Navigation mit Openstreetmap: navit

Hallo,

nachdem ich immer wieder gewartet habe, ob es nicht bald mal ein Navigationsgerät mit OSM-Karten gibt - letztlich will ich doch auch nutzen, woran ich mitarbeite - habe ich jetzt etwas viel besseres entdeckt:

navit

navit habe ich unter Linux (opensuse 11.1, kde4) auf meinem Notebook installiert. Man kann ohne Probleme die Karten von OSM verwenden. (Da habe ich gleich mal ganz Europa, 800 MB, draufgepackt)
Meinen GPS-Tragger (Wintec G-Rays 2) habe ich über USB-Kabel an das Notebook angeschlossen.
noch gpsd installiert, damit das gps-signal vom USB-Eingang ausgelesen wird.
navit liegt erst in der Version 0.2 vor, deshalb ist die Konfiguration etwas umständlich nur über ein xml-file möglich.

Aber das Ergebnis ist super. Obwohl navit erst die Version 0.2 hat, funktioniert eigentlich alles wie bei einem üblichen Navigationsgerät. ok, ich habe nun das notebook im Auto. Dafür ist der Bildschirm aber riesig. Und die Anzahl der Konfigurationsmöglichkeiten ist groß. Das GPS-Signal ist 1a. Kein Vergleich mit diesen proprietären Navis.

Das würde natürlich auch auf einem Smartphone funktionieren, aber den Tragger und das Notebook hatte ich ja schon. So hat mich diese Lösung keinen Euro gekostet und endlich, endlich habe ich OSM im Auto. So kann ich jetzt auch live testen, ob Einbahnstraßen, Abbiegevorschriften usw. korrekt eingetragen sind …

Gruß
openstreetmapper

Da kann ich nur zustimmen - Navit ist eine tolle Sache. Ich habe mich damit schon einmal per Laptop im Auto durch Schweden navigieren lassen, auch mit einer OpenStreetMap-Karte - das ging einwandfrei. Auch in Deutschland ist das kein Problem. Nur in wenig gemappten Ländern wie Frankreich oder Spanien wäre ich noch etwas skeptisch. Aber grundsätzlich eine tolle Sache!

Und das geht sogar mit Sprachausgabe und in 3D. :slight_smile:

Leider ist Navit Linux-Only. Das dürfte 99% der User abschrecken. So steht es zumindest im Wiki.

Jetzt hat mich aber gerade extrem gewundert, daß es einen Ordner “/branches/wince/” gibt. Wofür ist der? Ist eine Win-CE Version in Planung? EXE-Dateien habe ich auf die schnelle keine finden können. Sonst hätte ich gleich mein Navi hergeholt. Ist ein altes Becker, aber im Background läuft Win-CE.

nun ja, wer die Offenheit von Openstreetmap liebt, der sollte doch auch mal neugierig auf das offene Linux sein, oder ?

Auf meinem Notebook war win xp prof installiert. Hab mir einfach von opensuse.org die software geholt und auf DVD gebrannt, dann auf dem Notebook installiert. Das geht ziemlich einfach.
Jetzt kann ich beim Booten entscheiden, ob Windows oder Linux starten soll.
Also wer openstreetmap bearbeiten kann, für den sollte das eine Kleinigkeit sein.

Gruß
openstreetmapper

Also wer openstreetmap bearbeiten kann, für den sollte das eine Kleinigkeit sein.
Ich habe mit Linux aber 50 Nachteile (Softwareprodukte), die ich nicht ausgleichen kann. Also warum soll ich so viele Nachteile in Kauf nehmen nur für einen Vorteil? Und ich glaube, es gibt für die Software die ich verwende, keinen Ersatz unter Linux. Nene…

Aber ich habe gerade das Wiki von Navit durchstöbert. Es gibt eine WinCE Verision. Die läuft bereits auf meinem Navi. Aber ich stehe noch vor den Grundproblemen…

  • ich habe kein GPS-Signal in der Software. Laut Wiki steht source=“file:/dev/ttyS0” für den ersten Comport. Dieser Port liefert auch ein gültiges Signal. Die Karte springt aber nicht an meinen Standort. Eine Debug-Info in der Software scheint nicht vorhanden zu sein.

