OPENER-next OSM Edits mehrerer Nutzer über einen Proxy Account

Hallo liebe OSM-Community,
wir von der TU Chemnitz arbeiten im Projekt OPENER next (https://www.openernext.de) an einer Cross-Plattform-App, die dazu dienen soll, deutschlandweit Daten an Haltestellen vor allem bzgl. der Barrierefreiheit zu erfassen. (siehe Forum Eintrag “OPENER-next Projekt Vorstellung”)

Eine Frage, die wir uns dabei stellen ist, ob wir den Daten-Upload mehrere Nutzer unserer App über einen Account abwickeln können?

Wir wissen zumindest, dass es wheelmap.org so handhabt (https://www.openstreetmap.org/user/wheelmap_visitor). Wir würden gerne Nutzern die Wahl lassen, ob sie die Daten über ihren eigenen OSM Account hochladen möchten oder (für weniger OSM affine Nutzer) über unseren Account. Dadurch, dass wir die Dateneingabe überwiegend reglementieren, sollte es schwer sein, diese „Anonymität“ zu missbrauchen. Zudem können an Changesets auch von der App generierte UUIDs mit angehangen werden, um so Änderungen von nicht eingeloggten Nutzern zuordnen zu können. Dadurch können wir also in Problemfällen diesen Nutzer den Upload von Daten über unseren Account untersagen.

Nein. Der Wheelmap-Sammelaccount ist eine Ausnahme, welche sich nicht bewährt hat. Für Neueintragungen muss man sich in der Wheelmap-App auch mit einem OSM-Account anmelden. Die Qualität der so eingetragenen Daten ist manchmal doch suboptimal: Doppelte Objekte, ungenaue Positionierungen, Eintragungen, dass ein Stolperstein keine behindertengerechte Toilette hat, …

Analysiert folgende Forumsbeiträge, um Fettnäpfchen zu vermeiden:
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=59490
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=59829
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=57855

Viel Erfolg
Joachim

Hallo,

ich kann Joachim da nur zustimmen.

Die OSM-Community hat regelmäßig Rückfragen an Beitragende. Wir möchten mit den Leuten, die die tatsächliche Eingabe getätigt haben, kommunizieren können (Beispiele) – auch nachdem das Projekt vorbei ist und die IT-Infrastruktur verschwunden ist. Regelmäßig haben wir Rückfragen, die nur der/die ortskundige Beitragende beantworten kann. Darüber hinaus müssen die Beitragenden der Vereinbarung für Mitwirkende zustimmen und sich bewusst sein, wie ernst das OSM-Projekt Urheber- und Datenbankschutzrechte nimmt.

Die von euch vorgeschlagene Proxy-Lösung ist auch aus datenschutzrechtlicher Sicht problematisch und deshalb abzulehnen. Personenbezogene Informationen, die sich auf einen Beitragenden beziehen, werden in OSM als Metadaten abgelegt und sind keine Tags, wie sie an Nodes, Ways, Relationen und Änderungssätzen erfasst werden. Eure Vorschlag führt dazu, dass Änderungssätze plötzlich, selbst wenn man die Metadaten-Attribute uid und user weglassen würde, direkt mit einem Pseudonym verknüpft sind. Pseudonymisierung entfernt nicht den Personenbezug. Die Daten sind weiterhin personenbeziehbar.

Ein weiteres Problem der Proxy-Lösung ist, dass das Bewusstsein, wo die beigetragenen Barrierefreiheitsinformationen und die personenbezogenen Daten des Beitragenden landen, geringer wird, weil man nicht zu OSM, sondern zu einem Projekt Dritter beiträgt.

Viele Grüße

Michael