Ich wollte mal nachfragen, ob jemand weis ob und wenn ja wo das im Moment diskutiert wird? Teilweise scheinen in die OSM offene Strukturdaten der europäischen Union eingeflossen zu sein. Gibt es die Möglichkeit, dies auf weitere Gebiete auszuweiten?
Ich gehöre zu den “Vielmappern” von Landuse. Das liegt aber einfach daran, dass da wo ich wohne die Landuse eine der wichtigsten Orientierungsquellen ist. Ich habe auch Nopes Garminkarten so umgebaut, dass sie mir die Landnutzung anzeigen. Ist halt ganz praktisch so, dass wenn kilometerlang nur Wald da ist (in dem man auch die Höhenkonturen schlecht erkennt, weil sehr kleinteilig) ist es einfach total praktisch wenn man weis wo Acker ist oder sein sollte, da man dass ganz gut von Wald unterscheiden kann :).
Andererseits wundert es mich immer, wie wenig Nutzungsbezogen die Tags sind. Ob da nun Acker oder Wiese sind ist nicht so wichtig (und wie will man das bitte auseinander halten? Gras wird auf Äckern angebaut. Ist es deshalb eine Wiese?). Aber sehr wichtig ist es, die jeweilige Vegetationsstufe des Waldes zu kennen. Jungwald bis 20 Jahre oder junge Fichtenschonungen sind in der Praxis ja ein echtes Hinderniss und man kommt fast garnicht durch - während ältere Waldbestände mit grossen Bäumen sich wunderbar durchstreifen lassen.
Genauso ulkig ist das mit Feuchtstellen - ich hab überhaupt keine Ahnung, wann wer etwas als “Moor” taggt. Manchmal sind es einfach nur aufgeweichte Wegstellen und manchmal ein Lebensraum, in dem man sich nur mit Luftkissenboot bewegen kann.
Daher interessiert mich die Diskussion um den Tag sehr.
Zusätzlich sind Abstufungen im Wachstum dargestellt ( Die genauen Stufen muss ich noch erfragen. )
Also dürfte eine sauber getaggte Waldschonung zumindest in F4 auch einigermaßen richtig dargestellt werden.
Geht natürlich auch mit Baumreihen, z. B. in Xanten http://demo.f4map.com/#lat=51.6676168&lon=6.4434449&zoom=17
Kennst du noch nicht die F4-Map ( Leider nicht OpenSource ). Frz. Fa., die sich mit 3D Tagging auf OSM Basis abstützt und eigene 3D Features dazusteuert, um daran Profit zu machen…
Es gibt dann auch die OSM2World - hier sehr lobenswert, OpenSource !
Wachstum in Wäldern kann man nur in 3D darstellen. Taggen kann man sie jederzeit. Schwierig wird es beim Standardwald. Wie willst du ein Wachstum zwischen 5-25 m taggen? Also sollte man nur eine in etwa gleich hohe Waldschonung mit der Höhe taggen. Zusätzlich kann man ja ein z.B. note=Stand Sept 2014 dazutaggen. Was anderes fällt mir nicht ein. Einen Zeitstempel können die Karten noch nicht, ist bisher auch noch nicht vorgeschlagen worden. Das ist aber eine sinnvolle Idee!
Allerdings schwierig umzusetzen, jede Baumart hat unterschiedliche Wachstumsraten. Aber z,B. bei Fichtenschonungen durchaus vorstellbar.
Mun in der Forstwirtschaft gibts klare Pflegestufen. K für kahle lichtungen R1 für 1. Ausdünnung R2 für 2 Ausdünnung (ca 10m) G1 für reste Kleinstammgewinnung G2 für die Ausdünnung auf die End beståndsstärke und S für erntefähig. Das ist baumarten und geografisch einheitlich nur dass die abstände zwischen den Pfelestufen nicht in Jahre umgerechnet werden können. Entscheidend ist die Stammzahl pro Hektar.
