Hmm.
Warum eigentlich nicht?
Von so ziemlich jeder DTP- oder Bildbearbeitungssoftware kennt man zwei grundlegende Konzepte:
- Gruppierung von Objekten (beliebig oft iteriert)
- Stapelung von Objekten (“Vordergrund”, “Hintergrund”)
Das ist intuitiv und jeder Mapper versteht das schnell. Gruppierung ist in OSM mit Relationen abbildbar (wird aber eher nur in Spezialfällen dafür propagiert). OK, Relationen können eigentlich mehr (“Rollen”). Fehlt uns ein einfaches Gruppierungskonzept?
Vordergrund / Hintergrund implementiert Mapnik offenbar, obwohl das Datenmodell es nicht vorsieht: Ein Zeichen, daß hier ein offensichtliches Konzept im Modell vergessen wurde?
Hier sehe ich die gleiche Qualität wie “Mappen für den Renderer”. Wir erstellen das DB-Modell nicht für den Renderer und auch nicht für den Analysator. Wir versuchen, auf möglichst wirklichkeitsgetreue (= intuitive) Weise, die Realität abzubilden. Und wenn da eine Insel im Meer mit einem See, der wiederum eine Insel mit einem Waldstück drauf hat, abzubilden ist, kann man das gut durch Stapelung von Objekten abbilden.
Eine Staatsgrenze ist typischerweise ein geschlossener Weg. Im Falle von Exklaven eine Gruppierung von geschlossenen Wegen. Wobei der einzelne Weg (weil sehr groß) eine Gruppierung von Wegstücken ist… Die Enklave eines anderen Staates im eigenen Staat ist wiederum durch die Stapelung (“Vordergrund”) leicht kenntlich zu machen.
Das sind für mich intuitive Beispiele, wie man mit Konzepten, die ein Großteil der Internetnutzer kennt, Geodaten abbilden kann. Ohne daß es dazu eines Multipolygons bedürfte.
Gruß,
Zecke