Oder einfach height=* (in Meter!) für die BahnBussteighöhe (also bei public_transport=platform). wheelchair=* würde ich sein lassen, weil das oft munter zwischen =no, =limited und =yes hin und her geändert wird. Und wenn, dann würde ich es nicht an die Fahrzeuge binden, weil das ja eine Eigenschaft der Linie ist (Beispiel: Ein Hochflur-Schulbus pro Tag hiesse sonst schon =limited, auch wenn alle anderen mindestens Low-Entry sind).
Hier die Antwort von Prof. Harriehausen-Mühlbauer auf meine Anfrage:
Sehr geehrte Frau Prof. Harriehausen-Mühlbauer,
vor kurzem bin ich auf Ihr Projekt “Wheel Scout” zum Routing für Rollstuhlfahrer aufmerksam geworden. Da ich selbst auf einen Rollstuhl angewiesen bin und häufig in mir fremden Städten unterwegs bin, habe ich großes Interesse an einer solchen Anwendung. Insbesondere die Möglichkeit, das Routing an eigene Parameter wie die Breite des Rollstuhls anzupassen, finde ich sehr positiv.
Zusätzlich habe ich auch als Mapper für OpenStreetMap und regelmäßiger Nutzer von OpenStreetMap-Daten Interesse an einer Anwendung, die auf besagten Daten basiert. Als solcher kann ich auch berichten, dass insbesondere die deutsche OpenStreetMap-Community sehr aktiv und aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen und Projekten ist, die OpenStreetMap-Daten nutzen - auch mit dem Ziel, verstärkt solche Daten zu erfassen, die auch tatsächlich genutzt werden. Auch an Wheel Scout besteht solches Interesse seitens der Community, im deutschen OpenStreetMap-Forum hat sich bereits eine Diskussion dazu entwickelt.
wir haben auch bereits seit unserer Recherchephase einen sehr guten Kontakt zu diversen Rollstuhlfahreren, u.a. waren wir auch mit Herrn Raul Krauthausen in Kontakt, als es um das anfängliche Design der App ging. Derzeit arbeiten wir eng mit einem lokalen Rollstuhl-Basketbakk-Club zusammen, die uns bei Fragen immer gerne zur Seite stehen.
Sowohl aus eigenem Interesse, als auch stellvertretend für andere interessierte Mapper, würde ich Ihnen gerne einige Fragen zu Wheel Scout stellen.
Einem Artikel bei Heise habe ich entnommen, dass die App zunächst städteweise verfügbar ist - dort ist von einer Erweiterung um die Stadt Rödermark die Rede. Deshalb würde ich gerne wissen, ob eine Erweiterung auf weitere Städte (in Deutschland, Europa, weltweit?) geplant ist und welche Möglichkeiten bestehen, dazu beitragen - z.B. durch das Mappen von Wegeeigenschaften in OpenStreetMap. Ich vermute, dass diese Eigenschaften (“Tags” in OpenStreetMap) zum Routing benutzt werden? Oder greift die App zusätzlich auf eine externe Datenbank zu, in der solche Informationen gespeichert werden?
Wheel Scout greift auf alle OSm Daten zu, die es zu einem Ort gibt. Manchmal sind das auch Daten zu Barrieren. Aber wenn Sie OSM kennen, dann werden Sie wissen, dass sies sehr lückenhaft und ungenau kartiert wurde. Daher haben wir die App so konzipiert, dass die Benutzer die App dadurch besser machen, indem sie Barrieren (Treppen, Engstellen, Rampen, aber auch temopärere Barrieren- wie umgefallene Bäume oder Baustellen) als “points of interest” in die Karten eintragen. Wir haben diese Eintragungen während der Entwicklungsphase für die Umgebung unserer Hochschule in Darmstadt vorgenommen- primär, um die App zu testen. Die Stadt Rödermark hat aus eigenen Mitteln das Kartenmaterial für Rödermark mit den entsprechenden Barrieren versehen, d.h. einige Personen (es waren 2 meiner Studenten und 2 Rentner aus dem Ort) sind die Straßen des Ortes abgegangen und haben Barrieren eingetragen. Prinzipiell kann das für jede Stadt gemacht werden. Wir können das jedoch als Hochschule nicht leisten, denn das Projekt war (und ist) ein studentisches Projekt, in dem die Studierenden gelernt haben, ein Projekt zu konzipieren und zu implementieren. Wir haben nicht den Vertriebs- und Supportapparat, den man zur flächendeckenden Distribution benötigen würde. Sollte sich jedoch ein Investor finden, der dieses z.B. flächendeckend für Deutschland in die Hand nehmen möchte, so ist unsere Hochschule da nicht abgeneigt, das Projekt auch nach außen zu geben.
