Gemeinde/Kreis/Stadt betrieben wird, nur government
, military
oder public
sein kann, egal, was der Zweck ist. Dasselbe gilt für religious
: Sobald eine der Kirchen oder Bistümer direkt oder indirekt Eigner ist, nehmen wir religious
. Natürlich wäre es schöner, wenn man das wer, was und wie separat erfassen könnte, einfach weil es genau so einen Unterschied macht, wer etwas betreibt, als auch, warum.
Wenn wir uns aber darauf einigen, dass wir das nicht unterscheiden möchten, weil government;business
und religious;charitable
einfach zu umständlich sind, dann ergeben sich folgende Unterteilungen:
government
religious
private
business
private_non_profit
cooperative
Wobei community
, charitable
und ngo
viele Überlappungen haben. Da sollte dann von Fall zu Fall unterschieden werden, welche Arbeit im Vordergrund steht. Da in Deutschland der Ausdruck „NGO“ nicht sehr gebräuchlich ist, glaube ich nicht, dass wir außer ein paar Einzeltätern (vor allem wohl Umweltschutzorganisationen) viele Verwendungen sehen werden.
Ursprünglich hatte ich eingetragene Vereine als NGOs gesehen (was je nach Typ auch korrekt ist, aber es ist wohl eine eher untergeordnet), mittlerweile würde ich allerdings je nach Zweck des Vereins charitable
, community
, oder als Auffangbecken private_non_profit
nehmen.
Daraus folgt dann mein Vorschlag für die Änderung des Wikis:
Tag |
Beschreibung |
operator:type=private |
Unspezifischer, privater oder privatwirtschaftlicher Betreiber. Nur nehmen, wenn keine weiteren Informationen über die Strukturen oder die Absichten des Betreibers vorliegen |
operator:type=government |
Einrichtungen, Büros, Ämter, die direkt von der Stadt, dem Kreis, dem Land oder dem Staat betrieben werden (der Träger ist), z.B. Schulen, Ämter, Heime, Büchereien, oder das THW |
operator:type=public |
Einrichtungen, Firmen oder Organisationen, die mehrheitlich der Stadt, dem Kreis, dem Land oder dem Staat gehören, bzw. wo dieser die Mehrheit der Stimmrechte hat. Beispiel: Stadtwerke, städtische gGmbHs zum Betrieb von Schulen/Kitas, DB |
operator:type=religious |
Einrichtungen, Verbände oder Firmen, die mehrheitlich einer Kirche gehören, oder direkt von ihr betrieben werden, z.B. Caritas-Verbände, Kirchen, gGmbHs mit der Kirche oder dem Bistum als Mehrheitseigner, Misereor, Diakonie |
operator:type=ngo |
Verbände, Vereine oder Organisationen, welche die Interessen der Armen in der Öffentlichkeit vertreten, die Umwelt schützen, grundlegende soziale Dienste leisten oder Aktionen für Entwicklungsvorhaben initiieren. Beispiele sind der WWF, der BUND, Amnesty International und Transparency International |
operator:type=community |
Ein lokaler Zusammenschluss, um kollektive Maßnahmen und Lösungen für gemeinsame Probleme zu entwickeln. Beispiele in Deutschland wären lokale Kulturvereine, Nachbarschaftstreffs und -hilfen, Kleidertauschbörsen. Häufig ein rein informeller Zusammenschluss; kann aber auch ein Verein sein. |
opearator:type=consortium |
Ein nicht-genossenschaftlicher Zusammenschluss von zwei oder mehr Einzelpersonen, Unternehmen, Organisationen oder Regierungen |
operator:type=cooperative |
Eine Genossenschaft |
operator:type=military |
Bundeswehr, NATO oder ein Tochterunternehmen wie BWI Informationstechnik GmbH |
operator:type=charitable |
Wohlfahrtsverbände, Hilfsorganisationen, Service-Clubs und Privatstiftungen, z.B. der AWO, das DRK, Deutsche Krebshilfe, Lions/Rotary Club |
operator:type=business |
Ein privatwirtschaftliches Unternehmen mit wirtschaftlichen Gewinnabsichten |
operator:type=private_non_profit |
Eine Organisation ohne wirtschaftliche Gewinnziele. Nur benutzen, wenn kein spezifischerer Typ passt. Typische Rechtsformen sind (eingetragene) Vereine, gemeinnützige GmbHs und gemeinnützige AGs. Beispiele: von Vereinen betriebene Bildungseinrichtungen, Jugend- und Altenhilfe, Sportvereine, Kunst- und Kulturbetriebe |
Das ist das, was ich jetzt so herausgelesen habe und womit ich persönlich gut leben könnte. Ich finde es zwar ein wenig schade, dass man damit bei religious
und public
nicht weiter unterscheiden kann, aber der Typ ist ja sowieso nur eine grobe Orientierung.