Missbrauch von name=*

Ein sehr weit verbreitetes Phänomen ist ja, dass name=* genutzt wird, um irgendwas näher zu beschreiben. Falls irgendwer jetzt so gar nicht weiß, wovon ich rede, hier ein paar Beispiele:

https://www.openstreetmap.org/way/368432438
https://www.openstreetmap.org/way/48125450
https://www.openstreetmap.org/way/83707724
https://www.openstreetmap.org/node/4665666833
https://www.openstreetmap.org/way/413011788#map=19/52.45272/13.55658

Die Liste ließe sich endlos fortführen. Aber wahrscheinlich ist das ein ganz typischer Anfänger-Fehler. Daher meine Frage:
Wie können wir Anfängern klar machen, dass das so verkehrt ist? Zwar gibt es ein paar Sätze dazu auf http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Good_practice#Verwende_das_Name-Tag_nicht.2C_um_Dinge_zu_beschreiben, aber:

  1. Welcher Anfänger liest das schon?
  2. Meiner Meinung nach ist dieser Text völlig unzureichend, was die Erläuterung des korrekten Taggings angeht. Dies wird nur beispielhaft anhand von name=Waldweg erläutert. Es bräuchte viel mehr solcher Beispiele.
  3. Auf dem Bild neben dem Text sind nicht nur die Wege mit missbräuchlich verwendeten name-Tags versehen. Auf einen anderen - viel kurioseren - Fehler wird im Text gar nicht eingegangen: Da ist eine Bank (im Sinne von Geldinstitut) mit name=Ruhebank versehen…

Ich glaube eher, da ist eine Sitzbank als Geldinstitut getaggt.

–ks

Das denke ich auch. Vermutlich jemand, der des Englischen nicht so mächtig ist und in einem Wörterbuch nachgeschlagen hat. Das falsche name-Tag dann noch zusätzlich. Denn ich glaube nicht, dass diese Bank wirklich “Ruhebank” heißt…

Och, bei uns gibt’s eine “Bank der Freunde” und eine “Bank der Frauen”, mit Schildchen benamst und somit korrekt per name-Tag erfasst.

Ganz unmöglich ist es aber auch nicht, Bänke im ländlichen Bereich, von Privatleuten gespendet, haben oft etwas süßliche Namen. Das würde ich bis zur Klärung stehenlassen.
Die hier heißt wirklich so, ich hab selbst schon draufgesessen :slight_smile:

–ks

Naja,

bei den meisten deiner Beispiele von Anfängern zu reden, bis auf einen mehr als 1000 Bearbeitungen.

Es gibt Menschen die lesen grundsätzlich keine Anleitungen und lernen auch nicht aus ihren Fehlern, meinen aber alles zu können. Das wirst du auch nicht durch mehr Beispiele verbessern. Die sind einfach lernresistent.

mfg

Natürlich gibt´s sowas. Deshalb würde ich das ja auch niemals ändern, wenn ich keine Ortskenntnis habe. Ich denke aber, dass man in den meisten Fällen von einem falschen name=* ausgehen kann - zumal, wenn sich solche Auffälligkeiten in einer Gegend häufen. Und in einer Gegend, in der jeder Waldweg mit “Waldweg” benamst ist, ist die Wahrscheinlichkeit doch recht hoch, dass auch die Sitzbank nicht “Ruhebank” heißt.

Wieviele Bearbeitungen die von mir genannten Beispiele haben, hatte ich nicht überprüft. Wenn auch erfahrene Mapper sowas machen, umso schlimmer. Meine Aussagen waren aber auch gar nicht auf diese konkreten Beispiele bezogen - das sollten halt eben nur Beispiele sein.

Wie können wir also diese lernresistenten Mapper - und die Anfänger - besser erreichen?

name=Bolzplatz lasse ich stehen, wenn ich einem begegne. Das ist zwar strenggenommen eine Beschreibung, aber der Platz wird auch so bezeichnet (wenn auch sicher lokal nicht so beschriftet). Ich wüsste auch nicht, wie man sonst ein gepflegtes Fußballfeld von einem einfachen Bolzplatz unterscheiden will, gibt’s da ein Tagging? Die Sportart ist in beiden Fällen dieselbe.

–ks

Was ich ja beobachtet habe, in den JOSM-Vorlagen werden einem neben den nötigen Tags auch sehr oft der name-Tag angeboten… was durchaus einem dazu verleiten könnte, einen Namen zuvergeben, den es so nicht gibt. Wie es aber bei iD o.Ä. ist, weiß ich nicht…

Sven

Man könnte ja auch einmal nach ebensolchen falschen Namen suchen. Zum einen kann man da sicher eine Suchregel finden, die eben viele name=* findet, die vermutlich oder mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit falsch sein werden (wie bspw. Namen mit mehr als x Buchstaben oder Namen mit Punkten, Kommas oder sonstigen Zeichen, etc.) und zum anderen kann man das vielleicht noch kombinieren mit entsprechenden Tags die eher selten benamt sind (Sitzbänke oder Bäume) oder regelmäßig benamt sind, aber eher falsch (bspw. der oben genannte Bolzplatz). Oder wird das schon in den Bughelfern ausgewertet?

