Mapping von Kreuzungen und Anschlussrampen

Nabend, ich bräuchte mal ein Votum von der Community und hoffe, dass das nicht zu sehr ausufert.

Gestern habe ich unter anderem das Mapping der Anschlussstelle Wiedenbrück-Nord überarbeitet (hier). Dabei habe ich die Kurven der Rampen mit zusätzlichen Nodes ausgerundet und den Abschnitt, in dem keine bauliche Trennung, sondern nur eine durchgezogene Mittellinie besteht, auf einen Way mit oneway=no und change=no reduziert, entsprechend die destination-Tags angepasst und Wendeverbote an die Endpunkte gesetzt. Derartige Bearbeitungen mache ich oft und hielt sie bislang für eine Verbesserung.

Heute hat @flohoff im CS kritisiert, dass ich die Nodes der angrenzenden Grünflächen nicht mitbearbeitet habe (gut, habe ich nicht) und nachgearbeitet. Seine Nacharbeit hat aber mehr oder weniger meine ganze Arbeit von gestern annulliert und den Vorzustand wiederhergestellt, mit eckigen Kurven und zwei separaten Ways, wo ich einen gemeinsamen eingebaut hatte.

Er begründet das mit einem zu hohen Aufwand an turn restrictions (es sind zwei mehr), die in meiner Version erforderlich waren, und dass man es auch übertreiben kann mit den Kurven-Nodes, es reicht, wenn der way in den Fahrspur bleibt (ich persönlich finde, dass das im Kartenbild furchtbar unprofessionell aussieht, aber wir mappen ja nicht für …)

Seine Argumente will ich gern ernst nehmen, weil er sicher gute Gründe dafür hat. Nur, wenn das zutrifft, dann habe ich OSM schon an vielen Stellen verschlechtert in der Meinung, es zu verbessern. Deshalb hätte ich dazu gern ein Votum der Community.

  1. Ist es unerwünscht, eine mit 30°-Knicken gemappte Kurve auf 10°-Knicke zu verbessern? (Das entspricht 3 bzw 9 Nodes für 90 Grad.) Soll ich so was in Zukunft unterlassen? Ich mache das nämlich durchaus gerne. Zu einem ähnlichen Thema gab es hier kürzlich schon mal eine CS-Diskussion, bei der Frederik klargestellt hat, dass ein solches Vereinfachen hochwertig gemappter Kurven zum Zweck der Einsparung von Nodes nicht erwünscht ist.

  2. Stimmt es, dass die Zusammenlegung auf einen Way, wo keine bauliche Trennung ist, die von flohoff angesprochenen Nachteile mit sich bringt und deshalb auch dort unterbleiben sollte, wo es von der Geometrie her ohne große Klimmzüge möglich ist? Für 20 Meter Fahrweg würde ich das auch getrennt lassen, aber hier ist es mehr. Macht wirklich jede einzelne turn restriction die Daten “schlechter” im Sinne von weniger robust? Sollte man also so mappen, dass man möglichst ganz ohne TR auskommt?

Ich frage deshalb, weil ich eben nicht meinen Mappinggeschmack auf Teufelkommraus durchdrücken will, sondern meine Mappingarbeit an dem ausrichten, was die Community sich insgesamt vom einzelnen Mapper wünscht. Ich kann gern eckige Kurven und separate Ways lassen, wenn die Community das besser findet.

In der Hoffnung auf eine konstruktive Diskussion ohne Schlammschlacht :slight_smile:

Habe mir die aktuelle Situation in JOSM angeschaut und finde:

  • Die Straße ist smooth genug, noch mehr Nodes würde ich nicht reinbauen
  • Die Grünflächen sollten mehr Nodes bekommen
  • Ich stimme flo zu, dass TRs die Komplexität erhöhen und weniger TR besser ist

PS: Was mir da noch auffällt: Vor lauter Schriftzügen erkennt man das Straßenkreuz nicht mehr: OpenStreetMap

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Meine Frage ist weniger, was du machen würdest (natürlich mappt jeder von uns so, wie es ihm persönlich gefällt), sondern meine Frage ist: Würde es dich stören, wenn ich die Anzahl der Nodes verdopple? Oder wär das für dich eine Verbesserung, würdest du dich drüber freuen?

Mein Standpunkt ist der, dass Verbesserungen von anderen nicht zurückgebaut, sondern belassen werden sollten, auch wenn man selbst mit weniger Präzision zufrieden ist.

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Habe mir die Historie der Angelegenheit angeschaut und kann keine Fehler in Deinen …

… erkennen.

Sieht doch gut aus Deine Version. Ist doch eine runde Sache! Mach weiter so …

Persönliche Meinung: Solange Du es nicht komplett übertreibst mit den Nodes (also 50 für 'ne Mini-Kurve), ist es reine Geschmackssache. Da es präziser ist, mehr Nodes zu setzen, würde ich das Entfernen der selbigen nach Deiner Änderung als falsch ansehen. Für mich sind mehr Nodes (bis zu einem bestimmten Grad) präziser und damit besser.