  • ich habe mir eine BIN-Datei aus meiner Gegend (Bodensee) gesogen. Wenn ich Navit starte erscheint der Ort “München” in der Karte. Obwohl München 4 Autostunden entfernt ist und überhaupt nicht im Bereich liegt den ich gesogen habe.

  • Ich habe noch keine Zieleingabe gefunden.

  • Ich habe keine Möglichkeit die Karte zu verschieben.

Edit:
Ich habe im Wiki auch Navit für Windows gefunden. Das Setup beinhaltet jedoch kein Config-File und keine Demomap. Mit den beiden Files von der WinCE-Version konnte ich Navit zum Starten überzeugen. Es wird auch wieder München angezeigt. Wenn ich rauszoome erscheint auch irgendwann der Bodensee, aber scheinbar ist der Kartenausschnitt nicht der, den ich beim Download ausgewählt habe. Wenn ich die Karte verschieben möchte, schmiert Navit ab. :-/

Naja morgen mal weiter schauen, ob ich was feststelle…

na ja, man könnte ja Linux und Windows parallel verwenden, gerade so, wie man es braucht.

das ist für Linux, oder ?
dev heißt dort device

mit cat /dev/ttyS0 kann man z. B. lesen, was dieses device zurückgibt.
falls am ersten USB-Anschluss:
cat /dev/ttyUSB0

bei mir kam da erst mal nur kryptisches.
mit
stty raw ospeed 57600 ispeed 57600 -F /dev/ttyUSB0
wurden die Zeichen dann korrekt dargestellt

danach habe ich gpsd gestartet mit
/usr/sbin/gpsd /dev/ttyUSB0

zum testen, ob das gps Signal ankommt, habe ich
xgps verwendet.
Das GPS-Gerät sollte freie Sicht zum Himmel haben.
Das GPS-Gerät sollte als Ausgabe auf Nema-Protokoll eingestellt sein.

danach dann navit gestartet.

das Kartenmaterial (Name plus Pfad der Datei) musst Du im navit.xml eintragen.
Das Münchner Material ist das default Material.
Das solltest Du löschen.

Im Web gibt es einige gute Seiten mit Hilfen
z. B.:
http://www.rolf-bartusel.de/linux_navigation_navit.html
allerdings Linux. Für WinCE sollte es sicher auch etwas geben.

Gruß
Openstreetmapper

Glauben heißt: Nicht wissen!! :slight_smile:

Bin mir sicher, dass mindestens 45 (vermeintliche) Nachteile sich ausräumen lassen. :smiley:

Volker

Mein Navi verwendet WindowsCE und kein Linux. Die Antenne ist auf Com1 mit ner Baud von 9600 abrufbar. Es läuft weitere Software (Gosmore oder (*1) GpsTacho) auf dem Navi, so daß man hier sehr schnell weiß, ob ein Signal da ist oder nicht. Das zeigt auch, daß es der richtige Port ist.

@openstreetmapper: Es ist eine Default-XML-Datei beim Windows CE System dabei. Hier stand (glaube ich) file:/localhost drin. Im Wiki habe ich dann gelesen, daß Ffile:/dev/ttyS0 für Com1 steht in der Software. Ob das nur Linux betrifft, oder ob die Software einen Switch hat und bei Windows CE das auch für den Comport1 steht, das weiß ich nicht.

// /usr/sbin/gpsd
Muss man das gpsd unter WindowsCE auch mit installieren? Oder kann der direkt auf Com1 zugreifen? Wie gesagt in Gosmore oder GpsTacho reicht es Comport1+Baud9600 zu wählen, damit der an den NMEA-Datensatz rankommt.