Bei Kundenparkplätzen sehe ich das auch immer wieder. Solange in OSM-Carto nicht gerendert wird, für wessen Kunden ein Parkplatz ist, werden Anfänger das so eintragen. access=private hat ein blasseres “P”, access=customers das normale “P”.
Beim Bolzplatz könnte die Intention ähnlich sein.
Natural=tree und Holunderstrauch würde ich ja glatt an den Biolehrer des Mappers weiterleiten, wenn wir nicht natural=bush gar nicht hätten.
In den Vorlagen könnte man statt Name Eigennname schreiben, um deutlicher zu machen, was es ist und das Feld vielleicht weniger prominent positionieren. Parkplatz in JOSM hat name als erstes Feld.

Der iD hat das bis vor Kurzem auch gemacht. Dort war das Eingabefeld für name=* in allen Vorlagen per Default eingebunden und nicht abschaltbar. Das ändert sich jedoch gerade zum Guten.

Dann habe ich ja Hoffnung, daß das name-Tag nicht mehr so häufig auftaucht…
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eventuell…
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Vielleicht… :slight_smile:

Danke für die Info…

Sven

Hallo,

Mein Lieblingsbeispiel: name=Fußgängerampel

:roll_eyes:

Gruß

Mache ich bei Bolzplätzen sogar aktiv, dass ich Bolzplatz in den Namen schreibe, denn sonst kann man wie erwähnt die Dinger bei einem Blick auf eine Standardkarte die nunmal nicht von Fußballplätzen unterscheiden. Das ist wie bei…

… den Kundenparkplätzen, Lehrerparkpätzen etc. Ziemlich nutzlos, wenn man das in der Karte nicht schnell auf einen Blick unterscheiden kann. Da es scheinbar kein Tag gibt, das in den Standardkarten oder Karten die nur geringfügig anders rendern gleichwertig dargestellt wird aber datenmäßig “korrekter” wäre, bename ich auch Spielplätze mit dem umgangssprachlichen Namen wie “Spielplatz Siegenstraße”, “Spielplatz Fischersiedlung”, damit man die auch ohne besondere Auswertung der POI’s beim Ansehen der Karte auseinanderhalten und bei einer Suche gescheit finden kann.

Auch wenn vielleicht loc_name=* korrekter wäre. Das taugt aber wohl nur für eine Nomatim-Suche wie es scheint, als ich das mal ausprobiert habe wurde es bei leerem name=* nicht fürs Rendering herangezogen. Ich weiß, wir taggen nicht für den Renderer, wohl aber für den einfachen Kartennutzer, der auf eine gerenderte Karte guckt und nicht die Datenbank selber ausliest. Prinzipiell fände ich es allerdings deutlich besser, wenn ein anderer Key dargestellt würde, wenn name=* korrekterweise leer ist.

Bei mir in der Nähe steht an einem Fußweg ein Schild “Fußweg zur Mittelschule”. Ist es korrekt das als Name zu verwenden? Oder wenn auf einem Parkplatz ein Schild steht: Edeka-Kundenparkplatz?

Das sind Hinweisschilder keine Namensschilder.

mfg

Ist sicherlich ein Grenzfall. Wenn das Obekt keinen anderen, “richtigen” Namen hat würde ich persönlich die Eintragung als name dulden. :slight_smile:

+1. Lokale Bezeichner sind keine Eigennamen im engeren Sinne, aber ich finde es nicht verwerflich, sie ins name=* zu setzen. Siehe Bolzplatz weiter oben. Und bei Tankstellen und Supermärkten sieht man auch meist ein name=Penny oder name=Esso, wo einklich brand=* angebracht wäre. Auch da sind die Namen als lokale Bezeichner in Gebrauch, man sagt „ich tank bei Esso“.

Richtungsangaben wie „Fußweg zur Mittelschule“ mögen ähnlich als lokale Bezeichner fungieren, aber da finde ich es jenseits der Grenze. Das ist in einem destination:forward=Mittelschule deutlich besser aufgehoben, da können es Router auch auswerten und in die Abbiegeanweisung aufnehmen.

–ks

Lieber missbraucht wer bei Unsicherheiten in Tagging den Nametag, als garnichts einzutragen - oder noch blöder was falsches Einzutragen, dass man dann garnicht finden kann.

Vielleicht wäre ein “Unsicherheitswarner” auch mal ein cooles Feature - also Niederschwellige Möglichkeit erfahrere Mapper zum Draufgucken zu motivieren.