Auch das halte ich für Geschmackssache und wenn Du die TRs korrekt gesetzt hast nach der (korrekten) Entfernung Trennung, erachte ich das Zurücksetzen als sehr unhöflich. In diesem konkreten Fall halte ich allerdings das Vermeiden von TRs durch das Auftrennen der Spuren für eine elegante Lösung und würde das auch so machen (allerdings nicht Deine Änderungen zurücksetzen).

Aber: „Sollte man also so mappen, dass man möglichst ganz ohne TR auskommt?“ kann ich ganz klar mit: Man sollte nicht auf Teufel-komm-raus alles auf eine bestimmte Art mappen, sondern immer so, wie es der Situation angemessen ist. Alle Flächen als MP ist genauso falsch wie gar keine MPs und nie TRs setzen und sie dann mit baulichen Trennungen vermeiden, die so nicht vorhanden sind, ist auch nicht immer das richtige Mittel. Das Problem ist ja, dass man überhaupt nur die TRs braucht, weil kein Router etwas mit divider=solid_line oder ähnlichen Konstrukten anfangen kann. Also TL/DR: nein, sollte man nicht, aber manchmal ist es eben schöner.

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Hei,

:smiley: eine Frage mehrere Antworten…

@FraukeLeo Ich habe die CS-Disskussion am Tage bereits gesehen… und dachte es mir bereits, daß das hier Thema sein wird…

Ich stimme dir voll und ganz zu, ein Lanes-Mapping wäre auch für mich hier nicht gerechtfertigt…

ja, und wenn es ein paar turn.Restictions kostet, was solls…

Ergänzend:

  • es ist ein highway=service angeschlossen,
  • es ist ein (nicht erfasster) Waldweg angeschlossen

→ um von der B64 zu kommen, um zum RWE-Areal zu gelangen müsste man irgendwo im weiteren Umfeld umdrehen; ähnlich:
→ um in den nicht erfassten Waldweg fahren zu wollen…

Ungeachtet dessen: eine einfache Sperrlinie gechtfertigt für mich nicht ein Lanes-Mapping (nicht mal eine doppelte!)…
Die beiden, angesprochenen Dinge sind hingegen unzureichende Markierungen der Situation vor Ort…

Ich würde mich da auch fragen, was das soll…

Eine bauliche Trennung ist für mich im überwiegenden Abschnitt nicht gegeben! Was eventuelle Ausprägungen von Kurven anbelangt und damit das Setzen einiger Stützpunkte… mit etwas Gefühl bekommt man immer eine angemessene Rundung der Kuven hin…

Sven

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Dein CS-Link funktioniert bei mir nicht.
Ich glaube du meinst dieses CS.

danke, ist korrigiert.

Eine angemessene Anzahl zusätzlicher Stützpunkte, um Kurven besser zu runden, mache ich ebenfalls.

Dass TR gern kaputt gehen sehe ich durchaus auch so, hier im konkreten Fall dürfte das aber praktisch keine Auswirkung auf das Routing haben.

lanes-Mapping hin oder her, bei der kurzen Strecke kann ich auch mit zweien leben

Das war mir auch gleich aufgefallen. Da aber flohoff recht hat, dass man bei Ausfahrt vom RWE-Gelände rechtlich nur rechts fahren darf, ist das grad noch akzeptabel, es bei trunk_link zu belassen, da es ja kreuzungsfrei ist (auch wenn ich davon ausgehe, dass sich die RWE nicht daran halten wird und trotzdem links abbiegt).

Wo siehst Du einen Waldweg? Da sind allenfalls Rückegassen. Und die sind auch nicht an die Auffahrten angeschlossen.

Was dagegen bislang alle übersehen haben: nach der Einfahrt zum RWE-Gelände am Beginn der Lärmschutzwand steht ein VZ 331.1 - weit und breit ist aber kein motorroad gemappt. Und wiki schreibt:

Das highway=trunk impliziert nicht, dass es sich um eine Kraftfahrstraße handelt. Daher sollte immer motorroad=* hinzugefügt werden.

Ich habs mit mit Bing und mit Esri angeschaut… Ich interpretiere diesen Weg zunächst als Waldweg… Man sieht auch deutlich die Fahrspuren auf dem Asphalt.

Sven

Das nicht, aber es gilt ja:

Von daher wäre es viel, viel schöner, wenn wir nur mappen würden, dass dort ein durchgezogener Mittelstreifen ist. Abgesehen davon, bin ich mir sicher, dass sich Fahrzeuge, die Bäume dort rausholen/rücken nicht um eine durchgezogene Mittellinie scheren, weil die eh nicht über die Kraftfahrstraße dorthin kämen. Vielleicht auch einer der Gründe, warum diese erst ab der Schallschutzmauer ausgeschildert ist, wer weiß.