Uih! Du bist ja Forstprofi. Bisher sind solche Angelegenheiten noch nicht im OSM diskutiert worden, daher sollten sich auch mal Kollegen melden, die schon länger hier dabei sind. Allerdings sind deine Stufungen bestimmt nur auf Deutschland beschränkt, oder? Dann wird es natürlich schwierig, das in der OSM irgendwie umzusetzen.
Es fängt schon damit an, die Stammzahl pro Hektar zu erfassen. Wo gibt es solche Daten, die auch noch Open Source z.Verfügung gestellt werden können?
Sehe ich ganz anders. Eine Wiese kann man zur Not schon mal zu Fuß überquereren was bei einem Acker schon
schwieriger ist. Und was ist mit Balloonfahren die einen Landeplatz suchen.
Grüße
Chris
Nä, das ist ein internationaler Standart. Wird zumindest in Deutschland, Österreich, Schweden, Norwegen, Finnland, Estland, Lettland etc. verwendet - allerdings nur für sogenannten “Vollzykluswaldwirtschaft” - wenn also immer wieder alles kahl gehauen wird. Frankreich, Spanien und Italien haben ein ähnliches System, mit geringfügig anderen Abstufungen.
Kahl gehauen (geerntet) wird es in der Forstwirtschaft eigentlich immer - allerdings wird das in der modernen Forstwirtschaft (Deutschland statt Schweden) oft so kleinteilig gemacht, dass es fast nicht zu erkennen ist (der Wald wird “geblättert” also anstatt Grossflächig alles kahlzuhauen wird die Ernte so begrenzt, dass in einem Waldstück nur kleine Lücken oder Linien freigehauen werden).
Ich finde das vorhandensein von Grunddaten eine ziemlich gute Hilfe. Wenn die Karte noch so http://www.openstreetmap.org/#map=12/57.6372/16.0926&layers=N aussieht ist man einfach tagelang mit abmalen beschäftigt. Leider funktioniert das einmalen eines Standarthintergrundes (typ: Überall wo nix ist, ist Wald) auch nicht, weil man dann unendlich komplexe Multipolygone generiert.
Ich hab schwedische Nutzer gefragt, die die Importdaten verbessert haben (meistens die sehr komplexen Polygone vereinfacht), aber leider weis keiner wer das wann gemacht hat und es scheint ein dankenswerter Beitrag von ausserhalb gewesen zu sein.
chris66: In der modernen Viehwirtschaft arbeitet man oft mit einer Wechselnutzung des Ackers. Also 1 Jahr wird Getreide angebaut, in das Gras als Ackerfrucht untergesäht wird. Dann wird 2-4 Jahre die Ackerfrucht Hochleistungsfuttergras geerntet. Oft wird auf die 3. Ernte verzichtet, die dann abgeweidet wird. Daher muss man um Deinem Wunsch zu entsprechen, die Feldfrüchte ständig umtaggen - was ja ginge, da die EU offene Daten (wg. der Subventionen) zur Verfügung stellt.
Auch bei anderen Ackerfrüchten ist die Begehbarkeit ja immer wieder anders. Man kann z.B. nicht vernünftig vorhersagen, ob man im Juli oder im September den Acker problemfrei queren kann (wenn Stoppelacker ohne Einsaht) weil das ja sehr stark von der angebauten Frucht abhängt.
Also den Anspruch mit Hilfe des Landuse Tags Wiese / Acker sehen zu können, ob ich da langlaufen kann ist ziemlich hoch gegriffen. Ich finde eher eine Unterscheidung wie die EU sie in Ihren Förderrichtlinien für Landwirte macht sinnvoll (Acker = das Land ist prinzipiell umbrechbar, es gibt keine Hindernisse // Weide: Grasbewachsene Fläche mit einem gewissen Futterwert, die allerdings keine maschinelle Ernte und kein Umbrechen zulässt). Das ist aber kein Standart und auf einem Luftbild auch kaum sinnvoll zu unterscheiden.
Mit umbrechen meine ich pflügen oder alternative Erdbearbeitungsmethoden zur Einsaatvorbereitung (fräsen, tiefengrubbern und was es sonst noch so gibt).