Insbesondere die erste Variante fände ich sowohl persönlich als auch aus Sicht der Community sehr positiv, weil dadurch einerseits jeder Mapper die Möglichkeit hätte, das Routing zu verbessern, und andererseits Ihr Projekt dazu beitragen könnte, den Datenbestand in OpenStreetMap zu erweitern. In diesem Fall möchte ich zusätzlich fragen, welche Tags für das Routing benutzt werden, damit diese in Zukunft verstärkt erfasst werden können.
Treppen (mit Anzahl und Höhe der Stufen),
Neigungen (mit Angabe des Neigungswinkels)
Engstellen (mit Angabe der Breite in cm)
Bodenbeschaffenhaiet (z.B. Rollsplit, Rindenmulch, o.ä.)
Baustellen
und dann jeweils mit der Variante, dass es sich um eine temporäre Barriere handeln kann (sollte das Merkmal “temporär” gewählt werden, verschwindet der Eintrag wieder nach 2 Tagen, es sei denn ein weiterer Benutzer trägt diese Barriere erneut ein)
Sowohl ich als auch die OpenStreetMap-Community würden es zudem sehr begrüßen, wenn sich jemand aus Ihrem Projekt an unserer Diskussion beteiligen würde. Als Kommunikationswege bieten sich dafür das deutsche OpenStreetMap-Forum, die deutsche Mailingliste sowie die Accessibility-Mailingliste (englisch) an:
http://forum.openstreetmap.org/viewforum.php?id=14
https://lists.openstreetmap.org/listinfo/talk-de
https://lists.openstreetmap.org/listinfo/accessibility
mit dem derzeitigen Studentenstamm, der an dem Projekt arbeitet, können wir keine aktive Teilnahme an diversen Foren garantieren. Aber ich kann gerne unseren Rollstuhlfahrer, mit denen wir eng zusammen arbeiten (s.o.) , diese URLs geben. Ich kann mir gut vorstellen, dass die sich dann an den Diskussionen beteiligen. Für uns ist es natürlich auch sehr interessant zu erfahren, in welche Richtung, bzw. mit welchen Funktionalitäten, wir die App weiterentwickeln sollten.
Für eine Rückmeldung wäre ich Ihnen sehr dankbar.
Habe ich gerne gemacht.
Für welchen Ort können Sie denn eine Kartierung vornehmen?
Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich nun davon halten soll. Positiv finde ich, dass “alle” Daten aus OSM genutzt werden. Allerdings frage ich mich, wo diese “Points of Interest”, die ein Wheel Scout User sammelt, zusammengetragen werden. Zumindest konnte ich bei einer kurzen Suche in Rödermark und in der entsprechenden Gegend keine neu eingetragenen Daten in dieser Richtung finden. Es stimmt natürlich, dass derzeit die Datenlage in OSM in Sachen Rollstuhlrouting etwas dürftig ist und man damit alleine wohl noch kein gutes Routing hinbekommen würde, und es stimmt auch, dass ein kleines Uni-Projekt nicht die Barrieren der ganzen Welt erfassen kann. Dafür braucht es natürlich deutlich mehr Manpower. Aber um die zu bekommen müsste man doch eigentlich gerade die Community dazu bringen, mehr Daten in dieser Richtung zu erfassen, statt das ganze in die Hände eines Investors zu geben…
Danke für die Frage und die Antwort. Klingt eher so, als wären diese “POIs” in einer externen Datenbank verwahrt. Eigentlich gibt es für die erwähnten Dinge die erfasst werden sollten, doch schon ein ausgebufftes Taggingssystem, das sollte also kein großes Problem sein. Man müsste halt mehr Leute dafür motivieren entsprechende Details zu erfassen.
