OpenStreetView Alternativen?

Da scheint sich ja seit Jahren nichts zu tun - mittlerweile unterstützt Lightroom 4.2 das Geotaggen von Fotos mit Anzeige in GoogleMaps (direkt im Programm) - die Anzeige und der Aufruf der Fotos ist um einiges komfortabler als bei OpenStreetView :confused:

Gibt es ein ähnliches Projekt, welches aber “wirklich” eine Strassenansicht präsentiert ala Googles StreetView?? Ich hab jetzt neues Smartphone, mit welchem es sich auch (qualitätsmäßig) endlich lohnt, Fotos in Intervallen während der Autofahrt aufzunehmen…nur weiß ich nicht was ich damit anstellen kann, außer die OSM-Daten zu vervollständigen

Eine wichtige Frage ist sicherlich, was du mit deiner Arbeit machen möchtest:

  1. Sollen Mapper gezielt danach mappen können?
  2. Soll es einfach nur die Gegend kontinuierlich ablichten? (Für wen genau?)
  3. Willst du selbst die Fotos zur Illustration des Urlaubs nutzen etc. ?
  4. Sollen daraus Panoramas z.B. von bekannten Orten gestitcht werden?
  1. Ich hatte es mir ausgedach, um die Gegend detailierter zu mappen. Details die man halt auf einem Sat-Bild nicht sieht wie z.B. Hecken, Bäume, Schilder und Strassennamen (!)

  2. Genau…wenn ich dran denke und mein Handy an die Scheibe klebe (linkse Seite = mehr Entfernung zu Häusern + bei hin/zurück beide Strassenseiten drauf), dann wird es so sein (jede ca. 3 Sek ein Foto…muss ich mal bei 50 Kmh im Ort austesten). Für wen? Siehe 1. + meine Frage :slight_smile:

  3. Nein…geht um lokale gegend bzw. wo ich auch immer rumfahren werde

  4. Genau dadurch bin ich auf die Idee vorhin gekommen - als ich vorhin aus dem Fenster ein Panorama geschossen hab, um lokal die Strasse hier in OSM zu vervollständigen :slight_smile:

Meine Erfahrungen mit seitlich aus dem Fenster geschossenen Smartphone-Fotos sind nicht besonders gut. Die sind schon bei relativ niedrigen Geschwindigkeiten verschwommen. Hausnummern konnte ich komplett vergessen, viel größere Schriftzüge in der Entfernung konnte man teilweise erahnen.

Willst du die von dir geschossenen Fotos auswerten, soll dies (halb-)automatisch geschehen oder sollen die Fotos anderen zur Verfügung stehen?

Es werden jede Menge Bilder dabei sein, mit denen man nichts anfangen kann. Somit vermute ich, die Motivation nach diesen Bildern zu mappen wird nicht sonderlich hoch sein.

Probier es am besten mal selbst aus. Mach eine solche Bilderfolge und lad die Bilder dann in JOSM. Dann kannst du sehen wieviel Informationen du daraus gewinnen kannst.

Ich hab das Samsung S3, welches eine 8 Megapixel Kamera besitzt…bei Sonnenschein sollte man auf jeden Fall scharfe Fotos bekommen - sonst sieht das auch sehr nett aus.

Ja darum geht es - ich kann die Fotos für mich nutzen und die dann Teils einfach nur löschen, wenn ich sie nicht brauche…oder in ein OpenStreetView-ähnliches Projekt laden…
Paar hundert Fotos bearbeiten sind kein Problem - mein Lightroom-Album liegt bei fast 70.000 Fotos. Shootings mit über 1000 Fotos sind normal - die Fotos geh ich in kurzer Zeit durch und sortiere aus :wink: Das geht mit Lightroom schon ziemlich bequem…
Eventuelle Unschärfe der Fotos und sonstige Optimierungen kann ich da auch direkt bearbeiten (man bearbeitet ein Bild und übernimmt diese einstelung auf xxxxx selektierte Bilder - das kann man nicht mit Paint oder Photoshop vergleichen)

Das mach ich gleich auf dem Weg Heim :slight_smile: Ich denke für den Anfang stelle ich 5 Sekunden ein - die Fahrt dauert ca. 10 Minuten, was 120 Bilder entsprechend würde

Ah ok, also willst du deine eigene Gegend und in erster Linie für dich als Gedankenstützte erfassen.

Ich selbst habe ja viel mit Videomapping experimentiert, bin aber der Meinung, dass es nur bedingt eine set-it-and-forget-it Lösung ist. Das Problem ist einfach, dass man als Mapper doch sehr gezielte Sichten haben will (Straßenschild, Hausnummer, Hecken und Peripherie, oder doch lieber die gesamte Hausfassade möglichst ohne Verdeckungen?). Ein anderes Problem ist die Sichtung der Aufzeichnungen, die auch bei automatisch geschossenenen Bildern sehr zeitintensiv sein wird und wahrscheinlich weniger gut auf andere auslagerbar ist (es kann teilweise die Orientierung abreißen).

