Das stimmt natürlich, ein echtes “Problem” ist das nicht. Aber wenn eine Nationalstraße an jeder Einmündung einer Anwohnerstraße, oft Sackgassen, wo keine Busroute oder sonst etwas hineinführt, aufgespalten wird, dann ist das schon arg lästig, wenn man über eine Strecke von mehreren Kilometern z.B. maxspeed eintragen oder einen Jakobsweg erfassen will.
Ein weiterer unschöner Nebeneffekt ist, daß zum einen unbedarfte Mapper gelegentlich Straßenabschnitte zusammenfassen, gerade weil ihnen der Kleinkram auf den Keks geht, und dabei nicht auf eingetragene Routenrelationen achten. Neulich hat ein Anfänger auf diese Weise etliche Rad- und Wanderrouten in meiner Gegend ruiniert. (Ein Teil der Schuld mag beim Mapper liegen, sowie bei der mangelhaften Relationsunterstützung von P*tlatch, aber ohne die unnötige Feinsegmentierung wäre das Problem von vornherein nicht aufgetreten.) Zum anderen werden Anfänger in NL mit fein segmentierten Straßen “sozialisiert” und empfinden diese als normal. Eine nicht mehr erreichbare niederländische Sechs-Wochen-Mapperin hat vor längerer Zeit mal haufenweise Wege auf belgischer Seite des DE/BE/NL-Dreiländerecks entsprechend aufgespalten, ohne weitere Tags oder sonst etwas hinzuzufügen. In der Folge wurden diese Wege natürlich (u.a. von mir) weiter bearbeitet, und was bei der Lizenzumstellung passiert, kann man sich ungefähr ausmalen. (Daß der LWG-Bot Aufspalten und Zusammenfügen korrekt erkennen wird, bezweifle ich sehr.) Wahrscheinlich ein Einzelfall, aber für mich sehr ärgerlich. Vielleicht stoßen mir die kurzen Segmente bei AND deshalb besonders übel auf. Genauso führt das unclassified-“Vorbild” von AND dazu, daß viele niederländische Mapper auch neue Straßen grundsätzlich als unclassified eintragen, auch wenn andere Kategorien sinnvoller wären.
Genau das ist der Punkt. Auf den ersten Blick sehen die Importe toll aus. Mapnik ist schön bunt, die Städte sind voller Gebäude, das Straßennetz “vollständig”. Erst wenn man genauer hinsieht, fallen die Probleme auf. Und um sie zu lösen fehlen die Mapper. Zum einen rein zahlenmäßig, zum anderen gibt es insbesondere zu wenige erfahrenere Leute, die zumindest einen Teil der Fehler systematisch angehen könnten. Gerade ein potentieller Anfänger hat aber nur den ersten Blick, die Probleme im Detail kann er nicht erkennen. Auch daß OSM mehr kann als Straßen und “Hintergrundflächen”: wenn es in seiner Gegend überhaupt keine POI wie Geschäfte und Gastronomie gibt, wie soll jemand auf die Idee kommen, die “noch fehlenden” einzutragen?