Mappen von Uferlinien

Bei der Diskussion über nützliche Inhalte der OpenCanoeMap kam mir das
Thema “Mappen von Uferlinien” wieder in Erinnerung.

Dazu hatte ich 2009 folgenden Text in Talk:de gepostet:

Ich habe das Thema nicht weiter verfolgt. Damals wurde die Mapnikkarte nur
wöchentlich aktualisiert und das Meer konnte noch nicht blau gefärbt werden,
so dass die Darstellung solcher Tags unrealistisch war. Inzwischen werden
Hundekottütenspender in OSM erfasst und einige erstellen Karten als
Hobbyprojekt.

Jetzt möchte ich noch einmal darauf zurückkommen:

Wäre solche Informationen über die Struktur von Uferlinien nützlich?

Wäre das skizzierte Tagging sinnvoll?

Ich denke, dass ein Teil deines Themas schon mit natural=wetland erledigt wird.

Einzig und allein die Uferbeschaffenheit ist nicht definiert - also ob der Ausstieg steil, flach oder eventuell gar nicht begehbar (weil zB senkrecht) ist.

natural=wetland soll ja nur auf Flächen angewendet werden. Von daher macht ein neues Schema für Uferlinien durchaus sinn.

Und dann wird alles doppelt eingetragen? Man muss ja dann, wenn wetland=xxx an die Uferlinie angrenzt, wetland=xxx auf den Uferabschnitt kleben und daneben dann die Fläche einzeichnen… - und jedes Gewässer besteht dann in Zukunft nur noch aus MPs da es nicht mehr anders geht - sprich: Anfänger können eigentlich gar nicht mehr mitmachen…

Das finde ich nicht ganz gelungen…

Es muss ja nicht über MPs laufen. Ein zusätzlicher way entlang der Uferlinien-Nodes reicht doch aus. Openseamap macht das ja ähnlich mit retricted_areas. Doppelt eintragen ist auch nicht zwingen notwendig, wenn Uferlinie und angrenzende Fläche die selbe Eigenschaft haben (wetland=reedbed u. wetland=reedbed). Interessant wird es wenn beide unterschiedliche Eigenschaften haben (Befestigtes Ufer und dahinter Grasland).

Das kann ich mir als ein Mapper, der erst seit Juli 2011 dabei ist, gar nicht vorstellen (Tiles@Home kenne ich noch).

Man muss gar nichts eintragen. Wenn man eine Aussage über die Uferbeschaffenheit machen möchte, kann man dies tun.

Das gilt auch für wetland.

Wenn ein Park an einen See grenzt, kann die Uferlinie aus trittfestem Sand bestehen, sie kann sumpfig sein, sie kann als Holzkante befestigt sein, …
Hier könnte diese Information nützlich sein.

Normalerweise würde ich eine weitere Linie über die Uferlinie zeichnen. Erst wenn die Linie das halbe Seeufer bildet, würde ich über ein MP nachdenken.

Es gibt doch schon die Wasserflächen mit waterway=riverbank oder natural=water & water=river. Die müssen oft sowieso z.B. wegen Inseln als MP gemappt werden. Wenn man da an die Uferabschnitte zusätzlich ein shoreline=* dazufügt, braucht man keine extra Linie. Ich liebe komplett übereinander liegende Linien nicht besonders.

Auch anders herum: Wenn jemand die Ufer mappen möchte, ist der Schritt zur Wasserfläche schnell gemacht. Ich sehe keinen zwingenden Grund, Ufer unabhängig von Wasserflächen zu mappen.

Wenn jemand unbedingt mappen will, wo man bei einem schmalen Bach (ohne Wasserfläche) die Chance hat, das Boot ans Ufer zu bringen, könnte man das auch als Zusatztag an die “waterway=stream”-Linie anbringen, so wie man das z.B. mit sidewalk bei highway=residential macht.

Mappen von Uferlinien, bzw. deren Ausbildung wäre durchaus ein lohnener Mehrwert.

Für den Spreewald kann man das weitestgehend in drei Gruppen einteilen:

  1. künstliche Ufer
  2. natürliche Ufer
  3. Übergang aus beiden.

bei den Künstlichen hätte man:
a) Holzfaschienen
b) Betonverbau
c) Steinschüttungen.

die natürlichen Uferkanten richten sich nach dem angrenzenden Bewuchs: lockeres oder dichtes Gehölz/ Wald, Strauchwerk, Hochstaudenflur, Wiese, Röhricht, Sandbank…

Den Übergang aus beiden erwähne ich deshalb, da in bestimmten Gewässerabschnitten z.B. Pfahlreihen aus ehem. Faschienenverbau noch da sind, die die Gewässerdynamik aber mittlerweile dafür gesorgt hat, das die Uferkante 1-2 Meter weiter liegt und die Pfahlreihe so im Gewässerbett stehen (Soda-Pfähle: die sind einfach nur noch so da.) Mitunter sieht man diese Pfähle aber auch nicht mehr, sie sind unter der Wasserlinie, was eine Gefahrenstelle darstellt.

Als weiteres Kriterium hat man: was ist dahinter… ich kann einen niedrigen Holzfachienenverbau, der recht niedrig ist und einen lockeren Baumbestand und ich aussteigen kann, Ich kann Garten oder Hausgrundstück haben, Wiese ect.

Was ich seitens der Erfassung für möglich halte:

Erfassen der Art der Uferbefestigung (künstlich, natürlich, Zerfall) und die Art der künstlichen Befestigung (Holzfaschienen, Betonverbau, Steinschüttung). Letzteres halte ich für wichtig, da die Bauweise ein Hinweis gibt, ob ich an einer Stelle besser oder schlecher aus dem Boot komme: z.B. ist Betonverbau oft höher, ich komme schlechter oder gar nicht raus, an Steinschüttungen ist das Aussteigen auch sehr schwierig. Auch die durchschnittliche Höhe über der Mittelwasserlinie sollte mit vorgesehen werden. Das Hauptaugenmerk würde ich erst mal bei den künstlichen Befestigungen sehen.

Viele Erfassungen kann man aber nur aus dem Boot heraus machen, wobei es im Spreewald an einigen Stellen auch per Fahrrad oder zu Fuß geht.

In den Besiedelten Bereichen (Lübbenau, Lehde Leipe…) kommt natürlich auch man_made=pier in diversen Access-Varianten hinzu.

Sven