//xgps verwendet.
//Das GPS-Gerät sollte freie Sicht zum Himmel haben.
//Das GPS-Gerät sollte als Ausgabe auf Nema-Protokoll eingestellt sein.
ich kann den Tacho laufen lassen, der zeigt an, wie viele Satelliten er gefunden hat. Am Gerät selber kann man nichts einstellend das liefert per Default NMEA.

//Das Münchner Material ist das default Material.
//Das solltest Du löschen.
Das habe ich gemacht. Die 1,2 MB große *.bin Datei ist gelöscht. Dafür habe ich eine 32 MB *.bin Datei mit dem Bereich um den Bodensee hochgeladen und den Dateinamen in der xml-Datei angepasst. Aber selbst unter Windows wird die Ortsmarke “München” angezeigt. Demnach ist es schon das richtige Bin-File. Seltsam ist zwar, daß er München drin hat, wenn ich nur den Bodensee markiert habe, aber das ist derzeit egal. Langfristig sollte eh so viel wie möglich drauf.

Ich werde mir heute Abend mal weitere Hilfeseiten anschauen. Thx für den Link.

@vofiwg: Nein. Schon oft genug getestet. Aber das hat im Navit Posting nichts zu suchen, wenn Du mehr wissen willst, nehme persönlichen Kontakt mit mir auf, ich denke ich werde Dich sicher überzeugen können.

Grüße
Dennis

*1) Es kann immer nur eine Software den Port abfragen, es ist also abwechseln angesagt. Das ist leider ein Nachteil bei meinem Navi. Das Nachfolgemodell hat den Nachteil nicht mehr.

In der navit.xml ist eine Zeile

<navit center="4808 N 1134 E" zoom="256" tracking="1" cursor="1" orientation="-1" recent_dest="10">

Die bestimmt den Mittelpunkt der angezeigten Karte, solange keine GPS-Daten-Versorgung besteht.

@Dennis: Ich bin kein militanter Linux-Missionar. Jeder muss selbst wissen, was er tut. Viel Spaß und Erfolg mit Windows. :slight_smile:

gpsd dient nur als Brücke. Es sollte auch funktionieren, wenn man direkt auf Com1 zugreift. Das ist vermutlich aber etwas komplizierter. Auch greifen andere Programme auf das gpsd zu wie z. B. xgps. Mit gpsd ging es bei mir ziemlich einfach, weil praktisch alles vorkonfiguriert ist.

NMEA, richtig, so heisst das. das ist ein Standard für gps-daten, den fast alle Geräte beherrschen. Das ist beim Austausch von gps-daten wichtig.

vielleicht kannst Du hier genauer berichten, wie Du es angestellt hast. Dann können andere winCe-Fans das nachmachen.
Vielleicht noch ein paar gute Links?
Läuft die WinCe-Version von navit stabil?
die Linux-Version von navit läuft bei mir bisher ohne Absturz

Gruß
openstreetmapper

vielleicht kannst Du hier genauer berichten, wie Du es angestellt hast. Dann können andere winCe-Fans das nachmachen.
Was genau? Bisher habe ich ja nichts gemacht, was nicht irgendwie selbsterklärend ist. Unter CE das Setup starten und die XML-Datei im Editor bearbeiten war bisher alles. Ich habe aber auch noch keine Zeit investiert.

Aber wenn ich mehr herausfinde, bin ich gerne bereit alles zusammenzufassen und zu Posten. Sofern ich Erfolg habe…

Ob die Version stabil läuft, weiß ich noch nicht. Bisher gingen eh nur die Zoom+ und Zoom- Buttons.

Gibt es für navit und gpsd Repositories für Suse 11.0 oder 11.1 ?

Oder muss man es selber kompilieren (make).

Wie kann ich mein Etrex Legend ankoppeln? Benötige ich ein spezielles
USB-Serial Kabel ?

