Kennt jemand von Euch Mapper aus USA?
Namentlich New York.
Ich habe mir die Kart dort angesehen und testweise einige Gebäude gezeichnet, Kleinigkeiten nachgebessert.
Ich bin nun irgendwie der Meinung dass die Karte nicht besonders gut ist, wenn man die darunter liegende Bing bilder in sehr guter Auflösung betrachtet.
Das Dumme ist, dass viele Menschen aus der Industrie sofort gen New York zoomen, wenn man denen über OSM erzählt.
Ist die Community dort so schwach aufgestellt im Vergleich zu Deutschland?
Hi chris66, wahrscheinlich ist das die Antwort. Es bib dort wirklich viele Bereiche die offensichtlich sehr ungenau sind, trotzdem fasst sie niemand an. Die Antwort scheint mir plausibel…
Bei mir war es so: Als ich OSM entdeckte, waren in D nur die Autobahnen und einige Großstädte drin.
Und ich dachte: Huch, was ist das denn für’n Schrott.
Als ich nach einem Jahr wieder über die Karte stolperte sah es schon besser aus. Allerdings war meine
Heimatstadt noch ein schwarzes Loch. Das war für mich die Motivation mitzumachen.
Für mich wars noch ein Schritt weiter: Heimat-, Arbeits- und Wohnort waren schon gut gemappt, aber meine Freizeittouren führten durch weglose Kartengegenden. Irgendwo im Münsterland z.B.
Ich mag nicht extra einen eigenen Thread aufmachen, wie seht ihr denn die Situation in Frankreich? Dort war doch auch ein Import (von was eigentlich?), konnte das denn auch Aktivitäten darum heraufbeschwören?
Die USA ist doch eigentlich das Musterbeispiel, das immer als Beleg für die vermuteten Nachteile von Importen für die Community-Entwicklung angeführt wird. Frederik hatte z.B. ein paar entsprechende Graphen auf der letzten State of the Map EU dabei: https://sotm-eu.org/slides/57_Imports.pdf
Ob das der Hauptgrund für den Rückstand der dortigen Community ist und ob es noch andere Faktoren gibt, kann ich von hier aus schwer einschätzen. Ich denke aber, es hilft auch nicht, dass dort Google Maps m.E. traditionell besser aufgestellt war und wohl noch ist.
Ja, da bekommt man dann die gähnende Leere im USA-Forum live vor Augen geführt.
Germany-Unterforum: 77.582 Posts
United-States-Unterforum: 120 Posts
Liegt teils natürlich auch daran, dass es bei englischsprachigen Kanälen mehr Alternativen gibt, aber es gibt trotzdem kein gutes Bild ab.
Vor-Ort-Recherche dürfte aufgrund der exorbitanten Preise (40$ pro Bett, 100$ pro Zimmer) wohl unerschwinglich sein!
Besser erfasst wurden:
Atlanta
Baltimore (asciiphil)
Chattanooga (diverse Anfänger)
Chicago
Cincinnatti (Minh Nguyen)
Cleveland (Skorasaurus)
Denver (State of the Map) und Umgebung
Detroit (Gone aka Nakor, aus Protest gegen den Lizenzwechsel gegangen)
Houston
Minneapolis (iandees)
Mobile (ELadner)
New Hampshire (Peter Dobratz)
Oklahoma/Tulsa (Paul Johnson)
Orlando (NE2)
Phoenix
Raleigh, NC (Jumbanho)
San Jose
Seattle
Tallahassee, FL (maxolasersquad)
Upstate New York (RussNelson)
Washington D.C. (aude/wonderchook)
Window Rock, Hauptstadt der Navajo-Reservation (techlady)
plus einige Kleinstädte, die ich so nebenbei überarbeitet habe (z.B. Harrisonburg in Virginia)
Hinzu kommen die grottenschlechten Importe in
Georgia (zeigen, wo es vor 20 Jahren mal Wald gab)
Massachusetts
New Jersey
Meinst du New York City oder New York State? Ich habe bis Juli in Ithaca, NY gelebt und gemappt. Aber vermutlich meinst du NYC.
Ja, ist sie. Und das liegt IMHO nur zum Teil an TIGER. Andere Faktoren sind die Bevölkerungsdichte und die gute Verfügbarkeit von freien (mal Beer, mal Speech) Alternativen. In Ithaca hatte ich einen guten Bekannten, der gelegentlich fahrradrelevante Sachen gemappt hat und dann hat mich noch ein deutscher Austauschstudent mal kontaktiert. Für eine Universitätsstadt mit 50 000 Einwohnern ist das eher traurig.
Jetzt bin ich Kanada, wo die Situation im Wesentlichen gleich ist, nur dass wir hier bessere Quellen für Importe haben und National Resources Canada aktiv mit der Community kooperiert (http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Canvec)
Auf diese Gegend richten sich die Augen Vieler aus der profi Navigationsszene.