Was soll denn noch alles in die Datenbank gepackt werden.
Bin zwar kein Spezilialist in Sachen Datenbank.
3D, Verwaltungsgrenzen, Wahlbereiche usw. könnte man doch mittels relationaler Datenbanken erfassen, oder?
Von der EU kenne ich nur die Daten aus dem Corine Land Cover-Programm. Die sind aber ziemlich grob (hier zu betrachten) und kennen auch nur drei Arten Wald (Nadel, Laub, Misch-) und fünf Arten nasses Gelände.
Ja, da haben wir Defizite. Liegt daran, dass es mühsam und zeitraubend ist, rauszugehen und sich den Wald anzusehen, den man mappt
Viele Mapper sind auch überfordert mit besonders detailliertem Tagging und überlassen das den interessierten Spezialisten. Ich könnte z.B. mit diesen Pflegestufen eines Waldes nichts anfangen und wäre mit einem Tag für “kann man durchlaufen” und “unwegsam” völlig zufrieden. Aber auch da hat sich nichts etabliert, weil noch keiner Lust hatte, das einzuführen, eine sinnvolle Anwendung oder eine schöne Karte als Motivation zu bauen und genügend Mitmapper zu gewinnen.
Bei wetland habe ich den Eindruck, dass die Leute das gerne als Zusatztag verwenden: Man findet keinen passenden Wert für die Landschaft, die man sieht, kennt auch nicht den Unterschied zwischen Sumpf, Hochmoor und Niedermoor, will aber trotzdem irgendwie zeigen, dass da “sumpfige Landschaft aus Wasser, Gras, ein paar Bäumen und Schilf” ist und legt die Flächen übereinander (so wie da z.B.). Für die Darstellung reicht das auch meistens. Jemand, der Biotope kartieren will würde verzweifeln…
Die Corine Land Cover Daten wurden hier in Estland importiert - dadurch sieht die estnische Karte ziemlich “bunt” aus im Vergleich z.B. zu Russland, was den Eindruck macht, dass landuse hier ziemlich gut erfasst wäre. Tatsächlich sind die Daten aber so grob, dass vielerorts die Grenzen zwischen den verschiedenen Gebieten ein ganzes Stück neben den tatsächlichen Grenzen liegen. Teilweise sind sie auch einfach veraltet. Da ist also durchaus noch eine ganze Menge Handarbeit gefragt.
HM. Wie macht man so einen Import? Kann mir die jemand auf die wissen Flecken im Umkreis aufspielen so dass man sie nach und nach verbessern kann?
Die Methode den landuse erstmal total grob einzuzeichnen damit was da ist ist offensichtlich motivierend. Viele Leute verbessern gemappte Dinge die da sind. Neueinzeichnen hat wohl grosse Hemmschwellen.
Maxbe dein beispiel ist inspirierend. Wusste nicht dass sich landuse übereinander legen lässt und dann auch noch sinnvoll aussieht. Geht aber vermutlich nur mit symbolen die transparent en hintergrund haben ? Meine weissen sümpfe fand ich immer ein wenig komisch auf der Karte
Viele sehen Importe als großen Hemmschuh an. Die Daten werden einmal importiert und dann fühlt sich keiner mehr zuständig dafür. Es gibt diverse Blogposts und Beispiele dazu.
JohnDoe23 okay sehe ein dass was ich wirklich brauche wäre en knopf in josm “grunddaten der EU importieren” (in eine eigene Datenlage) so dass ich mir die Arbeit erleichtern kann wenn ich will ohne die OSM zuzuschrotten und ohne das es die bereits vorhandenen Daten verschlechtert. Ist halt bei mir nur sau komisch da so rechteckige 50x50 km Raster importiert sind - aber keineswegs vollständig. Da sieht fann die Karte komisch aus. Teilweise ist fast nix gemappd sieht aber wg dem landuse import so aus. Teilweise ist sehr gut gemappt karte sieht aber leer aus.
Kann es sein das bei der lizensumstellung Daten verschwunden sind? Wie kann man das feststellen?