Neue Navigations-App für Rollstuhlfahrer

Studenten der Hochschule Darmstadt entwickeln neue Navigations-App für Rollstuhlfahrer. Die App “Wheel Guide” soll im März auf der CeBIT vorgestellt werden.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studenten-entwickeln-Navigations-App-fuer-Rollstuhlfahrer-2105098.html

Edit: hoppla… Typo in Titel korrigiert

Der individuelle / konfigurierbare Ansatz gefällt mir. Rollstühle können ganz verschiedene Abmessungen haben, Rollstuhlfahrer können unterschiedlich gut Steigungen bewältigen und manches Hindernis lässt sich in Begleitung problemlos überwinden, ohne Begleitung dagegen gar nicht. Sowas kommt in einem pauschalen Ampelsystem zu kurz. Falls es die App auch für Ubuntu Touch geben sollte, würde ich sie sicher mal ausprobieren.

Gibt es dazu auch eine Seite im OSM-Wiki?

Im Artikel heißt es “Für die Darstellung der Routen greift die App auf das Kartenprogramm “Open Street Map” zu und nutzt hier die Funktio der “Points of Interest”, mit denen Sehenswürdigkeiten markiert werden.”

Heißt das, dass in der Karte die OSM-POIs eingebunden sind und die nötigen Informationen für das Rollstuhlrouting getrennt von der OSM-Datenbank erfasst werden?

@JohnDoe23… es gibt noch keine OSM-Wiki-Seite dazu, da das Programm noch nicht verfügbar ist.
Ich denke, das wird sich im März an der Cebit dann zeigen, wie das Ganze umgesetzt wird.

wobei man auch mal diskutieren müsste, was wir für so eine App noch zusätzlich mappen könnten. Beite von Fußwegen habe ich noch nie berücksichtigt, oder deren Steigung.

Genau dazu hätte sich aber Frau Profossor Doppelname mal äussern müssen, was genau denn sich ihre Jungs neues ausgedacht haben. Wenn hier im Forum sich die versammelten Experten keinen Reim drauf machen können, spricht das nicht gerade für die DPA, die auch gern mal heisse Luft verbreitet, und schon garnicht für den Heise-Verlag, der solche DPA-Meldungen übernimmt.

Sie werden ja hoffentlich keine parallele Zusatz-Datenbank pflegen? Und Beiträge zu OSM wären doch wohl aufgefallen?

Spontan fällt mir zum Thema Mapping diese Wiki-Seite ein: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Disabilities

Was ich persönlich hilfreich finde ist neben der Breite von Gehwegen vor allem die Höhe der Bordsteine - wenn die z.B. an einer Kreuzung oder Einmündung nicht abgesenkt sind, stellen sie ein kaum zu überwindendes Hindernis dar. (Das habe ich erst letztes Jahr in Vilnius erlebt, wo sie so hoch waren, dass es selbst mit einer Begleitperson schwierig wurde.) Aber auch ganz elementare Dinge, die wir schon lange in OSM erfassen, können hilfreich sein: Barrieren (Fahrradbarriere, Bollard etc.) mit maxwidth taggen, surface und ggf. smoothness von Wegen (gerade Kopfsteinpflaster kann zum Problem werden, vor allem die gröbere Variante)… Auch bei Eingängen von Gebäuden kann maxwidth hilfreich sein.

Vielleicht sollte mal auch den betroffenen Personenkreis annimieren zu mappen. Die haben auf einige Sachen einen anderen Block als der “normale” Mapper.

Ich finds 'ne gute Idee!

Aber vielleicht sollten wir die mal kontaktieren und ein bisschen ausfragen, für weitere Informationen?
Irgendjemand von dem Projekt sollte doch in dem Forum registriert sein. Dann könnten die uns ein paar Information liefern, wie z.b. zu den Feststelllungen von wegavision oder MHohmann.

Projektleiterin:
http://www.fbi.h-da.de/organisation/personen/harriehausen-muehlbauer-bettina.html

Ich finds nur interessant, dass die, um die es geht, es als letzter erfahren?
Wenn Heise dass weiß, sollten wir es doch erstrecht wissen, vorallem um dem Projekt vielleicht Unterstützung zu bieten?

Naja, die Idee ist gut, aber ob die App wirklich so toll wird wie sie beschrieben ist?
Wäre auf jedenfall eine große Hilfe für Geh eingschränkte Menschen!

Es gibt diese (Wiki-)Seite zum Thema: http://www.myfen.de/wiki/index.php/Barrierefreies_Routing_mit_OpenStreetMap_(OSM)

In Münster gibt es einige barrierefreie Bushaltestellen. Hat jemand Tipps zur Erfassung?