Sie siehen sich diese Gegend an und sagen: Wenn NYC so aussieht, dann müssen wir wohl nicht weiter schauen wie OSM so ist…
Naja sie differenzieren da schon. Jeder der sich ein wenig mit globalen Datensätzen beschäftigt, kennt das ja, dass die nicht homogen sind. Aber USA/Frankreich werden schon irgendwie als “schlecht” angesehen… Ich kanns aber nicht wirklich beurteilen, ich kenne nur MV und ein bißchen drumherum
Frankreich: Corinne-Landcover-Import → teilweise Monster-Polygone.
Automatisierter Kataster-Import von Gebäuden → Orte mit Häuser aber ohne Straßen
→ Scheinbare Vollständigkeit ist demotivierend.
Positive Gegenbeispiele:
Niederlande AND-Straßen-Import + 3dShapes Flächen-Import
→ die Importe basieren auf recht genauen Daten.
Deutschland: Nur kleinere (oft regionale) Importe
→ Fast alles von Mappern erfasst → sehr aktive Community
Ja aus unserer Erfahrung hier in Rostock (Gebäudeimport), kann ich nur bestätigen, dass ein manueller durchgeführter Import (jeder macht ein Stückchen) viel viel besser für das Klima der Community und natürlich auch die Qualität der Daten ist. Hätte ich früher auch nicht so eingeschätzt (war da mehr von der “alles haben wollen!” Fraktion ) aber nur eine lebendige Karte ist eine gute Karte
Da möchte ich widersprechen. Die Lagegenauigkeit bei 3dShapes ist ziemlich gut, aber das ist es dann auch.
AND kennt keine Straßenkategorien unterhalb unclassified, worin sich entsprechend vom verkehrsberuhigten Bereich über Wohnstraße, Feldweg und Betriebszufahrten alles wiederfindet. Routing-typisch wurde jede Straße von Kreuzung zu Kreuzung segmentiert, nicht gerade pflegefreundlich. Die Lagegenauigkeit ist alles in allem gut, mit einzelnen Ausnahmen. Geh- und Radwege fehlen selbstverständlich und werden mangels Mappern auch kaum ergänzt. Der Großteil der Daten wurde seit dem Import nie wieder angefaßt und veraltet entsprechend. Auch eine vernünftige primary/secondary/tertiary-Konvention scheint man sich auch nie überlegt zu haben, das wurde schließlich alles von den AND-Daten vorgegeben.
Von 3dShapes wurden Gebäude und landuse-Flächen importiert. Die Gebäude haben die Auflösungsstufe “Häuserblock”: Hübsch anzusehen, mehr nicht. POIs eintragen oder Adressen erfassen kann man damit vergessen. Und auch da sind immer wieder Fehlinterpretationen dabei (Gebäude, wo keine sind und nie welche waren).
Die landuse-Daten sind dafür grausig “fein aufgelöst”: jeder Acker und jede Wiese einzeln, die Straße oder der Feldweg in der Mitte ausgespart. Hübsch auf kleiner Zoomstufe, aber ansonsten ein Albtraum. Und auch da ist oft völliger Mist dabei. Ich habe mal in meiner Nähe einen Park gefunden mit einzelnen Bäumen drauf. Eingetragen als ein Haufen von landuse=grass und dazwischen ein eigenes landuse=forest für jede Baumkrone. Dazwischen auch noch allerlei Wasser (u.a. ein Brunnen). Als leisure=park war das ganze nicht zu erkennen. Seit ich vor Ort war, hat das Ding einen Namen, Öffnungszeiten und ein paar hundert Knoten weniger.
Dazu enthält der landuse-Import etliche handwerkliche Fehler. Vielleicht nicht so schlimm wie Corine/FR, aber immer noch schlecht genug. Oft finden sich mehrfache Wege, wo der Upload unterbrochen wurde; dazu kaputte Multipolygone - etwa nur ein paar inner, kein outer. Weitere wurden dann im Laufe der Zeit von “normalen” Mappern zerstört, die durch den Wirrwarr nicht mehr durchblickten. Und natürlich wurden die Importdaten einfach über bestehende Flächen drübergekippt.
Bei unseren niederländischen Kollegen scheint gerade der (immer noch nicht abgeschlossene) 3dShapes-Import trotzdem ungemein beliebt zu sein. Ich denke aber, daß sie sich damit langfristig keinen Gefallen getan haben. Ein potentieller Mitmapper findet dort eine scheinbar “vollständige Karte” und keinen Grund zum Mitmachen. Dementsprechend gering ist die Zahl halbwegs aktiver Mapper (bezogen auf die Einwohnerzahl, verglichen etwa mit DE). Und die “schönen” importierten Daten gammeln vor sich hin, bis sie irgendwann vollends veraltet sind.
Die fehlenden/falschen Straßenkategorien sind natürlich ein (nicht direkt ersichtliches) Problem.
Die Segmentierung von Kreuzung zu Kreuzung ist nicht optimal, aber auch nicht wirklich schlimm. Vorteil ist, bei Routen-Relationen muss man keine Wege mehr splitten.
Das Veralten von importierten Daten ist ein generelles Problem. Den Kommentar von !i! kann ich nur unterstützen.
Da scheint es doch mehr Probleme im Detail gegeben zu haben, als ich dachte.
Ich werde meine Einschätzung von positiv zu problematisch ändern.