Nur Radweg ...

Moin!

wiederkehrend ist mir aufgefallen, dass oftmals Wege als Cycleway getaggt sind. Würde man nun versuchen zu routen als Fußgänger, dann werden diese Wege nicht berücksichtigt.

Oftmals reicht ein Blick in das Luftbild oder das direkt angrenzende Ways auch für Fußgänger getaggt sind.

Ich möchte dazu aufrufen, die Cycleway einmal näher unter die Lupe zu neben - insbesondere im ländlichen Raum.

Gruß Jan

Wobei einige der OSM Router bereits kapituliert haben und auch Fußgänger über reine Radwege routen.

Das mag sein, aber qualitativ wäre das andere besser.

Jan

Ich habe schon reihenweise highway=cycleway in highway=path + foot=designatet, bicycle=designated oder was sonst der Realtität entsprach.

Das meiste, was außerhalb bebauter Gebiete als highway=cycleway getagt ist, sollte eigentlich mit highway=track und motor_vehicle=no, meist sogar motor_vehicle=forestery;agricultural getagt sein. Radwege, die zu schmal für andere Fahrzeuge sind, sind extrem selten.

Gelegentlich kommt das auch von Nutzern, die die OpenCycleMap nutzen und auf der Karte die blau makierten Radwege sehen wollen… Gelegentlich stoße ich auch auf tracks (eindeutig Feld- und Waldwege), über die Radrouten geführt werden und die dann mit hw=cycleway erfasst sind. Gelegentlich stößt man auch auf cycleway=track an Waldwegen, auch um die eine Darstellung auf der OpenCycleMap zu erzwingen. Ich warte nur noch darau, daß das Tagging von Fahrradstraßen so verbogen wird, um ein Rendern auf der OpenCycleMap zu erzwingen.

Es gibt aber auch Wege die sind vor Ort explizit mit Zeichen 237 ausgeschildert, Real von der Nutzung her müsste Zeichen 240 stehen… habe ich hier in Lübben und auch auch Lübbenau Richtung Boblitz…

Sven

Hallo Sven,

sicherlich ist teilweise eine Vorortprüfung erforderlich.

Aber wenn über den Weg eine Wanderrelation ganz oder teilweise verlauft oder in der Einsamkeit nur ein Radweg, dann ist das schon relativ klar.

Jan

In meinen Augen ist im Zweifelsfall immer ein Besuch vor Ort nötig und selbst dann kann man manches nicht immer lösen… cycleways und paths mit foot - bicycle-Tags, die durch Wälder verlaufen und an die normale Waldwege anschließen, halte ich immer für Fehltagging oder fehlerhafte Beschilderung. Manche Wege werden von einigen ausschließlich aus Radfahrersicht erfasst, ohne an andere Verkehrsteilnehmer zu denken, oder sich an die reale Beschilderung vor Ort zu richten…

Es gibt auch Dinge, da muß man sich entscheiden: z.B. wenn ein Weg von der einen Seite mit Zeichen 260 und von der anderen Seite mit Zeichen 240 ausgeschildert ist… In dem Fall hab ich für mich Zeichen 260 am Maß genommen und Tags entsprechend gesetzt…

Außerhalb von Ortschaften wird in meinen Augen Zeichen 240 auch gerne von Gemeinden misbraucht.

in meinem Beispiel des Straßenbegleitenden Weges zwischen Lübbenau und Boblitz, ist das dort vorhanden Zeichen 237 eine echte Fehlbeschilderung. Wäre es korrekt, müssten Fußgänger, die von Lübbenau zu den Kleingärten laufen, die Straße benutzen. Freiwillig macht das keiner, der nicht Lebensmüde ist.

Sven

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Hier mal 'ne Overpass-Query:

http://overpass-turbo.eu/s/zCO

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Und umgekehrt.
In meiner Gegend ist beispielsweise BRouter mit den vorhandenen Profilen dadurch fast unbrauchbar. Schade.

Bernhard

Ich alte es schon für sinnvoll, straßenbegleitende Radwege außerorts als primär als Cycleway zu taggen und foot=yes/designated nur hinzuzufügen. Man sieht dann auf bei den meisten Renderern auf einen Blick, dass da ein baulich zum Radfahren bestimmter Weg ist und nicht nur ein Trampelpfad (path + foot/bicycle=yes/designated. Man kann so einen path zwar mit surface, smoothness usw. verfeinern, aber intuitiv erkennbar ist er dann bei bei den meisten Renderern eben nicht. Was die Router draus machen - k.A.