Was spricht denn gegen eine App, die GPS+Kompass mit in die Bilder einprägt und die dann einfach mit JOSM zu öffnen?

Eehm - anders würde es ja keinen Sinn machen :wink: Natüüürlich kommen die GPS-Koordinaten mit rein. Deshalb meine ursprüngliche Frage bzgl. OpenStreetView - sozusagen für die doppelte Nutzung der Bilder…also einfach 100 Bilder auswählen und die werden auf den Server hoch geladen und auf die richtige Position gesetzt. Bei denen läuft anscheinend nicht mal das automatisiert :confused:

Ah check (sorry) :slight_smile:

Ne da ist mir nichts bekannt, was aktuell laufen würde. Für open3dmap (3D Modelle von POIs und Gebäuden) plane ich sowas mit ein, das wäre aber nur für ganz bestimmte Objekte und nicht flächendeckend.
Im Zweifel einfach auf der Platte behalten, da wird bestimmt noch eine Verwendung kommen :slight_smile:

Also erster Test verlief nicht gut - hatte nur fünf Fotos von der App. Irgendwie hat die nach kurzer Zeit aufgehört aufzunehmen… Alle Bilder noch vor dem Losfahren geschossen :confused:

open3dmap hört sich nett an - konnte allerdings nichts genaues finden. Die org-Adresse gibts anscheinend nicht mehr. Was ich gefunden habe ist:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OpenBuildingModels

Und eine nette App für Android - OSG-Explorer. OSM-Karten mit 3D-Gebäuden
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSG-Explorer

Hört sich aber interessant an…womit werden die Gebäude erstellt bzw. in welchem Format müssen diese sein? Wenn ich schon Gebäude während der Fahrt ablichte, dann kann ich zumindest 3D Gebäude mit Texturen auf der Frontseite erstellen…Dächer kann man erstmal aus den Bing-Karten rausschneiden :wink:

Zur Zeit ist von meiner Seite noch nichts gemacht außer ein bißchen Planung. OpenBuildingModels ist da viel weiter.
Ansonsten kannst du 3D derzeit nur mit einigen Attributen beschreiben und noch keine externen 3D Modelle dafür nehmen:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Simple_3D_Buildings

Das kenn ich noch! Irgendwann gabs mal eine Diskussion bzgl. der Dachformen…

Wo ist dann der Unterschied zu deinem Projekt bzw. wieso macht es Sinn so viele parallel zu starten?

Also es gibt zwei prinzipiell unterschiedliche Herangehensweisen, um ein Gebäude in eine 3D-Darstellung auf OSM-Basis zu bekommen:

Entweder man beschreibt das Gebäude wie so ziemlich alles andere in OSM mit Geometrie und Tags. Dafür gibt es als kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen verschiedenen 3D-Renderern das Taggingschema “Simple 3D Buildings”. Wenn man momentan 3D mappt, macht man das normalerweise so, und für die meisten Gebäude wird das wohl auch in Zukunft das Mittel der Wahl sein.

Oder aber man bastelt ein detailliertes Modell in einem spezialisierten Modellierungswerkzeug - also so was wie Blender, Sketchup, … -, lädt es irgendwo hoch und verlinkt aus OSM nur darauf. Das erlaubt theoretisch viel detailliertere Modelle, inklusive vor Ort geknipster Fototexturen und so weiter. Nachteile des Ansatzes sind der höhere Aufwand für den Mapper beim Erstellen und für das Auswerteprogramm beim Rendern, und auch noch einige ungelöste Probleme wie die exakte Ausrichtung des Modells und seine passgenaue Verbindung z.B. mit einem Fußweg zur Eingangstür oder dem Nachbargebäude.

Der eigentliche Grund, warum der Modell-Hochladen-Ansatz noch nicht viel mehr als Theorie ist, ist aber das Fehlen einer zentralen Datenbank zum Hochladen solcher Modelle, die auch wirklich mit den gängigen 3D-Renderern kompatibel ist. Die einzige existierende solche Datenbank ist “OpenBuildingModels” von der Uni Heidelberg, und das einzige Programm, das deren Modelle dann einbindet, ist ihr eigener 3D-Viewer. Leider wirkt das Projekt derzeit eher vernachlässigt und sie haben seit der Erstveröffentlichung kaum mehr auf Feedback reagiert. Daher bleibt halt der Gedanke, eine besser funktionierende Hochlade-Datenbank auf die Beine zu stellen.