Vielleicht kann man dazu auch noch ein System entwickeln/Vorschläge einreichen, wie man diese Daten am besten und einfachsten ermittelt? Bspw. müsste man mit einem Smartphone doch die Steigung erfassen können in dem man es einfach entsprechend auf den Weg legt?
Vielleicht kann man dazu auch noch ein System entwickeln/Vorschläge einreichen, wie man diese Daten am besten und einfachsten ermittelt? Bspw. müsste man mit einem Smartphone doch die Steigung erfassen können in dem man es einfach entsprechend auf den Weg legt?
In Bezug auf diese App kannst du das wohl vergessen. Die haben sich vor Monaten ein Konzept überlegt, lobenswerterweise mit den Betroffenen gesprochen (aber nicht mit “hauptamlichen” OSM-lern), eine lokale DB für ihre Gegend aufgebaut und die App zum Rennen gebracht.
Da noch irgendwas ändern zu wollen, halte ich für illusorisch, da bestimmt bald das “Personal” ausgetauscht wird.
Das einzig Sinnvolle sehe ich darin, die Frau Prof. zu überzeugen, das im nächsten Semester anders zu machen.
Gruss
walter
durch:
[…]
Aber wenn Sie OSM kennen, dann werden Sie wissen, dass sies sehr lückenhaft und ungenau kartiert wurde
[…]
Fühle ich mich leicht angegriffen
Als würden wir schlampig mappen
Das hätte man auch freundlicher ausdrücken können:
Da sie ja anscheinend gut vertraut mit OSM sind werden sie sicherlich das Problem kennen dass einige Orte sehr gut und detailiert aufgezeichnet worden sind, während andererseits auch Orte vorhanden sind die eher weniger korrekt aufgezeichnet worden sind!
Schließlich sind nicht ALLE Daten unbrauchbar, es sind ja nur Orte die nicht genau gemappt wurden.
Es gibt auch Orte die sehr gut detailiert sind!
Ebenso versteh ich nicht warum man nicht einfach in das Projekt intigrieren kann, dass man einfach mal 1h online auf OSM ist und ein paar Fragen im Forum beantwortet?
Naja, Zurück zum Topic
Auf
Habe ich gerne gemacht.
Für welchen Ort können Sie denn eine Kartierung vornehmen?
Würde ich antworten:
Ich kann eine Bitte ins Forum setzen inder ich unserer Mitglieder bitte detailierter zu mappen. In welchem Ort könnten sie denn als erstes eine Verbesserung der Daten gebrauchen?
Also der Dame halt entgegenkommen und nachfragen, wo wir denn besser Kartieren können!
Viele Grüße
Alexander
Also ich denke diese Punkte gibt es bereits in OSM:
Treppen (mit Anzahl und Höhe der Stufen),
Neigungen (mit Angabe des Neigungswinkels)
Engstellen (mit Angabe der Breite in cm)
Bodenbeschaffenhaiet (z.B. Rollsplit, Rindenmulch, o.ä.)
Also müssten diese Nur flächendeckend erfasst werden. Danach braucht es dieses POI datenbank nur noch für Baustellen oder andere temporäre Einschränkungen.
Ich sehe das ähnlich, dass man diese Daten, die einen langfristigen Zustand beschreiben, durchaus in OSM erfassen kann. Ich werde ihr mal eine Antwort schreiben, die in die Richtung geht, wie von SuperSchnitzel1806 vorgeschlagen. Vielleicht könnten wir ja auch einen Ort oder Ortsteil einfach mal beispielhaft auf Vordermann bringen? Ich könnte das natürlich für (einen Teil von) Tartu machen, bin allerdings im Moment wegen der Schneemengen selbst etwas eingeschränkt, und das sogar auf Wegen, die im Sommer barrierefrei wären… Aber einen großen Teil der Wege, die ich regelmäßig abfahre, schaffe ich aus dem Gedächtnis.