(Unter Windows kann ich das mit dem GpsGate Programm machen, welches den Garmin
über USB liest und einen virtuellen COM Port mit NMEA zur Verfügung stellt).

Chris

geh nach:
http://www.opensuse.org/de/
dann:
get it
dann links unten:
software search

dann navit oder gpsd eintippen.
mit 1-click-install in einer Minute mit wenigen Mausklicks installieren.

nein, man muss das nicht selbst kompilieren.

Also Du hast schon ein USB-Kabel für Dein GPS-Gerät?
das reicht vollständig aus.
das USB-Kabel anschließen, am besten am ersten USB-Anschluss.
dann in Linux in die Konsole wechseln.
mit
cat /dev/ttyUSB0
kannst Du schon den ersten USB-Anschluss (bei USB0 steht die 0 für den ersten USB-Anschluss) abfragen und solltest das GPS-Signal sehen.
Wenn es etwas kryptisch ist, war bei mir so, musst etwas im Internet suchen.
Ich musste für mein Wintec noch:
stty raw ospeed 57600 ispeed 57600 -F /dev/ttyUSB0
eintippen
dann nochmals
cat /dev/ttyUSB0
dann kam das Signal korrekt.

dann habe ich nur noch gpsd gestartet:
/usr/sbin/gpsd /dev/ttyUSB0
diese /dev/ttyUSB0 teilt gpsd mit, wo das GPS-Signal auszulesen ist.

dann mit xgps getestet, ob alles klappt.
(Anm: ich hatte zuerst das gps-Gerät auf meinem Bürotisch liegen.
Das geht natürlich nicht, weil das gps-Gerät freie Sicht zum Himmel braucht.)
dann navit gestartet.

vorher noch das Kartenmaterial herunterladen z. B. hier
http://wiki.navit-project.org/index.php/OpenStreetMaps
in navit.xml muss Datei und Pfad von Kartenmaterial eingetragen werden.

Gruß
Openstreetmapper

Ich habe gerade nochmal Navit für Windows CE weiter getestet. Aber komme zu keinem brauchbaren Ergebnis.

  • Das einstellen der Startposition funktioniert
  • Die Buttons “Zoom-In” “Zoom-Out” und “Exit” Funktionieren.

Aber das war es auch schon mit den Funktionen, die funktionieren… Leider.

  • Die Karte kann nicht verschoben werden.
  • GPS Funktioniert nicht. Zumindest zeig die Software überhaupt nichts an. Weder eine Positionsmarkierung noch einen Status noch ein Automatisches verschieben der Karte.
  • OSD-Button können eingeblendet werden, haben aber keine Funktion
  • OSD-Infos zum Thema Navigieren erzeugen einen Programmabsturz wenn man sie einblenden möchte.
  • Die Buttons die in der Win-CE-Version oben angezeigt werden (Zielfahnen, Editor-Zeichen) erzeugen alle ein “Zoom in”. (Ausnahme Zoom-Out und Exit)

ich glaube, die Software ist nicht wirklich geeignet für WindowsCE und die Einschränkungen dort. Immerhin hat der Screen viel weniger Pixel, es gibt keine rechte Maustaste, es gibt keine Tastatur.

Bei mir noch kein Erfolg.

Die Windows Version kann momentan anscheinend den COM Port nicht lesen:
http://wiki.navit-project.org/index.php/Navit_on_Windows

Und die Kombination Suse/GPSD/Etrex funktioniert auch nicht.
Ich muss probieren, gpsbabel (dessen Track-Modus funktioniert) direkt
an Navit zu koppeln…
Chris

Hattest Du das Gamin-Kernel-Modul zuerst entladen?

Unter Debian ist das notwendig. In der Anleitung wird empfohlen, das Modul zu “blacklisten”.

VoFiWG

Ja, hatte ich. Die Pipe funktioniert, allerdings macht navit damit nur ca. alle 20 Sekunden einen Positionsupdate
obwohl gpsbabel pro Sekunde einen NMEA Satz liefert. :confused:
Chris