Das mit den Tags ist ja schon nicht schlecht - sollte man evtl. um eine Texturfunktion erweitern…also Haus in vier Seiten aufteilen + die Möglichkeit geben je Seite eine Textur zu hinterlegen. “TextureSide1=xxxxxx.jpg” z.B. - wobei Side1 = Seite von Punkt 1 bis erste 90° Kante wäre…ist ist dann evlt. das Problem mit komplexeren oder runden Gebäuden :confused:
Alternative wäre eine gestitchte Panorama-Textur für Gebäude. Quasi im Format 4:1, dessen rechte Kante Punkt 1 des Objektes entspricht bzw. die “Side1”. Intern wir dann die Textur via UV-Mapping auf die ganzen Seiten verteilt.
Das mit der Modellierung ist glaube nur für wirklich spezielle Gebäude wie unseren Herkules in Kassel oder Eiffelturm interessant.

Wie du ja selber merkst, muss man da ganz schön Verrenkungen machen.

Für mich stellt sich da immer die Frage nach der Verhältnismäßigkeit. Wenn man Objekte wirklich komplett individuell beschreiben will, ist doch ein eigenenes 3D Modell viel sinnvoller (weil isoliert und mit besseren Werkzeugen auszumodeliieren), als mit dutzenden Tags die OSM DB damit zu belasten?

Ein paar wenige Taggs, einige Building-Parts, dazu noch roof:ridge/edge das reicht doch selbst für Kirchen. Erst wenn man Dinge wie die Stützbögen an einigen größeren Kirchen oder alle Dachgauben/Balkone nachbilden will, kommt man an die Grenzen, wo man mit Parametern kaum noch zu einem befriedigendem Ergebnis kommt.

Allerdings kommt es auch darauf an, was man als Ziel hat. Bei OSM2World ist man auf Z18 beschränkt. Da würden viele Details sowieso nicht mehr darstellbar sein (achte mal auf die Größe der Eingänge). Selbst der Kölner Dom lässt sich mit Parametern ausreichend genau beschreiben. Das ist sicher nicht perfekt, aber wenn man an Z18 als Grenze denkt eben ausreichend für den Gesamteindruck.

Von daher halte ich den Aufwand in ein echtes 3D-Modell zu stecken, in den meisten Fällen für übertrieben.
Wenn es mal Darstellungen mit wesentlich höherer Auflösung geben wird, sieht die Sache dann anderes aus. Allerdings braucht man für mehr Details überproportinal mehr Zeit unabhängig davon, ob man das als 3D-Modell erstellt oder mit Taggs beschreibt.

Von daher mein Rat, lieber viele Gebäude mit Parametern (Taggs) für 3D fit machen, als nur einige wenige möglichst genau als 3D-Modell.

PS: Werden bei OSM2World für Eingänge Breite und Höhe beachtet? Bei größeren Gebäuden sind die gerne mal einige Meter breit und deutlich über 2m hoch.

Edbert (EvanE)

Ich stimme dir da total zu, denke aber auch, dass es die Mischung macht.
Es kommt eben darauf an, ob man nur ein gröberes Stadtmodell haben will, oder etwa für Spiele, Animationen oder Navis hochauflösende und photorealistisch texturierte Modelle haben will. OSM kann derzeit ansatzweise beides leisten :slight_smile:
Für Mapper ist es deshalb wahrscheinlich am besten, wenn man die Fotos der Modelle aufhebt, dann kann die Arbeit später bestimmt noch genutzt werden.

Bei der OSM2World-Slippymap, ja. Du kannst natürlich mit OSM2World z.B. im Viewer näher ranzoomen, oder dir eine Karte von deiner Gegend mit höherer Auflösung rendern etc… Das ist also keine prinzipielle Limitierung von OSM2World, sondern eine Frage dessen, was der Slippymap-Server verkraftet.

Ich stimme jedoch zu, dass eine Grunderfassung möglichst vieler Gebäude mit 3D-Basistagging als erster Schritt wünschenswert ist.

Und auch wenn wir irgendwann 3D-Modelle für bestimmte Gebäude haben, sollte für diese Gebäude immer noch eine Simple-3D-Attributierung vorhanden sein. Ein Modell mit individuellen Texturen braucht ja z.B. um Größenordnungen mehr Speicherplatz als ein paar Ways mit Tags, also wird man sich etwa bei Offline-Karten höchstens für ausgewählte Modelle individuelle Texturierung erlauben können. Wie !i!s Beispiele zeigen, ist es wirklich eine Frage des Anwendungsfalls, was besser ist.

Ja.

Sieht allerdings manchmal trotzdem etwas komisch aus, weil es bisher nur eine Form (rechteckig) und Textur für alle Eingänge gibt.

ok…wenn ich also die “3D-Grundtags” auf die Gebäude in den Dörfern lege - wo und wann (ebenfalls tägliche Aktualisierung?) kann ich diese dann in 3D betrachten? OSM2World?

http://maps.osm2world.org Aktualsiert wird jedoch nur wöchentlich.

Danke :slight_smile: Muss ich dann mal zusehen, dass ich ne andere App für mein Handy finde wg. den Fotos…fahre dann die Tage die Hauptstrasse auf und ab für die ungefähre Haushöhe bzw. Stockwerkanzahl und die Hausnummern zu ermitteln