OdBL Lizenz, ein Schritt weiter in der Diskussion um deren Annahme

Es ist wie immer bei den Lizenz-Diskussionen. Leider… Aber so lange keiner sagen kann, was in der neuen Lizenz denn nun eigentlich erlaubt und was verboten ist, aus der Sicht des Normalusers, Bücherschreibers, Kartenzeichners etc. ist eine Diskussion völlig müßig.

Gruß

Dieter

Die OSMF hat mal Anwälte auf ein paar Use Cases angesetzt. Nicht unbedingt verständlich und außerdem auf Englisch, aber es geht in die Richtung.

Hierzu sollte ich vielleicht noch einmal etwas weiter ausholen um zu versuchen das keine eventuellen Misverstaendnisse entstehen. Das rechtliche Konstrukt besteht in Zukunft (und in gewisser Weise auch jetzt schon) aus zwei Teilen. Zum einen aus der Teilnehmervereinbarung, also dem Vertrag zwischen Mapper und der OSMF und zum anderen aus der Lizenz (derzeit CC-BY-SA und in Zukunft moeglicherweise ODbL), also dem Vertrag zwischen OSMF und jedem der die Daten verwenden will. Das erstere betrifft also das hoch laden von Daten und das zweite das herunter laden. Die Teilnehmervereinbarung stellt also sicher, das der Mapper der OSMF und jedem der die Daten verwenden will ausreichend Rechte an seinen Daten einraeumt damit die Gesamtheit der Daten under der CC-BY-SA / ODbL verwendet werden kann. Dieser Vertrag gibt also sowohl dem Mapper als auch der OSMF einen gewissen rechtsschutz bezueglich der Daten die in die Datenbank hochgeladen werden.

Was sich nun geaendert hat und worauf sich diese Diskussion bezieht ist die Teilnehmervereinbarung, nicht jedoch die Lizenz.

Frankreich und Italien scheinen nun aber vom Gesetz aus vorzuschreiben das Vertraege auch in der Landessprache zur verfuegung stehen muessen damit sie Gueltigkeit haben. Waeren die Teilnehmervereinbarung also nicht uebersetzt worden, waeren die Vertraege wohl nicht gueltig und OpenStreetMap wuerde mit rechtlich fragwuerdigen Daten belastet. Deshalb blieb nichts anderes uebrig als die Vereinbarung ins Franzoesische und Italienische zu uebersetzen.

Da es natuerlich etwas unbefriedigend ist das die Vereinbarung fuer den Rest der Welt nur in Englisch vorhanden ist, wird an einer unverbindlich uebersetzbaren Kurz zusammenfassung gearbeitet… Aber auch da muss geschaut werden, das das juristisch nicht problematisch ist und es steht noch nicht ganz fest wie das geregelt werden wird.

Das ist also eine rechtlich komplett andere Situation als beim herunter laden von Daten der Nasa oder von Tiger. Das herunterladen von OSM Daten wird ebenfalls nur unter einer Lizenz gueltig fuer alle Laender stattfinden, wobei beim Schreiben der ODbL darauf geachtet wurde das sie die Eigenarten von so vielen Jurisdiktionen abdeckt wie moeglich.

Ah, Ok, darauf bezogst du dich. Da du von Wiki gesprochen hattest war mir das nicht klar.

Das ist vielleicht eines der Kuriositaeten von OSM, aber www.openstreetmap.de ist keine offizielle Seite von OpenStreetMap. So wie alle anderen OpenStreetMap Laenderdomains auch, gehoert die .de domain einer unabhaengigen Privatperson oder einem Verein die die Idee von OpenStreetMap unterstuetzen, rechtlich aber keine Verbindung zum Projekt haben. Im Falle von .de gehoert sie so weit ich weiss dem FOSSGIS Verein. Es ist zwar geplant das der mal ein der Offizielle deutsche Ableger von OpenStreetMap wird, derzeit ist er es aber noch nicht.

Das als “Ausrede” zu verwenden ist natuerlich wenig hilfreich, da der Otto-normal nutzter davon verstaendlicherweise nichts weiss, und ich habe es nur zur Klarstellung erwaehnt. Abgesehen davon hat die offizielle Seite auf http://www.openstreetmap.org/copyright auch kein Hinweis darauf.

Allerdings sind beide Seiten auch nicht inkorrekt, denn die Lizenz hat sich nicht geaendert. Die Lizenz ist nach wie vor CC-BY-SA, wie es auf den Seiten steht. Ob jetzt etwaige Benutzer darauf hingewiesen werden sollten das es Bestrebungen gibt die Lizenz zu aendern, laest sich streiten, zumal noch kein erst zu nehmender Zeitplan existiert wann diese etwaige Umstellung tatsaechlich statt finden wird.

Hallo amm,

was Du da schreibst wusste ich eigentlich auch schon selber. Ich wollte eigentlich nur beschreiben, wie “Otto-Normalmapper” vorgeht, wenn er sich über die Lizenz informieren will.

Die Lizenz vielleicht nicht aber die Teilnehmervereinbarung, wobei ich immer noch nicht begreife, warum die Teilnehmervereinbarungen absolut keine Wechselbeziehungen mit der Lizenz haben sollen. Fakt ist, dass es für einen Mapper sehr wohl von Interesse ist unter welcher Lizenz seine erhobenen Daten letztendlich veröffentlicht und weitergegeben werden

Es wird also offensichtlich seitens der Foundation über die “kalte Küche” eine neue Lizenz eingeschoben.

Wegen der insgesamt mangelhaften Informationen ist noch nicht abzusehen, was für Absichten dahinter stecken. Sollte es auf eine ungehemmte kommerzielle Verwurstung hinauslaufen, werde ich mit Sicherheit nicht den Deppen für die kommerziellen Verwerter spielen und meine Konsequenzen ziehen.