man_made=embankment vs man_made=cutting... und Anverwandtes...

nix dagegen, mache ich schon ewig so, ein Beispiel:
https://www.openstreetmap.org/way/37957673
innerhalb findet sich dann man_made=embankment um das oben/unten der Böschung anzudeuten
die markant sichtbare ehemalige Abbauwand, ist in meiner Region oft natural=bare_rock
und dieses ND-Beispiel ist als Fossilienfundstätte zusätzlich noch geological=palaeontological_site

eine Abgrabung bleibt für immer eine Abgrabung, deinen Satz verstehe ich nicht. Wenn man die Spuren nicht mehr sehen würde, könnte ich das verstehen, aber so ist mir völlig unklar ab wann eine Abgrabung aufhören sollte, eine Abgrabung zu sein…

Das Wort “aktive” vergessen…

Sven

Bei einem Steinbruch oder eine Abbauloch ist landuse=quarry stets die Fläche, auf der ein Abbau statt findet oder statt fand. Dabei entstehen Böschungen, die man mit man_made=embankment einzeichnen kann. Und das sind tatsächlich menschengemachte Böschungen und keine Böschungen zu einem Bach, die allein durch Erosion entstanden sind.

Ich habe übrigens schon einige ehemalige Steinbrüche aus dem 19ten Jahrhundert als Fläche mit historic=quarry eingezeichnet, einer passenden Erläuterung mit description=*, die Böschungen und Felswende als man_made=embankment und natural=cliff und darüber die aktuelle Landnutzung wie z.B. landuse=forest gelegt.

Schwierig finde ich bei man_made=embankment, dass dies eigentlich nur für künstliche Böschungen vorgesehen ist. Für eine natürliche Böschung gibt es natural=earth_bank https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:natural%3Dearth_bank , was aber wenig verbreitet zu sein scheint und zudem bei keinen mir bekannten OSM-basierenden Kartenwerken angezeigt wird. Zudem ist es in der Landschaft nicht immer einfach zu erkennen, ob eine Böschung künstlich oder natürlich ist (Beispiel Böschungen entlang von Bächen). Und wie soll ich bei einer Böschung in der freien Natur, z.B. zwischen zwei Feldern oder bei einem Graben mitten im Wald immer erkennen können, ob dieser durch Menschenhand (z.B. Hohlweg) entstanden ist oder auf natürliche Weise… wobei man sich bei Hohlwegspuren im Wald auch darüber streiten könnte, ob das man_made oder natural ist, denn diese Geländeinschnitte sind ja nicht mit Hacke und Schaufel angelegt worden sondern durch Errosion eines unbefestigten Wegs entstanden.
Bei Felswänden gibt es aber keine Alternative für künstiliche Felswende. barrier=retaining_wall für Stützmauern und man_made=embankment für Böschungen passen meiner Meinung nach nicht für Felswände. Die sind aus meiner Sicht weder Böschungen noch Stützmauern.
Und es hat sich zumindest bei ehemaligen Steinbrüchen eingebürgert, die Felswände mit naturl=cliff einzuzeichnen, zumal diese ursprünglich künstlich erzeugten Felswände von natürlichen Felswänden einige Jahrzehnte nach Stillegung des Steinbruchs kaum noch zu unterscheiden sind.

Insofern frage ich mich tatsächlich ob es wirklich sinnvoll ist, zwischen natürlichen und künstlichen Klippen oder zwischen natürlichen und künstlichen Böschungen zu unterscheiden. Selbst bei landuse=forest und natural=forest ist die Abgrenzung des Einen vom Anderen ein stetiges Streitthema und der Informationswert ist recht gering.

Ich kenne auch keine klassische Karte, die zwischen Naturwald und Forst unterscheide, keine topografische Karte, die einen Unterschied zwischen natürlichen und künstlichen Böschungen macht bzw. zwischen natürlichen oder künstlichen Klippen mach. Eine Felswand wird als Felswand eingezeichnet, eine Böschung als Böschung, Wald als Wald (unterschieden wir bei Wald nur zwischen Laubwald, Mischwald, Nadelwald und Buschland.

Auch die Unterscheidung zwischen natural=grassland, landuse=grass und landuse=meadow ist ein immer wieder neu diskutiertes Problem, wie z.B. werden die Grasstreifen zwischen Weidezaun und Weg korrekt eingezeichnet? Wie eine grasbewachsene Lichtung im Wald? Ist letztere eine einfach durch Windwurf oder aufgrund von Bodenverhältnissen baumfreie Fläche und somit natural=grassland? Oder ist es eine als Weidefläche für Rehwild angelegte und bewirtschaftete Weide?

**Daher wäre ich ganz pragmatisch dafür, künstliche und natürliche Böschungen mit man_made=embankment, alle natürlichen und künstlichen Felswände mit natural=cliff einzuzeichnen. **

man_made=cutting (worüber ich keine Information im OSM-Wiki finde) ist nach meinem Verständnis deutlich unspezifischer als man_made=embankment. Dass ein Weg z.B. in einem Geländeeinschnitt verläuft sagt nichts darüber hinaus, ob es sich um einen Felseinschnitt, um Stützmauern oder um Böschungen handelt.

cutting=yes ist im Gegensatz zum man_made ein Zusatzattribut für Wege, das einfach nur pauschal aussagt, dass ein Weg durch einen Geländeeinschnitt verläuft. In dieser Zusammenhang erscheint mir cutting=right nicht logisch. Ein Einschnitt ist von Wortsinn immer beidseitig. Sonst ist es ja kein Geländeinschnitt sondern eine Abbruchkante oder dergleichen. der iD-Editor bietet cutting=yes übrigens auch bei Bächen an, das wird aber bei den mir bekannten Kartendarstellungen bei Bächen im Kartenbild ebensowenig angezeigt wie bei Wegen.

embankment=yes ist analog dazu ein Zusatzattribut für Wege, die auf einer Aufschüttung verlaufen. Hier wird laut OSM-Wiki allerdings nicht embankment=right etc. angeboten. Dann wäre es ja nach deutschem Sprachverständnis auch kein Weg, der auf einem Damm verläuft.

Embankment scheint als englisches Wort sowohl Böschung als auch Damm zu meinen, man_made=embankment wird aber als einseitige Böschung interpretiert. (Daher brauchts davon auch zwei Linien, um einen Damm darzustellen, mir fehlt seit langen ein passendes tagging für unspezifische Dämme / Wälle (also weder Deich noch Staudamm) ohne Weg oben drauf - barrier=embankment, was man teilweise früher dafür genutzt hat, soll ja nicht mehr verwendet werden.

Umgekehrt kann man mit zwei Linien mit man_made=embankment auch einen Graben darstellen, für den es mit barrier=ditch aber eine Alternative gibt.