So habe ich das früher auch gemacht: highway = path|footway|cycleway, je nach Bauart des Weges und dann die tags entsprechend gesetzt. Wo ich wohne, wurden einige Fußwege nachträglich nur per Beschilderung auch für Radverkehr freigegeben, footway habe ich damals nicht geändert.

Seit es im Wiki aber anders beschrieben und das dort beschriebene Schema inzwischen ziemlich akzeptiert ist, setze ich highway = path. Auch ältere Wege ändere ich entsprechend.

Wie das die Renderer darstellen ist deren Sache. Wenn’s nich schön aussieht, sollen die Renderer den Konventionen angepasst werden.

Bernhard

Die Standardkarte stellt auch highway=path in der gleichen blauen Farbe dar wie highway=cycleway, sofern der der path bicycle=designated enthält.

Stimmt. Und manche Router ändern die Anzeige der Wege sowieso, je nach gewähltem Routing-Profil.

Die “Standardkarte” auf openstreetmap.org eignet sich aber nur bedingt für Fußgänger und Radfahrer:
Ob Fußgänger die blauen Wege nutzen dürfen, kann man nicht erkennen.
Radfahrer können nicht erkennen,

  • welche Radwege nur in einer Richtung und in welcher befahren werden dürfen
  • welche Einbahnstraßen auch in Gegenrichtung benutzt werden dürfen
  • welche Straßen sie nicht benutzen dürfen
  • welche (Fuß-)Wege sie benutzen dürfen

Die anderen Karten zeigen das aber auch nicht an.
Ausnahme: die Radfahrerkarte zeigt wenigstens erlaubte Einbahnstraßen-Gegenrichtung und erlaubte Fußwege an. Richtung von Radwegen und Fahrverbote aber auch nicht. Manche Wege sehen aus, als ob ein Betrunkener sie aufgenommen hätte.

Bernhard

Überzeugt mich nicht. Auch eine Rumpelpiste kann einen blauen Lolli tragen, unterscheidet sich aber aus Radfahrer-Nutzersicht doch deutlich von einem typischen asphaltierten “Radweg” =cycleway. Der ist von den Kurvenradien und Sichtverhältnissen her im Regelfall zügig (20km/h+) befahrbar und das auch bei Regen. @Bernhard: Es geht nicht um “schön”, sondern um “intuitiv erkennbar”.

Noch was: Wenn außerorts ein straßenbegleitender “highway” entsteht, steht auf dem Baustellenschild “Hier entsteht ein Radweg” und das Geld kommt aus einem Etat für Radwegebau - egal, ob Kreis-, Landes- oder Bundesstraße. Da steht nicht: “Hier entsteht ein Weg für Radfahrer und Fußgänger”, sprich path. Ein Weg, der explizit zum Radfahren gebaut worden ist, sollte auch als Cycleway getaggt werden. Mitnutzer können mit yes/designated hinzugefügt werden.

Innerorts begegnen mir selten Anwendungsfälle für Cycleways, aber außerorts ist die Sache meistens klar.

highway = cycleway beschreibt definitionsgemäß die rechtliche Situation: Dieser Weg darf nur von Radfahrern benutzt werden. Das kann auch eine unbefestigte Rumpelpiste sein.

Von highway = cycleway kann man keine “Schnellfahrpiste” ableiten. Dafür gibt es andere Schlüssel wie smoothness, surface, width und class:bicycle.

Bernhard

In solch einem Fall würde ich in der Tat dann den Path + Bicycle=designated nehmen. Das Kartenbild weckt dann keine falschen Erwartungen.

Sodele, meine Gemeinde ist nun “nur-Radweg” frei.

Moin!

ich möchte nur noch einmal auf den Grund meines Postings zurück kommen.

Es geht mir nicht nur um die Wege wo x parallel verlaufen sondern primär die Rand/Feld und Küstenlagen wo mit nur Cycleway kein Fussgänger hingeführt wird. Vermutlich von Radfahrern gemappt.

Der Rest kann dann im Anschluss korrigiert werden.

Jan

Das ist mir in der Tat auch schon öfters aufgefallen, dass gemeinsame Geh- und Radwege als cycleway markiert wurden. Dort darf vereinbarungsgemäß kein Fußgänger gehen. Das war überwiegend in ländlichen Gegenden.

In manchen Fällen konnte ich das mit mapillary klären, hab aber auch schon lokale Mapper (meistens die, die die letzten Änderungen eingetragen haben) angeschrieben mit dem Hinweis auf Fußgängerbenutzung zu prüfen. Letzteres war zu 100 % positiv und sie haben anschließend die tags entsprechend korrigiert.

Bernhard