Gruß Klaus

Ich denke, das wäre eine gute Idee, die Entwickler mal zu kontaktieren und ein paar Fragen zu dem Projekt zu stellen. Da ich sowohl Mapper als auch Rollstuhlfahrer bin, würde ich mich dafür melden. Fragt sich nur, was wir denn fragen wollen. Mich würde z.B. interessieren, welche OSM-Tags da ausgewertet werden und was man ausführlicher mappen könnte, um mehr Daten zu liefern, die sich dann dort auswerten lassen. Im Flyer ist von Kopfsteinpflaster, Rampen und Treppen die Rede, also würde ich mal mindestens auf surface=, incline= und highway=steps schließen. Was könnte man noch fragen?

@toc-rox: Was genau ist denn dort barrierefrei? Angehobener Bordstein um ebenerdig in den Bus zu kommen? Taktiles Pflaster für Blinde?

Denke da musst Du Dich auf ein ergebnisoffenes Gespräch einstellen. Diese Uni-Projekte sind irgendwie eine Klasse für sich. Naviki und OpenRouteService waren irgendwie innovativ, aber speziell Naviki durch diese Idee der nicht öffentlichen Zusatzdatenbank und die pseudo-kommerzielle Aura auch irgendwie schräg. Und so riecht auch dieses Darmstädter Projekt. Und es ist sehr viel einfacher, eine einzelne Stadt in einer eigenen Datenbank für einen spezifischen Anwendungsfall “aufzubereiten” als sich mit den bestehenden Tagging-Konventionen auseinanderzusetzen, dafür aber eine weltweite Lösung zu schaffen.

Na steht doch drin, dass sich das vor allem auf die Stadt Rödermark bezieht. Müsste doch feststellbar sein, ob sich da in letzter Zeit dazu was getan hat. Und es fließen ja anscheinend auch Informationen wieder zurück. Wäre natürlich schade, wenn dies eine externen Datenbank wäre.

Ich würde mich gerne anbieten mit der Projektleiterin Kontakt aufzunehmen :slight_smile:

Fragen:

→ Verwenden sie Daten vons uns oder eine eigene Datenbank für die Daten?
→ Können wir behiflich sein indem wir weitere Informationen beim Mappen erfassen wie z.b. Niegung, Breite des Bürgersteigs usw…?

Ansonsten könnte ich fragen ob sich vielleicht jemand von dem Projekt in unserem Forum melden könnte?

irgendwie halte ich das für bescheuert nicht gerade sinnvoll, einem Projekt hinterherzulaufen, das offensichtlich die deutsche Community ignoriert (auf talk-de ist auch nie was gekommen).

Ansonsten vermute ich, daß dahinter ein kommerzieller Auftragsgeber steckt, der einige Master-Arbeiten sponsert. Und wenn es die Firma der Frau des Profs ist. ZUmindest hab ich bei meinem Studium sowas mehrfach mitbekommen.

Gruss
walter

ps: mein Motz der Woche.

Ok, da hast du auch wieder recht.
Aber sollte das wirklich was sein, und keine leeren Versprechen, und es auch hält 'was es verspricht, klingt es doch ganz gut.
Zumindestens nach fragen kann man :slight_smile:

hmmm…

Naja, vielleicht wissen die Leute von dem Projekt auch gar nicht, wie groß und aktiv die deutsche Community ist und dass von unserer Seite Interesse an weiteren Informationen dazu besteht, auch um das Tagging für Barrierefreiheit zu verbessern.

Ich werde einmal eine kurze Mail schreiben, generelles Interesse bekunden (sowohl persönlich als Rollstuhlfahrer als auch als Mapper), auf die aktive Community hinweisen und fragen, welche Tags ausgewertet werden und ob die Daten extern oder in OSM gespeichert werden. Ich denke, das sollte für eine erste Kontaktaufnahme reichen.

EDIT: Hey, mein 1024. Post, endlich mal eine runde Zahl :smiley:

EDIT2: Done. Mal schauen, ob und was Frau Prof. Harriehausen-Mühlbauer antwortet. Ich habe auch auf das Forum und die Mailinglisten talk-de und accessibility hingewiesen und dass die Community es begrüßen würde, wenn man vom Projekt aus den Kontakt aufnimmt.

Die Stadt Münster beschreibt das so:

*Damit die Bushaltestellen barrierefrei genutzt werden können, werden sie mit speziellen Niederflurbus-Bordsteinen deutlich angehoben. So können die Fahrgäste demnächst sicherer und bequemer in den Bus einsteigen. Außerdem werden in direkter Nähe zu den Haltestellenschildern so genannte Aufmerksamkeitsfelder aus Natursteinen gepflastert, die blinden und sehbehinderten Menschen die Orientierung erleichtern.
*

Gruß Klaus

Ich denke das ist nicht ganz ausreichend. Denn für wirkliche Barrierefreiheit bedarf es dann auch noch der Zu- und Abgangswege sowie die Möglichkeit das Fahrzeug zu verlassen.
Probleme kann es dann bei Inselbahnsteigen geben und/oder bei zu schmalen Fußwegen geben.

Das könnte man wie folgt taggen:

Dazu habe ich dieses Proposal gefunden. Wenn dort wirklich alle Busse rollstuhlgerecht sind, könnte man auch ein wheelchair=yes taggen.

tactile_paving=yes