Da ich nicht meine Arbeitszeit verschwenden möchte, hier die Nachfrage. Warum werden denn nicht mehr Grenzen direkt importiert? Liegt es vielleicht daran, dass beim letzten Mal hunderte Grenzen beschädigt wurden bzw. redundant waren (Gemeinde hier, Kreis dort)? Leider habe ich mit der Korrektur dieser Fehler auch schon viele Stunden meiner Arbeitszeit verschwendet.
Aber gut. Man kann es ja auf einen zweiten Versuch ankommen lassen. Könnte auch mithelfen, wenn mir eine/r sagt, wie es geht.
In dem Bereich, in dem ich gearbeitet habe (Württemberg), habe ich die Grenzen direkt importiert. In Baden habe ich im Rahmen des Flächenabgleiches DESTATIS - OSM ein paar deutliche Abweichungen korrigiert, ansonsten gehe ich Baden nur bei Gelegenheit durch. Ein paarmal bin ich auf Grenzen gestoßen, bei denen Quelle LGL angegeben wurde, bei denen es aber deutliche Abweichungen (mehrere Meter) von den LGL-Daten gab. Einige Male wurde auch vermutlich das Werkzeug “Linie vereinfachen” auf LGL-Grenzen angewandt.
Das LGL hat die Daten als Shape-Dateien in Gauss-Krüger 3 veröffentlicht. Ich verwende die umgerechneten Daten auf https://www.dropbox.com/s/lmmi7jnc9quqjj0/Gemeindegrenzen_BW.osm, die User whb vor über einem Jahr dort abgelegt hat. Dort stehen nur die nackten Geometriedaten, in Zweifelsfällen wie Zugehörigkeit von Exklaven zu welcher Gemeinde muss ich die Shape-Dateien in QGIS befragen.
Wenn Maps4BW als Hintergrund geladen ist, sieht man ziemlich schnell, wo Abweichungen von LGL- zu OSM-Grenzen vorhanden sind. Ganz vereinzelt wurde auch von Maps4BW abgemalt (ergibt minimale Abweichungen an den Knoten).
Zerschossene Grenzen bei späterer Bearbeitung korrigiere ich selbstredend erst, wenn sie mir beim gelegentlichen Aufruf von KeepRight oder OSMI auffallen.
Hab’s mal in JOSM geladen. Keine Ahnung, wo die 0,3 km² Abweichung in Schwäbisch Hall herkommen sollen. Sieht alles schon recht exakt aus.
Die Grenze zu Rosengarten war nicht ganz so präzise. Habe da mal etwas verbessert. Ma lschauen, ob es etwas bringt (bzgl. Abweichung).
Wenn man selektiv einzelne Grenzsegmente importiert, wo etwas im Argen oder ungenau ist, geht das Einpflegen der digitalen Grenzdaten recht gut.
Hab das mal für die gemeinsamen Grenzen der obersten 4 Einträge der “Abweichler” gemacht.
Ich arbeite dabei mit Josm in 2 Ebenen: In der 1. Ebene liegen die Ways aus dem Shape und in der 2. Ebene wird editiert
E1: select und copy einen Way
E2: paste
E2: merge beide Endpunkte des alten Ways mit denen des neuen Ways (M)
E2: lösche alten way nach und nach aus allen Relationen und trage dafür den neuen way ein (das ist die schlimmste Arbeit)
E2: lösche alten way, upload
E1: löschen neuen Way, save to local File
next way.
so ist zumindest die Theorie; manchmal muß man den alten way erst splitten, weil der neue natürlich an den Knotenpunkten mit den AL10-Grenzen aufgetrennt ist. Aber das Prinzip ist das selbe. Zudem passe ich vorhandene PLZ-Grenzen an, die sich sehr oft nach den jetzt neuen Ortsteilgrenzen richten - aber nicht immer!
tl;dr: Mit 2 Ebenen arbeiten und die neuen Grenzen nach und nach in die OSM-Ebene rüberziehen. So behält man gut den Überblick.
Ja, genau. Mit 2 Ebenen, wie von Walter beschrieben, geht es am besten.
Wenn ich einen guten Überblick über die beteiligten Relationen habe (was meistens der Fall ist), lösche ich aber sofort den zu ersetzenden Weg, füge dann den exakten Weg aus der anderen Ebene ein und füge dann dort in einem Rutsch alle zugehörigen Relationen hinzu. Am Ende prüfe ich dann alle Rollen und Sequenzen der betroffenen Relationen.
Ist der sicherste Weg. Bei “Geometrie ersetzen” (alte und neue Grenze markiert) muss man höllisch aufpassen, dass da nirgends eine andere Linie an einen Grenzlinienknoten geklebt wurde.
Allerdings geht die Historie verloren, aber die neue Geometrie hat ja auch mit der alten nichts mehr gemeinsam, ist ja nicht durch das Verschieben von nur ein paar Knoten entstanden. Bei Grenzabschnitten, die zu vielen Relationen gehören (admin, PLZ, …), muss man den Wegabschnitt in allen austauschen, was schon eine Weile dauern kann.
Ganz ohne Seiteneffekte ist das Verfahren aber auch nicht: POI-Tags, die an die alte Grenze geheftet wurden (z.B. historische Grenzsteine) werden auch gelöscht, wenn man nicht aufpasst. Der JOSM-Validator warnt da inzwischen aber zumindest in einigen Fällen.