Offline-Server - Berücksichtigung Strassensperrungen in Routenplanung

Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum. Bislang habe ich für diverse Funktionen die API von Google Maps verwendet.
Damit lassen sich aber nicht alle Anforderungen eines neuen Systems abdecken.

Bei der Suche nach Alternativen bin auf OpenStreetMap gestoßen.

Hier eine grobe Beschreibung der Anforderungen:

  • Anzeigen von Karten und Luftbildern
  • Offline verfügbar (auf eigenem Server)
  • Integrierbarkeit von temporären Informationen zu Strassen (Strassensperrungen)
  • Berücksichtigung der temporären Straßeninformationen bei der Routenplanung

Grundsätzlich meine ich, dass OSM die Anforderungen erfüllen kann.

Da ich bisher aber noch nie mit OSM gearbeitet habe, wäre ich froh, wenn mir erfahrene Benutzer meine Annahme bestätigen könnten (und mir vielleicht sogar ein paar Schlagwörter zu den Anforderungen nennen könnten).

Danke
Gruss
matt

OSM ist eine Geodatenbank, aus der u.a. Karten erzeugt werden können. Luftbilder sind nicht unser Tätigkeitsbereich. OSM ist eine Vektordatenbank.

Ja. OSM’s rohe Vektordaten gibt es unter der Open Database License 1.0. Bitte beachte die Lizenzbestimmungen.

Wir zum Teil sogar in OSM erfasst, wenn es in der Gegend einen aktiven Mapper gibt. Innerhalb der Community gehen die Meinungen auseinander, ab welcher Mindestsperrdauer eine Sperrung relevant ist. Teilweise werden Straßensperrungen, die nur wenige Wochen oder Monate dauern in einem noch nicht gut bzw. gar nicht dokumentierten Temporary-Schema erfasst. Schau dir einfach deine Gegend mal an und wie die enstprechenden Sperrungen derzeit in OSM erfasst sind (momentan ist leider noch etwas Reverse Engineering nötig). Siehe auch http://blog.openstreetmap.de/blog/2014/10/ein-paar-worte-zum-baustellenmapping/

Das ist deine Aufgabe. Du kannst alternativ auch Sperrinformationen aus anderen Quellen beziehen.

Bitte beachte die Open Database License. Das Folgende ist meine Interpretation, sie kann falsch sein. Nähere Auskünfte erteilt dir dein Anwalt.
Wenn du Sperrinformationen Dritter zur Routenberechnung verwendest, musst du die Sperrinformationen wahrscheinlich jedem Nutzer unter der Open Database License 1.0 zur Verfügung stellen. Bitte erkundige dich bei deinem Sperrinformationslieferanten, ob du das überhaupt darfst. Andernfalls darfst du entweder seinen oder den gesamten OSM-Datenbestand nicht verwenden.

Zurück zur Technik. Es gibt momentan zwei Applikationen, die mit Sperrinformationen umgehen können. Der Router BRouter (eigentlich ein Fahrradrouter), kann durch Polygone an der Durchfahrung von “No-Go-Areas” gehindert werden. Du könntest also die Information, dass die Straße A zwischen B und C gesperrt ist, in ein Polygon umwandeln (Buffer um die Linie herum legen). Auch OsmAnd hat seit Version 1.9 solch ein Feature. OsmAnd ist überwiegend GPLv3-lizenziert, BRouter ist GPL-lizenziert (ich finde die GPL-Version nicht auf die Schnelle heraus). Wenn du davon Code übernimmst, musst du dein Programm auch unter der GPL freigeben.

Viele Grüße

Michael

War es bei der ODbL nicht so, dass es auch reicht, eine genaue Beschreibung der Verarbeitung bereitzustellen? Also z.B. “Man nehme Daten A aus OSM und Daten B aus YXZ, importiere beide in Datenbanken und stelle über die Fremdschlüssel xxx und yyy über eine Prozedur eine Beziehung her”. Wenn OSM zum Routen genommen wird, gibt es noch nicht einmal eine Vermischung der Daten, da die Verkehrsinformationen vom Router verarbeitet werden, der dann mittels OSM-Daten routet. Das sollte kein Problem sein.

Mir sind aber keine freien und nur wenige kommerzielle Verkehrsdaten bekannt (TomTom und Google, vielleicht sogar auch Here?). Die bieten dann aber auch gleich die Kartendaten an. Günstig wird es in jedem Fall nicht, das sollte klar sein.

http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key%3Atemporary

Nachteil ist, dass man nicht alles damit abbilden kann (insb. mehrere Zeiträume).