"Nachbau eines eisenzeitlichen Hauses"

Das ist friesisch :slight_smile:

Wheelchair beschreibt meiner Meinung nach, ob ein Rollstuhlfahrer >ohne< fremde Hilfe damit zurechtkommt. Das sehe ich in Verbindung mit dem Sand davor als nicht gegeben. Anscheinend gehen viele davon aus, dass es reicht, wenn eine Begleitperson den Rolli die Stufe hochziehen kann, um ein “yes/limited” zu vergeben. Andererseits wird häufig “limited” vergeben, obwohl lediglich eine Behindertentoilette fehlt (die aber objekttypisch (z.B. in einer Apotheke) gar nicht zu erwarten ist) :frowning:

Anforderung und Empfehlung nach DIN 18 024-1 an die Schwellenhöhe ist übrigens maximal 3 cm.

Öömrang, um genau zu sein. Aber für den Rest von Deutschland sieht’s halt merkwürdig aus.

Wenn ich mal das Wiki zitieren darf:
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:wheelchair

"wheelchair=limited

Wheelchairs have partial access (e.g some areas can be accessed and others not, areas requiring assistance by someone pushing up a steep gradient).

- entry: has a step but not higher than 7 cm / 3 inch ('width of a hand')
- rooms: the most important rooms are stepless
- toilet (if any): not accessible"

Da magst Du recht haben - in der Praxis bedeuted das aber für mich, dass dieser Tagg keine brauchbare Aussage enthält. Wenn man eine Hilfe dabei hat, dann sind auch drei normale Stufen für Kinderrollstühle kein Problem. Bei schweren Elektrorollstühlen schaut das aber ganz anders aus.

Hilfreich sind daher nur Taggs, die Stufenhöhe und -anzahl oder Türbreiten beschreiben, dann kann ich auch den Umständen entsprechend entscheiden.

Schon mal mit Rolli im Sand unterwegs gewesen? (Alternativ mit einem gewöhnlichen Fahrrad probieren)

Mittlerweile unterstütze und nutze ich nur noch yes/no und hoffe, dass die Taggs von Leuten mit praktischer Erfahrung gesetzt wurden.

Da die Kriterien für “yes/no” allerdings ebenfalls recht stringent sind (siehe Wiki), kann das in der Praxis nur heißen: “Finger weg vom Wheelchair-Tag!” - was dann aber wiederum Rogehm nicht glücklich machen dürfte, der das Setzen dieses Tags ja ausdrücklich eingefordert hat (siehe oben).

Mein Gott, bin ich hier etwa in einer Bullshit-Schleife gelandet? :roll_eyes:
http://www.bullshitalarm.de/ - klasse Buch! :wink:

Es wäre vielleicht auch hilfreich, wenn dortige Wheelchair-Map User hier im Forum mit bei den Themen “Wheelchair” mithelfen (Habe es dort im Forum gepostet.) Das ist auf der Wheelchair-Map zu finden:

http://wheelmap.org/about/mappen/

http://wheelmap.org/wp-content/uploads/2013/09/Handout_Mapper.pdf

Moment mal, warum wird hier eigentlich so ein großes Bohai um diesen einen tag gemacht. Eingefordert hab ich den nicht, aber bei Ausflugszielen und Museumsbauten ist die Erreichbarkeit mittels Rollstuhl doch nicht unerheblich wichtig, oder? Und wenn es nicht anders geht, taggt man diesen Weg eben mit wheelchair=no. Das muss man vor Ort entscheiden, und entscheiden kannst nur du, Pinguin59, weil du den Weg ja sehr gut kennst. Eigentlich dachte ich auch, der Holzbohlenweg ist so gut geeignet wie der neue Naturentdeckungspfad “Wilder Weg” in der Eifel, der dem Holzbohlenweg recht ähnelt und extra auch barrierefrei angelegt wurde.
Aber der rollstuhlabhängige Ausflugsplaner kann sich beim Zugang zum Eisenzeithaus ja schon denken, das die Erreichbarkeit stark von Wetter und Jahreszeit abhängt und der Schotterweg dahin schon selbst ein Problem ist. Ich würde alles so lassen. Und Holzbohlenwege, die touristisch wichtig sind, würde ich immer auf diesen tag kontrollieren. Natürlich keine Naturwege.

Gruß Rolf

O.k. ich korrigiere: “… der das Setzen dieses Tags empfohlen hat …”
Heute war ich wieder an diesem Ort, und ja, volle Zustimmung: Man sollte nicht darüber urteilen wenn man es nicht selbst vor Ort geprüft hat. Was auf dem Foto aussieht wie feiner Dünensand ist in Wahrheit ein fester Untergrund mit einer dünnen Sandschicht darüber. Rhetorische Fragen wie

werden damit endgültig in das Reich des Bullshit verwiesen.
Ein objektives Urteil, auch das ist richtig, könnte ich mir nur erlauben, wenn ich selbst Rollstuhlfahrer wäre oder als Begleitung einer solchen Person. Es würde nicht mal was bringen, würde ich mir zu Testzwecken einen Rollstuhl ausleihen, denn mangels Übung im Umgang damit würde ich möglicherweise ein “unmöglich” vergeben, wo ein “echter” Rollstulfahrer sagt: “Mit Leichtigkeit”. Also bleibt mir nur, anhand der Regeln im Wiki und meiner eigenen Vorstellungskraft nach bestem Wissen und Gewissen zu urteilen und ein “wheelchair=limited” zu vergeben, das so lange bleibt, bis wirklich ein Mapper mit einem Rolli kommt und die Einschätzung korrigiert, sollte sie sich als falsch herausstellen.

Was die Zuwegung angeht, hat sich meine Einschätzung vom Februar bewahrheitet: Im Februar waren wegen der tiefen Pfützen durch Waldarbeiten die Wege selbst für Fußgänger unpassierbar. Inzwischen - zur Sommersaison - wurden die Wege neu gemacht.

So und nun erkläre ich in bester Pofalla-Manier die Affäre um das “wheelchair”-tag am Eisenzeitlichen Haus für beendet.