OK, auf den NRW-Orthofotos ist dies kaum zu erkennen. Aber Du hast recht:
https://www.mapillary.com/app/?pKey=270166041514366

Wenigstens ist deutlich ausgeschildert, dass man von der Schnellstraße kommend nicht links auf das RWE-Gelände abbiegen darf.

Von der Schnellstraße kommend endet die Kraftfahrtstraße wiederum erst an der Kreuzung.

PS: das Ortseingangsschild habe ich mal gemäß Mapillary + Luftbilder an die richtige Position verschoben (wenn es wider Erwarten in den letzten beiden Jahren versetzt wurde, dann schiebt es halt wieder zurück).
So gesehen fehlen hier dann auch noch maxspeed-Angaben …

bin auch eher der Verfechter von “smoothen” Straßenverläufen als gezackt nur im ein paar Punkte einzusparen. Von dem was ich stand jetzt auf der Karte sehe würde ich persönlich den äußeren Zubringern auch jeweils so 2-4 weitere Punkte verpassen um es ein wenig weicher darzustellen.

Bei den Straßensplits bin ich grundsätzlich der Meinung, dass man lieber einen Split mehr hat solange es realitätsnah aussieht, als dass man mehrfach teilungen zwischen gesplitteten und nicht gesplitteten Abschnitten vornimmt, nur weil man ein kurzes Teilstück mit einfacher Linie hat. Da leidet dann auch wieder der Realitätsgrad weil man ja eigentlich gar keinen Teiler vor sich hat und noch dazu erhötet es die komplexität der Abbiegebeschränkungen.

Beispiel: OpenStreetMap
hatte hier erst einen Split der L313 vorgenommen weil das andere einfach eine massive Überflutung von tags und node relations war. noch dazu sind die Straßen nun auch mehr gemittelt zu den eigentlichen Richtungen wodurch die Gefahr, gerade raus aus Montabaur vermindert wird, dass ein Navi durch GPS Korrekt auf einmal auf der parallelen Ortsstraße landet. (ich wette der ein oder andere bekommt gerade bestimmt Schnappatmungen wenn er das sieht, was ich da gemacht habe :sweat_smile:)

Was mich an dem ganzen Kreuz viel mehr triggert als eine mehr oder weniger smoothe Straße ist die Relation " [Bewirtschafteter WaldSchiffheide]" :smiley: zum einen sieht sie gerade mit den inner und outer nodes etwas defekt aus zum anderen ist das wieder so ein Gebiet dass ich persönlich als inner/outer Relation hasse… zumal der Grasbereich da ja jetzt auch noch irgendwie rein müsste, und gehören die mini Wäldchen im Kreuz nun zum Bewirtschafteten Teil oder nicht?! :smiley:

Neben der diskutierten Auffahrt sieht dieses “Gebäude” im NRW-Liegenschaftskataster anders aus als auf dem Orthofoto

Du hast recht. Dann wird das sicher der Grund sein und spätestens, wenn man diesen Wald/Rückeweg einzeichnet, sollte man sich überlegen, ob das Trennen der Spuren sinnvoll ist, oder ob man nicht sogar die Verbindung vom Wäldle bis hin zur Auffahrt zieht, mit einer entsprechenden Verbotsrelation. Aua :wink:

Sehr gut erkennt man es auf den Mapbox Satellit Bildern:
Mapbox_Satelilt

Wenn die Community es so haben will und nicht nur wir beide, dann mach ich gern weiter so.
Wenn nicht, dann mache ich mir keine Arbeit für etwas, das zwei Tage später wieder zurückgesetzt ist.

Das war meine Frage an die Community: Ist es erwünscht, überdurchschnittlich präzise zu arbeiten, oder ist der Revert gerechtfertigt und ich spare mir die Mühe besser in Zukunft? Ich kann mit meiner Zeit auch anderes anfangen.

Stattdessen geht es jetzt um die Existenz eines Waldweges. Das scheint viel wichtiger zu sein.

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Das Kataster beschreibt hier mit dem großen Rechteck nur die Bodenstruktur. Die erkennt man an Besten in “NRW DTM Hillshade”.
Das Ovale Gebaude erkenne ich nur in “NRW Orthophoto” (und in “Esri Weltbilder”).

Von meiner Seite her ganz klar: Ja, ist erwünscht. Den Revert halte ich für unagebracht.

Das ist wichtig, weil es dazu führen kann, dass die ganze Teilung des Weges infrage zu stellen ist.

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Hallo

ich verfeinere auch oft Kurven und glätte diese. Einen Revert deswegen finde ich unpassend.

Gruß
Danfost