NRW: Negative Folgen des NRW-Atlas (Hausnummern vs. Hausumringe)

Hallo.

Ich habe mich ja schon mehrmals über die Folgen durch (automatisches) Couch-Mapping im Rahmen des NRW-Atlas ausgelassen.
Da mir durch ein Projekt Hausnummern übermittelt wurden, die ich mit OSM gekodieren wollte, ist mir Folgendes aufgefallen:

In vielen Städten, als Beispiel sei Oberhausen genannt, wurde viele Häuser bzw. Hausnummern wohl aus dem NRW-Altas genommen. Da in Oberhausen in der Liegenschaftskarte jedoch nur Hausumringe und keine Hausnummern erfasst wurden, fehlen nun die realen Hausnummern.

http://www.openstreetmap.org/search?query=Hoffnungstr.%20Oberhausen#map=16/51.5095/6.8712
Die Gebäude dieser Zechensiedlung (Hoffnungsstraße im Link) haben vier Hausteile: a, b, c & d. Diese sind nun nicht erfasst, existieren aber. Dies kann man gut anhand des Telefonbuchs oder den Gelben Seiten bzw. Klicktel prüfen - da sind Firmen gemeldet: https://www.11880.com/suche/-/oberhausen-rheinland-hoffnungstr

Einige Kommunen in NRW (gerade im Ruhrgebiet) haben massive Probleme mit der Vollständigkeit ihres Gebäudebestands. Die GeoBasis.NRW war ja auch so “schlau” und hat nur die Hausumringe und nicht die Hauskoordinaten herausgegeben. Letztere sind beim Einkauf übrigens etwas teurer. Ich frage mich allerdings, ob von amtlicher Seite für Oberhausen überhaupt die Hauskoordinaten erfasst wurden, da sie nicht auf der Liegenschaftskarte auftauchen.

Bitte lasst das nicht zu unserem Problem werden. Geht raus, kartiert vor Ort. Hausgrundrisse und Co. kann man von mir aus von der Liegenschaftskarte übernehmen, aber die fehlenden Hausnummern kann man nun nahezu unmöglich abfangen.

Grüße
Tobias

Nachtrag:
Bevor die Anmerkung kommt: Natürlich ist es für die Geokodierung egal, ob jetzt das Haus “20” statt der Hausnummer “20a” zurückgeliefert wird. Da es sich um das gleiche Polygon handelt, bekommt man auch das gleiche Ergebnis. Ich möchte hiermit nur darauf aufmerksam machen, dass wir nicht blind aus dem NRW-Atlas kopieren sollten…

Und nicht nur bei den Hausnummern … ( https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=640671#p640671 )

Selbstverständlich hat die Erfassung vor Ort die höchste Genauigkeit und Qualität und ist immer anzustreben.

Aber seien wir realistisch: Wenn in OSM nur diese Daten eingetragen wären, wäre OSM heute auf dem Stand von allerhöchstens 2010.
Mir ist ein Umriss des Blockes mit Nummer 20 lieber als gar nichts oder nur eine Hausnummerninterpolation.
Für ein Routing zu dieser Adresse z.B. wird das praktisch immer reichen.
Mehrdeutige und fragliche Hausnummern- und Straßenzuordnungen muss man ja auch nicht blind eintragen.

Zur späteren Verfeinerung auf 20a bis d auf Basis survey müssen dann nur das Haus aufgeteilt und die Nummern eingetragen werden. Das sehe ich als Erleichterung an.

+1 (@seichter). Nach meiner eigenen Erfahrung (nicht mit dem NRW-Atlas, sondern mit Maps4BW) führt eine Kombination von Mapping nach Maps4BW und anschließender Vor-Ort-Kontrolle (v.a. der fraglichen Stellen) zu sehr guten Ergebnissen.

Ich bin in OSM auch schon mal über Wohngebiete gestolpert, in denen die Hausnummern (anscheinend) vor Ort erfasst wurden, aber dennoch sehr fehlerhaft sind – so fehlerhaft, dass ein Couch-Mapping nach Maps4BW definitiv korrektere Hausnummern ergeben hätte. :wink: Sorgfalt und Mit-Denken sind natürlich immer nötig, egal wie man mappt …

Der NRW-Atlas ist auch zur Qualitätssicherung sehr hilfreich. Als er verfügbar wurde, waren in Witten fast alle Hausnummern schon eingetragen. Aber ich konnte einige Fehler dank ALK korrigieren.

Das Doofe ist vor allem, dass die Person, welche die Hausnummern eingetragen hat, in das Changeset “Bing, survey, NRW-Atlas” geschrieben hat. Ich will die Person nicht bloßstellen, weil sie sehr aktiv in OSM ist, jedoch hat da 100%ig kein Survey (vor Ort) stattgefunden.

Das in Witten resultiert ja aus den Luftbildern, welche wir damals kurz nach den Dortmunder Bildern erhalten haben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass massenhaft Geometrien in Witten automatisch ausgetauscht wurden. In meiner Heimatstadt haben die Autotracer Einiges kaputt gemacht, teilweise gibt es sogar doppelte Polygone.

Hm, ja, so eine „alles auf einmal“-Quellenangabe ist tatsächlich nicht allzu hilfreich, da man nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann, woher die einzelnen Nummern stammen, sprich, welche nun vor Ort erfasst/überprüft wurden und welche übernommen wurden …

Noch nicht mal. Es reicht eine entry-Node am jeweiligen Eingang mit der entsprechenden Hausnummer. Solche Blöcke wie hier beschrieben sind ja meistens Baulich eine Einheit mit mehreren Eingängen, ab und an sind sogar die Keller verbunden. Von daher ist eine Auftrennung nicht erforderlich und kommt der Wahrheit auch nicht zwingend näher.

Grüße

Solche Blöcke mit getrennten Eingängen haben meist auch getrennte Treppenhäuser und die Trennwände zwischen den Wohnungen sind aus statischen Gründen übereinander. Man könnte also wie beim Reihenhaus trennen.

Das wichtigste und von außen gut erfassbar sind aber die Eingänge, soweit stimme ich zu.

Was sagt denn Ropino dazu?